Pressemitteilung

Höchster je gemessener Krankenstand

23.03.2023 AOK Baden-Württemberg, Neckar-Alb

Tübingen

Die im Landkreis Tübingen beschäftigten AOK Die AOK hat mit mehr als 20,9 Millionen Mitgliedern (Stand November 2021) als zweistärkste Kassenart… -Mitglieder waren im Jahr 2022 an 6,3 Prozent aller Kalendertage krankgeschrieben. Das sind 23 Krankentage im Jahr. Im Vorjahr betrug der Krankenstand Der Krankenstand beziffert die Zahl der arbeitsunfähig geschriebenen Kranken bezogen auf 100… 5,0 Prozent. Mit dem aktuellen Wert liegt die Region knapp unter dem Landesdurchschnitt von 6,4 Prozent und auch dem bundesweiten Durchschnitt von 6,7 Prozent. Im bundesweiten Ranking landet Baden-Württemberg mit dem Krankenstand wieder auf Platz vier. Geringer fiel dieser nur in Hamburg (5,7 Prozent), Berlin (5,9 Prozent) und Bayern (6,1 Prozent) aus. Das geht aus dem aktuellen Gesundheitsreport der Krankenkasse hervor, den die Geschäftsführerin der AOK Neckar-Alb, Marion Rostam, in einer Pressekonferenz vorstellte.

 

„Mit 6,3 Prozent hat der allgemeine Krankenstand im Kreis Tübingen vergangenes Jahr einen historischen Höchststand seit Beginn unserer Aufzeichnung im Jahr 1991 erreicht. Außerdem haben wir bei der Analyse noch nie einen so großen Sprung zu einem Vorjahreswert gemessen“, berichtet Marion Rostam. Auf 100 Beschäftigte kamen übers Jahr rund 221 Arbeitsunfähigkeitsmeldungen (AU-Meldung). Damit überschritt die Zahl der Krankmeldungen den Vorjahreswert um 42,3 Prozent. Der Anteil der Mitglieder, die sich einmal oder mehrfach krank meldeten, betrug 69,4 Prozent und ist damit deutlich über dem Wert von 54,9 Prozent im Jahr 2021. Allerdings seien die Beschäftigten im Jahr 2022 kürzer krank gewesen: Die durchschnittliche Krankheitsdauer je AU-Meldung lag bei 10,4 Kalendertagen. Dies entspricht einem Rückgang im Vergleich zum Vorjahr von 12,6 Prozent.

 

Die Top drei AU-Krankheiten

 

Die Krankheitsarten mit dem höchsten Anteil an allen Arbeitsunfähigkeitsfällen waren mit 29,3 Prozent Atemwegserkrankungen. Im Vorjahr lag die Häufigkeit von Atemwegserkrankungen noch bei 17,6 Prozent. Dabei ist in diesem Bereich die Hauptdiagnose Covid noch gar nicht mitgezählt. Diese findet sich im zusammengefassten Bereich „Sonstige“ wieder, wobei es natürlich zu Übergrenzungen in den Bereich Atemwege durch Covid-Symptomatiken kommt. Auf Platz 2 der häufigsten Diagnosen bei den Krankschreibungen landen mit 10,1 Prozent die Muskel- und Skeletterkrankungen, gefolgt von den Verletzungen (Unfälle, Schnittwunden, andere Akuterkrankungen) mit 4,5 Prozent.

 

Betrachtet man die Dauer der AU-Meldungen, führen nun ebenfalls die Atemwegserkrankungen mit 19,5 Prozent die Liste an, gefolgt von Muskel- und Skeletterkrankungen mit 15,6 Prozent und psychischen Beschwerden mit 9,6 Prozent. Für die 32 Prozent aller Beschäftigten, die seit Pandemiebeginn mindestens einmal wegen einer Covid-Erkrankung nicht zur Arbeit gehen konnten, lässt sich feststellen: Ältere Arbeitsnehmer waren länger von einem Arbeitsausfall durch Covid betroffen. Beschäftige ab 60 fielen durchschnittlich 11,1 Tage mit einer akuten Covid-Erkrankung und 45,2 Tage mit einer Post-Covid-Erkrankung aus, während unter 30-Jährige im Schnitt 7,3 Tage aufgrund einer akuten und 16,7 Tage wegen einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben waren.

 

Wer kränkelt mehr, wer weniger?

 

 

Im Branchenvergleich fehlten die Beschäftigten in der Land- und Forstwirtschaft mit 8,4 Prozent aller Kalendertage am häufigsten. Am geringsten fiel der Krankenstand im Wirtschaftszweig Dienstleistungen aus. Hier lag er bei nur 4,8 Prozent. Innerhalb der Branchen sticht eine Gruppe mit besonders vielen Fehltagen hervor: Beschäftigte in der Haus- und Familienpflege fehlten krankheitsbedingt an knapp 50 Tagen. Dagegen waren Beschäftigte in der Rechtsberatung,

-sprechung und -ordnung mit nur 7 Fehltagen am wenigsten krankgeschrieben.

 

 

Betrachtet man die Entwicklung der Krankenstände nach Alter und Geschlecht fällt auf, dass die Arbeitnehmer zwischen 30 und 34 Jahren die geringsten Fehltage haben. Zunehmende Fehltage, mit dann auch längeren Ausfallzeiten, haben Beschäftigte ab einem Alter von 45 Jahren, sowohl Männer als auch Frauen. Ab 55 Jahren führen dann die Männer die Anzahl der krankheitsbedingten Fehltage an, bis zu einem Spitzenwert von 10,2 Prozent im Alter von 60 bis 64 Jahren.

 

Hinweis an die Redaktion:

 

Grundlage für den Gesundheitsreport sind Krankheitsdaten aus dem Jahr 2022 von 49.971 im Kreis Tübingen beschäftigen AOK-Mitgliedern. Ausgewertet wurden diese vom Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO Das WIdO (Wissenschaftliches Institut der AOK) liefert als Forschungs- und Beratungsinstitut der… ). Berücksichtigt wurden nur durch eine ärztliche Bescheinigung gemeldete Arbeitsunfähigkeitsfälle (AU-Fälle). Als AU-Tage gelten Kalendertage, also auch Samstage, Sonntage und Feiertage. Fehlzeiten aufgrund von Kuren und Krankengeldfälle wurden ebenso berücksichtigt. Die Daten der AOK gelten als repräsentativ, da sie mit Abstand die größte Krankenkasse in der Region ist.

 

„Wir dachten zunächst, es sei ein Rechenfehler. Aber mit 6,3 Prozent hat der allgemeine Krankenstand im Kreis Tübingen vergangenes Jahr einen historischen Höchststand seit Beginn unserer Aufzeichnung im Jahr 1991 erreicht.“

Marion Rostam

Marion Rostam

Geschäftsführerin der AOK Neckar-Alb

Ihr Ansprechpartner und Pressekontakt

Eveline Blank
Pressesprecherin

Eveline Blank