Pressemitteilung

Heuschnupfen im Rems-Murr-Kreis auf dem Vormarsch

28.02.2023 AOK Baden-Württemberg, Ludwigsburg-Rems-Murr

Waiblingen

Niesattacken, Fließschnupfen und Augenjucken: Diese typischen Beschwerden plagen Betroffene von Heuschnupfen inzwischen mitunter schon sehr früh im Jahr. Bei einigen Pflanzen hat sich die Blütezeit aufgrund des Klimawandels und der in der Tendenz gestiegenen Temperaturen deutlich ausgedehnt, sodass Pollenflug bereits im Januar möglich ist. Laut Robert Koch-Institut leiden etwa zwölf Millionen Menschen in Deutschland an Heuschnupfen. Das entspricht rund 15 von 100 Personen. Bei Kindern ist ein ähnlicher Trend zu beobachten: Die jüngsten Daten der ebenfalls vom RKI durchgeführten Studie zur Gesundheit von Kindern und Jugendlichen in Deutschland zeigen, dass neun von 100 Heranwachsenden aktuell an Heuschnupfen leiden. Im Rems-Murr-Kreis sind immer mehr Menschen wegen Heuschnupfens in ärztlicher Behandlung. Laut einer Auswertung der Gesundheitskasse ist die Zahl der betroffenen AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Versicherten im Landkreis zwischen 2017 und 2021 pro Jahr im Durchschnitt um 3,6 Prozent gestiegen.

 

Bei einer Pollenallergie bekämpft das körpereigene Immunsystem übermäßig stark die normalerweise harmlosen Eiweiße, die in den jeweiligen Pollen enthalten sind. Viele Betroffene sind dann nicht voll leistungsfähig, schlafen schlecht und sind erschöpft. Eine Pollenallergie kann die Lebensqualität stark beeinträchtigen und zu schwerwiegenden gesundheitlichen Belastungen führen. Weitet sich die allergische Entzündung auf die Bronchien aus, sind chronische Atembeschwerden und dauerhafte Umbauvorgänge in den Bronchien und der Lunge möglich. Bei etwa einem von drei Pollenallergikern entwickelt sich im Laufe des Lebens Asthma.

 

„Wissenschaftliche Untersuchungen kommen zu dem Schluss, dass Luftschadstoffe wie Stickoxide und Dieselruß das Auftreten von Allergien, darunter auch Pollenallergien, direkt und indirekt beeinflussen. Die Schadstoffe aus dem Straßenverkehr können dazu beitragen, dass die Schleimhäute durchlässiger werden und dadurch Allergene leichter in den Körper eindringen können. Aktuelle Studien liefern zudem immer deutlichere Hinweise darauf, dass sogenannter oxidativer Stress, der beim Einatmen winziger Schadstoffpartikel entsteht, die Zahl allergischer Atemwegserkrankungen erhöht und diese Erkrankungen zudem verschlimmert“, sagt PD Dr. med. Sabine Hawighorst-Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

 

Menschen mit Heuschnupfen leiden häufig auch unter einer Allergie gegen bestimmte Nahrungsmittel. Beispielsweise können rohe Äpfel oder Haselnüsse bei Betroffenen einer Birkenpollen-Allergie zu Juckreiz im Rachen oder Schwellungen im Mund führen. Diese sogenannten Kreuzallergien entstehen, weil die Eiweiße mancher Nahrungsmittel bestimmten Eiweißen in Pollen ähneln. Das bereits durch die Pollen sensibilisierte Immunsystem stuft deshalb auch bestimmte Obst- oder Gemüsesorten sowie Nüsse oder Gewürze als potenziell gefährlich ein und löst eine allergische Reaktion aus.

 

Das Wichtigste bei einer Allergie ist, den Auslöser zu meiden. Bei Pollenallergien ist das jedoch nur sehr eingeschränkt möglich. Um die gesundheitliche Belastung im Alltag zu verringern, gibt es eine Reihe von Tipps: Das Schlafzimmer sollte möglichst pollenarm gehalten werden, also die Fenster beim Schlafen am besten geschlossen lassen. Weil Pollen auch an der Kleidung und in den Haaren haften, sollte getragene Kleidung außerhalb des Schlafzimmers abgelegt werden. Hilfreich kann es zudem sein, die Bettwäsche häufiger zu wechseln. Wann die Luft besonders stark mit Pollen belastet ist, unterscheidet sich je nach Wohnort. In der Stadt ist die Pollenkonzentration in der Zeit zwischen 6 und 8 Uhr morgens besonders niedrig, auf dem Land zwischen 18 und 24 Uhr. Das sind damit auch die günstigsten Zeiten zum Lüften und für Outdoor-Aktivitäten wie zum Beispiel Joggen.

 

 

 

„Zudem können verschiedene Medikamente eingesetzt werden, um die Beschwerden zu lindern. Heilen können diese Arzneimittel Nach der Definition des Arzneimittelgesetzes (AMG) sind Arzneimittel insbesondere Stoffe und… die Allergie jedoch nicht“, so Dr. Hawighorst-Knapstein. Eine Behandlungsmöglichkeit, die an den Ursachen der Pollenallergie ansetzt, ist die spezifische Immuntherapie, auch Hyposensibilisierung oder Desensibilisierung genannt. Hierbei bekommt der Patient immer stärkere Dosen des Allergieauslösers über einen längeren Zeitraum verabreicht. Dadurch gewöhnt sich das Immunsystem an den Stoff. Die Reaktionen schwächen ab oder verschwinden ganz. In vielen Fällen kann eine Hyposensibilisierung bei Pollenallergikern auch den sogenannten Etagenwechsel, also die Entwicklung von einer Pollenallergie zum allergischen Asthma, verhindern. Die Therapie der Hyposensibilisierung dauert bis zu drei Jahre. Grundsätzlich gibt es jedoch auch bei konsequenter Einhaltung der Therapie keine Erfolgsgarantie. Bei einigen Menschen kann die Therapie die Beschwerden nicht lindern.

 

 

 

Versicherte der AOK Baden-Württemberg können von der Teilnahme am Haus- und FacharztProgramm profitieren. Darin werden die Patienten ganzheitlich beraten und versorgt sowie bei der Einhaltung der Desensibilisierung unterstützt. Raucherinnen und Raucher werden von ihrem behandelnden Facharzt Will ein Arzt nach erfolgter Approbation eine Fachgebietsbezeichnung (zum Beispiel Arzt für… strukturiert nach einem dreistufigen Konzept zum Rauchstopp beraten und motiviert.

 

https://www.aok.de/pk/bw/facharztprogramm-pneumologie/www.aok.de/pk/bw/facharztprogramm-pneumologie/

 

Weitere Tipps unter: https://www.aok.de/pk/allergien/heuschnupfen/www.aok.de/pk/allergien/heuschnupfen/

 

Niesattacken sind typische Symptome bei Heuschnupfen.

Niesattacken sind typische Symptome bei Heuschnupfen.

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