Pressemitteilung

Bärlauch in Heilbronn: „Doppelgänger“ führen häufig zu Vergiftungen

22.04.2022 AOK Baden-Württemberg, Heilbronn-Franken 3 Min. Lesedauer

Die wohlschmeckende Pflanze tritt derzeit massenhaft in der Region auf / Vorsicht beim Sammeln

Iris Baumann mit Bärlauch
AOK-Ernährungsfachkraft Iris Baumann sammelt Bärlauch im Heilbronner Gaffenberg-Wald.

HeilbronnWenn Anfang April die Natur erwacht, grünt in vielen Laubwäldern rund um Heilbronn und im Kraichgau der Bärlauch. Derzeit kann man ihn in den Forsten auf dem Heilbronner Gaffenberg oder bei Eppingen dichtgedrängt unter den Bäumen stehen sehen. „Wegen der optischen Ähnlichkeit wird er häufig mit giftigen „Doppelgängern“ verwechselt“, warnt Professor Dr. Andreas Hensel, Präsident des Bundesinstituts für Risikobewertung (BfR). Wie man das Lauchgemüse eindeutig bestimmt und warum es eine Bereicherung für die Küche ist, erläutert AOK-Ernährungsfachkraft Iris Baumann.

Bärlauch erfreut sich beim Würzen von Speisen wie Suppen, Soßen und Salaten immer größerer Beliebtheit. Wenn im Frühjahr die saftig-grünen Blätter aus dem Boden sprießen, werden sie von vielen Menschen der Region gesammelt. Nach Erkenntnissen des BfR führen Verwechslungen in jeder Saison zu Vergiftungsfällen mit zum Teil tödlichen Ausgang. Die jungen Blätter ähneln denen des giftigen Maiglöckchens (Convallaria majalis) und der sehr giftigen Herbstzeitlose (Colchicum autumnale).

Iris Baumann: „Um Bärlauch von giftigen Doppelgängern zu unterscheiden, reicht es in der Regel, ein grünes Laubblatt zwischen den Fingern zu zerreiben. Tritt dann nicht der für Bärlauch typische knoblauchartige Geruch auf, sollte man das Kraut unbedingt stehen lassen und die Hände sofort gründlich reinigen.“ Aber die Geruchsprobe habe ihre Tücken. Wenn nämlich der Knoblauchgeruch von einem vorangegangenen Test noch an den Händen hafte, könne dies zu einem falschen Ergebnis verleiten, sagt die AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Ernährungsfachfrau.

Ein weiteres Unterscheidungsmerkmal ist, dass Bärlauchblätter einzeln mit Stilen aus dem Boden wachsen, wogegen Maiglöckchenblätter alle zusammen aus einem einzigen Köcher oberhalb des Erdbodens kommen. Grundsätzlich sollten nur Gewächse gesammelt und konsumiert werden, die man eindeutig bestimmen kann.

„Als Inhaltsstoffe mit gesundheitsfördernder Wirkung sind ätherisches Lauchöl, Flavonoide, Vitamin C und Mineralsalze im Waldknoblauch zu finden. Dies fördert die Verdauung, senkt etwas den Bluthochdruck und hilft somit in bescheidenem Maße präventiv gegen Herzinfarkt und Schlaganfall“, so die AOK-Expertin. Die Fans der Pflanze schätzen jedoch besonders den hervorragenden Geschmack. Iris Baumann: „Ein Kräuterquark mit reichlich Bärlauch gehört zu den leckersten Frühlingserlebnissen und ist obendrein noch gesund! Auch in Maultaschen, Spätzle und als Brotaufstrich kommen die Blätter der Pflanze immer häufiger zum Einsatz.“

Im Lebensmittelhandel gehört Bärlauch inzwischen häufig zum saisonalen Gemüsesortiment und stammt aus kontrollierten Kulturen. Außerdem besteht die Möglichkeit, Pflanzen oder Samen im Fachhandel zu kaufen und selbst anzubauen. So müssen Verbraucherinnen und Verbraucher nicht auf den Genuss verzichten und vermeiden ein Vergiftungsrisiko.

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Dr. René Schilling
Pressesprecher

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