Mediaportal AOK Baden-Württemberg http://example.com Mediaportal AOK Baden-Württemberg-RSS-Beschreibung de-de Mediaportal AOK Baden-Württemberg Thu, 07 Dec 2023 12:02:52 +0100 Thu, 07 Dec 2023 12:02:52 +0100 Mediaportal AOK Baden-Württemberg news-5830 Wed, 23 Aug 2023 10:41:54 +0200 AOK-Analyse: Trend hin zu risikoärmeren Pillen verstetigt sich Verordnungen der klassischen Verhütungspille insgesamt weiter rückläufig Der Anteil der GKV-versicherten Mädchen und Frauen, die kombinierte orale Kontrazeptiva (KOK) zur Verhütung auf Kosten der Krankenkasse verschrieben bekommen, ist seit Jahren rückläufig. Diese Tendenz hat sich auch im vergangenen Jahr noch einmal verstärkt. Der Verordnungsanteil sank um vier Prozentpunkte auf 28 Prozent. Das zeigt eine aktuelle Analyse der GKV-Verordnungsdaten, die dem Wissenschaftlichen Institut der AOK (WIdO) vorliegen. Damit verliert die klassische Pille als Verhütungsmittel in dieser Altersgruppe immer mehr an Bedeutung. Ebenso verstetigt sich der Trend hin zu risikoärmeren Pillen. Wurden im Jahr 2013 in Baden-Württemberg noch 65 Prozent jener Präparate mit einem höheren Risiko für tiefe Beinvenenthrombosen und Embolien verordnet, waren es 2022 nur noch 46 Prozent. Die Pille wird für gesetzlich versicherte Mädchen und Frauen bis zum vollendeten 22. Lebensjahr von den Krankenkassen übernommen.

Die Gründe für die Verstetigung dieser Entwicklung sieht Kerstin Dietrich, Apothekerin bei der AOK Baden-Württemberg, vor allem in der wachsenden Informiertheit und in einem größeren Bewusstsein der Mädchen und jungen Frauen um die Kehrseite der klassischen Pille. „Dass eine hormonelle Verhütung auch Risiken hat, wird gerade in den sozialen Medien immer stärker thematisiert“, so Dietrich. Die Entscheidung für ein Verhütungsmittel bleibe eine individuelle Entscheidung, die nur unter gründlicher Abwägung der Risiken und des Nutzens getroffen werden sollte. Dazu gehöre aber auch der Fakt, dass die Pille seit mehr als 60 Jahren als eines der wirksamsten Verhütungsmittel gilt. Zudem würden Ärztinnen und Ärzte ihre Patientinnen auf Grundlage der medizinischen Vorerkrankungen und individuellen Lebensumstände beraten und über unterschiedliche Risiken, auch bezüglich Thrombose oder Embolie, aufklären.

Je nach Wirkstoffen und deren Kombination wird in Ein-, Zwei- oder Dreiphasen-Präparate unterschieden. Kombinierte hormonale Verhütungsmittel (KOK) wie die Pille enthalten immer zwei Arten von Hormonen: Östrogene und Gestagene. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 110 unterschiedliche KOK-Präparate verordnet. In Bezug auf Schwangerschaftsverhütung sind sämtliche Gestagene gleich wirksam. Als risikoärmer gelten kombinierte orale Kontrazeptiva, die unter anderem die Gestagene Levonorgestrel, Norethisteron und Norgestimat enthalten. Für die risikoreicheren Präparate ist bei den Verordnungsanteilen von 2013 bis 2022 in Baden-Württemberg ein Rückgang um 19 Prozentpunkte von 65 auf 46 Prozent zu verzeichnen. Verordnungsanteil der Minipille gestiegen Frauen, die Kombinationspräparate nicht vertragen, können alternativ die Minipille nehmen, die ausschließlich Gestagen enthält.

Verordnungsanteil der Minipille gestiegen
Der Verordnungsanteil der Minipille stieg bundesweit von 0,85 Prozent im Jahr 2013 auf 2,78 Prozent im Jahr 2022. Andere Verhütungsformen wie Vaginalring und Hormonpflaster machen einen Anteil von zwei Prozent aus. Dies entspricht einem geringen Anstieg von einem Prozent seit dem Jahr 2013. „Auch kontrazeptive Alternativen sind nicht risikolos“, sagt Dietrich. Vaginalringe und Hormonpflaster sind ebenso Hormonkombinationspräparate mit einem erhöhten thromboembolischen Risiko. Sogenannte intrauterine Kontrazeptiva wie die hormonfreie Kupferspirale oder die Levonorgestrel-Spirale spielen bei den Anwenderinnen in der Altersgruppe zwischen 15 und 22 Jahren jedoch keine Rolle.

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news-5824 Fri, 18 Aug 2023 09:35:47 +0200 AOK Baden-Württemberg plant mehr Ausbildungsplätze Sinnstiftende Tätigkeit überzeugt Auszubildende vom Karrierestart bei der Südwestkasse Bei der AOK Baden-Württemberg starten im September 240 junge Menschen in das Berufsleben und beginnen in der Hauptverwaltung oder in einer der 14 Bezirksdirektionen der Südwestkasse eine Ausbildung oder ein duales Studium. Mit der Zahl der Ausbildungsverträge bleibt die Südwestkasse auf dem Niveau der letzten Jahre und stemmt sich gegen den Trend aus Industrie und Handel, wo die Unternehmen zuletzt mehrheitlich eine schwierige Ausbildungssi-tuation vermeldeten. „Die AOK Baden-Württemberg hält die Zahl der Ausbildungs- und Studienplätze im Jahr 2023 wie bereits seit Jahren stabil und plant für das Jahr 2024 sogar eine deutliche Steigerung auf knapp 300 Plätze,“ sagt Gordana Marsic, Beauftragte des Vorstandes der AOK Baden-Württemberg. „Das große Interesse an unserem Ausbildungsangebot spiegelt die Neigung der jungen Menschen an einer Karriere im spannenden und sinnstiftenden Umfeld des Gesundheitswesens. Die AOK Baden-Württemberg ist eine attraktive Arbeitgeberin mit breiten Weiterbildungs- und Karrieremöglichkeiten.“

In diesem Jahr beginnen 240 junge Menschen ihre berufliche Ausbildung bei der AOK Baden-Württemberg. Sie lassen sich zur/zum Sozialversicherungs-fachangestellten (SOFA) ausbilden (186), haben sich für eine kaufmännische Berufsausbildung entschieden (21), beginnen eine Berufsqualifizierung bestehend aus SOFA-Ausbildung und AOK-Betriebswirt/in (14) oder starten ein duales Studium (19) an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg. Viele Bewerber und Bewerberinnen lernen die Möglichkeiten, die die AOK Baden-Württemberg beruflich bietet, bereits vor der Bewerbung kennen – durch die Berufsorientierung am Gymnasium (BOGY) oder an Realschulen (BORS). Das einwöchige Reinschnuppern in die Abläufe und Tätigkeiten einer gesetzlichen Krankenkasse durch die Berufsorientierungsprogramme ist für viele junge Menschen die Initialzündung und der ausschlaggebende Impuls für eine Bewerbung bei der Gesundheitskasse.

Gute Argumente: Sinnstiftende Tätigkeit und Nähe
„Wir haben auf unser breitgefächertes Ausbildungsangebot für das kommende Jahr knapp 4.000 Bewerbungen erhalten und viele eindrückliche Bewerbungsgespräche geführt,“ sagt Udo Mickert, Geschäftsbereichsleiter Bildung bei der AOK Baden-Württemberg. „Dabei wurde deutlich, dass eine sinnstiftende Tätigkeit, die mit gesellschaftlicher Verantwortung verbunden ist, sowie die vielfältigen Einsatz- und Karrieremöglichkeiten in unserem Unternehmen wichtige Argumente beim Wettbewerb um die Mitarbeitenden von morgen sind. Und auch die wohnortnahe Ausbildung, die bei der AOK Baden-Württemberg durch die dezentrale Struktur möglich ist, ist für viele Bewerberinnen und Bewerber ein Pluspunkt.“ In den Gesprächen mit den jungen Menschen wurde zudem deutlich, dass auch flache Hierarchien, Mitsprache- und Beteiligungsmöglichkeiten im Unternehmen, transparente Kommunikation sowie ein moderner Arbeitsplatz und die flexible Arbeitszeitgestaltung für eine ausgewogene Work-Life-Balance, wichtige Argumente bei der Wahl des Ausbildungsplatzes sind.

Gegen den Trend: Plus 20 Prozent mehr Ausbildungsplätze 2024
Die stabile Ausbildungslage und das Interesse der jungen Menschen sind wichtige Gründe, warum die AOK Baden-Württemberg das Ausbildungsangebot im nächsten Jahr deutlich erhöhen will. 285 Auszubildende und Studie-rende, ein Plus von 20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr, werden dann 2024 voraussichtlich bei der AOK Baden-Württemberg in ihr Berufsleben starten.


Hinweise für die Redaktionen:
Die AOK ist in einem aktuellen Trendence-Ranking Top-Arbeitgeber für Schülerinnen und Schüler der Klassen 8 bis 13 und in der Branche „Öffentlicher Sektor / NGO's“ bestplatzierte Krankenkasse. www.trendence.com

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news-5806 Mon, 14 Aug 2023 08:27:00 +0200 Umfrage: Vertrauen in Gesundheitspolitik sehr gering Die Mehrheit im Südwesten zweifelt daran, dass die Politik in Zukunft eine gute gesundheitliche Versorgung sicherstellt Insgesamt wird die gesundheitliche Versorgung von nahezu der Hälfte der Menschen in Baden-Württemberg noch positiv bewertet. 44,8 Prozent äußerten sich in einer Befragung des Meinungsforschungsinstituts Civey im Auftrag der AOK Baden-Württemberg sehr positiv (7,5%) bzw. eher positiv (37,3%). Allerdings ist das Vertrauen in die Politik, auch in Zukunft eine hochwertige und bezahlbare Gesundheitsversorgung zu gewährleisten, sehr gering. Nur jeder fünfte Befragte ist der Meinung, dass die Politik die Rahmenbedingungen für eine gute gesundheitliche Versorgung auch in Zukunft sicherstellt (22,2%). „Bislang beschlossene Reformgesetze auf Bundesebene haben die Kosten in der GKV nach oben getrieben, ohne dass es spür- und messbare Leistungsverbesserungen für die Versicherten gab“, sagt Monika Lersmacher, Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Baden-Württemberg auf Versichertenseite.

Nach Ansicht des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg hat die Gesetzliche Krankenversicherung (GKV) ein anhaltendes Finanzierungsproblem. Das spüren auch die Beitragszahler, denen vom Bund systemfremd zusätzliche finanzielle Lasten aufgebürdet werden – sei es zuletzt zum Beispiel beim Gesetz zur Einführung einer UPD-Stiftung oder aktuell beim Entwurf für ein Gesundheitsversorgungsstärkungsgesetz und den darin enthaltenen Gesundheitskiosken. Nachdem Gesundheitsminister Karl Lauterbach kürzlich auch noch angekündigt hatte, im kommenden Jahr auf Beitragserhöhung statt auf nachhaltige Reformen zu setzen, ist das Ergebnis der Civey-Befragung nicht überraschend. Rund zwei Drittel der Befragten (63,6%) erwarten in Zukunft höhere Beitragszahlungen. Darüber hinaus machen sich die Menschen im Südwesten
Sorgen, dass die Pflegekosten ansteigen (51,5%) und längere Wartezeiten für Facharzttermine (44%) drohen. „Wir fordern von der Politik, Entscheidungen zu Lasten der Beitragszahlenden nicht weiter fortzusetzen, gesamtgesellschaftliche Aufgaben ordnungspolitisch korrekt zuverlässig durch den Staat zu finanzieren und Krankenkassen und soziale Selbstverwaltung in ihrem Spielraum zur Gestaltung der Gesundheitsversorgung nicht weiter zu beschneiden“, betont Lersmacher. Das sei auch ein wichtiger Beitrag zum sozialen Frieden in Deutschland.

Die größte Herausforderung im Gesundheitswesen sehen die Befragten in der Sicherstellung einer bezahlbaren Pflege (64,9%), gefolgt vom Mangel an Fachkräften (58,3%) sowie der ausreichenden Versorgung mit Medikamenten (34,1%). „Die Umfrage macht sehr deutlich, dass die bisher getätigten Reformschritte in der Pflege nicht ausreichend sind, um den enormen Herausforderungen wie dem Fachkräftemangel und dem demografischen Wandel zu begegnen. Ständige kleinteilige, kurzfristig gedachte Reformen sind nicht zielführend“, resümiert Peer-Michael Dick, Verwaltungsratsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg auf Arbeitgeberseite. Die Finanzierung der gesetzlichen Krankenkassen ist für jeden dritten Befragten eine der größten Herausforderungen (33,2%). „Die Ausgaben in der GKV steigen stärker als die Beitragseinnahmen. Es muss endlich Schluss damit sein, die Probleme weiter in die Zukunft zu verschieben und die Beitragszahlenden mit immer weiter steigenden Beiträgen zu belasten. Statt einseitig und ausschließlich auf Beitragserhöhungen zu setzen, sollte die Mehrwertsteuer auf Arzneimittel abgesenkt werden und kostendeckende Beiträge des Bundes für Bürgergeldempfänger sichergestellt werden“, so Dick. Der Staat müsse seine gesamtgesellschaftlichen Ausgaben endlich selbst finanzieren und dürfe dies nicht länger den Beitragszahlenden anlasten. „Außerdem müssen die Ausgaben viel stärker an den Einnahmen orientiert und auf diese Weise in ihrem Wachstum gebremst werden – eine unkontrollierte weitere Zunahme der Ausgaben ist angesichts der derzeitigen gesamtwirtschaftlichen Situation und der bereits hohen Sozialabgabenlast in Deutschland weder nachhaltig noch vertretbar“, ergänzt Peer-Michael Dick.

Mit Blick auf die Modernisierung der GKV in Richtung Digitalisierung zeigt sich bei der Civey-Befragung ein geteiltes Bild. Rund die Hälfte der befragten Baden-Württemberger befürwortet eine Nutzung von anonymisierten Informationen zur Verbesserung der Gesundheitsversorgung (46,7%), während die andere Hälfte diese Nutzung ablehnt (42,6%). Erforderlich sind daher SensibilisierungDie Gesundheitskasse. und Aufklärung über die mögliche Nutzung und Verwendung der Gesundheitsdaten, damit mehr Vertrauen und Wissen über den Nutzen der anonymisierten Daten in der Bevölkerung bestehen. „Grundsätzlich begrüßen wir, das mit dem Gesundheitsdatennutzungsgesetz verfolgte Ziel, Gesundheitsdaten für die Verbesserung von Versorgung, Öffentlicher Gesundheit, Forschung, Innovation und der Weiterentwicklung des Gesundheitssystems zu nutzen“, sagt Monika Lersmacher. Und auch Peer-Michael Dick sieht große Vorteile bei der Nutzung von Gesundheitsdaten: „Einige geplante Maßnahmen, wie die Verknüpfung von Daten aus dem Forschungsdatenzentrum und jenen aus den Krebsregistern sowie die angestrebte Möglichkeit, auch den Krankenkassen die Nutzung von Versichertendaten zur Gesundheitsförderung zu ermöglichen, sind besonders positiv hervorzuheben.“

Hinweis für die Redaktionen:

Civey hat für die AOK Baden-Württemberg vom 28.07. bis 01.08.2023 500 Personen in Baden-Württemberg ab 16 Jahren online befragt. Die Ergebnisse sind aufgrund von Quotierungen und Gewichtungen repräsentativ unter Berücksichtigung des statistischen Fehlers von 7,3 Prozentpunkten (Gesamtergebnis). In seiner Sitzung Ende Juli zog der Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg eine kritische Zwischenbilanz der gesundheitspolitischen Maßnahmen der Ampel-Koalition. Die Positionierung des Selbstverwaltungsgremiums der größten Krankenkasse im Land zu den aktuellen gesundheitspolitischen Maßnahmen finden Sie auf dem Media- und Politikportal der AOK Baden-Württemberg: https://aok-bw-presse.de/ressorts/lesen/verwaltungsrat-fordert-nachhaltigegkv-finanzreform.html

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news-5803 Fri, 11 Aug 2023 12:09:15 +0200 AOK Baden-Württemberg investiert in hochwertige Versorgung vor Ort Verwaltungsrat fordert nachhaltige und solide Finanzreform durch Bundesgesundheitsminister Die AOK Baden-Württemberg setzt weiterhin auf eine solide Finanzplanung und nachhaltige Investitionen in die Gesundheitsangebote für die Versicherten im Land. Die vielen ausgabenintensiven Gesetzesinitiativen der vergangenen und der aktuellen Bundesregierung beschränken allerdings den finanziellen Handlungsspielraum der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) und wirken sich negativ auf die Unternehmensbilanz aus, stellt der Verwaltungsrat der Südwestkasse fest. Das Geschäftsjahr 2022 schloss die AOK Baden-Württemberg mit einem leichten Minus von 27,6 Millionen Euro ab. „Die AOK Baden-Württemberg bekam die Reformgesetze der Bundesregierung durch massive Ausgabensteigerungen und gleichzeitigen Zuweisungsverlusten in besonderem Maße zu spüren. Unsere Versicherten können sich aber darauf verlassen, dass wir weiterhin sehr stark auf höchste Qualität in der Versorgung und Prävention setzen“, stellt Monika Lersmacher, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates auf Versichertenseite, klar. Notwendig seien aber nachhaltige Reformen auf Bundesebene, um die stetig wachsende Differenz zwischen Ausgaben und Beitragseinnahmen in der GKV, zu schließen.

Im vergangenen Jahr stiegen im Vergleich zum Vorjahr bei der AOK Baden-Württemberg die Leistungsausgaben in der Krankenversicherung je Versicherten um 2,6 Prozent auf insgesamt 15,7 Milliarden Euro. Eine anhaltend große Ausgabendynamik liegt im Bereich der Arzneimittel. Der Anstieg lag 2022 mit 4,9 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro wie auch in den vergangenen Jahren über dem durchschnittlichen Anstieg der Leistungsausgaben. Diese Steigerung konnte die AOK Baden-Württemberg insbesondere durch Maßnahmen der Verordnungssteuerung im Bereich der Selektivverträge (Hausarzt- und Facharzt-Programme) sowie durch die Arzneimittelrabattverträge dämpfen.

„Die Selektivverträge der AOK Baden-Württemberg sorgen seit 15 Jahren für eine nachgewiesene bessere und koordinierter Versorgung, während gleichzeitig Kosten eingespart werden können“, betont Peer-Michael Dick, alternierender Vorsitzender des Verwaltungsrates und Arbeitgebervertreter. Daher sei es umso ärgerlicher, dass effiziente Versorgungsstrukturen wie in Baden-Württemberg durch die Regionalkomponente im Gesundheitsfonds deutlich zugunsten von Metropolregionen benachteiligt werden. „Die nun unbegrenzt wirksame Regionalkomponente bedeutet für die GKV in Baden-Württemberg einen Zuweisungsverlust von deutlich über einer halben Milliarde Euro. Davon trägt mit über 350 Millionen Euro die AOK Baden-Württemberg den überproportional größten Anteil“, so Dick. Gerade auch vor dem Hintergrund der systematischen Unterdeckung von vulnerablen Gruppen im Risikostrukturausgleich (RSA) müsse der Gesetzgeber dringend gegensteuern. „Der zukunftsgerichtete Versorgungswettbewerb zwischen den Kassen wird deutlich eingeschränkt, wenn effiziente Versorgungsmodelle systematisch benachteiligt werden“, resümiert Dick.

Das im vergangenen Jahr verabschiedete GKV-Finanzstabilisierungsgesetz (GKV-FinStG) sieht der Verwaltungsrat als verpasste Chance. „Auf politischer Ebene fehlt es auch der Ampel-Regierung an echten Reformbemühungen. Stattdessen schaut der Bundesgesundheitsminister tatenlos zu und kündigt beiläufig die nächste Beitragssatzerhöhung an. Es ist unzumutbar, dass die Belastungen einseitig von Versicherten und Arbeitgebern getragen werden müssen“, kritisiert Lersmacher. Der erneute Rückgriff auf die Finanzreserven der Krankenkassen habe zudem den Gestaltungsspielraum weiter eingeschränkt und die Finanzautonomie der sozialen Selbstverwaltung massiv missachtet. „Mit den bereits 2021 entzogenen Reserven stehen der AOK Baden-Württemberg in Summe 800 Millionen Euro weniger Finanzmittel zur Verfügung“, so Lersmacher. Lösungsansätze könne die Regierung in ihrem eigenen Koalitionsvertrag finden: ein dynamischer Bundeszuschuss zur Deckung versicherungsfremder Aufgaben und die Zahlung kostendeckender Krankenversicherungsbeiträge für Bürgergeld-Empfängerinnen und -empfänger. Der Staat müsse seiner Pflicht nachkommen und gesamtgesellschaftlichen Ausgaben ordnungspolitisch korrekt zuverlässig finanzieren. Darüber hinaus fordert der Verwaltungsrat die Senkung der Mehrwertsteuer auf Arzneimittel auf den reduzierten Satz. „Es ist schlicht nicht nachvollziehbar, weshalb Tierarzneimittel mit sieben Prozent besteuert werden, Humanarzneimittel aber dem normalen Mehrwertsteuersatz von 19 Prozent unterliegen“, sagt Lersmacher. „Die finanzielle Stabilität der GKV ist für den Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg ein überaus wichtiges Thema. Es muss Schluss damit sein, die Probleme in die Zukunft zu verschieben und die Beitragszahlenden mit immer weiter steigenden Kosten zu belasten.“ Eine unkontrollierte weitere Steigerung der Ausgaben sei angesichts der derzeitigen wirtschaftlichen Situation und bereits hohen Sozialabgabelast in Deutschland weder nachhaltig noch vertretbar.

 

Hinweis für die Redaktionen:
In seiner Sitzung Ende Juli zog der Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg eine kritische Zwischenbilanz der gesundheitspolitischen Maßnahmen der Ampel-Koalition. Die Positionierung des Selbstverwaltungsgremiums der größten Krankenkasse im Land zu den aktuellen gesundheitspolitischen Maßnahmen finden Sie auf dem Media- und Politikportal der AOK Baden-Württemberg: https://aok-bw-presse.de/ressorts/lesen/verwaltungsrat-fordert-nachhaltige-gkv-finanzreform.html

 

 

 

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news-5777 Tue, 25 Jul 2023 15:22:00 +0200 AOK Baden-Württemberg baut Vorsprung als „Deutschlands nachhaltigste Krankenkasse“ aus Johannes Bauernfeind: „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz“ Zum zweiten Mal in Folge wird die AOK Baden-Württemberg vom Wirtschaftsmagazin Euro und dem Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) als nachhaltigste gesetzliche Krankenkasse ausgezeichnet. Im bundesweiten Vergleich erzielt die Südwestkasse in allen Kategorien Bestnoten. Zweimal erhielt die AOK Baden-Württemberg sogar die höchste erreichbare Punktzahl und konnte in zwei Kategorien im Vergleich zum Vorjahr Steigerungen erzielen. Damit setzt sich die Südwestkasse deutlich von anderen Krankenkassen ab. „Der erneute Spitzenplatz als nachhaltigste gesetzliche Krankenkasse Deutschlands ist eine Bestätigung für die hohe Priorität, die wir dem Thema Nachhaltigkeit im Unternehmen geben und den vielfältigen Maßnahmen, um diese umzusetzen,“ sagt Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Umweltschutz ist Gesundheitsschutz – darum nehmen wir bereits seit zehn Jahren unsere Verantwortung für unsere Versicherten bei der ökologischen Nachhaltigkeit sehr ernst und setzen entsprechende Maßnahmen im Unternehmen konsequent um. Nachhaltigkeit umfasst für uns jedoch nicht nur ökologische Maßnahmen. Vielmehr verfolgen wir eine strategische Ausrichtung, mit der die drei Dimensionen der Nachhaltigkeit, ökologische, ökonomische und soziale Aspekte, gleichermaßen berücksichtigt werden. Dieser umfassende Ansatz spiegelt sich auch in den hervorragende Teilnoten für die AOK Baden-Württemberg in diesem Ranking.“

Gesundheit und Nachhaltigkeit sind eng miteinander verflochten, darum ist Gesundheit eines der Ziele, das von den Vereinten Nationen in der Agenda 2030 für eine nachhaltige Entwicklung festgelegt wurden. Da nach dem Health Care Footprint Report 2019 rund 5,2 Prozent des CO2-Ausstoßes in Deutschland durch das Gesundheitswesen verursacht werden und die Krankenkassen ein bedeutender Akteur im Gesundheitssystem sind, liegt es auf der Hand den Blick auf die Krankenkassen zu richten. Das DFSI hat für das Ranking zum einen die Nachhaltigkeit der Unternehmen selbst geprüft, aber auch die Nachhaltigkeit der Leistungen.

Für die Bewertung der Nachhaltigkeit des Unternehmens wurden soziale, ökonomische und ökologische Kriterien zugrunde gelegt sowie weitere Aspekte im Teilbereich „Sonstiges“ herangezogen. Kriterien in diesem Teilbereich sind eine Vision zur Nachhaltigkeit, ein fixiertes nachhaltiges Unternehmensziel, die Kundenanforderungen und Kooperationen unter Nachhaltigkeitsaspekten und die Erstellung eines Nachhaltigkeitsberichts. Im sozialen Sektor spielten zum Beispiel die Rate der Teilzeitarbeit, Unterstützung Pflegebedürftiger, Gleichbehandlung bei der Bezahlung oder flexible Arbeitszeiten eine Rolle. Bei der ökologischen Nachhaltigkeit wurden umweltbezogene Projekte und Maßnahmen bewertet, bei der ökonomischen Nachhaltigkeit flossen nachhaltige Kriterien bei Beschaffung und Nachhaltigkeit sowie Transparenz im Umgang mit dem Haushaltsvolumen der Kassen in die Bewertung ein. Beim Vergleich der nachhaltigsten Unternehmenskultur erreichte die AOK Baden-Württemberg dreimal die Höchstpunktzahl 100 – bei den Umweltaspekten, den ökonomischen Aspekten und bei den sonstigen Kriterien. In der Kategorie nachhaltigster Arbeitgeber erreichte die Südwestkasse mit 92 Punkten eine sehr gute Bewertung. Diese Topwerte brachten der AOK Baden-Württemberg mit insgesamt 98 Punkten den Spitzenplatz als nachhaltigste gesetzliche Krankenkasse ein und führten zu einem deutlichen Abstand zu den nächstplatzierten Kassen.

Beim zweiten Teilbereich des Rankings „Nachhaltigste Leistungen“ wurde das Angebot der Kassen zur Vorsorge und Gesundheitsförderung, das über die gesetzlichen Leistungen hinausgeht, betrachtet. Hier errang die AOK mit „Top“ die höchste Bewertung. Alle Bereiche zusammengefasst festigen den Spitzenplatz der AOK Baden-Württemberg im Gesamtranking – sowohl bei den regional als auch bei den bundesweit geöffneten Krankenkassen – mit der Bewertung „Beste“ nachhaltige Krankenkasse.

„Nachhaltigkeit ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die AOK Baden-Württemberg gestaltet das Gesundheitssystem durch ihre Kompetenzen, ihre Innovationskraft und ihr Nachhaltigkeitsnetzwerk maßgeblich mit,“ sagt Johannes Bauernfeind. „Als fünftgrößte gesetzliche Krankenkasse bundesweit und größte in Baden-Württemberg tragen wir hier eine hohe Verantwor-tung.“ Im Bereich der ökologischen Nachhaltigkeit setzt die Südwestkasse beispielsweise seit 2013 das zertifizierte Umweltprogramm „greenAOK“ um und verfolgt einen ambitionierten Klimaschutz". Im Bereich der sozialen Nachhaltigkeit nutzt die Kasse ihre Rolle als Marktführerin, Arbeitgeberin und Mitglied der Gesellschaft aktiv und setzt sich zum Beispiel für einen gerechten Zugang zu Gesundheitsleistungen, die Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben und eine vielfältige Arbeitswelt ein. Die ökonomische Nachhaltigkeit umfasst zum Beispiel den nachhaltigen Umgang mit dem Haushalt der Gesundheitskasse aber auch die nachhaltige Finanzierung des GKV-Systems. „Hier ist der Gesetzgeber in der Verantwortung, tragfähige Rahmenbedingungen für die gesetzlichen Krankenkassen zu schaffen, damit diese wirtschaftlich nachhaltig handeln können“, sagt Johannes Bauernfeind „Die wiederholte Abschöpfungen von GKV-Rücklagen und regelmäßige Erhöhungen der Zusatzbeiträge sind nicht nachhaltig und können nicht die Antwort auf das strukturelle Finanzproblem im Gesundheitswesen sein.“ Das Bundesgesundheitsministerium müsse endlich seine gesetzlich vorgeschriebenen Vorschläge zur nachhaltigen Finanzierung der GKV vorlegen. Ein verlässlicher und dynamischer Bundeszuschuss, kostendeckende Beiträge für Bürgergeld-Empfänger oder eine Absenkung der Mehrwertsteuer auf Arznei-mittel seien geeignete Mittel, die teilweise auch im Koalitionsvertrag verein1bart wurden, aber bisher nicht umgesetzt sind. Nur wenn man das Problem mit Strukturreformen auf der Einnahmen- und Ausgabenseite angeht, schaffe man nachhaltige Lösungen.

Mehr zur Nachhaltigkeit bei der AOK Baden-Württemberg: www.aok.de/bw/nachhaltigkeit

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news-5767 Wed, 19 Jul 2023 16:25:43 +0200 #AgendaGesundheit Forum zur Zukunft des Gesundheitswesens Manfred Lucha, Monika Lersmacher und Johannes Bauernfeind diskutieren ein tragfähiges Gesundheitssystem Manfred Lucha kommt immer mehr in Fahrt. Wenn der Minister für Soziales, Gesundheit und Integration in Baden-Württemberg und aktuell Vorsitzender der Gesundheitsministerkonferenz über Gesundheitspolitik spricht ist er kaum zu bremsen. Ort des Geschehens ist die Phoenixhalle im Römerkastell in Stuttgart. Die AOK Baden-Württemberg hatte am Dienstagabend zum Event mit dem Thema „Jetzt handeln! Für ein krisensicheres und tragfähiges Gesundheitssystem“ eingeladen. Die Gäste aus Politik und dem Gesundheitswesen erlebten eine abwechslungsreiche Veranstaltung, bei der neben der aktuellen Gesundheitspolitik – nach  langer Durststecke – auch wieder der persönliche Austausch im Mittelpunkt stand.

Lucha ließ ihn seiner Keynote keinen Zweifel, dass das deutsche Gesundheitssystem auf dem Prüfstand steht, die Herausforderungen groß sind und die Aufgaben für die Ampelkoalition noch größer. Die Bundesregierung schickt viele Gesetzesvorhaben auf den Weg: zur Krankenhaus- und Pflegereform, zur Digitalisierung, zur finanziellen Stabilisierung, zur verbesserten Versorgung – um nur einige Beispiele zu nennen. „Die Lage ist immer besser als die Stimmung. Aktuell ist die Stimmung jedoch so schlecht, dass die Lage beeinträchtigt wird“, bringt er es auf den Punkt. Deutschland verfüge zwar immer noch über eines der besten Gesundheitssysteme der Welt, trotzdem müssten in vielen Bereichen ganz neue Wege eingeschlagen werden. „Die Zukunft der Versorgung ist digital vor ambulant vor stationär“, so seine Vision, die AOK-Chef Johannes Bauernfeind teilt. Zudem sei eine seriöse und nachhaltige Finanzierung unabdingbar. „Wir brauchen eine absolute Resettaste für die Stärkung der Gesundheitskompetenz“, fordert Lucha. Auch zum Thema Bürokratie hat der Minister eine klare Haltung: „Verschonen wir unser Gesundheitswesen, in dem inzwischen viele Protagonisten ausgezehrt sind, mit zu großen Leistungs- und Prozessprüfungen. Vielmehr sollten wir unserer Versorgungsgemeinschaft mehr Eigenverantwortung und Prokura für ihr Handeln erteilen“, sagt Lucha. Eine Position, die Johannes Bauernfeind unterstützt und dies auch für die Krankenkassen einfordert. „Wir brauchen mehr Freiräume bei der Versorgungsgestaltung mit besserer Steuerung und gezielter Inanspruchnahme von Leistungen“, so seine Forderung. So hätte die AOK Baden-Württemberg seit 15 Jahren erfolgreich ein Haus- und Facharztprogramm implementiert, das eine optimale vernetzte Versorgung ermöglicht und deshalb weiterentwickelt werden sollte. Mehr Mitbestimmung der Selbstverwaltung war auch Monika Lersmacher, alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Baden-Württemberg, ein zentrales Anliegen. Hier wurde leider in der Vergangenheit durch die Politik immer wieder eingegriffen. „Damit unser Solidarsystem auch zukünftig gut funktioniert, ist eine starke Selbstverwaltung unverzichtbar“, ist sie überzeugt.

Das nächste #AgendaGesundheit Forum zum Thema „Nachhaltige Arzneimittelversorgung“ findet am 11. Oktober als Livestream statt.


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news-5701 Fri, 12 May 2023 14:39:44 +0200 Leider keine Seltenheit: Gewalterfahrungen in der Pflegesituationen AOK Baden-Württemberg bietet Angebote um Gewalt in der Pflege vorzubeugen und entgegenzutreten Es ist ein Tabu, und auch wenn es nur wenig belastbares Zahlenmaterial gibt: Gewalt in der Pflege kommt vor: Seitens der Angehörigen, der Pflegekräfte und auch der Pflegebedürftigen selbst – zu Hause, in medizinischen Einrichtungen oder in Pflegeheimen. Öffentlich wird wenig bekannt, denn pflegebedürftige oder demente Menschen können kaum für ihre eigenen Rechte eintreten. Andersherum können Beschäftigte in Pflegeberufen, für die Anfeindungen oder körperliche Übergriffe seitens der Pflegebedürftigen zum Arbeitsalltag gehören, kaum darüber reden, weil es das Image der Einrichtung beeinträchtigen könnte. Die Pflegesituation zu Hause ist oft mit Stress und einer dauerhaft hohen Belastung verbunden, die an den Nerven zerrt. „Aber auch in Pflegeeinrichtungen und Krankenhäusern kommt es zu Übergriffen, weil Menschen sich hilflos, allein gelassen oder überfordert fühlen. Expertinnen und Experten sprechen in diesem Zusammenhang von gewaltauslösenden Reizen“, sagt Holger Pressel, Leiter der Stabsstelle Politik, Verbände und Gremienmanagement bei der AOK Baden-Württemberg und Autor des Buches „Umgang mit Gewalt am Arbeitsplatz“. Ein guter Weg, dem zu begegnen, sei das Deeskalationsmanagement. Es fange mit der Gefährdungsanalyse an, die die Gründe, also die gewaltauslösenden Reize identifiziert. Stünden diese fest, könnten die Einrichtungen nach Möglichkeiten suchen, diese Reize zu minimieren. Daneben gibt es auch sogenannte Deeskalationstrainings. Sie zielen darauf ab, die Beschäftigten in verbaler Deeskalation zu schulen sowie Wissen und Strategien zum Umgang mit problematischem Verhalten zu vermitteln.

Und was hilft Betroffenen, die Gewalt erfahren haben? „Wenn sie das Erlebte aufarbeiten können. Ob das tatsächlich passiert, ist in hohem Maße eine Frage der Kultur, vor allem der Fehlerkultur in der jeweiligen Einrichtung. Davon hängt ab, wie mit dem Thema umgegangen wird und was getan wird, um mit Gewalterfahrungen umzugehen“, sagt Experte Pressel. Die AOK Baden-Württemberg bietet Unterstützung zum Thema Gewalt im Rahmen ihres Angebots „Prävention in der Pflege“, das sich an stationäre Pflegeeinrichtungen richtet. „Wir helfen sowohl personell als auch finanziell dabei, ein ganzheitliches Gesundheitsmanagement aufzubauen und umzusetzen, das die Bedarfe und Bedürfnisse sowohl der Pflegebedürftigen als auch der beruflich Pflegenden berücksichtigt“, sagt AOK-Experte Andreas Kaiserauer. Über 120 Pflegeeinrichtungen arbeiten bereits damit. „Die Erfahrungen sind so gut, dass wir überlegen, die Zielgruppe auszuweiten.

Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht im #AgendaGesundheit Magazin. Den Link zur aktuellen Ausgabe finden Sie im Anhang dieser Seite.

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news-5693 Wed, 10 May 2023 14:20:44 +0200 Vertragspartner in Baden-Württemberg einigen sich auf Vergütung für Covid-Impfung Gemeinsame Pressemitteilung von AOK Baden-Württemberg, KV Baden-Württemberg und vdek Baden-Württemberg Die Verbände der Krankenkassen und die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg haben sich auf eine Vergütungsvereinbarung für die Covid-Impfungen und für weitere Impfungen verständigt. Erforderlich wurde diese Vereinbarung, nachdem die Covid-Impfung seit Anfang April keine Leistung des Bundes mehr ist, sondern in den Katalog der Gesetzlichen Krankenversicherung aufgenommen wurde. Damit übernehmen auch die Krankenkassen künftig die Vergütung dieser Leistung. Es wurde ein Gesamtpaket abgeschlossen, welches neben einer Vergütung für die COVID-19-Impfungen auch eine rückwirkende Vergütungserhöhung der Schutzimpfungen gegen Influenza und Hepatitis B zum 1. April 2023 vorsieht, die 2024 noch einmal angehoben wird. In diesem Jahr können die Ärztinnen und Ärzte dabei für die Impfungen gegen Hepatitis und Influenza 9,50 Euro pro Impfung berechnen, für die Covid-Impfung durch den erhöhten Dokumentationsaufwand und den Mehraufwand bei der Impfstoffbestellung 15,50 Euro. Ab 2024 erhöhen sich Beträge jeweils um 0,50 Euro. Die Zuschläge werden so lange vergütet, wie es den Mehraufwand im Zusammenhang mit den COVID-19-Schutzimpfungen gibt.

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Johannes Bauernfeind, kommentierte das Ergebnis: „Wir glauben, dass damit ein Ergebnis erzielt wurde, das für alle Beteiligten in der Gesamtschau zufriedenstellend ist. Für die Ärztinnen und Ärzte ist die erhöhte Vergütung für Grippe-Schutzimpfungen ein zusätzlicher Anreiz in einem für die Versorgung so wichtigen Bereich.“

Für den Leiter der vdek-Landesvertretung Baden-Württemberg, Michael Mruck, „zeigt die Einigung, dass sich die Selbstverwaltung im Gesundheitswesen immer wieder be-währt. Die Politik erwartet von uns, dass wir unseren Aufgaben gerecht werden und mit unseren Partnern Lösungen finden. Das funktioniert in Baden-Württemberg sehr gut. Denn uns ist es gelungen, sehr pragmatisch ein Ergebnis in einer schwierigen Frage zu erzielen, ohne dass ein Schiedsverfahren eingeleitet werden musste.“

Der Vorstandsvorsitzenden der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, Dr. Karsten Braun, sieht es positiv an, dass die Einigung über die eigentliche Covid-Impfung hinausgeht. „Wir haben ein größeres Rad gedreht, als zwingend erforderlich gewesen wäre, indem wir uns auch über die Influenza- und die Hepatitis B-Impfung verständigt haben. Ich bin froh, dass wir daher die Verbesserung der Versorgung in einem größeren Rahmen in den Vordergrund gestellt haben und dieses Thema in ei-ner konstruktiven und vertrauensvollen Atmosphäre abhandeln konnten.“

Hinweis an die Redaktion:
Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an:
Kai Sonntag, Stabsstelle Öffentlichkeitsarbeit, KVBW. Albstadtweg 11, 70567 Stuttgart, Kai Sonntag, Tel: 0711/ 7875-3419, E-Mail: pressereferat@kvbawue.de
Dr. Jörg Schweigard, AOK Baden-Württemberg Hauptverwaltung, Stabsstelle Presse & PR, Dr.Joerg.schweigard@bw.aok.de, Presselstraße 19 - 70191 Stuttgart, Tel. 0711 6525 - 23937
Frank Winkler, Verband der Ersatzkassen e. V. (vdek), Landesvertretung Baden-Württemberg, frank.winkler@vdek.com, Christophstr. 7, 70178 Stuttgart, Tel.: 0711/ 2 39 54 - 19

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news-5691 Wed, 03 May 2023 14:25:00 +0200 Clarimedis: Bei Anruf Info Experten beantworten am Infotelefon der AOK rund um die Uhr medizinische Fragen Rund 600-mal am Tag klingelt bei Clarimedis das Telefon: Etwa ein Hobbysportler, der nach einem Kreuzbandriss schnell wieder zurück in sein Volleyballteam möchte. Lieber operieren oder konservativ behandeln? Bei seinem Orthopäden hat er nicht alle Details mitbekommen. „In solchen Fällen können wir helfen, die Diagnose und die Behandlungsmöglichkeiten besser zu verstehen“, sagt Thomas Wollersheim, der medizinische Leiter von AOK-Clarimedis. „So können die Anrufenden mehr Klarheit für eine informierte Entscheidung gewinnen.“ Auch Tipps für das Gespräch mit seinem behandelnden Arzt bekommt der Knieverletzte heute. Ärzte und Ärztinnen, medizinische Experten und Expertinnen aus 17 Fachrichtungen, Apotheker, Ernährungsberater/innen, Pflegekräfte, Kinderkrankenschwestern und Hebammen - das sind die kompetenten Ansprechpartner, die zu Diagnosen, Behandlungsmöglichkeiten und zu Arzneimitteln Fragen beantworten. „AOK-Clarimedis ist rund um die Uhr an 365 Tagen zu erreichen und bietet verständliche Infos – auch online. Es gilt die ärztliche Schweigepflicht“, sagt Wollersheim. Den Besuch in einer Praxis ersetzt das nicht. Ferndiagnosen, Therapieoder Einnahmeempfehlungen gibt es nicht. Dafür hilft AOK-Clarimedis auf Wunsch bei der Suche nach geeigneten Praxen.

Ein weiteres Serviceangebot ist „Call4fit“ für alle, die ihren Lebensstil verändern wollen und dazu medizinische Informationen benötigen. Welche Sportart ist trotz Schwangerschaft oder angesichts einer bestimmten Diagnose die richtige? Ärztinnen und Ärzte sowie medizinische Fachkräfte – darunter auch Ernährungsberaterinnen und -berater – beantworten die Fragen kostenfrei. Ganz neu sind Videosprechstunden in den Fachrichtungen Orthopädie, Onkologie sowie Schwangerschaft und Geburt. Die Medizinerinnen und Mediziner können auf dem Bildschirm für mehr Verständnis sorgen, wenn sie anhand eines Wirbelsäulenmodells zeigen, wie eine Bandscheibe aussieht. Beim Thema Schwangerschaft und Geburt kann die Hebamme mithilfe einer Puppe vermitteln, wie man ein Kind richtig hält und ihm die Brust gibt. Für die Videosprechstunden können Versicherte im Netz vorab Termine vereinbaren.

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news-5674 Wed, 26 Apr 2023 17:17:41 +0200 Disease-Management-Programme der AOKs haben sich bewährt Behandlungsrichtlinien werden aktualisiert und sechs neue Programme geplant Disease-Management-Programme versprechen chronisch Kranken Verbesserungen in der Therapie und helfen, ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen. „Brustkrebs und Diabestes Typ 2 waren die ersten beiden Krankheiten, für die wir 2002 AOK-Curaplan, unsere strukturierten Behandlungsprogramme, eingeführt haben“, berichtet Thomas Faden, DMP-Experte bei der AOK Baden-Württemberg. Es folgten Programme für vier weitere Krankheiten (siehe unten). Die DMP werden in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten angeboten und müssen gewisse Voraussetzungen und Qualitätsanforderungen erfüllen. Sie umfassen regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Beratungsgespräche sowie von der AOK aktuelle Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Erkrankungen. „Durch die regelmäßige wissenschaftliche Evaluation ist der medizinische Nutzen nachgewiesen“, sagt Faden. Die Erkenntnisse der Studien sind auch in die Überarbeitung der Behandlungsrichtlinien eingeflossen. Ende des Jahres 2023 treten sie für das Diabetes-Typ-2-Programm in Kraft und im Jahr darauf für Asthma bronchiale, COPD und Brustkrebs.
Parallel hat der Gemeinsame Bundesausschuss 2018 Richtlinien für weitere DMP beschlossen: bei den Indikationen Herzinsuffizienz, Chronischer Rückenschmerz, Depression, Osteoporose, Rheumatoide Arthritis und Adipositas. Doch: „Das Ausrollen eines DMP ist ein komplexer Prozess“, so Faden. Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) definiert die Zulassungsanforderungen zur vertraglichen Umsetzung der DMP-Richtlinien sowie zur arzt- und versichertenbezogenen Qualitätssicherung. Auch prüft das BAS die Tauglichkeit neuer Schulungskonzepte. Regional müssen dann von den Krankenkassen und den Gesundheitspartnern DMP-Verträge ausverhandelt werden. Auf Bundesebene werden zusätzlich Standards für die notwendige Datenverarbeitung abgestimmt. Sobald alle Hürden genommen sind – dazu zählen allen voran die Entwicklung und Evaluierung der Patientenschulungen – könnten in diesem Jahr die ersten neuen Programme starten.

20 Jahre AOK-Curaplan:
Vor zwei Jahrzehnten wurden in Deutschland Disease-Management-Programme (DMP) eingeführt. Innerhalb dieser strukturierten Behandlungsprogramme werden chronisch Erkrankte langfristig ärztlich begleitet. Zu den Errungenschaften der Programme
– bei der AOK heißen sie AOK-Curaplan – zählt, dass sie Behandlungen und Medikamente vorsehen, die in Studien auf ihre Wirksamkeit geprüft wurden. Es gibt sie für Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Brustkrebs, Koronare Herzkrankheit, Asthma bronchiale und COPD. Im Moment entstehen DMP für sechs weitere Indikationen.

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news-5657 Wed, 19 Apr 2023 14:25:54 +0200 Happy Birthday – 20 Jahre Fallpauschalen in Deutschland Fehlanreize bei DRG erfordern Reform der Krankenhausfinanzierung Die Wiege der DRGs steht in Yale. An der amerikanischen Universität beginnen Robert Barclay Fetter und John Devereaux Thompson 1967 mit der Entwicklung eines Systems von diagnosebezogenen Fallgruppen – abgekürzt DRG für Diagnosis Related Groups. Entwickeln wollten sie ein Patientenklassifikationssystem für das Krankenhaus-Controlling. Modellprojekte ergaben, dass es sinnvoll ist, vergleichbare medizinische Fälle mit ähnlichen Kosten in Gruppen zusammenzufassen. Daraus entsteht die Idee der pauschalisierten Vergütung. In den USA wird dies 1983 im staatlichen Medicare-Programm eingeführt, seit Mitte der 1980er-Jahre auch in Australien, Kanada und Skandinavien verwendet. In Deutschland beginnt die Diskussion dazu Ende der 1980er-Jahre. Es zeichnete sich ab, dass das bisherige System mit tagesgleichen Pflegesätzen dazu führt, dass sich die Verweildauer in Kliniken über das medizinisch erforderliche Maße hinauszögert.
Der Startschuss für das deutsche System – eine Adaption des australischen – fällt 2003. Es ist ein Übergangsjahr, seit 2004 ist es gemäß Fallpauschalengesetz für alle Krankenhäuser verpflichtend. Im darauf folgenden Jahr wird der Landesbasisfallwert eingeführt, um die unterschiedlichen Vergütungsniveaus in den Bundesländern aufzufangen. Wie das vorherige System bleibt auch das DRG-System nicht frei von Fehlanreizen, so wird nun, Studien zufolge, öfter operiert als eigentlich nötig. Trotz kontinuierlicher Weiterentwicklungen – zuletzt durch das Pflegepersonal-Stärkungsgesetz, das 2020 dafür sorgt, dass die Pflegepersonalkosten aus den Fallpauschalen ausgegliedert werden – ebbt die Kritik nicht ab. Nun plant die Ampelkoalition eine Reform der Krankenhausfinanzierung. Laut Eckpunktepapier werden die Fallgruppen als umfassendes Finanzierungsinstrument an Bedeutung verlieren. Der Gesetzentwurf wird im ersten Halbjahr 2023 erwartet.

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news-5637 Tue, 04 Apr 2023 14:01:00 +0200 Die DNA ist der Schlüssel Personalisierte Medizin und humangenetische Diagnostik werden immer wichtiger Humangenetische Diagnostik gilt als Wegbereiter der Medizin der Zukunft, doch vielen Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzten ist der Zugang noch versperrt. Saskia Biskup und ihr Team im Zentrum für Humangenetik in Tübingen möchten das ändern. Ihr Ansatz folgt dem Grundsatz: zuerst Diagnostik, dann Therapie. Erst verstehen, dann handeln. Um eine Krankheit behandeln zu können, ist eine präzise Diagnose unverzichtbar.

Bei seltenen Erkrankungen gestaltet sich die Diagnose oft schwierig. „Hier ist die genetische Diagnostik der sprichwörtliche Game Changer“, so Biskup. Mit modernen Technologien der Hochdurchsatzsequenzierung wird das Erbgut in kurzer Zeit auf krankheitsverursachende Genvarianten untersucht. Da ein Großteil der seltenen Erkrankungen genetisch bedingt ist, erhöht dies die Aufklärungsraten um ein Vielfaches: „Mit dieser schnellen Diagnose enden für die Betroffenen Jahre der Arztodyssee und der Ungewissheit“, sagt sie. Vom genetischen Profil ausgehend können dann Therapien entwickelt werden. Insbesondere in der Onkologie – also bei gut- und bösartigen Tumorarten sowie Krebserkrankungen – ist die genetische Diagnostik unverzichtbar. Jede Krebserkrankung ist anders, jeder Verlauf und jede Patientin und jeder Patient ist individuell. Gar nicht wenige Patientinnen und Patienten haben eine erbliche Veranlagung für eine Krebserkrankung. Die Testung auf tumorspezifische Biomarker ist daher essenziell – und zwar so früh wie möglich. Auch für diese genetischen Fragestellungen sind das von Saskia Biskup gegründete Zentrum für Humangenetik und die CeGaT in Tübingen eine zentrale Anlaufstelle.

Über Dr. Dr. Saskia Biskup:
Die Naturwissenschaftlerin und Fachärztin für Humangenetik nimmt eine Schnittstellenfunktion zwischen Forschung, Diagnostik und Behandlung ein. Mit ihrem Mann Dirk Biskup gründete sie 2009 CeGaT, das erste Unternehmen, das humangenetische Diagnostik und Hochdurchsatzsequenzierung kombiniert. 2010 folgte das Zentrum für Humangenetik Tübingen.
www.humangenetik-tuebingen.de

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news-5625 Fri, 24 Mar 2023 13:09:08 +0100 Bessere Werte im Südwesten - aber höheres Risiko auf dem Land Baden-Württemberg liegt bei koronaren Herzerkrankungen deutlich unter dem Bundesdurchschnitt Koronare Herzkrankheit. Verengte oder verstopfte Herzkranzgefäße, Koronare Herzkrankheit (KHK) genannt, sind eine Vorstufe des Herzinfarkts. Mit einer Krankheitshäufigkeit von 7,1 Prozent in der Bevölkerung ab 30 Jahren liegt Baden-Württemberg unter dem bundesweiten Durchschnittswert von 8,3 Prozent. Deutliche Unterschiede zeigen sich zwischen den Regionen.

Eine maßgebliche Rolle spielt dabei, dass die Bevölkerung in ländlichen Regionen älter ist und ein höheres Erkrankungsrisiko hat. Analysen des Gesundheitsatlas bestätigen zudem, dass materiell und sozial benachteiligte Menschen häufiger betroffen sind als Menschen mit hohem sozialen Status. Dass Männer häufiger erkranken, ist neben biologischen Faktoren auch durch den höheren Raucheranteil zu erklären. In Regionen mit vielen Raucherinnen und Rauchern liegt der Anteil der KHK-Erkrankten bei 9,3 Prozent, in Regionen mit wenigen Rauchenden bei nur 7,4 Prozent.

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news-5610 Mon, 20 Mar 2023 17:10:33 +0100 Neue Hilfs- und Beratungsangebote am Gesundheitskiosk Guter Ansatz – mit Luft nach oben Deutschlandweit sollen mit Gesundheitskioske neue Hilfs- und Beratungsangebote in sozial benachteiligten
Regionen entstehen, dieses neue Projekt im Gesundheitswesen stellte Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach in Hamburg mit den Eckpunkten vor: Langfristig sollen bundesweit 1.000 Gesundheitskioske errichtet werden – und zwar eine Einrichtung pro 80.000 Einwohnerinnen und Einwohner. Hauptaufgabe soll es sein, den Zugang zur medizinischen Versorgung von Patientinnen und Patienten mit besonderem Unterstützungsbedarf zu verbessern und deren Versorgung zu koordinieren.

Die Grundidee der Gesundheitskioske klingt zunächst überzeugend. Doch nicht nur in sozioökonomisch benachteiligten Regionen finden Bürgerinnen und Bürger häufig schwer Zugang zu den Hilfsangeboten des Gesundheitsund Sozialwesens. Und schaut man sich das Vorhaben genauer an, kommen viele Fragen auf. Die AOK-Gemeinschaft sieht insbesondere die Finanzierung problematisch: Die gesetzlichen Krankenkassen sollen rund 74,5 Prozent der Kosten übernehmen. Die Kommunen sollen das Initiativrecht haben und mindestens 20 Prozent beisteuern. „Angesichts der prekären Finanzlage ist das nicht machbar“, sagt Carola Reimann, Vorstandsvorsitzende des AOK-Bundesverbandes. Mindestens die Hälfte der benötigten Mittel sollten von der öffentlichen Hand aufgebracht werden. Die AOK fordert auch ein Nachschärfen, was die Leistungsinhalte angeht: Grundsätzlich sei es nicht zielführend, Gesundheitskioske so eng an die Primärversorgung anzubinden. Medizinische Routineaufgaben wie Blutdruckmessen sollten – entgegen Lauterbachs Plänen – nicht im Vordergrund stehen. Hierdurch würden die Versorgung weiter zersplittert und Doppelstrukturen verfestigt.

„Allgemein ist die Frage, warum es neue Einrichtungen braucht, statt vorhandene Strukturen zu nutzen“, gibt Karin Gaiser zu Bedenken. Die Expertin vertritt die AOK Baden-Württemberg in einer bundesweiten Arbeitsgruppe, die sich mit niedrigschwelligen Beratungsangeboten befasst und ein entsprechendes Eckpunktepapier mit konstruktiven Vorschlägen erarbeitet hat. „Wir sollten einen Blick auf die existierenden Angebote und bestehenden Aufgaben werfen und überlegen, worauf wir aufbauen können“, so Gaiser. „Denkbar wäre etwa eine Erweiterung der Pflegestützpunkte.“ Um tragfähige Lösungen zu finden, die den Bedarfen entsprechen, braucht es regionale Lösungen, die zu den Kommunen und den Strukturen vor Ort passen. „Als regional verankerte Kasse stehen wir als Gesprächspartner zur Verfügung und sind gespannt, was im angekündigten Referentenentwurf stehen wird. Die Position der AOK-Gemeinschaft ist in Berlin bekannt“, so Karin Gaiser.

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news-5592 Tue, 14 Mar 2023 13:42:00 +0100 "Lieferengpässe müssen dringend beseitigt werden" Statement von Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg "Lieferengpässe sind für Patientinnen und Patienten, aber selbstverständlich auch für die Apotheken vor Ort, eine Belastung und müssen dringend beseitigt werden. Wir stimmen mit der ABDA überein, dass der vorliegende Referentenentwurf eines Arzneimittel-Lieferengpassbekämpfungs- und Versorgungsverbesserungsgesetzes (ALBVVG) insgesamt zu kurz greift, um die Versorgung nachhaltig zu verbessern.
 
Zu begrüßen sind die erweiterte Bevorratungspflicht für Krankenhäuser sowie die verpflichtende Lagerhaltung bei Rabattverträgen mit einer Rücklage von Drei-Monats-Reserven. Letztere Vorgabe ist bereits in den Rabattverträgen der AOK-Gemeinschaft verankert und hat sich als versorgungssicherndes Element bewährt. Es erschließt sich jedoch nicht, wie insbesondere ökonomische Ansatzpunkte zur Lösung von Lieferengpässen beitragen sollen. Denn die Erhöhung von Festbetragsgrenzen und Preisen wird die globalen Probleme mit Lieferengpässen nicht lösen.
 
Die gelockerte Abgabe von Arzneimitteln in den Apotheken wurde im Rahmen der Corona-Pandemie eingeführt und hatte das Ziel, Kontakte in Apotheken und Arztpraxen zu vermeiden und die Ansteckungsgefahr zu reduzieren. Angesichts der teilweise angespannten Lage beim Management von Lieferengpässen in den Apotheken vor Ort, können durchaus gewisse Aspekte der Ausnahmeregelung verlängert werden. Dabei sollte aber klar auf die Nichtverfügbarkeit und nicht auf die Nichtvorrätigkeit in Apotheken verwiesen werden. Für die Patientinnen und Patienten sollte in erster Linie versucht werden, das verschriebene Arzneimittel auszugeben. Die Äußerungen der ABDA von 'Chaos nach den Ostertagen' schüren Verunsicherung und Ängste bei den Patientinnen und Patienten und sind weder gerechtfertigt noch zielführend.
 
Die Apotheken leisten vor Ort einen essenziellen Beitrag. Die Fortführung von pandemiebedingten Ausnahmeregelungen bei der Arzneimittelabgabe ist allerdings nicht sachgerecht und in der vorliegenden Form abzulehnen. Klar ist auch, dass durch die Verlängerung der Maßnahmen keinesfalls die Ursachen der Lieferengpassproblematik angegangen werden, sondern nur Scheinlösungen zu Lasten der Beitragszahlenden geschaffen werden."

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news-5582 Thu, 09 Mar 2023 12:00:17 +0100 Auftanken für Angehörige Vorsorge- und Reha-Maßnahmen helfen Pflegenden gesund zu bleiben Margarete Müller* ist erschöpft. Im November 2019 hatte ihr Mann einen Schlaganfall. Drei Monate später kam er nach Krankenhaus und Rehabilitationsmaßnahme zurück nach Hause und ist seitdem ein Anderer. Das Obergeschoss des Einfamilienhauses haben die Müllers barrierefrei umgebaut. Den Großteil seiner Zeit verbringt Richard dennoch nicht im Rollstuhl, sondern im Pflegebett. Margarete kümmert sich um ihn und hat deshalb auch ihre Arbeitszeit reduziert. Dreimal am Tag hilft ein Pflegedienst für ein paar Minuten. Für die 59-Jährige bleibt genug zu tun. Seit zweieinhalb Jahren ist sie von früh bis spät „unter Strom“. Nachts schläft sie schlecht. Steht oft auf, weil Richard etwas braucht oder Schmerzen hat. Pflegende Angehörige wie Margarete Müller haben schon seit der Einführung des Pflege-Neuausrichtungsgesetzes 2012 einen gesetzlichen Anspruch auf spezielle Vorsorge- und Rehabilitationsmaßnahmen – allerdings nur einmal alle vier Jahre. Bei der AOK Baden-Württemberg können sie alle zwei Jahre eine dreiwöchige Maßnahme in Anspruch nehmen. „Wir haben festgestellt, dass es hier eine Versorgungslücke gibt, und bieten unseren Versicherten daher die Möglichkeit zur vorzeitigen Wiederholung der Maßnahme“, sagt Kathrin Schwenk, Spezialistin für Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen bei der AOK. Denn Pflegende müssten oft Beruf, Familie und Pflege unter einen Hut bringen, was für viele eine enorme Belastung sei

Eine Befragung der AOK vom Januar 2020 zeigt, dass schon vor der Pandemie knapp die Hälfte der Pflegepersonen die eigene Lage als mittelmäßig belastend einschätzt. Jede vierte Person, die einen Angehörigen pflegt, steht zeitlich und psychisch am Rande der Kräfte. „Für die Pflegenden ist die Vorsorge- und Reha-Maßnahme eine Art Auszeit. Die Kombination aus rehabilitativen Elementen, Bewegungs- und Entspannungseinheiten und besonderem Therapieangebot für berufstätige Pflegende soll helfen, die Gesundheit und Erwerbsfähigkeit der Versicherten zu stabilisieren“, so Schwenk. Wichtiges Element ist der Austausch mit anderen Pflegenden. Hieraus ergeben sich oft gute Tipps für den Alltag. Aber auch die Informationen und Beratung über das breite Spektrum an Möglichkeiten und Angeboten im Bereich Pflege können das Leben nach der Reha leichter machen. Margarete Müller sorgt sich, wer sich um ihren Mann kümmern wird, wenn sie eine Reha-Maßnahme besucht. In dieser Frage wird sie bei der Organisation unterstützt. Der Pflegebedürftige kann beispielsweise in einer Einrichtung zur Kurzzeitpflege am Wohnort oder am Ort der Vorsorge- und Rehabilitationseinrichtung untergebracht werden. Zudem besteht die Möglichkeit, den Pflegebedürftigen in dieselbe Einrichtung mit aufzunehmen. „Besonders Eheleute entscheiden sich für diese Variante“, weiß Kathrin Schwenk. Die Kranken- und die Pflegekassen koordinieren das Vorgehen untereinander. Der Pflegebedürftige wird so von Fachkräften gut versorgt. Und der Angehörige kann sich auf sein eigenes Wohl konzentrieren.

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news-5568 Thu, 02 Mar 2023 10:48:21 +0100 Service-Ranking: AOK Baden-Württemberg belegt Spitzenplatz Digitalberatung bietet ortsunabhängige Unterstützung rund um die Gesundheit Beim aktuellen Ranking von 64 gesetzlichen Krankenkassen durch das Nachrichtenmagazin Focus Money steht die AOK Baden-Württemberg in der Rubrik „Service“ ganz oben auf dem Siegertreppchen. Auch bei den Feldern „Besondere Versorgung“ und „Transparenz“, kann sich die Südwestkasse Spitzenplätze sichern und liegt im Gesamtergebnisebenfalls weit vorne. In der Rubrik „Service“ werden im Vergleich insgesamt über 20 Merkmale der Krankenkassen bewertet. Dazu zählen unter anderem das Geschäftsstellennetz, die Verfügbarkeit und Qualität der Kundenhotline, die Arztterminvermittlung und die Erinnerung für Vorsorgeuntersuchungen, die zeitnahe Vermittlung von Terminen, eine strukturierte ärztliche Zweitmeinung oder der persönliche Kontakt zu einem qualifizierten Mediziner. Im Ergebnis erhält die AOK Baden-Württemberg die beste Punktzahl und das höchste Prädikat „Hervorragend“. „Untersuchungen zur Mediennutzung allgemein und Umfragen der AOK Baden-Württemberg zeigen, dass digitale Kanäle in der Kundenberatung an Bedeutung gewinnen und die Versicherten sich mehr Vielfalt sowie neue Wege bei der Beratung wünschen“, sagt Alexander Stütz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Unser Anspruch ist es, weiterhin GESUNDNAH in verschiedenen Dimensionen zu sein und dem Versicherten unterschiedliche Beratungsplattformen für seine speziellen Erfordernisse zu bieten. Der Versicherte entscheidet dann über den für ihn passenden Kanal, wie er mit unseren Expertinnen und Experten seine Fragen zu Gesundheits- und Servicethemen am schnellsten und einfachsten klärt.“

Vor dem Hintergrund einer veränderten Mediennutzung und neuen Kundenanforderungen baut die AOK Baden-Württemberg ihr Beratungsangebot weiter aus. Eine repräsentative Civey-Befragung der Südwestkasse unter den Baden-Württembergern zeigt, dass knapp 40 Prozent der Befragten ein digitales Beratungsangebot nutzen würden und jeder Vierte bereits eine App seiner Krankenkasse verwendet, um den Überblick über Anträge, Quittungen und Serviceleistungen zu behalten. Dem Wunsch nach mehr Beratungs- und Servicevielfalt kommt die AOK Baden-Württemberg nach: Mit der Direktberatung gibt es beispielsweise ein neues digitales Beratungsangebot, das den Versicherten völlig ortsunabhängige Unterstützung bei allen Gesundheitsfragen und Hilfe durch Experten bei Anträgen sowie Formularen bietet. Benötigt wird nur ein Smartphone, ein Tablet oder ein Telefon in Verbindung mit einem Computer und schon erhalten die Versicherten kompetente Unterstützung von Experten – je nach Situation mit und ohne Videoübertragung. Diese neue Beratungsform ermöglicht größtmögliche Flexibilität für die Kundinnen und Kunden und reduziert zudem Fahrtkosten, Stress und die Umweltbelastung durch weniger Fahrten in die KundenCenter vor Ort.

Die Spitzenposition im Krankenkassenvergleich von Focus Money zeigt: Im Südwesten hat man offensichtlich einen Weg gefunden, um veränderten Kundenanforderungen zu begegnen, auf verschiedenen Wegen zu beraten und sich mit den Kunden auf dem Kanal auszutauschen, den der/die Versicherte in der jeweiligen Situation bevorzugt.

Informationen zur Digitalberatung: www.aok.de/bw/digitalberatung 

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news-5561 Mon, 27 Feb 2023 14:46:02 +0100 Das Ende des Papiers Antrag auf Zahnersatz: Ab 2023 nur noch digital Wer eine Krone, Brücke oder Prothese benötigt, für den erstellt die Zahnarztpraxis vor Beginn einer Behandlung einen Heil- und Kostenplan (HKP). Dieses Papierformular, mit allen wichtigen Infos über den Gebisszustand, den geplanten Zahnersatz, die geschätzten Behandlungskosten und welche Kosten von der Krankenkasse erstattet werden, gehört nun der Vergangenheit an. Seit Juli werden die Zahnarztpraxen stufenweise auf das neue „elektronische Antrags- und Genehmigungsverfahren Zahnärzte“ (EBZ) umgestellt, das ab 2023 verpflichtend ist. Sowohl Krankenkassen, Zahnarztpraxen als auch Patientinnen und Patienten profitieren von einer deutlich einfacheren und schnelleren Genehmigungsprozedur für Zahnersatz-, Kiefer- oder Parodontose-Behandlungen. „Mit dem elektronischen HKP werden die Daten künftig von der Zahnarztpraxis komplett über das sichere Mail-Verfahren ‚Kommunikation im Medizinwesen‘ (KIM) an die Krankenkasse übermittelt“, erläutert Oliver Orawski, verantwortlicher Projektleiter bei der AOK Baden-Württemberg. Die Genehmigung an die Zahnarztpraxis erfolgt ebenso auf diesem Weg. „Alle Beteiligten sparen dadurch Zeit und Aufwand und erleben dadurch einen echten Mehrwert.“
Patientinnen und Patienten wird nicht mehr der herkömmliche und für Laien komplexe Heil- und Kostenplan ausgehändigt, er muss auch nicht mehr von ihnen per Post versendet werden. Vielmehr erhalten sie eine Ausfertigung mit allen relevanten Inhalten in allgemeinverständlicher Form. Diese beinhaltet auch die erforderlichen Erklärungen des Versicherten bezüglich Aufklärung und Einverständnis mit der geplanten Behandlung. Im Alltag der Zahnarztpraxen werden Bürokratie und kleinteilige Arbeitsschritte spürbar reduziert. Zu den größten Vorteilen zählen dabei die Zeitersparnis, eine schnellere Genehmigung, eine sichere Datenübertragung und -verarbeitung und letztlich vor allem dadurch ein schnellerer Beginn der Behandlung.

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news-5552 Thu, 16 Feb 2023 16:43:13 +0100 Besser beweglich Qualitätsverträge für Knie- und Hüftendoprothetik garantieren AOK-Versicherten hohe Standards Wenn das Bewegen der Hüfte oder des Knies so schmerzt, dass die Lebensqualität leidet, raten Expertinnen und Experten zur OP. Rund 200.000 künstliche Hüften und knapp 200.000 Knie werden pro Jahr in Deutschland eingesetzt. Für den Erfolg spielen die Erfahrung der Ärztinnen und Ärzte sowie die standardisierten Abläufe in den Kliniken eine entscheidende Rolle.

Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) bestätigt: Wer in Kliniken mit weniger als 45 Hüftimplantationen pro Jahr behandelt wird, hat ein um über dreißig Prozent erhöhtes Risiko für Komplikationen gegenüber jenen, die in Kliniken mit mehr als 200 Fällen behandelt werden. Das Gleiche gilt für das Knie: Kliniken mit geringeren Fallzahlen haben erhöhte Komplikationsraten. Mit dem Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung setzte der Gemeinsame Bundesausschuss 2017 vier Leistungsbereiche fest, in denen Krankenkassen mit Krankenhäusern Qualitätsverträge abschließen können. Die AOK hat sie unter anderem im Leistungsbereich der endoprothetischen Gelenkversorgung geschlossen. „Es geht darum, für unsere Versicherten die Häuser unter Vertrag zu haben, die die qualitativ beste Versorgung anbieten“, sagt AOK-Expertin Stefanie Bekurs. Patientinnen und Patienten mit Schmerzen soll die mühsame Suche nach der passenden Klinik erspart werden. Am Qualitätsvertrag teilnehmende Häuser müssen strenge strukturelle Voraussetzungen erfüllen und ihre Versorgungsleistungen stetig steigern. Grundlage bietet ein umfassendes Behandlungskonzept, das die AOK mit Fachexperten entwickelt hat. Entscheidend für den Erfolg der Operation selbst ist die nahtlose Betreuung durch Orthopäde, Klinik und das spezialisierte Rehabilitationskonzept „AOK pro Reha“. So können Komplikationen wie die Ausrenkung oder Steifigkeit des Gelenks oder ein postoperatives Delir vermieden werden. Ziel ist, dass die Patientinnen und Patienten möglichst schnell wieder auf die Beine und in ihren Lebensalltag kommen.

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news-5545 Tue, 07 Feb 2023 17:12:00 +0100 Angespannte Versorgungslage Blutknappheit durch demografischen Wandel Jeden Tag werden in Deutschland über 15.000 Blutspenden für die medizinische Versorgung benötigt. Doch es wird zu wenig Blut gespendet. Auch das beste medizinische Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht funktionsfähig. Viele Operationen, Transplantationen und Behandlungen sind nur dank Blutspenden und moderner Transfusionsmedizin möglich.

Transfusionsmedizinerinnen und -mediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet. Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken, wie unter anderem anhand des Blutgruppenbarometers des „DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen“ zu sehen ist, das die Versorgungslage in beiden Bundesländern abbildet. Hauptgrund für die Blutknappheit seien nicht saisonale Engpässe, sondern der demografische Wandel, stellte etwa Hermann Eichler, leitender Transfusionsmediziner der Uniklinik des Saarlandes, gegenüber der Deutschen Presseagentur fest. Die Generation der Baby-Boomer komme ins Rentenalter und falle allmählich aus dem Spenderpool heraus. Ausreichend junge Spenderinnen und Spender, die das ausgleichen könnten, kämen nicht nach.

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news-5527 Wed, 25 Jan 2023 15:48:01 +0100 Zebras im Blick Versorgungsprogramm TranslateNAMSE hilft Menschen mit seltenen Erkrankungen Die Diagnose ALS hat Philipp Hanf im Alter von 47 Jahren bekommen. ALS steht für Amyotrophe Lateralsklerose und bezeichnet eine seltene und unheilbare Krankheit, die mit Ausfallerscheinungen der Muskulatur, Schluck-, Sprech- und Atemstörungen einhergeht. Im September war Philipp Hanf Gast in der Radiosendung SWR1-Leute. Er berichtete über das Ende seines Berufslebens als Zahnarzt und seiner Suche nach Wegen, der Krankheit zu begegnen. Er hat ein Buch über sein Leben mit der Erkrankung geschrieben. Die Arbeit daran hat ihm im Verschlechterungsprozess viel Motivation, Kraft und Inspiration gegeben. Sein Schicksal teilt Philipp Hanf mit dem Maler Jörg Immendorff oder dem Astrophysiker Steven Hawking, die beide an der Erkrankung starben. Bekannt wurde ALS auch durch die im Juli 2014 gestartete Ice Bucket Challenge. Hat die Öffentlichkeit inzwischen von ALS gehört, so sind die meisten seltenen Erkrankungen weiterhin unbekannt. Über 9.000 von ihnen hat die Wissenschaft bereits entdeckt und benannt. Sie tragen Namen wie Achalasie, Morbus Fabry,Prader- Willi-Syndrom, Pick-Krankheit oder Morbus Hirschsprung. Im englischsprachigen Raum werden sie unter dem Begriff Zebra-Erkrankungen zusammengefasst. Sie haben zum Teil bizarre Symptomatiken. Das gilt zum Beispiel für die Lipodystrophie, einem krankhaften Fettgewebsmangel, bei dem die betroffenen Menschen unter anderem ständig Hunger haben, enorm viel essen und trotzdem spindeldürr sind. Medizinisch haben seltene Erkrankungen keine gemeinsame Basis. Die Definition besagt lediglich, dass eine Erkrankung dann selten ist, wenn weniger als fünf von 10.000 Menschen darunter leiden. Rund Rund 80 Prozent der Erkrankungen sind dabei genetisch bedingt. Rund 4 Millionen Menschen sind in Deutschland von seltenen Erkrankungen betroffen. Um die medizinische Versorgung von Menschen mit seltenen Erkrankungen zu verbessern, nimmt die AOK Baden-Württemberg daher am Versorgungsprogramm TranslateNAMSE teil. Dadurch wird Menschen geholfen, bei denen mit den vorhandenen Strukturen der Regelversorgung keine Diagnose gestellt werden konnte. Durch den interdisziplinären Ansatz des Innovationsfondsprojekts soll schnell eine gesicherte Diagnose gestellt und eine geeignete Therapie begonnen werden.

Nationaler Aktionsplan:
Seit 2010 gibt es das „Nationale Aktionsbündnis für Menschen mit Seltenen Erkrankungen“ (NAMSE). Es hat einen Nationalen Aktionsplan erarbeitet, um die Versorgung Betroffener zu verbessern. In dessen Rahmen startete 2017 das vom Innovationsfonds geförderte Projekt TranslateNAMSE. Für Versicherte der AOK Baden-Württemberg, die in den entsprechenden Vertrag eingeschrieben sind, werden die Kosten für die vernetzte Diagnostik, die Genomsequenzierung sowie die Behandlungsplanung übernommen.

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news-5499 Tue, 03 Jan 2023 14:53:00 +0100 Ab und zu ein Glas Sekt schadet nicht? In der Schwangerschaft sind schon geringe Mengen Alkohol schädlich „Nur ein Gläschen!“ Viele Schwangere bekommen in ihrem Umfeld regelmäßig Alkohol angeboten. Die Antwort sollte immer „Nein, danke!“ lauten. Denn Alkohol kann für Ungeborene schädlicher sein, als viele denken. Das Zellgift kann in jeder Phase der Schwangerschaft auf den Organismus des ungeborenen Kindes einwirken und die Entwicklung von Organen und Nerven behindern. Die Folge können Verhaltensauffälligkeiten, Konzentrationsschwächen oder Lernschwierigkeiten sein, aber auch schwere geistige Beeinträchtigungen und sichtbare körperliche Fehlbildungen. Während der Schwangerschaft sollte Alkohol tabu sein. Das gilt auch schon für kleine Mengen. Es gebe keinen „sicheren geringen Alkoholkonsum“, betont der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ). Das Landesgesundheitsamt hat mit dem Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration und weiteren Mitwirkenden die Broschüre „Schwanger: ja – Alkohol: nein“ entwickelt. Die Broschüre enthält Informationen und konkrete Tipps zum Umgang mit Alkohol in der Schwangerschaft und Stillzeit – für schwangere Frauen, deren Partnerinnen oder Partner sowie andere Menschen im sozialen Umfeld der Eltern.
Informationen vom Landesgesundheitsamt: www.gesundheitsamt-bw.de
Gesundheitstipps


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news-5459 Thu, 01 Dec 2022 16:59:23 +0100 Innovationsfonds – ein Türöffner für neue Versorgungswege mit Optimierungsbedarf „Individuelle Budgets der Kassen könnten regionale Spielräume ausnutzen" Das deutsche Gesundheitswesen steht vor großen Herausforderungen, denn die Alterspyramide verschiebt sich, die Kosten der gesundheitlichen Versorgung steigen und medizinische Fachkräfte fehlen. Vor diesem Hintergrund ist eine Anpassung und Veränderung bestehender Strukturen unumgänglich und der Gesetzgeber 2016 hat mit dem Versorgungsstärkungsgesetz den Innovationsfonds, zunächst befristet, eingeführt. Ziel des Innovationsfonds ist es, mit innovativen Ansätzen die Versorgung in der GKV qualitativ weiterzuentwickeln: Durch neue Versorgungsformen, die über die bisherige Regelversorgung hinausgehen, sowie Versorgungsforschungsprojekte, die auf einen Erkenntnisgewinn zur Verbesserung der bestehenden Versorgung ausgerichtet sind.

Der Abschlussbericht der gesetzlich festgelegten Evaluation vom März 2022 bestätigt dem Innovationsfonds zwar die erfolgreiche organisatorische Umsetzung, seine Eignung zur Weiterentwicklung der gesundheitlichen Versorgung bleibt jedoch unbeantwortet. Selbst die Gutachter des Abschlussberichts räumen ein, dass die Eignung zum Zeitpunkt des Abschlussberichts nicht bewertet werden kann. Erst zwölf Prozent der geförderten Projekte waren zum Zeitpunkt der Evaluation abgeschlossen und konnten im Hinblick auf einen Transfer bewertet und in die Evaluation mit aufgenommen werden. Umso unverständlicher ist es, dass eine unbefristete Verlängerung des Innovationsfonds empfohlen wurde.

„Der Erfolg des Innovationsfonds sollte nicht durch den erfolgreichen Abschluss einzelner Vorhaben bemessen werden, sondern durch den Transfer dieser Vorhaben in die dauerhafte Versorgung“, sagt Katrin Tomaschko, Geschäftsbereichsleiterin Versorgungsinnovationen & sektorenübergreifende Versorgungslösungen der AOK Baden-Württemberg. Die in Sektoren unterteilte Versorgungslandschaft steht dem Transfer der Vorhaben aber oftmals im Wege. Aus Sicht der Expertin wäre ein Innovationsbudget für die einzelnen Krankenkassen für die Weiterentwicklung und qualitative Verbesserung der Versorgung effizienter: „Individuelle Budgets der Kassen könnten regionale Spielräume ausnutzen, sektorale Grenzen durchlässiger und flexibler gestalten und Versorgungsinnovationen so nachhaltig in der Versorgung verankern.“

Der Innovationsfonds in Zahlen:

Die Fördersummen des Innovationsfonds betrugen 2016 bis 2019 jeweils 300 Millionen Euro, von 2020 bis 2024 stehen jeweils 200 Millionen Euro jährlich zur Verfügung. 80 Prozent der Mittel fließen in neue Versorgungsformen, 20 Prozent in die Versorgungsforschung. Von 2016 bis 2021 wurden 507 Projekte mit einem Volumen von 1.408 Millionen Euro zur Förderung  ausgewählt. 194 Projekte zu neuen Versorgungsformen und 313 Forschungsvorhaben wurden bisher so unterstützt. Rund 300 Projekte laufen noch, in den nächsten Jahren kommen weitere Vorhaben hinzu. Für 23 Vorhaben hat der Innovationsausschuss eine Empfehlung zur Überführung in die Regelversorgung ausgesprochen.  

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news-5400 Tue, 25 Oct 2022 14:11:57 +0200 Den Weg frei machen „Modellkommunen Pflege“ erproben ganzheitliche Beratungsstrukturen aus einer Hand Wer einmal mit der Situation der Pflegebedürftigkeit eines Angehörigen konfrontiert war, kennt das Gefühl der Überforderung. Viele Fragen müssen bei verschiedenen Institutionen geklärt werden. Mit dem Konzept der„Modellkommune Pflege“ will der Gesetzgeber unterstützen. „Die Idee ist, alle Beratungsleistungen außerhalb der Pflegeversicherung mit den Beratungsansprüchen der Pflegeversicherung zu bündeln, um es für die Pflegebedürftigen einfacher zu machen. Es geht um eine ganzheitliche Beratung aus einer Hand“, sagt Angela Postel, die im Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration das für Pflege zuständige Referat leitet. Beratung zu den gesetzlichen Leistungen der Pflegeversicherung gibt es bei den Pflegekassen. Für Fragen, die darüber hinausgehen, sind zudem die Pflegestützpunkte eine wichtige Anlaufstelle.

Im Südwesten gibt es aktuell 44 Pflegestützpunkte, die seit 2018 in Baden-Württemberg nach einem besonderen Modell von Kommunen und Pflegekassen gemeinsam finanziert werden. Schon 2016 hatte der Gesetzgeber vorgegeben, dass die Beratung in „Modellkommunen Pflege“ modellhaft ermöglicht werden soll. Die rechtliche Gemengelage, die Umsetzung und die Finanzierung sind komplex, und so haben sich bundesweit nur drei Kommunen – allesamt aus Baden-Württemberg – mit ausgeklügelten Konzepten beworben und sind „Modellkommune Pflege“ geworden: die Landkreise Tuttlingen, Karlsruhe und Ludwigsburg. Eine Arbeitsgruppe wurde gegründet, zu der neben den drei Landkreisen auch das Sozialministerium, der Landkreistag und als federführende Pflegekasse die AOK gehören.
Zur Umsetzung haben die Landkreise zusammen mit den Pflegekassen Modellbudgets ermittelt und Vorschläge zu möglichen Fortschreibungsszenarien innerhalb der Projektlaufzeit erarbeitet. Aktuell größtes Manko: „Jetzt warten wir seit Monaten auf die Finanzierungszusage, stehen deswegen im ständigen Austausch mit dem Bundesministerium für Gesundheit, dem GKV-Spitzenverband, den Kommunalen Landesverbänden und den Landesverbänden der Pflegekassen“, so Postel. Strittig sei vor allem das Budget für das Personal, das das besondere Case-Management, also die individuelle Begleitung der Betroffenen in den Kommunen, übernehmen
soll. „Die Chance, wenigstens in Baden-Württemberg drei Modellkommunen Pflege zu etablieren, darf jetzt nicht vertan werden!“ Entscheidend ist, dass es auf politischer Ebene ein gemeinsames Verständnis für das Konzept der „Modellkommune Pflege“ gibt und Kommunen und Pflegekassen nicht gegeneinander ausgespielt werden – sondern so zusammenwirken können, wie sie es im Südwesten unter Beweis stellen. „Wir setzen uns mit allen Kräften beim Bund dafür ein, dass unsere Modellkommunen nun auf den Weg gebracht werden können. Unabhängig davon wollen wir die Mitgestaltungsrechte der Kommunen insgesamt stärken“, sagt Postel. Nur so können aus guten Konzepten
eine gute Beratung und eine gute Versorgung werden.

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news-5394 Tue, 18 Oct 2022 09:22:00 +0200 Digitalberatung – Nähe aus der Ferne AOK Baden-Württemberg bietet Online-Beratung zu wichtige Anliegen Kommt ein Kind zur Welt, beginnt für Eltern eine aufregende Zeit. Neben dem ersten Kennenlernen warten viele Formalitäten auf die Familien – nicht zu vergessen die wichtigen Vorsorgeuntersuchungen. Als eine AOKKundin mit ihrem Neugeborenen für diese U-Untersuchung beim Arzt ist, kann der sie zunächst nicht vornehmen, weil die Familienversicherung des kleinen Mädchens noch nicht beantragt wurde. Die junge Frau kontaktiert prompt ihre Kundenberaterin und erhält von ihr einen Link aufs Handy, der sie zur AOK-DigitalBeratung führt. Über den neuen Kontaktkanal kann sie ihr Kind noch in der Praxis versichern und erhält die Mitgliedsbescheinigung auf ihr Smartphone. „Digitale Services rücken für unsere Kundinnen und Kunden immer stärker in den Fokus“, sagt Julia Wagner, Projektleiterin AOK-DigitalBeratung bei der AOK Baden- Württemberg. „Deshalb ermöglichen wir ihnen neben der Vor-Ort-Beratung nun auch die virtuelle Beratung.“ Von der Familienversicherung bis zur Pflegeberatung will die Gesundheitskasse rund 150 Leistungen und Services auch in der AOK-DigitalBeratung anbieten. „Der größte Vorteil in meinen Augen ist der niedrigschwellige Zugang“, sagt Wagner. Um den neuen Service zu nutzen, benötigen die Versicherten lediglich ein Telefon und ein internetfähiges Gerät. Nachdem sie die AOK kontaktiert haben, erhalten sie per E-Mail oder SMS die Einladung zur AOK-DigitalBeratung. Im Austausch mit der Kundenberaterin oder dem -berater können Formulare gemeinsam besprochen, hoch- und runtergeladen und unterschrieben werden – bequem und sicher. Das ermöglicht eine abschließende Bearbeitung des Anliegens. „Die AOK-DigitalBeratung ergänzt unsere Kontaktkanäle sinnvoll – in vielerlei Hinsicht“, so Wagner. „Wir bauen Barrieren ab für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, wir verringern den Stress und das Unfallrisiko für die Versicherten und reduzieren Fahrtkosten und -zeiten – ganz im Sinne der Nachhaltigkeit.“
Zur AOK-DigitalBeratung – der digitale Kontakt zur AOK Baden-Württemberg: aok.de/bw/digitalberatung

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news-5381 Tue, 04 Oct 2022 14:09:22 +0200 CovidCare begleitet Corona-Erkrankte Software unterstützt Telemonitoring von Risikopatientinnen und entlastet Praxen im AOK-HausarztProgramm Ein Bereich, der durch die Coronakrise deutlich an Bedeutung gewonnen hat, ist die digitale Arzt-Patienten-Kommunikation. Denn bald nach Beginn der Pandemie stellte sich die Herausforderung: Wie können chronisch kranke Patientinnen und Patienten, die von Covid-19 betroffen und in ihrer Wohnung isoliert sind, auch in der Pandemie medizinisch umfassend betreut werden? Da der persönliche Kontakt sehr eingeschränkt war, musste die Kommunikation anders ermöglicht werden. Zum Einsatz kommt eine spezielle Software, die von der Abteilung für Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung am Uniklinikum Heidelberg entwickelt wurde. Sie ermöglicht es Praxen, die am AOK-HausarztProgramm teilnehmen, Covid-19-Risikopatientinnen und -patienten ein sicheres und strukturiertes Telemonitoring anzubieten.

Das bereits in der ersten Coronawelle im Mai 2020 eingeführte Modul CovidCare hilft dabei, den Krankheitsverlauf im Blick zu behalten und einen schweren Verlauf rechtzeitig zu entdecken. Unterstützt wurde die Entwicklung von den Partnern des AOK-Hausarztvertrags, dem Hausärzteverband, MEDI und der AOK Baden-Württemberg. Zwei Jahre nach dem Start hat sich das IT-Modul, das auf dem „Praxisbasierten Case-Management-Programm für chronisch kranke Patienten“ (PraCMan) basiert, längst im Einsatz bewährt. Mittlerweile wurden mehr als 2.300 Patientinnen und Patienten in 100 Hausarztpraxen, meist von geschulten Versorgungsassistentinnen in der Hausarztpraxis (VERAH), ambulant betreut. Herzstück des telefonbasierten Monitorings ist ein individualisierbares Symptomprotokoll mit voreingestellten Grenzwerten für Parameter wie Atemnot und -frequenz, Fieber, Blutdruck und Sauerstoffsättigungsgrad. Werden Grenzwerte überschritten, weist ein Pop-up-Fenster automatisch darauf hin. Thomas Heyer, Hausarzt in Stuttgart und Vorstandsmitglied im Hausärzteverband Baden-Württemberg, lobt die softwaregestützte Verlaufskontrolle mit Terminübersicht und Visualisierung auf einer Zeitachse als sehr benutzerfreundlich. „Das Modul ermöglicht eine bessere Wahrnehmung und Einschätzung des Krankheitsverlaufs und ein frühestmögliches Erkennen einer Verschlechterung.“ Eine der ersten teilnehmenden Praxen war das HausÄrzteHaus in Kirchheim unter Teck. Dort hat VERAH Annika Bosma
bereits 75 Covid-19-Patientinnen und -Patienten mit CovidCare begleitet. „Es ist eine sinnvolle Einrichtung. Auch wenn es zeitintensiv ist, lohnt sich jeder Anruf. Die Patienten sind dankbar, wenn ich mit ihnen zusammen intensiv den Verlauf bespreche. So kann ich ihnen die Angst und Unsicherheit nehmen“, fasst Annika Bosma ihre Erfahrungen zusammen.

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news-5327 Fri, 09 Sep 2022 14:00:45 +0200 Wir leben auf zu großem Fuß Deutschland verbraucht immer mehr Ressourcen als die Natur zur Verfügung stellt Der Erdüberlastungstag, also der Tag des Jahres, an dem wir die natürlichen Ressourcen des Planeten bereits aufgebraucht haben, wird immer früher erreicht. Seit Dezember 1970 hat sich unser Verbrauch an natürlichen Ressourcen weltweit verdoppelt und der deutsche Erdüberlastungstag fiel in diesem Jahr bereits auf den 4. Mai.
Die Non-Profit-Organisation Global Footprint Network berechnet jährlich das Datum des Earth Overshoot Day. Dem Tag, an dem die Menschheit aufgebraucht hat, was der Planet Erde eigentlich bis Ende des Jahres zur Verfügung stellt. Mit dieser Berechnung soll die Ausbeutung von natürlichen Ressourcen veranschaulicht werden. Während der weltweite Erdüberlastungstag voraussichtlich im Hochsommer erreicht wird, fällt der deutsche Overshoot Day dieses Mal schon auf den 125. Tag des Jahres. In Deutschland sind dafür der stetig steigende Energieverbrauch, unser ausschweifendes Konsum- und Ernährungsverhalten sowie unsere aktuellen Mobilitätsgewohnheiten verantwortlich. Auch die Verunreinigung von Böden, Luft und Grundwasser spiegeln sich in unserem CO2-Fußabdruck wider. Wenn alle Länder so „haushalten“ würden wie Deutschland, bräuchte es mehr als drei Erden.

Zum Umweltprogramm der AOK Baden-Württemberg:
Für die Gesundheit des Menschen ist eine intakte Umwelt von größter Bedeutung. Deshalb spielen Nachhaltigkeit und Umweltschutz im Unternehmensmodell der AOK Baden-Württemberg eine zentrale Rolle. Mit ihrem Umweltprogramm greenAOK setzt sie sich bereits seit 2013 für eine saubere und zukunftsfähige Umwelt ein. Dazu ermittelt sie unter anderem seit 2019 ihren unternehmenseigenen CO2-Fußabdruck, um auf dieser Grundlage eine wirksame Klimastrategie ableiten und ihren Ressourcenverbrauch reduzieren zu können. Das Ziel: bis 2030 klimaneutral werden. aok.de/bw/greenaok

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news-5322 Tue, 30 Aug 2022 15:21:26 +0200 AOK Baden-Württemberg als positive Anstifterin Klimawandel – Herausforderung im Gesundheitswesen Der Klimawandel stellt das Gesundheitswesen vor große Herausforderungen. Welche Möglichkeiten bietet die aktuelle Gesetzgebung? Ein Gespräch über Stand- und Spielbein der gesetzlichen Krankenversicherung mit Maike Voss, Geschäftsführerin für wissenschaftliche Politikberatung von KLUG, Berlin und Alexander Stütz, stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, Stuttgart.

Welche Auswirkungen hat der Klimawandel auf das Gesundheitswesen in Deutschland?
Alexander Stütz: Der Klimawandel ist da, wir sehen die zunehmende Belastung, die Extremwetterlagen auf die Gesundheit haben. Die Klimakrise ist ebenfalls eine Gesundheitskrise, die schon jetzt mit einem enormen Anstieg an Krankheits- und Todesfällen einhergeht.
Maike Voss: Der Lancet [thelancet.com/gbd/2017] nannte den Klimawandel 2009 die größte Gesundheitsherausforderung. Seit 2015 sagt die Fachzeitschrift, dass er die größte Herausforderung, aber auch die größte Chance ist, weil dadurch ein Systemwandel für Gesundheit inner¬halb planetarer Grenzen möglich wird. Wir haben aber auch eine Verschränkung unterschiedlicher Krisen miteinander. Die Ukraine-Krise kann man nicht losgelöst vom Klimawandel sehen, zum Beispiel, wenn wir an die Verwendung fossiler Energieträger denken und die Abhängigkeiten von Russland.
AS: Wir müssen stark auf diese Verschränkungen schauen, damit wir nicht Gefahr laufen zu glauben, wegen der anderen Krisen hätten wir kein Klimaproblem mehr. Vielmehr muss die Achtsamkeit steigen, mit der wir alldem begegnen.

Wie gehen Krankenkassen aktuell damit um?
MV: Innerhalb von KLUG schauen wir aktuell viel darauf, wie sich Krankenkassen und auch die Verbände zum Thema Klimawandel positionieren. Außerdem ist interessant, wer mit uns spricht. Grundsätzlich kann ich sagen: Krankenkassen beginnen gerade, sich stärker mit der Thematik zu beschäftigen. Am ehesten wird die eigene Klimaneutralität bearbeitet. Aufgrund der bestehenden Dynamik im Gesundheitswesen ginge aber noch viel mehr. Wie kommt Nachhaltigkeit ins Leistungsangebot von Krankenkassen? Wie gehen Kassen mit Krisenresilienz um? Bei KLUG wird uns immer wieder die gleiche Frage gestellt: Was machen die anderen Krankenkassen? Das zeigt, dass zwar stark nach links und rechts geschaut, aber noch nicht viel selber gemacht wird. Jedoch ist bereits erkennbar, dass Klimawandel und Gesundheit beziehungsweise Nachhaltigkeit immer mehr zum Wettbewerbsfaktor werden, was die Dynamik verstärkt.
AS: Ich kam vor zwei Jahren zur AOK Baden-Württemberg und war beeindruckt, was greenAOK seit 2013 schon mit Projekten umgesetzt hat. Da wurde kein Greenwashing betrieben, sondern wirklich ein Konzept erarbeitet und eine Strategie aufgelegt. Dieses konsequente Tun setzen wir fort. Um die Datenlage zu verbessern, gehen wir besondere Kooperationen ein, zum Beispiel mit dem Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt. Hier erforschen wir die Wirkungs-Dosis-Beziehung von Umweltstressoren auf die Gesundheit der in Baden-Württemberg lebenden Menschen. Hierzu liegen uns erste Ergebnisse vor, die es nun zu interpretieren gilt. Das Thema Nachhaltigkeit haben wir außerdem mit dem AOK-Bundesverband deutschlandweit in der AOK-Welt verankert. Wir freuen uns, dass es nun zu den strategischen Zielen der AOK-Gemeinschaft gehört. In die generischen Arzneimittelrabattverträge, die wir für die gesamte AOK-Gemeinschaft verantworten, brachten wir Umweltschutzstandards ein. Wir sind überzeugt, auf dem richtigen Weg zu sein. Wir begrüßen das geplante EU-Lieferkettengesetz, welches Unternehmen verpflichtet, arbeitsschutz- und umweltrechtliche Aspekte auf der gesamten Lieferkette zu wahren. Was nun endlich europarechtlich geregelt werden soll, ist bereits seit einiger Zeit in den AOK-Ausschreibungen erfolgreich etabliert.

Was wäre für mehr Resilienz aller Beteiligten wünschenswert?
MV: Resilienz wird oft verstanden als „zurück zur alten Normalität zu finden“. Das verkennt jedoch, dass in jeder Krise die Chance auf etwas Neues steckt. Resilienz könnte darum auch bedeuten, gemeinsam zu reflektieren, was gerade passiert und wie man anders weitermachen kann. Ein resilientes Gesundheitssystem wäre dann ein System, das in einer Krise sein Leistungsangebot aufrechterhalten und auf die Notfallsituation reagieren kann. Um so etwas aufzubauen, braucht es eine gute Datenbasis. Wunderbar, dass Sie sich mit der DLR-Kooperation auf den Weg gemacht haben. Darüber hinaus sind Krankenkassen als Kostenträger für Gesundheitsförderung und Prävention in den Kommunen ein wichtiger Ankerpunkt für die Resilienz vor Ort.
AS: Aus meiner Sicht müssen wir auch ein bestimmtes Bewusstsein schaffen. Sonst laufen alle Bestrebungen ins Leere, weil diese nicht bei den Menschen ankommen, nicht wahrgenommen werden. Wir sprechen als Krankenkasse Millionen von Menschen an, und ich denke durchaus, dass wir Gehör finden. Wir überlegen, welche Bedeutung unsere über 200 KundenCenter haben – für uns selbst und für unsere Versicherten. Ich spreche da gerne von Standbein und Spielbein. Wir haben ein Standbein, das ist der gesetzliche Rahmen. Mit dem Spielbein kommen wir auf neue Felder, die für die gesellschaftliche Verantwortung vor Ort wichtig sind. Dort geht es dann um Kooperationen mit bestehenden Angeboten anderer Akteure sowie um ganz neue Ideen und Partnerschaften.
MV: Mit Bewusstsein verbunden ist auch Akzeptanz. Krankenkassen könnten diese anhand in Anspruch genommener klimasensibler Beratungen messen. Die Gebote in der aktuellen Gesetzgebung Zugang, Qualität und Wirtschaftlichkeit werden früher oder später ohnehin mit einem Nachhaltigkeitsgebot flankiert werden. Die Frage ist, ob man vor dieser Welle – vor diese Entwicklung – kommen möchte oder ob man mit ihr schwimmt, wenn sie kommt. Das Bild „Standbein, Spielbein“ finde ich darum große klasse. Mit Juristinnen und Juristen der Bucerius Law School in Hamburg sehen wir uns daher gerade die Sozialgesetzbücher mit der Klimawandel- und Gesundheitsbrille an, um Möglichkeiten für und Barrieren gegen mehr Nachhaltigkeit im deutschen Gesundheitswesen zu ermitteln.
AS: Im Bereich Prävention bietet der gesetzliche Rahmen bereits große Gestaltungsmöglichkeiten. Allerdings gibt es innerhalb der Infrastruktur des Gesundheitswesens enormen Nachholbedarf, unter anderem beim Thema Hitze. Was da zu tun ist, wird zu einer enormen finanziellen Belastung führen. Diese Kosten kann man aber nicht auf die Beitragszahler einer gesetzlichen Krankenkasse umlegen. Um diese Probleme anzugehen, sind gesetzgeberische Grundlagen, Fördermöglichkeiten und Finanzierungslösungen gefragt, es ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe.
MV: Da bin ich ganz bei Ihnen. Im Haushalt des Bundesgesundheitsministeriums steht für Klimaschutz und -anpassungsmaßnahmen für 2022 nichts drin. Man findet solche Mittel im Umweltministerium und im Bundesentwicklungsministerium. In der internationalen Zusammenarbeit denken wir also an Krankenhäuser in anderen Ländern, aber hier in Deutschland nicht. Allerdings geht es auch um Angebot und Nachfrage. Gesundheitseinrichtungen müssen das nachfragen, dann wird Geld eingestellt.

Wann sollten welche Ziele auf welcher Ebene spätestens erreicht sein?
AS: Wir haben unsere langfristigen Ziele als Unternehmen, darunter Klimaneutralität bis 2030. Auf die weiteren Auswertungen und Datenlagen dazu bin ich sehr gespannt. Im Gesundheitswesen fehlen derartige Ziele und wir wollen erreichen, dass es die gibt. Das gilt für unseren Verantwortungsbereich in Baden-Württemberg, aber auch innerhalb der AOK-Gemeinschaft. In Prävention und Versorgung wollen wir ein Anbieter von Lösungen sein, mit denen sich Gesundheit, Wohlergehen und Lebensqualität nachhaltig realisieren lassen.
MV: Genau darum geht es. Nach den neuen Publikationen vom Weltklimarat, dem IPCC, weichen wir ja gerade stark von dem Ziel ab, die Erderwärmung auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen. Das ist ein Notfall, und wir müssen zurück zu diesem Ziel. Dafür gilt es, die Emissionen drastisch zu reduzieren. Der Weltklimarat sagt auch, dass das möglich ist.
AS: Das Gesundheitswesen macht ungefähr fünf Prozent der CO2-Gesamtemissionen aus. Gleichzeitig ist das Gesundheitswesen wegen seiner Kernaufgabe, der Gesundheitsversorgung der Menschen, verpflichtet, sich mit aller Kraft beim Klimaschutz einzubringen.
MV: Ich glaube, da lohnt der Blick ins Ausland. Das britische Gesundheitssystem will bis 2040 klimaneutral sein, und das wird gerade mit rasanter Geschwindigkeit und viel Personal umgesetzt. 300 Personen kümmern sich um nichts anderes als Strategieentwicklung, Beratung von Gesundheitseinrichtungen und Seed-Funding. Sie gehen zum Beispiel zu Pflegekräften, die in ihrer Einrichtung etwas für Klimaneutralität unternehmen wollen und geben ihnen Geld dafür. All das nur, um Bewegung reinzubringen. Wer tut was wann und mit welchen Mitteln? Wir müssen auch in Deutschland dahin kommen, diese Frage zu beantworten. Es geht um die Schaffung einer resilienten, klimaneutralen, qualitativ hochwertigen Gesundheitsversorgung für alle Menschen heute und für zukünftige Generationen. Die letzten drei Wörtchen fehlen hierzulande noch.

Wie kann das gelingen, welche Gruppen sind mit einzubeziehen?
MV: Mit einzubeziehen sind Kliniken, Praxen und Organisationen der Gesundheitsförderung und Prävention, aber auch andere Akteure, die jedoch ihre Handlungsspielräume oft noch gar nicht kennen. Zu denen gehören auch Krankenkassen. Genau die könnten jedoch in Kooperationen gemeinsam mit Zivilgesellschaft und Wissenschaft neue Austauschformate entwickeln, um Best Practices vorzustellen und neue Ideen voranzubringen. Denn die Herausforderungen sind viel zu groß, als dass man seine Erfahrungen unter Verschluss halten könnte. So ließen sich dann auch viel schneller passende Hebel identifizieren. Man wäre gemeinsames Sprachrohr – in Richtung Politik für einen Systemwandel und in die Gesellschaft hinein für mehr Akzeptanz, was Klimaschutzanpassungen anbelangt.
AS: Wir Krankenkassen sind es gewöhnt, im Wettbewerb am Markt neue Versicherte zu gewinnen. Aber hier geht es ja um etwas ganz anderes, nämlich einen Wettbewerb um die besten Lösungen. Darum müssen wir in der Tat kassenübergreifende Plattformen schaffen. Wir sollten mutig vorangehen und vom Reden ins Tun kommen, auch wenn es erst mal nur kleinere Maßnahmen sind. Anhand dieser können wir sehen, was funktioniert, um es dann auf größere Plattformen zu übertragen. Solche Kooperationen müssen auch mit Leistungserbringern stattfinden, den Multiplikatoren. Im Rahmen unserer Hausarzt- und Facharztverträge haben wir gute Möglichkeiten.
MV: Haus- und Facharztverträge sind ein hervor¬ragender Mechanismus. Der letzte Ärztetag im Mai 2021 hatte 70 Seiten Beschlüsse für Klima- und Gesundheitsschutz gefasst, die beim kommenden Ärztetag reflektiert werden. Zur Vorbereitung machen wir über die Stiftung Gesundheit derzeit eine kleine Umfrage. Bei der zeichnet sich ab, dass das Thema bei vielen Ärzten gesetzt ist, es aber weiterhin an einer konkreten Umsetzung von Klimamaßnahmen fehlt.

Wie könnte sich in dieser Dynamik die Rolle der AOK Baden-Württemberg verändern?

AS: Auf Basis unserer Erfahrungen aus den vergangenen Jahren können wir unsere Handlungsgrenzen mutig erweitern und positive Anstifterin sein. Natürlich braucht es dafür Anpassungen der Rahmenbedingungen, und für die sind wiederum gute Daten¬grundlagen erforderlich. Darum werden wir unsere Forschungsprojekte weiter voranbringen. Das Nachhaltigkeitsteam hat die Unternehmensleitung angestiftet, und wir sind gerne dabei.
MV: Positive Anstifterin, das habe ich mir gleich notiert! Ein weiterer Erfolgsfaktor, den ich gerne nennen möchte, ist agile Steuerung, mit hoher Kreativität auf der Führungsebene und einem konstruktiven Umgang mit Fehlern.
AS: Stimmt, denn für alle Beteiligten ist alles neu, wir stehen sozusagen alle am gleichen Punkt und müssen experimentieren. Fehler werden nicht nur bei uns, sondern auch im Miteinander mit anderen Beteiligten entstehen.
MV: Ja, auch mit Ihren Mitbewerbern. Doch all das kann man eigentlich ganz gut durch eine hohe Diversität in der Belegschaft ausgleichen. Überall dort, wo Teams interdisziplinär und divers zusammengesetzt sind, entstehen Lösungen, die für die meisten Menschen passen.
AS: Wichtig wäre auch, dass solche Teams institutionenübergreifend arbeiten können. Ein Thema ist darüber hinaus die Weiterbildung im eigenen Haus zu Klimawandel und Gesundheit.
MV: Ja, bei Ihnen und bei den Versicherten. Climate Change & Health Literacy ist ein entscheidender Hebel für mehr Bewusstsein bezüglich der gesamten Thematik.

Sie sich persönlich am meisten freuen, wenn Sie an das Gesundheitswesen in Deutschland denken? Was sollte erreicht sein?
AS: Ich würde mich freuen, wenn das Thema Klimawandel in der Gesellschaft angekommen ist und vielfältige Aktivitäten in allen Lebensbereichen gestartet wurden. Dazu würde gehören, dass Industrienationen wie Deutschland vorangehen und ihren Blick in die Welt weiten. Schön wäre, wenn Deutschland auf dem besten Weg ist, technologischer Vorreiter für klimafreundliche Innovationen zu sein – und dass dadurch neue Branchen entstehen, deren Kooperationspartner wir dann sein könnten. Im ganzen Land sollte es Foren und Plattformen zu Klimaschutz, Nachhaltigkeit und gesellschaftlichem Wandel geben, an denen wir uns aktiv beteiligen. Außerdem hoffe ich, dass unser Leistungs- und Beratungsspektrum zahlreiche neue, nachhaltig taugliche Werkzeuge für Versicherte, Firmenkunden und Leistungserbringer enthält. Persönlich wünsche ich mir, dass meine Kinder und vielleicht Enkelkinder in einer gesunden Umwelt glücklich leben und aufwachsen können.
MV: All das sehe ich ganz genauso. Darüber hinaus würde ich mir wünschen, dass wir auf dem 1,5-Grad-Ziel sind und dieses robust einhalten. Ich hoffe, dass wir einen gesetzlichen Rahmen haben, der transformatives Handeln erlaubt und anreizt. Dass wir Organisationen – auch ganz neue – im Gesundheitswesen haben, mit Personal für Klima- und Gesundheitsschutz. Kurz, dass Nachhaltigkeit zum Mainstream und gesundheitliche Chancengerechtigkeit zum Leitprinzip geworden ist. Ich hoffe, dass planetare Gesundheit viel stärker in Aus- und Weiterbildung verankert ist und dass sich Institutionen wie Krankenkassen immer mehr trauen, strategisch vorausschauend zu handeln. Ich möchte, dass wir alle und zukünftige Generationen gesund in einer sauberen Umwelt und Natur zu Hause sind.

Dieses Interview wurde erstmals veröffentlicht im Nachhaltigkeitsbericht 2021 der AOK Baden-Württemberg. Den Bericht und mehr zur Nachhaltigkeitsstrategie der Südwestkasse finden Sie hier: www.aok.de/bw-greenAOK

KLUG: Netzwerk und Denkfabrik
Die Deutsche Allianz Klimawandel und Gesundheit e. V. (KLUG) ist ein Netzwerk von Einzelpersonen, Organisationen und Verbänden des Gesundheitsbereichs. Ziel ist, die Folgen des Klimawandels auf die Gesundheit deutlich zu machen und dazu beizutragen, den ökologischen Fußabdruck des Gesundheitssystems zu senken. KLUG wird von medizinischen Fachgesellschaften, dem Deutschen Ärztetag, dem Deutschen Pflegetag sowie Forschungsinstituten und NGOs unterstützt und unter anderem von der European Climate Foundation, der Deutschen Bundesstiftung Umwelt und dem Umweltbundesamt gefördert. Ende 2021 gründete KLUG das „Centre for Planetary Health Policy“ (CPHP), eine Denkfabrik an der Schnittstelle zwischen Politik, Wissenschaft und Gesundheitswesen.
www.klimawandel-gesundheit.de

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news-5317 Fri, 26 Aug 2022 10:57:33 +0200 Wenn nachts der Atem stockt: Erkenntnisse aus dem Schlaflabor „Ausreichend Schlaf ist für die Gesundheit wichtig" Vor 15 Jahren hörte sich Andre Bromberger zum ersten Mal schnarchen. „Meine Freundin war genervt, nahm es auf und spielte es mir vor.“ Er war schockiert. Diese Geräusche sollte er von sich geben? Heute weiß der 43-Jährige, dass er an einer Schlafapnoe leidet, einer Erkrankung, bei der die Muskulatur in den oberen Atemwegen während des Schlafs erschlafft. Die Folgen können lebensbedrohlich sein. Eine Nacht im Schlaflabor brachte die Erkenntnis: 37 Atemaussetzer pro Stunde wurden bei Andre Bromberger gemessen. Die Lösung war ein Gerät, das die Raumluft filtert und in eine Atemmaske pumpt. CPAP heißt das System und steht für „continuous positive airway pressure“, also kontinuierlicher Atemwegsüberdruck. Schätzungen zufolge leiden etwa drei Prozent der Frauen und fünf Prozent der Männer an einer obstruktiven, das heißt verengter oder verschleißenden Schlafapnoe. Wer eigentlich genug schläft, sich tagsüber aber trotzdem sehr schläfrig und erschöpft fühlt, kann von dieser Erkrankung betroffen sein. „Viele Menschen mit einer Schlafapnoe schnarchen und haben im Schlaf Atemaussetzer – meistens ohne es zu merken“, sagt Lydia Jungkind, BGM-Koordinatorin bei der AOK-Bezirksdirektion Mittlerer Oberrhein. Die 29-Jährige ist eine von insgesamt 41 Schlafmentorinnen und -mentoren bei der AOK Baden-Württemberg. Seit zwei Jahren berät sie Betriebe auch über die Bedeutung des Schlafs sowie zu Präventionsmaßnahmen, wie die Schlafqualität verbessert werden kann. „Langfristig erhöht eine Schlafapnoe auch das Risiko für andere Erkrankungen, die die Lebensqualität stark beeinträchtigen können“, verdeutlicht die Fachfrau. Dazu gehören unter anderem nächtliche Herzrhythmusstörungen, Bluthochdruck, erhöhtes Risiko für Herzinfarkt bis hin zum Schlaganfall. Der Facharztvertrag Pneumologie, den die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit ihren Vertragspartnern Medi Baden-Württemberg sowie dem Berufsverband der Pneumologen in Baden-Württemberg (BdP) im vergangenen Jahr auf den Weg gebracht hat, setzt genau hier an. „Insbesondere Patienten mit pulmologischen Komorbiditäten wie beispielsweise einer Schlafapnoe benötigen häufig eine intensivere Betreuung. Der Vertrag trägt dieser Anforderung in besonderer Weise Rechnung und ermöglicht eine qualifizierte bedarfsorientierte Versorgung, die eine umfassende biopsychosoziale Anamnese und Behandlung umfasst“, sagt Frank J. Heimann, erster Vorsitzender des BdP in Baden-Württemberg.

Für die meisten Menschen gehört ausreichender und guter Schlaf zu einem zufriedenen Leben. Kein Wunder, denn auf eine gute Nacht folgt in der Regel ein guter Tag. Aber Fakt ist auch, dass inzwischen ein großer Anteil der Bevölkerung den eigenen Schlaf unterstützen muss. 1,55 Millionen Menschen ab 14 Jahren nehmen täglich oder fast täglich Beruhigungs- oder Schlafmittel. Die AOK Baden-Württemberg unterstützt Ihre Versicherten mit verschiedenen Präventionsmaßnahmen rund um das Thema Schlaf. „Ausreichend Schlaf ist für die Gesundheit wichtig. Er wirkt sich positiv auf das Immunsystem aus“, sagt Monika Lersmacher Alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrates der AOK Baden-Württemberg, Versichertenseite.

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news-5304 Wed, 17 Aug 2022 14:43:07 +0200 Neue Praxis auf dem Land Fehlende Hausarztpraxen: Konzepte für die Nachfolge sind gefragt Schon heute fehlen in Baden-Württemberg rund 130 Hausärztinnen und Hausärzte, vor allem in ländlichen Regionen. Mehr als ein Drittel der Praktizierenden ist über 60 Jahre alt und wird in den nächsten Jahren in den Ruhestand gehen. Konzepte für die Nachfolge sind gefragt – so wie sie die Gemeinde Mögglingen im Ostalbkreis gefunden hat.

Es war höchste Zeit, dass wir hier eine Praxis bekommen“, sagt die Patientin, die im Wartezimmer der neuen Mögglinger Hausarztpraxis auf ihre Behandlung wartet. „Vorher bin ich immer nach Schwäbisch Gmünd gefahren, wenn ich zum Arzt musste – so wie viele andere auch. Vor allem für ältere Leute war das schon eine Belastung.“ Ebenso wie sie sind viele Menschen in Mögglingen froh, dass sich mit Janja Jerak und Julian Seitzer eine neue Hausärztin und ein -arzt für ihren Ort gefunden haben. Denn bevor das medizinische Versorgungszentrum (MVZ), in dem die beiden angestellt sind, im November 2021 eröffnet wurde, gab es für die 4.300 Einwohner der Gemeinde im Ostalbkreis lange nur einen Hausarzt. „Für so viele Menschen reicht das natürlich nicht aus“, sagt Adrian Schlenker, der seit 2014 Bürgermeister von Mögglingen ist. „Deshalb mussten wir uns was überlegen.“ Weil sich niemand fand, der sich als selbstständige Hausärztin oder Hausarzt in Mögglingen niederlassen wollte, entschied sich die Gemeinde für einen bislang eher ungewöhnlichen Weg: Als erste Gemeinde in Ostwürttemberg gründete Mögglingen ein medizinisches Versorgungszentrum, das zu 100 Prozent der Gemeinde gehört.

„Bevor wir die ersten Schritte Richtung MVZ gegangen sind, haben wir Ärzte nach Mögglingen eingeladen, die einen Bezug zur Gemeinde hatten und die gefragt wurden, was es braucht, damit sie sich eine hausärztliche Tätigkeit in Mögglingen vorstellen könnten“, berichtet Bürgermeister Schlenker. Mit dabei waren auch die Fachärztin für Innere und Allgemeinmedizin Janja Jerak, die mit einer Mögglinger Gemeinderätin befreundet ist, und der Facharzt für Innere, Notfall- und Palliativmedizin Julian Seitzer, der im Nachbarort Böbingen lebt. „In den Gesprächen wurde deutlich, dass die Ärzte gern in einem Angestelltenverhältnis und in einem Team arbeiten möchten und von bürokratischen und personalverantwortlichen Themen entlastet sein wollen“, so Schlenker. „Mit dem MVZ konnten wir das möglich machen.“ Für Jerak und Seitzer war die Gelegenheit, als unbefristet angestellte Ärzte für das MVZ zu arbeiten, eine attraktive Alternative zu ihren vorigen Jobs in Nürnberg und Mutlangen. „Das MVZ ist ein gutes Modell, in das man als Arzt leicht einsteigen kann ohne finanzielles Risiko“, findet der 39-jährige Hausarzt. „Und man hat trotzdem viel Gestaltungsspielraum.“ Schon heute mangelt es in Baden-Württemberg an Hausarztpraxen. 2021 war der Kassenärztlichen Vereinigung zufolge mit 37 Prozent bereits mehr als ein Drittel der Hausärztinnen und -ärzte in Baden-Württemberg über 60 Jahre alt. Wenn dieser Anteil in den wohlverdienten Ruhestand geht, wird die Lücke von aktuell 130 fehlenden Hausärzten im Land noch weiterwachsen und den niederschwelligen und wohnortnahen Zugang zu hochwertiger medizinischer Versorgung weiter erschweren.

Durch den demografischen Wandel fehlen aber nicht nur immer mehr Ärztinnen und Ärzte. Auch unter den Patientinnen und Patienten gibt es immer mehr Ältere mit unterschiedlichen Erkrankungen, die eine gute medizinische Versorgung benötigen. Hier gilt es Lösungen zu finden – etwa mit innovativen Versorgungseinrichtungen wie dem MVZ in Mögglingen. Auch in Calw wird derzeit ein neuer Gesundheitscampus gebaut, der 2023 fertiggestellt werden soll. Dort entsteht neben einem Kreiskrankenhaus und Facharztpraxen auch ein Hausärztliches Primärversorgungszentrum, das als Modellprojekt vom baden-württembergischen Sozialministerium gefördert wird. Die Robert-Bosch-Stiftung setzt sich mit dem Programm „PORT – Patientenorientierte Zentren zur Primär- und Langzeitversorgung“ für die Einführung und Weiterentwicklung von lokalen, inhaltlich umfassenden und hochwertigen Gesundheitszentren in Deutschland ein. Ein wichtiger Aspekt: Die künftigen PORT-Gesundheitszentren sind auf den

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news-5278 Fri, 05 Aug 2022 15:41:30 +0200 100 Jahre Insulin: Als Diabetes seinen Schrecken verlor Lebenswichtiges Hormon reguliert den Stoffwechsel Am 23. Januar 1922 bekam der 13-jährige Leonard Thompson aus Kanada die erste Insulinspritze der Welt – eine medizinische Revolution, mit der Diabetes seinen tödlichen Schrecken verlor. Zuvor hatten die beiden Mediziner und Forscher Frederick Banting und Charles Best – die als Entdecker des Insulins gelten – monatelang Versuche an Hunden durchgeführt. Ihrem Institutskollegen, dem Biochemiker James Collip war es gelungen, Insulin aus den Bauchspeicheldrüsen von Schlachttieren zu isolieren. Er legte damit den Grundstein für die erste wirksame Behandlung des Diabetes mellitus, der sogenannten Zuckerkrankheit.

Bereits seit den Experimenten der deutschen Mediziner Josef von Mering und Oskar Minkowski im Jahre 1889 war klar, dass die Bauchspeicheldrüse eine Substanz produziert, die den Zucker aus dem Blut in die Körperzellen schleust. Doch es brauchte noch einmal drei Jahrzehnte, um einen sterilen und konzentrierten Extrakt herzustellen, der unter die Haut injiziert werden konnte. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Insulintherapie immer weiterentwickelt, um die gestörte Körperfunktion zu ersetzen und die chronische Überzuckerung des Blutes zu verhindern. Schon 1924 kam die erste Insulinspritze auf den Markt, 1934 dann das erste Verzögerungsinsulin. Die in den 1950er-Jahren üblichen Urinzuckerteststreifen wurden in den 1960er-Jahren durch Blutzuckermessstreifen ergänzt. 1983 wurde erstmals tierisches Insulin durch Humaninsulin ersetzt und außerdem die erste Insulinpumpe vorgestellt. Die Innovation ist aber längst nicht beendet. Viele Firmen tüfteln an immer neuen Lösungen. Heute können Menschen mit Diabetes Typ 1 ein nahezu normales Leben führen. Dies betrifft in Deutschland etwa 341.000 Erwachsene sowie zirka 32.000 Kinder und Jugendliche. Sie und auch ein Teil der 8,5 Millionen Menschen mit Diabetes Typ 2 werden hierzulande täglich, häufig auch lebenslang, mit Insulin behandelt.

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news-5257 Fri, 29 Jul 2022 14:48:08 +0200 Umfrage unter Expertinnen zum Transsexuellen-Gesetz Soll das Transsexuellen-Gesetz abgeschafft werden? #AgendaGesundheit hat vier Expertinnen zum Transsexuellen-Gesetz (TSG) befragt – soll das Gesetz verändert oder abgeschafft und durch ein Selbstbestimmungsgesetz ersetzt werden? Welche gesetzliche Regelung erleichtert das Leben der Betroffenen?

Das Gesetz muss verbessert werden
„Nein, die Abschaffung des TSG würde Transsexuellen das Leben schwerer machen. Wer Transsexuellen helfen will, muss sie und ihr Leiden ernst nehmen und Transsexualität klar definieren, um Missbrauch zu vermeiden, der schon jetzt negativ auf Transsexuelle zurückfällt. Das TSG muss verbessert, aber nicht abgeschafft werden.“
Prof. Dr. Monika Barz, Frauen- und Geschlechterforschung, Reutlingen

Noch schutzloser

„Auf keinen Fall. Wir Transsexuellen müssen zunehmend ungefragt für Ziele von Gruppen, die sich als trans* bezeichnen, herhalten, was zum Beispiel an einer exponentiell gestiegenen Zahl angeblicher Transsexueller zu sehen ist. Eine Abschaffung des Transsexuellengesetzes würde die Transsexuellen noch schutzloser zurücklassen.“
Dr. med. Renate Försterling, Ärztin für Innere Medizin, Psychotherapie und Sexualmedizin, Berlin

Demütigungen beenden
„Die Personenstandsänderung nach dem TSG ist langwierig und teuer. Bis sie vollzogen ist, müssen sich trans* Personen rechtfertigen, weil sie keinen korrekten Ausweis besitzen. Die psychologischen Zwangsgutachten mit intimsten Fragen sind übergriffig. Mit einem Selbstbestimmungsgesetz beenden wir diese Demütigungen.“
Tessa Ganserer MdB, Bündnis90/Die Grünen

Unterschiedliche Positionen
„In unserem Verein gibt es zwei Positionen zum Selbstbestimmungsgesetz. Die Fürsprecherinnen begrüßen die geplanten Regelungen, weil die Pathologisierung von trans* Personen und die medizinisch-psychologische Prüfung so viel Leid gebracht haben. Die Kritikerinnen fordern Präzisierungen und Nachbesserungen.“
Kerstin Rudat, Vorstandsmitglied des LSVD Baden-Württemberg

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news-5235 Fri, 22 Jul 2022 13:10:24 +0200 Muss das deutsche Gesundheitswesen effizienter werden oder wird Gesundheit auf Dauer teurer? Beides stimmt! Wir stehen vor einem überproportionalen Anstieg der Gesundheitsausgaben #AgendaGesundheit Magazin hat Prof. Dr. Jürgen Wasem Fragen zur Entwicklung der Gesundheitsausgaben gestellt. Der Experte für Gesundheitsökonomie rät, die Kostenzuwächse mit dem Rasenmäher zu bekämpfen und sich ansonsten damit abzufinden.

#AgendaGesundheit Magazin: Herr Wasem, Sie beschäftigen sich mehr als 30 Jahre mit Gesundheitsökonomie und haben seither alle Regierungen beraten. Was ist das Credo: Das deutsche Gesundheitswesen muss effizienter
werden, um die Kosten für die Solidargemeinschaft im Rahmen zu halten oder Gesundheit wird auf Dauer teurer, darauf muss sich jede und jeder einstellen?
Prof. Dr. Wasem:
Beides stimmt. Wir müssen die Effizienz in der Versorgung verbessern. Ich nenne beispielhaft die Strukturen der Krankenhauslandschaft oder die Schnittstelle zwischen der ambulanten und der stationären Versorgung. Aber wir stehen auch vor einer erheblichen Veränderung des Altersaufbaus der Gesellschaft. Der Altenquotient steigt in den nächsten 25 Jahren deutlich an, das führt zu einem überproportionalen Anstieg der Gesundheitsausgaben.

#AgendaGesundheit Magazin: Die Finanzlücke, die sich in der GKV für 2023 auftut, ist enorm. Momentan wird sie auf 17 Milliarden Euro geschätzt. Müssten allein die Beitragszahler die Lücke schließen, was würde das für den Beitragssatz bedeuten?
Prof. Dr. Wasem:
Die 17 Milliarden Euro entsprechen 1,1 Beitragssatzpunkten. Die Zusatzbeiträge müssten also von durchschnittlich aktuell 1,3 auf 2,4 Prozentpunkte ansteigen. Und zwar nicht einmalig, sondern dauerhaft. Und sie würden auch dann in den Folgejahren nur stabil bleiben, wenn die Ausgaben nicht stärker wachsen als die Einkommen der Versicherten.

#AgendaGesundheit Magazin: Der Bundesgesundheitsminister schließt Leistungskürzungen aus. Was würden Sie ihm raten, wie er die Löcher stopft?
Prof. Dr. Wasem:
Da strukturelle Reformen zumeist nicht sofort wirken, bleibt nur eine Kombination von höherem Bundeszuschuss, Beitragssatzanstieg und Kostendämpfung. Ich würde mit dem Rasenmäher über alle Leistungsbereiche die Ausgabenzuwächse begrenzen – wie das etwa beim letzten Kostendämpfungsgesetz 2010 geschehen ist.

#AgendaGesundheit Magazin: Stichwort Digitalisierung: Synergieeffekte und schnellere Prozesse sollen zur Kostenersparnis führen. Stimmt das überhaupt?
Prof. Dr. Wasem:
Bei den vielen Fehlschlägen, die wir mit der Digitalisierung bisher
erlebt haben, gebe ich dazu keine Prognosen mehr ab.

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news-5184 Tue, 14 Jun 2022 09:30:10 +0200 Perspektive wechseln: Alter ganz anders Für eine aktive Teilhabe am Leben im Alter Wie wird Altern in unserer Gesellschaft definiert, wie gehen wir damit um? Die Soziologin und Professorin Annelie Keil sagte: „Eine stabile körperliche und geistige Gesundheit ist das Phantom, dem wir nachjagen … und am besten mit Rolle vorwärts in den Sarg.“ Die Realität ist regelhaft eine andere. Was ist in dieser Realität Aufgabe und Rolle „der Institutionen“ und wie ist das Zusammenspiel mit den Angehörigen, die die Hauptlast in der Pflegearbeit leisten, und auch mit den Ehrenamtlichen? Die Pandemie zeigt, dass ein „Nebeneinander“ von Institutionen nicht lösungsorientiert ist, zuweilen sogar negative Auswirkungen haben kann. Demgegenüber: Überall dort wo es gelungen ist, die Grenzen der Institutionen zu verschmelzen und pragmatisch zusammenzuarbeiten, weil die Perspektive der Menschen mit ihren Bedarfen in den Blick genommen wurde, hat das Krisenmanagement funktioniert. Auf Landesebene konnte sich die AOK gemäß ihren Grundüberzeugungen einbringen. Wir sind bei den Menschen und forcieren sektorenunabhängige Lösungen vor Ort. Mit Blick auf den demografischen Wandel und die Pflegeherausforderungen stehen wir mit unserem Positionspapier „Alter – ganz anders“ für eine innovative, generationsgerechte Gestaltung des Gesundheitswesens. Die Zusammenarbeit mit den Pflegestützpunkten bei den Kommunen zeigt, wie Zusammenarbeit funktionieren kann, so dass individuellen Bedarfen und Lebenssituationen Rechnung getragen und „Last“ verteilt wird – und ist hoffentlich nur der Anfang für die Weiterentwicklung regionaler Beratungs- und Unterstützungsnetzwerke. Hier können Pflegekassen und Kommunen Hand in Hand arbeiten – eine jede mit ihren Kernkompetenzen und Zugängen. Und beide mit partizipativen Ansätzen und einem gemeinsamen Ziel: die aktive Teilhabe am Leben auch im Alter.

Informationen für ein neues Miteinander in einer sich wandelnden Gesellschaft unter aok.de/gp/bw/alter-ganz-anders

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news-5150 Tue, 31 May 2022 15:53:00 +0200 In vitro veritas: Erstes deutsches Retortenbaby wird 40 AOK Baden-Württemberg unterstützt Kinderwunschbehandlung Oliver wurde am 16. April 1982 in Erlangen geboren. Nach der Geburt von Louise Brown, dem ersten Retortenbaby der Welt, hat es stolze vier Jahre gedauert, bis die deutschen Mediziner es den Briten nachmachen konnten. Robert G. Edwards und Patrick Steptoe war es 1978 gelungen, eine Eizelle in einem Reagenzglas zu befruchten und sie erfolgreich in die Gebärmutter einzupflanzen. 2010 erhielten sie dafür späte Anerkennung in Form des Medizin-Nobelpreises. Die genaue Methode behielten sie für sich. Dahinter steckte wohl auch wirtschaftliches Kalkül. Und so wurde die In-Vitro-Fertilisation (IVF) in vielen Teilen der Welt immer wieder neu erfunden. Die ersten Retortenbabys der ehemaligen DDR, die Zwillinge Sascha und André, wurden am 5. Oktober 1984 in der Charité geboren.
Das Verfahren wurde nicht nur gefeiert, sondern war auch umstritten. Die Kirchen kritisierten, die künstliche Befruchtung würde die Einheit von Ehe, Zeugung und Geburt zerstören. In Wissenschaft und Öffentlichkeit ging die Sorge um, künstlich gezeugte Embryonen könnten für die Forschung zweckentfremdet werden. 1990 wurde das Embryonenschutzgesetz verabschiedet. Seitdem gilt, dass Frauen nur eigene Eizellen eingepflanzt bekommen dürfen, und die Eizellspende, die Leihmutterschaft sowie die Geschlechtswahl untersagt sind. Es besteht zudem ein absolutes Forschungsverbot an Embryonen. Weshalb Deutschland in Sachen Reproduktionsmedizin nicht in der Spitzenliga mitspielt. Eine Gesetzesnovelle verbietet im Jahr 2011 auch die Präimplantationsdiagnostik, bis auf bestimmte Ausnahmen zur Vermeidung von schweren Erbkrankheiten, Tot- oder Fehlgeburten. Im Gegensatz zu damals können gesetzlich Versicherte heute davon ausgehen, dass ihre Krankenkasse unter Voraussetzungen einen Teil der Kosten der Kinderwunschbehandlung übernimmt die AOK Baden-Württemberg sogar bis zu 75 Prozent. Im Jahr 2020 haben rund 208.000 Paare eine Behandlung in einem registrierten IVF-Zentrum begonnen.

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news-5143 Wed, 25 May 2022 16:30:08 +0200 Verzockt – wenn das Spiel zur Sucht wird Online-Glücksspiele haben hohes Suchtpotential Für viele Menschen ist Glücksspiel ein harmloses Hobby, aber Online-Glücksspiele haben ein hohes Suchtpotenzial und sind oft alles andere als harmlos. Viele Werbeanzeigen der Glücksspielbranche stützen sich auf Schiller: „Der Mensch ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Dabei wird eine ganz reale Gefahr verharmlost: Glücksspiel kann süchtig machen. Laut der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) sind rund 430.000 Menschen in Deutschland von einem problematischen Glücksspielverhalten oder einer Glücksspielsucht betroffen. Seit Inkrafttreten des neuen Glücksspielstaatsvertrags Mitte 2021 nehmen vor allem die zuvor illegalen Online-Glücksspielangebote zu. Dabei haben insbesondere diese ein erhöhtes Suchtpotenzial, weil sie fast immer und überall verfügbar sind und zu jeder Tages- und Nachtzeit am Smartphone, Tablet oder PC gespielt werden können. Durch die Anonymität im Netz und die virtuellen Geldeinsätze können sich Verluste schnell unkontrolliert erhöhen und in eine Schuldenfalle führen.

„Eine Glücksspielsucht entwickelt sich meist schleichend und von Betroffenen fast unbemerkt. Deshalb ist es wichtig, für die Suchtrisiken von Glücksspielen zu sensibilisieren und so eine Sucht rechtzeitig zu vermeiden“, weiß BZgA-Expertin Michaela Goecke. Durch die Aufnahme in die internationalen Klassifikationssysteme ICD-10 und DSM-5 ist pathologisches Glücksspiel offiziell als Krankheit anerkannt. Typische Merkmale bei Betroffenen ist der Wunsch mit Glücksspielen vor Problemen oder anderen negativen Emotionen zu fliehen und mehr Geld als einem zur Verfügung steht beim Spielen einzusetzen. Auch starke Unruhe und Gereiztheit beim Versuch die Spielsucht zu kontrollieren sowie die Problematik vor Bezugspersonen zu verheimlichen sind typische Symptome und haben oft weitere Probleme zur Folge
Mehr Informationen rund um Glücksspiele und ein Selbsttest unter www.check-dein-spiel.de

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news-5134 Wed, 18 May 2022 15:15:48 +0200 Wie kann die Bereitschaft zur Organspende erhöht werden? Einbruch bei der Organspende im 1. Quartal 2022
Über 1.000 Menschen in Baden-Württemberg stehen laut Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg bei Eurotransplant auf der Warteliste für ein Spenderorgan. Doch die Zahl der Organspenderinnen und -spender ist rückläufig. Das #AgendaGesundheit Magazin hat vier Experten gefragt, wie wir die Organspende mehr in das Bewusstsein der Menschen bringen und unterstützen können:

Für Organspende nie zu alt
„Mit höherem Lebensalter ist es an der Zeit, einige Dinge zu regeln. Dazu gehört neben einer Patientenverfügung auch ein Organspendeausweis. Denn grundsätzlich ist niemand zu alt für eine Organspende. Wir Älteren können auf diesem Wege vielleicht noch ein Leben retten oder einem jüngeren Menschen etwas Gutes tun.“
Prof. Dr. Eckart Hammer, Vorsitzender des Landesseniorenrats Baden-Württemberg

Klinikabläufe verbessern
„Damit keine potenziellen Organspender übersehen werden, sollten die Klinikabläufe auch mittels IT optimiert werden. Die Bereitschaft zur Organspende kann aber auch erhöht werden durch eine Widerspruchslösung, die Organspende nach Herz-Kreislauf- Stillstand und eine verstärkte Aufklärung – auch in sozialen Medien.“
Dr. Wolfgang Bettolo, Transplantationsbeauftragter des Katharinenhospitals, Stuttgart

Werben ohne Druck
„Organspenden ist freiwillig und unentgeltlich – wie das Blutspenden auch. Die Bereitschaft, seinen Mitmenschen zu helfen, kann man nicht erzwingen. Deshalb ist meine Überzeugung: Intensiv für die Organspende werben, ohne dabei Druck auszuüben. Und es gilt denen zu danken, die ihren Organspendeausweis bereits haben.“
Marc Groß, Geschäftsführer des DRK-Landesverbands Baden-Württemberg

Gut informiert entscheiden
„Organspende ist ein wichtiges Thema, denn jeder kann in die Situation kommen, auf ein Spenderorgan angewiesen zu sein. Seit vielen Jahren informiert das Bündnis Organspende Baden-Württemberg an Schulen und in der Öffentlichkeit über Organspende. Wichtig ist, dass jeder gut informiert zu seiner Entscheidung kommt.“
Jutta Riemer, Bündnis Organspende Baden-Württemberg

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news-5113 Fri, 13 May 2022 11:50:35 +0200 Reform der Krankenhausstruktur ist dringend nötig Ein Kommentar von Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg Im Jahr 2023 sind große Finanzierungslücken in der GKV zu erwarten. Der GKV-Spitzenverband beziffert sie derzeit auf 17 Milliarden Euro. Dabei ist nicht berücksichtigt, dass die geplante, wegen Corona ausgesetzte Einführung der Pflegepersonal- Regelung PPR 2.0 sowie die Übernahme der Behandlungspflege durch die GKV zusammen mit knapp neun Milliarden Euro zu Buche schlagen werden. Das zeigt: Die Krankenhausstrukturen tragen zu einem wesentlichen Teil zur Finanzierungsproblematik bei. Warum ist das so? „Weil unser Krankenhaussystem vor 100 Jahren entstanden ist und es heute nicht mehr in eine Zeit der Spezialisierung und digitaler Vernetzung passt.“ So sagt es der Vorsitzende des Sachverständigenrates für das Gesundheitswesen, Professor Ferdinand Gerlach. Heute existieren zu viele Krankenhäuser, die qualitativ nur unterdurchschnittliche Leistungen erbringen und deshalb zu teuer sind. Das ist weder im Sinne der Patientinnen und Patienten noch der Steuer- und Beitragszahler. Wir brauchen mehr leistungsfähige Zentren. Denn nicht jedes kleine Krankenhaus kann eine qualitativ hochwertige Versorgung der regionalen Bevölkerung gewährleisten.

Selbstverständlich müssen dabei jedoch die bedarfsnotwendigen Strukturen auf dem Land erhalten bleiben und gezielt gefördert werden. Darauf aufbauend braucht es für die ländlichen Regionen in Zukunft jedoch auch andere Konzepte: lokale Gesundheitszentren, mit Schwerpunkt auf ambulanter Medizin und mit einigen Betten, die mit den Zentren kooperieren und digital vernetzt sind. Dringender Reformbedarf besteht zudem mit Blick auf die duale Krankenhausfinanzierung. Die Länder tragen die Investitionskosten. Die Krankenkassen die Betriebskosten. Da die Investitionsmittel nicht im erforderlichen Maße fließen, subventionieren viele Kliniken Modernisierungen notbehelfsmäßig aus Betriebskosten. Fast flehentlich bat Gerald Gaß, Vorsitzender der Deutschen Krankenhausgesellschaft, das Bundesgesundheitsministerium Mitte März um eine Verlängerung der Finanzspritze im Rahmen des Coronaschutzschirms. Zitat: „Die wirtschaftliche Lage vieler Häuser ist dramatischer, als die Politik dies derzeit wahrnimmt.“ Das ist nicht schön, hat aber auch etwas Gutes: Die Chancen für eine Reform sind so gut wie nie. Dabei sind nicht nur zwei, sondern drei Versorgungssektoren zu überwinden: zwischen den Kliniken mit Notfallaufnahme, den Kassenärztlichen Vereinigungen mit ärztlichem Bereitschaftsdienst und dem Rettungsdienst. Eine Regierungskommission soll Vorschläge für die Weiterentwicklung der Krankenhausstrukturen nach bundeseinheitlichen Versorgungsstufen vorlegen. Das ist ein guter Ansatz. Danach könnten die Länder ihre Krankenhausplanung ausrichten. Auch selektivvertragliche Kooperationen sind ausdrücklich genannt. Bezüglich der Investitionskosten könnte der Bund mehr Verantwortung übernehmen und sich im Gegenzug mehr Mitsprache sichern. Zudem heißt es im Koalitionsvertrag: „Wir (…) weiten den gesetzlichen Spielraum für Verträge zwischen Krankenkassen und Leistungserbringern aus, um innovative Versorgungsformen zu stärken. (…) Die ambulante Bedarfs- und stationäre Krankenhausplanung entwickeln wir gemeinsam mit den Ländern zu einer sektorenübergreifenden Versorgungsplanung weiter.“ Der Rahmen ist damit gesteckt. Auf geht‘s.

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news-5096 Wed, 04 May 2022 16:35:37 +0200 Klinik der Zukunft Wie Routinearbeiten in der Klinik digitalisiert und automatisiert werden können „Technische Systeme verbessern Abläufe und schaffen so mehr Freiraum bei der Versorgung“, davon ist Dr. Jens Langejürgen überzeugt. Der Abteilungsleiter für Klinische Gesundheitstechnologie am Fraunhofer-Institut für Produktionstechnik und Automatisierung (IPA) sucht die besten Lösungen auf die Frage: Wie können das medizinische Personal in Krankenhäusern durch Digitalisierung entlastet und gleichzeitig die Patientinnen und Patienten in den Fokus der Prozesse gerückt werden?

„Von den möglichen Einstiegspunkten eignet sich die medizinische Patientenaufnahme am besten“, sagt Dr. Jens Langejürgen. Viele Folgeprozesse greifen auf die hier gesammelten Informationen zurück. Er und sein Team haben den Ablauf analysiert und sind auf viele Routinearbeiten gestoßen, die sich effizienter verarbeiten lassen – etwa bei der Erfassung der medizinischen Daten oder der Messung von Vitalfunktionen. Die gewonnene Zeit ermöglicht ein längeres Vorgespräch. Mit den Ärztinnen und Ärzten am Uniklinikum Mannheim werden nun im Projekt TEDIAS automatisierte Systeme für die digitale Patientenaufnahme entwickelt – der erste Schritt, um ein digitales Krankenhaus zu bauen. In diesem Jahr soll das erste Reallabor zur Erprobung der neuen Technik in Betrieb gehen. Die ersten beiden Räume zur digitalen Patientenaufnahme und Erstuntersuchung werden in den nächsten Monaten eingerichtet: einer in der neurologischen Notaufnahme, wo die Wartezeit durch die Voruntersuchung und Befragung verkürzt werden soll. Der zweite Aufnahmeraum entsteht in der Inneren Medizin, wo bei Patientinnen und Patienten, die für eine stationäre Untersuchung oder Behandlung kommen, eine Eingangsuntersuchung durchgeführt wird.

Dr. Jens Langejürgen:
Schon für seine Doktorarbeit erhielt der Physiker einen Förderpreis. Ab 2016 leitete er die Gruppe für Biomedizinische Sensoren am Fraunhofer IPA in Mannheim und beschäftigte sich mit der Entwicklung intelligenter Sensoren für Beatmungsgeräte. 2021 übernahm er die Abteilungsleitung für Klinische Gesundheitstechnologien und die Standortleitung in Mannheim. Mit seinem interdisziplinären Team aus Ingenieuren, Daten- und Naturwissenschaftlern forscht er zum effizienten Ein64satz von Technologien in der Klinik.

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news-5083 Tue, 26 Apr 2022 16:25:49 +0200 Zeit für eine Neujustierung Versicherte haben oft Probleme Ansprüche bei Behandlungsfehlern durchzusetzen Eigentlich soll es Patientinnen und Patienten nach einer medizinischen Behandlung besser gehen. Im Idealfall können sie geheilt werden. Bleibt beides aus, kann das an einem Behandlungsfehler oder einem fehlerhaften Medizinprodukt liegen. Die AOK Baden-Württemberg hilft ihren Versicherten seit fast 20 Jahren bei vermuteten Behandlungsfehlern. Allein 2020 sind bei der Gesundheitskasse etwa 1.200 Verdachtsfälle aufgelaufen. In 26 Prozent dieser Fälle – genau 318 – hat sich der Verdacht erhärtet. Wenn zu den gesundheitlichen Sorgen auch noch die Belastung durch einen Rechtsstreit kommt, fühlen sich die meisten Menschen zu Recht überfordert. Zumal sie in vielen Fällen nach wie vor Probleme bei der Durchsetzung ihrer Rechte haben.

Die AOK-Gemeinschaft hat deshalb ein Update zum 2019 veröffentlichten Positionspapier zur Stärkung der Patientenrechte vorgelegt, in dem sie konkrete Vorschläge zur Verbesserung der derzeitigen Situation macht. „Die Erfahrungen aus unserer Arbeit zeigen deutlich, dass Nachbesserungen zur leichteren Beweisführung bei vermuteten Behandlungs- und Pflegefehlern und bei der Verkürzung der Verfahren absolut notwendig sind“, sagt AOK-Expertin Ana-Marija Jurkic. Um die Situation für die Betroffenen zu verbessern, fordert die AOK etwa eine Beweiserleichterung: Grundsätzlich ist für die Durchsetzung von Schadensersatzansprüchen unter anderem zu beweisen, dass mit einer weit überwiegenden Wahrscheinlichkeit der Behandlungsfehler den Schaden verursacht hat. Deshalb schrecken viele Menschen davor zurück, ihre Ansprüche geltend zu machen oder gar vor Gericht einzuklagen. „Damit sie ihre berechtigten Schadensersatzansprüche durchsetzen können, muss diese juristische Schwelle abgesenkt werden“, fordert Volljuristin Christine Schneider. Darüber hinaus fordert die AOK Sanktionen für Leistungserbringer, die Patientinnen und Patienten die Einsicht in ihre Behandlungsakte grundlos verweigern, und dass Patienten von den – oft hohen – Kosten für Kopien von Behandlungsunterlagen aus der Akte entlastet werden. Oft entscheidet sich erst im Beratungsgespräch, ob es sich um einen möglichen Behandlungsfehler oder einen Medizinproduktschaden handelt. Zur Klarstellung spricht sich die AOK deshalb dafür aus, dass die Unterstützung der Versicherten bei Medizinproduktschäden als Aufgabe der Krankenkassen in den Paragraf 66 SGB V aufgenommen wird. „Angesichts der steigenden Zahl von Schäden durch fehlerhafte Medizinprodukte muss es auch in diesem Bereich einen gesetzlich verbrieften Anspruch auf Unterstützung durch die Krankenkassen geben“, so Schneider.

Zum AOK-Positionspapier Patientenrechte 2021: Stärkung der Patientenrechte

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news-5071 Fri, 08 Apr 2022 15:42:41 +0200 Trotz Klimakrise: Nachhaltigkeit ist im Gesundheitswesen praktisch Neuland Christian Schulz von der Organisation KLUG will Mitglieder der Gesundheitsberufe zu Fürsprecher für den Klimaschutz machen Mit PD Dr. Christian Schulz, Geschäftsführer der Deutschen Allianz Klimawandel und Gesundheit (KLUG), sprach #AgendaGesundheit über die Zusammenhänge zwischen Klimawandel und Gesundheit und wie sich das Gesundheitssystem entwickeln muss um nachhaltig zu sein:

#AgendaGesundheit: Was hat der Klimawandel mit Gesundheit zu tun?

Dr. Christian Schulz: Jede Menge. Einerseits wirken sich Klimaveränderungen wie Hitzewellen oder Flutkatastrophen auf das Leben und die Gesundheit von Menschen aus. Andererseits erzeugt der Gesundheitssektor in Deutschland, aber auch global betrachtet, fünf Prozent der klima- und gesundheitsschädlichen CO2-Emissionen. Und in beidem liegt natürlich ein Widerspruch. Das Gesundheitssystem ist einerseits für
die Gesundheit von Menschen zuständig, gefährdet ihre Gesundheit aber auch durch Umweltverschmutzung und durch Treibhausgasemissionen.

#AgendaGesundheit: Wo genau entstehen denn die Emissionen?

Dr. Christian Schulz: Ein Drittel entsteht unmittelbar im Umfeld der Einrichtungen, also durch die Gebäudetechnik oder Energie, die bezogen wird. Zwei Drittel werden zum Beispiel über Logistik oder Abfall erzeugt. Um wirklich netto null zu kommen, müssten nicht nur Gesundheitseinrichtungen selbst aktiv werden, sondern wir müssten auch die Art und Weise verändern, wie wir unsere Gesundheitsleistungen finanzieren, um nicht falsche Anreize zu setzen. Wenn wir verstehen, dass die Klimakrise für eine enorme Krankheitslast sorgt und dass Menschen aufgrund dessen sterben, dann ist klar, dass wir keine einzige Behandlung ohne Nebenwirkungen machen, solange der Gesundheitssektor nicht klimaneutral ist.

#AgendaGesundheit: Wie muss sich das Gesundheitssystem entwickeln, um nachhaltig zu sein?

Dr. Christian Schulz: Wir haben im Zusammenhang der Recherche zu unserem Buch „Planetary Health“ festgestellt, dass die Menschen in jedem Fachgebiet der Medizin kränker sind, als sie sein müssten, weil wir weniger nachhaltig leben, als wir könnten. Auch der Gesundheitssektor beginnt erst, seine Rolle in der Klimakrise ernst zu nehmen und dafür zu sorgen, ressourcenschonend und klimaneutral zu handeln.

#AgendaGesundheit: Wie kann das gelingen?

Dr. Christian Schulz: Indem wir die Mitglieder der Gesundheitsberufe, die ein hohes gesellschaftliches Ansehen haben, zu Fürsprechern für den Klimaschutz machen. Es ist wichtig, den Gesundheitssektor als zentralen Akteur zu gewinnen, weil er in alle Teile der Gesellschaft hineinreicht. So wie wir leben, wird es in Zukunft nicht mehr funktionieren. Wir müssen den Plan ändern. Wir Hatten 100.000 Corona-Tote in zwei Jahren und haben auch den Plan geändert. Um zu verhindern, dass es noch mehr werden, haben die Menschen den Lockdown erfunden.

#AgendaGesundheit: Welche konkreten Maßnahmen schlagen Sie vor?

Dr. Christian Schulz: Stellschrauben sind ressourcensparende Gebäudetechnik, grüne Energie oder eine nachhaltige Einkaufsstrategie. Darin unterscheidet sich das Gesundheitssystem nicht von anderen Unternehmen. Aber auch Therapien können auf ihre Klimaneutralität geprüft werden. Für einen kleineren Eingriff erzeuge ich mit der Narkose mitunter Emissionen, die einer Fahrt mit dem SUV von München nach Hamburg entsprechen. Zu überlegen wäre: Funktioniert eine weniger klimaschädliche Form der Narkose genauso gut? Aber auch durch die Prävention von Krankheiten lassen sich Emissionen reduzieren.

#AgendaGesundheit: Können Sie den Zusammenhang erklären?

Dr. Christian Schulz: Wenn Menschen zum Beispiel mehr Gemüse und Obst essen und häufiger mit dem Rad fahren, hat das einen doppelten Nutzen: Sie leben gesünder und nehmen deshalb weniger Gesundheitsleistungen in Anspruch. Außerdem belasten sie das Klima weniger, weil ihr Lebensstil weniger Kohlenstoffdioxid emittiert. Bei dieser Entwicklung spielen die Krankenkassen eine große Rolle, weil sie durch erfolgreiche Präventionsprogramme ihre Kosten nachhaltig reduzieren.

#AgendaGesundheit: Wie kann die Transformation im Gesundheitssektor finanziert werden?

Dr. Christian Schulz: Mittlerweile fordern Krankenkassengesellschaften bereits mehr Geld für Investitionen in nachhaltige Strukturen. Allerdings geben die Länder die Investitionen frei. Hier sehe ich ein zentrales Problem: Als Investoren profitieren die Länder nicht unmittelbar von einem klimaneutralen Umbau. Es bedarf also eines Anreizes, damit sie die höheren Kosten, die die Transformation erfordert, durchwinken. Dabei ist eines klar: Alles, was wir jetzt in die Hand nehmen, spart uns hinten heraus Geld für die Anpassungen, die die Gesellschaft für die Auswirkungen des Klimawandels aufbringen müsste. Wenn sich die Erde um zwei Grad erwärmen sollte, ist eine Klimaanpassung überhaupt nicht mehr finanzierbar.

#AgendaGesundheit: Prognosen zufolge nehmen Hitzewellen und Hitzestress zu. Schon 2017 hat das Bundesumweltamt Kommunen empfohlen, Hitzeaktionspläne aufzustellen – nur wenige sind der Empfehlung gefolgt. Warum?

Dr. Christian Schulz: Es gibt oft finanzielle Gründe, aber nicht ausschließlich. Um die Menschen vor den Folgen der Klimakrise zu schützen, sind wir derzeit gefordert, viele Dinge mit einer hohen Dringlichkeit zu verändern. Hitzeaktionspläne gehören dazu und sie sind in Deutschland freiwillig. Warum? Wären sie für die Kommunen verpflichtend, müsste der Bund sie finanzieren. Die Franzosen haben es gemacht. Sie hatten während der Hitzewelle im Jahr 2003 die meisten Toten.

#AgendaGesundheit: Muss Nachhaltigkeit also gesetzlich verankert werden?

Dr. Christian Schulz: Wir brauchen beides, Haltung und Gesetze. Wenn zum Beispiel die Klinikgeschäftsführung die Notwendigkeit der Veränderung sieht, ist sie eher bereit, ein teures Mehrweg- als ein billiges Einwegprodukt zu kaufen oder eine Photovoltaik Anlage auf dem Dach zu installieren. Verweist die Geschäftsführung aber auf das im Sozialgesetzbuch verankerte Gebot der Wirtschaftlichkeit wird klar, dass es eines regulatorischen Rahmens bedarf

#AgendaGesundheit: Wie kann vor diesem Hintergrundnachhaltiges Personalmanagement im Gesundheitswesen gelingen?

Dr. Christian Schulz: Krankenhäuser unterliegen einem hohen Druck in der Art, wie sie wirtschaften, auch aufgrund des Vergütungssystems. Dieser Druck setzt sich im Arbeitsalltag fort. Das kann ökonomisch sinnvoll sein, aber es ändert auch die Art und Weise, wie wir Medizin machen und wie die Menschen in diesem System miteinander umgehen. Das macht in meinen Augen das Arbeiten im Gesundheitssektor zunehmend unattraktiv und gefährdet die Qualität und Zukunftsfähigkeit des Systems. Die Situation wird sich nur lösen, indem man die sozialen Berufe aus ihrer Ecke holt und gesellschaftlich aufwertet. Und dabei spielt nicht zuletzt eine faire und angemessene Vergütung eine entscheidende Rolle.

#AgendaGesundheit: Hat das Thema Nachhaltigkeit durch die Pandemie eigentlich an Tempo aufgenommen?

Dr. Christian Schulz: Zunächst hat sie es ausgebremst. Diejenigen, die sich innerhalb der Health-for-Future-Bewegung engagierten und für Veränderungen in ihren Einrichtungen Sorgen wollten, fanden erst mal kein Gehör. Alle haben angstvoll nach Bergamo geschaut und überlegt, wie sie sich auf solche Situationen vorbereiten. Dennoch hat die Pandemie zwei Vorteile gebracht: Sie hat die Vernetzung und Zusammenarbeit beschleunigt. Und sie hat deutlich gemacht, was passieren wird, wenn wir uns weiterhin auf dem Planeten so aufführen und unseren Lebensraum ausdehnen in Bereiche, in denen wir nichts verloren haben. Die Erde wird uns wie einen ungebetenen Gast vor die Tür setzen.

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news-5038 Wed, 23 Mar 2022 12:26:45 +0100 Kinder auffangen bei psychischen Erkrankungen in der Familie CHIMPS-NET - das Netzwerk mit passgenauen Hilfsangeboten für Töchter und Söhne In Deutschland leben drei bis vier Millionen Kinder mit einem psychisch- oder suchterkrankten Elternteil und endlich ist dieses sensible Thema auch auf der politischen Bühne angekommen. Im Koalitionsvertrag erklären die Ampel-Parteien: „Wir unterstützen die Kinder von psychisch, sucht- oder chronisch kranken Eltern“. Das Verbundprojekt CHIMPS-NET hat dieses Problem erkannt und setzt mit neuen Versorgungselementen bei betroffenen Familien an.

Die Großbuchstaben kürzen „Children of mentally ill parents network“ ab. Gegründet hat den Verbund Silke Wiegand-Grefe, Professorin an der MSH Medical School Hamburg und Forschungsgruppenleiterin für Familienforschung an der Uniklinik Hamburg-Eppendorf, gemeinsam mit vielen Partnern. Über drei Jahre sollen in dem Innovationsfondsprojekt bis zu 1.600 Teilnehmende davon profitieren. Konkret heißt das, dass sich die psychische Gesundheit und Lebensqualität der Kinder verbessern soll, indem die Familienbeziehungen und die soziale Unterstützung der Familie gestärkt werden.

Bundesweit machen 20 Zentren mit – in Baden-Württemberg sind es die Unikliniken Tübingen, Freiburg und Ulm-Günzburg sowie das Städtische Klinikum Karlsruhe. Sie führen die Erstgespräche und darauf basiert das Behandlungsangebot. Gesunde Kinder und deren Familien sollen eine kurze Präventionsmaßnahme unter Beteiligung einer Sozialarbeiterin oder -arbeiter erhalten. Im Grenzbereich auffälligen Kindern und Jugendlichen wird eine Mischform aus Prävention und Therapie als Multifamilientherapie in Gruppen angeboten. Kinder, die Symptome zeigen, werden mit ihrer Familie in einer familienorientierten Therapie bei einer Psychotherapeutin oder -therapeuten behandelt. Heranwachsende, die nur eingeschränkt Zugang zu den Versorgungsangeboten haben, da sie beispielsweise in ländlichen Regionen wohnen, wird eine Online-Intervention mit therapeutischer Begleitung angeboten. Das Programm richtet sich an Familien mit mindestens einem erkrankten Elternteil und mindestens einem Kind von drei bis 18 Jahren.

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news-5020 Tue, 15 Mar 2022 16:21:00 +0100 Instrument für mehr Patientensicherheit Transparenzkarte zeigt zugelassene Kliniken für risikoreiche Operationen Die Transparenzkarte 2022 der AOK zeigt 117 Kliniken in Baden-Württemberg, die in diesem Jahr Mindestmengen-relevante Operationen mit besonders hohen Risiken für die Patientinnen und Patienten durchführen dürfen. Denn Studien haben gezeigt: Die durchschnittliche Behandlungsqualität und oft auch die Überlebensrate sinken bei bestimmten Operationen deutlich, wenn OP-Teams sie nicht häufig genug durchführen.Deshalb gelten aktuell für sieben plan- bare Behandlungen gesetzlich festgelegte Mindestmengen also eine Untergrenze für die Fallzahl, die Krankenhausstandorte pro Jahr erbringen müssen, um diese Behandlungen weiterhin durchführen zu dürfen. Die Regelungen zur Mindestmenge bei hochkomplexen Operationen führen zu mehr Patientensicherheit, da die Eingriffe nur von routinierten und sehr erfahrenen OP-Teams vorgenommen werden. Welche Klinikstandorte für welche Eingriffe eine Erlaubnis haben, zeigt die aktualisierte Mindestmengen-Transparenzkarte auf der Website des AOK-Bundesverbandes. Sie ermöglicht Nutzerinnen und Nutzern einen detaillierten Überblick über die Klinikstandorte in Baden-Württemberg beziehungsweise ganz Deutschland sowie die Anzahl der behandelten Fälle je Indikation.

In Baden-Württemberg sind für das Jahr 2022 keine Kliniken mit zuvor bestehender Erlaubnis von Mindest- mengenrelevanten Leistungen ausgeschlossen worden. Aufgrund der Mindestmengen-Regelung haben sich jedoch insbesondere Klinikverbünde für eine Bündelung ihrer Leistungen an einem Standort entschieden und von sich aus Leistungen an anderen Standorten eingestellt. Seit 2019 müssen Krankenhäuser, die Mindestmengen-relevante Eingriffe durchführen wollen, jeweils bis Mitte des Jahres ihre aktuellen Fallzahlen der vergangenen anderthalb Jahre melden und eine Prognose für das Folgejahr abgeben. Die Landesverbände der Krankenkassen überprüfen diese Angaben und entscheiden jeweils, ob sie die Prognose der jeweiligen Klinik als plausibel akzeptieren und damit eine OP-Erlaubnis erteilen.

Diese Mindestmengen sind für nachfolgende Eingriffe nötig: Implantation von künstlichen Kniegelenken (50 Fälle pro Jahr), Transplantationen von Leber (20), Niere (25) und Stammzellen (25), komplexe OPs an Speiseröhre (10) und Bauchspeicheldrüse (10). die Versorgung von Früh- und Neugeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm (14). Künftig gelten Mindestmengen auch für OPs bei Lungen- und Brustkrebs. Aus Sicht der AOK ist eine Ausweitung notwendig, etwa für OPs bei Darmkrebs, Herzklappen- oder Hüftprothesen-Implantationen.

Die Mindestmengen-Transparenzkarte 2022: aok-bv.de/engagement/mindestmengen

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news-5016 Thu, 10 Mar 2022 15:41:43 +0100 125 Jahre Caritas Im Namen der Nächstenliebe Die drei zentralen Aufgaben, die Gründer Lorenz Werthmann der Caritas 1897 ins Stammbuch schrieb, sind heute - zu Beginn von Coronajahr drei - so nötig wie damals: organisieren, studieren und publizieren. Dabei ging es dem Priester Werthmann darum, die Kräfte der katholischen Kirche zu bündeln, professionell und wissenschaftlich fundiert zu helfen und ein gesellschaftliches Fundament für die Nächstenliebe, lateinisch Caritas, zu schaffen.
Der neue Verband konzentrierte sich auf Menschen in sozialer Not, darunter körperlich Beeinträchtigte oder Saisonarbeitskräfte, und engagierte sich in der Krankenpflege, der Kindererziehung oder dem Schutz von Mädchen und Frauen. Eine Arbeit, die Anfang des 20. Jahrhunderts angesichts des Ersten Weltkriegs immer entscheidender wurde, und dazu führte, dass die deutschen Bischöfe den Caritasverband 1916 als Sozialdienst der katholischen Kirche anerkannten.

Von 1933 bis 1945 wirkte die Caritas weiter. Seine Stellung im Nationalsozialismus hat der Verband bis heute nicht adäquat aufgearbeitet. Klar ist aber auch, nach dem Zweiten Weltkrieg organisierte die Caritas die Verteilung ausländischer Hilfsgüter an die deutsche Bevölkerung und leistete einen wichtigen Beitrag zum Wiederaufbau Deutschlands.

Seit den 1960er-Jahren engagiert sich der Verband in der weltweiten Katastrophenhilfe. Heute gilt die föderal organisierte Caritas mit Hauptsitz in Freiburg als größter privatrechtlicher Arbeitgeber, der nicht mehr auf Spenden angewiesen ist, sondern sich über Leistungsentgelte des Staats, der Städte und Kommunen und der Sozialversicherungen finanziert. Zum Zusammenschluss gehören bundesweit rund 6.200 rechtlich eigenständige Träger, etwa der Jugend-, Behinderten- oder Altenhilfe, mit rund 693.000 Beschäftigten. Seit 2021 steht mit Eva Maria Welskop-Deffaa die erste Frau an der Spitze des Verbandes

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news-4979 Wed, 02 Mar 2022 16:55:00 +0100 Gesundheit soll im Südwesten die dritte Schlüsselbranche werden Die AOK Baden-Württemberg im Interview mit Ministerin Theresia Bauer Stuttgart will neben Maschinenbau und Automobilindustrie einen neuen Schwerpunkt etablieren. Was passiert da? #AgendaGesundheit Magazin im Gespräch mit Theresia Bauer, Ministerin für Wissenschaft, Forschung und Kunst in Baden-Württemberg:

#AgendaGesundheit: Sie fördern die Gesundheitsbranche. Was tun Sie genau und warum?

Theresia Bauer: Wir weiten die Forschung in den Lebens- und Gesundheitswissenschaften aus. Aus der Zusammenarbeit von Forschungseinrichtungen und Unternehmen ergeben sich Chancen für unsere traditionell starke Medizintechnik- und Gesundheitsindustrie. Der Innovationscampus „Health and Life Science Alliance“ in Heidelberg und Mannheim ist ein Paradebeispiel dafür.

#AgendaGesundheit: Wie nahe sind Sie dem Ziel inzwischen gekommen?

Theresia Bauer: Mit dem Forum Gesundheitsstandort stärken wir die Kooperationen im Südwesten, um medizinische Versorgung in Stadt und Land und über alle Bereiche hinweg zu sichern. Wir treiben technologische und medizinische Innovationen durch Zusammenarbeit voran und sichern die Wettbewerbsfähigkeit der Gesundheitswirtschaft in Baden-Württemberg. Das Forum ist als Plattform für den Dialog zwischen Gesundheitswirtschaft, -versorgung und -wissenschaft eine echte Institution im Land. Dabei helfen uns auch Projekte im Forum, mit denen wir Neues wagen und erproben können. Mit seinen Zentren für personalisierte Medizin nimmt Baden-Württemberg bereits heute eine Spitzenstellung ein.

#AgendaGesundheit: 2021 hat die Landesregierung besonders stark die Vernetzung von Hochschul- und Spitzenforschung gefördert. Geht das nicht zulasten der Medizin im ländlichen Raum?

Theresia Bauer: Nein, denn die Landesregierung fördert gleichzeitig auch die Sicherung der medizinischen Versorgung auf dem Land und die Anbindung der Bevölkerung in den ländlichen Regionen an die Spitzenmedizin der universitätsmedizinischen Standorte. Zudem stärkt sie die Belange der Allgemeinmedizin bereits in der Ausbildung, damit sich noch mehr Absolventinnen und Absolventen für eine hausärztliche Tätigkeit auf dem Land entscheiden. Es geht uns um die bessere Verknüpfung von vorhandenen Strukturen und Netzwerken der Lehre und der Versorgung in den Regionen. Die Digitalisierung muss zentraler Schwerpunkt in der ärztlichen Ausbildung sein. Gleichzeitig soll der Mehrwert der vernetzten medizinischen Versorgung für die Bürgerinnen und Bürger im Mittelpunkt stehen.


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news-4970 Fri, 25 Feb 2022 10:30:04 +0100 Versicherte der AOK Baden-Württemberg geben ihrer Krankenkasse Bestnote Studie bestätigt „Höchste Kundenzufriedenheit“ bei Kunden der Südwestkasse
Bei der Frage nach der Kundenzufriedenheit stellte das Beratungsinstitut Service Value für die Zeitschrift Focus Money über 1.300 Unternehmen sowie Marken auf den Prüfstand. Das Institut fragte zum dritten Mal in einer repräsentativen Studie, wie die Befragten die jeweiligen Produkte und Services beurteilen. Bei den gesetzlichen Krankenversicherungen konnte die AOK Baden-Württemberg mit der Höchstnote punkten und erhielt von ihren Versicherten die „Höchste Kundenzufriedenheit“ mit einem Wert von 2,62.

Da Zufriedenheit im Detail sehr unterschiedlich beurteilt werden kann und um Vergleichbarkeit zu gewährleisten, wurde den fast 270.000 Verbrauchern eine zentrale Frage gestellt: „Wie beurteilen sie den folgenden Anbieter insgesamt?“ Möglich waren die Urteile „ausgezeichnet“, „sehr gut“, „gut“, „mittelmäßig“ oder „schlecht“. Die Antworten wurden auf einer Skala von eins bis fünf indiziert und flossen in einen Kundenzufriedenheitsindex (KZI). Für die AOK Baden-Württemberg wurden überwiegend Bestnoten vergeben, mit einem KZI von 2,62 und der Bewertung „Höchste Kundenzufriedenheit“. Die Südwestkasse ist damit die beste regionale Kasse in der Studie und landete unter allen beurteilten gesetzlichen Krankenkassen auf dem dritten Platz – ganz knapp hinter der Techniker-Krankenkasse und der vivida BKK.

Mehr zum Ranking von Service Value unter diesem Link: Kundenzufriedenheit - Service Value

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news-4966 Thu, 24 Feb 2022 10:05:00 +0100 Lustloser, ängstlicher, schwerer Corona beeinträchtigt das Wohlbefinden der Baden-Württemberger Die Corona-Pandemie hat Spuren hinterlassen in der gesundheitlichen Verfassung der Baden-Württemberger. Sowohl psychische als auch physische Beeinträchtigungen des persönlichen Wohlbefindens konnte das von der AOK Baden-Württemberg mit einer Umfrage unter 1000 Personen beauftragte Meinungsforschungsunternehmen Civey im Januar 2022 nachweisen. Die Ergebnisse sind repräsentativ für die volljährigen Einwohner Baden-Württembergs.

In der Erhebung des Berliner Unternehmens haben mit 41,9 Prozent fast die Hälfte der befragten Versicherten angegeben, sie empfänden eine gestiegene Antriebslosigkeit seit Beginn der Corona-Pandemie. Damit verbindet jeder vierte Befragte die Wahrnehmung von Traurigkeit oder Hoffnungslosigkeit (27 Prozent), 24,5 Prozent leiden unter Schlafproblemen. Indifferente Störungen wie Ängstlichkeit oder Zukunftsangst machen 20,5 Prozent zu schaffen, über Konzentrationsschwäche und Vergesslichkeit beklagen sich mit 20,4 Prozent in etwa ebenso viele der Untersuchungsteilnehmer. Auch Stress in Partnerschaft, Familie oder Freundeskreis gaben 18,6 Prozent der Personen als relevante Belastung an.

Mit dem Stimmungsgefälle korrespondiert eine Zunahme des Körpergewichts der Befragten, von denen viele angeben, seit Einsetzen der Pandemie weniger Sport zu treiben. 36,1 Prozent der Befragten bringen inzwischen ein höheres Gewicht auf die Waage. Andererseits ist ein gewisser Trend zu einer bewussteren Ernährung nachweisbar. 17,7 Prozent der Befragten kochen nun häufiger selbst, 12,5 Prozent sagen, dass frisches Gemüse öfter auf den Tisch kommt als früher, und nur 4,7 Prozent geben an, sich häufiger fleischhaltig zu ernähren. Zurückgegangen ist in Zeiten des Social Distancings der Konsum von Alkoholika, denn mehr als jeder Fünfte (22,9 Prozent) ist der Ansicht, weniger Alkohol zu trinken als vor der Pandemie.

Die Gesamtergebnisse weisen einen statistischen Fehler von 5,8 Prozent auf.


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news-4935 Thu, 03 Feb 2022 15:22:43 +0100 Brücke für die Lücke Im Modellprojekt StarK erproben Kliniken wie sich das Reha-Loch schließen lässt Sich ohne fremde Hilfe anziehen oder essen können – bei vielen Patientinnen und Patienten ist das nach einer schweren OP nicht sofort wieder möglich. Doch wer bestimmte Voraussetzungen wie diese nicht erfüllt, wird nach einer Akutbehandlung aus der Klinik nach Hause oder – wenn es gut läuft in eine Kurzzeitpflege entlassen, statt in eine Reha-Einrichtung zu gehen. Es entsteht das sogenannte Reha-Loch, für dessen Schließung sich Krankenhäuser, medizinisches Fachpersonal und auch Krankenkassen wie die AOK Baden-Württemberg schon lange politisch einsetzen.

Nun gibt es im Südwesten ein Modellprojekt mit dem Namen StarK – was für Stärkung der Rehabilitationsfähigkeit durch Kurzzeitpflege nach Krankenhausaufenthalt steht. „Wir wollen Patientinnen und Patienten, die normalerweise keinen Pflegegrad haben, aber nach einer OP aufgrund eines internistischen Akutereignisses vorübergehend auf pflegerische Hilfe angewiesen sind, möglichst früh in die Reha-Phase bringen, um nicht wichtiges Potenzial zu vergeuden“, sagt Désirée Immel von der AOK Baden-Württemberg. Versicherte, die in dieses Muster passen, werden von den sechs beteiligten Krankenhäusern in Baden-Württemberg direkt an die Reha-Einrichtung überwiesen. Im Modellprojekt ist das die Vinzenz Klinik in Bad Ditzenbach. Hier bekommen die Patientinnen und Patienten eine Kurzzeitpflege, die mit rehabilitativen und therapeutischen Elementen angereichert ist. So sind sie gut versorgt, können sich erholen und gleichzeitig schon die ersten Schritte zurück in die Eigenständigkeit machen. An diese Phase schließt sich dann die normale Rehabilitations-Maßnahme in der gleichen Einrichtung an. Behandlungen und Therapien gehen nahtlos ineinander über. Die Lücke schließt sich.
Das ist zumindest der geplante Ausgang. Ob es am Ende auch funktioniert, evaluiert das Institut für  Rehabilitationsmedizinische Forschung an der Universität Ulm. Désirée Immel: „Wir gehen davon aus, dass wir das Modellprojekt trotz Corona bis Ende kommenden Jahres erfolgreich abschließen können.“

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news-4915 Tue, 25 Jan 2022 09:40:11 +0100 Wirtschaftsfaktor mit Mehrwert Zahlen und Fakten zur Gesundheitswirtschaft Selten rückte die Gesundheitswirtschaft so in den Fokus wie in der Pandemie. Dabei ist sie seit Langem eine der wichtigsten Branchen in Deutschland. Gesundheitsversorgung,  Pflege, E-Health und Co. – die Gesundheitswirtschaft ist eine riesige Branche. Was in ihr passiert, wirkt sich auf die Gesamtwirtschaft und das Wohlergehen der Gesellschaft aus. Das bestätigen aktuelle Zahlen aus dem Bundeswirtschaftsministerium: Mit einer Bruttowertschöpfung von 364,5 Milliarden Euro gehört die Gesundheitswirtschaft zu den
bedeutendsten Branchen der deutschen Volkswirtschaft. Sie macht über zwölf Prozent der gesamten deutschen Bruttowertschöpfung aus, jeder sechste Arbeitsplatz ist hier angesiedelt. Auch die gesetzliche und private Krankenversicherung sind innerhalb der gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung von hoher Bedeutung. Zwar sind ihre Anteile an der Wertschöpfung gering, jedoch finanzieren sie mit über 65 Prozent einen Großteil der Gesundheitsausgaben.

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news-4891 Fri, 14 Jan 2022 17:11:26 +0100 In der Gemeinschaft Halt finden AOK unterstützt gesundheitsbezogene Selbsthilfe Der Austausch von Wissen und Erfahrung hilft chronisch kranken und behinderten Menschen, mit ihrer Situation besser umzugehen. Deshalb unterstützt die AOK Baden-Württemberg die gesundheitsbezogene Selbsthilfe.

Hanne Herrmann ist schnell außer Atem Ein paar Treppenstufen in ihrem Haus in Sulzdorf in der Nähe von Schwäbisch Hall reichen aus und ihre Herzfrequenz schießt nach oben. Die 61-Jährige leidet an den Folgen von Covid-19 – mit gra- vierenden Auswirkungen. Seither ist das Leben der passionierten Sportlerin geprägt von Atembeschwerden, Schwindel und Konzentrationsproblemen.„Ich weiß beim besten Willen nicht, wo ich mich angesteckt haben könnte“, erzählt sie. An was sich die vierfache Mutter aber ganz genau erinnert, ist der 13. März 2020. „Das war ein Freitag und ich fühlte mich schon den ganzen Tag müde und schlapp“, sagt sie.  Und es wurde immer schlimmer. Dann kamen Gliederschmerzen, Schüttelfrost und starke Kopfschmerzen dazu. Auch der Geschmacks- und Geruchssinn waren weg. „Ausruhen und Teetrinken – das wird schon wieder weggehen“, dachte sie sich. Es wurde aber nicht besser. Im Gegenteil: Ihr Gesundheitszustand wurde immer schlechter. Hanne Herrmann war nach wenigen Tagen so geschwächt, dass sie es ohne Hilfe nicht mehr zur Toilette schaffte. „Ich dachte, das war´s dann wohl“, sagt sie. Erst im Juli stand fest, dass sie sich mit Sars-CoV-2 infiziert hatte. Ihr Leidensweg dauerte an. „Ich war jeden Tag so erledigt, dass ich mich nach der Arbeit zunächst einmal hinlegen und ausruhen musste“, sagt Hanne Herrmann. Trotzdem ließ sie sich nicht entmutigen, sondern suchte nach Lösungen. Eine Reha Anfang 2021 brachte ihre Leistungsfähigkeit zumindest ein klein wenig wieder zurück. „Beim Eingangstest schaffte ich in sechs Minuten nur 220 Meter zu gehen. Am Ende der Reha waren es in derselben Zeit immerhin 360 Meter“, berichtet sie stolz. Für Herrmann ist das zwar nur ein kleines Erfolgserlebnis, aber ein wichtiges. Wichtig ist ihr auch die Long-Covid-Selbsthilfegruppe, die sie in Schwäbisch Hall in diesem Jahr auch mit Unterstützung der AOK Heilbronn-Franken auf den Weg gebracht hat. „Menschen mit Long-Covid bekommen oft keine Informationen und wissen meistens nicht, was das Virus im Körper anrichtet und wie man damit umgehen sollte“, sagt Herrmann. Bisher haben sich über 30 Betroffene der Gruppe angeschlossen. Geplant sind virtuelle Treffen zum Erfahrungsaustausch, später sollen Fachvorträge von Expertinnen und Experten folgen.
Mehr zur Long-Covid-Selbsthilfegruppe: www.corona-im-laendle.de


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news-4879 Wed, 29 Dec 2021 14:46:31 +0100 Chronische Wunden optimal versorgt Für mehr Lebensqualität: AOK Baden-Württemberg setzt auf zertifizierte Wundmanagerinnen Als chronische Wunden werden Verletzungen bezeichnet, die längere Zeit bestehen und schwerverheilen. Die medizinische Faustregel lautet: Wunden, die nicht innerhalb von vier bis zwölf Wochen nach Entstehung und unter fachgerechter Therapie eine Heilungstendenz zeigen, werden als chronisch bezeichnet. Für die Patientinnen und Patienten sind mit jeder chronischen Wunde neben körperlichen Beeinträchtigungen auch Einschränkungen der Selbstständigkeit und des sozialen Lebens verbunden. Daher kommt der Versorgung von chronischen und schwer heilenden Wunden eine besondere Bedeutung zu. Sie erfordert ein hohes Maß an fachlicher Kompetenz und hygienischen Kenntnissen, damit eine fachgerechte Wundversorgung möglich ist.

Laut Bundesverband der Deutschen Chirurgen gibt es in Deutschland etwa 2,7 Millionen Menschen mit chronischen Wunden. Zu den häufigsten Arten chronischer Wunden zählen das gefäßbedingte Unterschenkelgeschwür, das Druckgeschwür ab Grad 2 und das diabetische Fußsyndrom. „Bei der Behandlung schwer heilender Wunden ist eine fachübergreifende Zusammenarbeit aller am Behandlungsprozess  Beteiligten wichtig“, so Stefan Bahr vom Therapiezentrum Chronische Wunden Ortenau (TCW). Das TCW ist eines von rund dreißig Zentren in Deutschland, die sich auf die Behandlung von chronischen Wunden spezialisiert haben. Um im Sinne der Versicherten eine optimale Versorgung der Wunden zu ermöglichen, haben sich auch 30 Mitarbeiterinnen der AOK Baden-Württemberg zu Wundexpertinnen ausbilden und von der Initiative chronische Wunden (ICW) zertifizieren lassen. Viele von ihnen haben sich beim TCW qualifiziert und umfangreiches Wissen zur Wundversorgung erworben. Durch jährliche Rezertifizierungskurse, auch bei der Akademie für Gesundheitsberufe und Wundmanagement in Lahr, sind sie immer auf dem aktuellen Stand. „Unsere zertifizierten Wundmanagerinnen nach ICW aus dem Bereich der Häuslichen Krankenpflege verfügen über eine hohe fachliche Expertise und die notwendige pflegerische Kompetenz für eine patientenorientierte, wirtschaftliche und leitliniengetreue Wundversorgung“, sagt Sabine Kuhn, Spezialistin für Häusliche Krankenpflege bei der AOK Baden-Württemberg. Die Wundexpertinnen stehen Ärztinnen und Ärzten sowie Versicherten beratend zur Seite und unterstützen damit eine enge interprofessionelle Zusammenarbeit. Damit das gelingt, werden außerdem spezialisierte Pflegefachkräfte, Fachkräfte aus den Bereichen der Orthopädietechnik  und  Podologie  sowie  andere Fachpraxen einbezogen.

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news-4874 Wed, 22 Dec 2021 14:15:33 +0100 Gesunde Kinder, gesundes Land STARKIDS: Programm zur Prävention von Adipositas In der Corona-Pandemie hat es zwar weniger Kinder und Jugendliche mit Infekten gegeben, aber trotzdem behandelt Klaus Rodens, niedergelassener Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin aus Langenau bei Ulm, rund zehn Prozent mehr junge Patienten und Patientinnen. Während der Lockdowns gibt es vermehrt kleinere Kinder mit sprachlichen Defiziten, das betrifft vor allem Kinder aus Familien mit Migrationshintergrund“,  sagt Rodens. „Außerdem hat es einen Shift zu mehr psychosomatischen Erkrankungen gegeben. Um auch die Versorgung adipöser Kinder zu verbessern, nimmt Klaus Rodens, am Projekt STARKIDS teil, das Familien mit übergewichtigen oder adipösen Kindern und Jugendlichen im Alter von drei bis 17 Jahren unterstützen soll. Dabei lernen die Kinder und Jugendlichen mithilfe  eines strukturierten Schulungsprogramms, wie sie sich im Alltag verhalten, gesünder ernähren und mehr bewegen. Das Programm hat eine Laufzeit von einem Jahr. Es wird vom Praxispersonal angeleitet und durchgeführt und beinhaltet ein persönliches Online-Portal, das die Familien im Alltag begleitet. Finanziert wird STARKIDS mit Mitteln des Innovationsfonds beim Gemeinsamen Bundesausschuss. Die AOK Baden-Württemberg ist einer der Partner der Studie.

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news-4870 Mon, 20 Dec 2021 15:19:47 +0100 Bonbons naschen für den Vitamin-Bedarf? Unternehmen dürfen Lebensmittel für Kinder künftig nicht mehr als gesund bewerben Ob Joghurt gegen Erkältung, zuckerhaltige Soft Drinks als Sport-Getränk oder salzige Snacks: Lebensmittelhersteller suggerieren häufig, ihre Produkte wären gesund und junge Verbraucher werden mit Werbeausagen für vermeintlich gesunde Lebensmittel regelmäßig in die Irre geführt. Mit dem Slogan „Vitamine und Naschen“ bewirbt zum Beispiel ein bekannter Süßwarenhersteller seit Jahren seine Orangen- und Zitronenbonbons „mit wertvollen Vitaminen“. Tatsächlich decken zwei dieser Bonbons rund die Hälfte der empfohlenen Tagesdosis an Vitamin C, E, B2, B12 und Pantothensäure ab. Ansonsten bestehen sie zu zwei Dritteln aus Zucker. Die Vitamine sind nicht wertvoll, sondern eine Anreicherung. Das ist nur ein Beispiel für Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel. 15-mal am Tag sehen Kinder zwischen drei und 13 Jahren Werbung dafür. Das ergab eine Studie der Universität Hamburg, die die AOK
mit der Deutschen Allianz Nichtübertragbare Krankheiten vorstellte. Immerhin: Der Zentralverband der Deutschen Werbewirtschaft hat seine Werberegeln für besonders fett-, salz- oder zuckerhaltige Lebensmittel verschärft. Diese Erweiterung der freiwilligen Selbstverpflichtung hält die leitende Wissenschaftlerin der AOK Baden-Württemberg, Dr. Manuela Bombana, aber für nicht ausreichend. Die AOK fordert darum ein Werbeverbot.  „Freiwillig funktioniert nicht mehr“, so Bombana. „Wir brauchen eine einheitliche Gesetzgebung, am besten auf Bundesebene, die den Umfang von Kindermarketing für ungesunde Lebensmittel beschränkt. Dieser Forderung scheint man in Deutschland nun einen großen Schritt näher gekommen zu sein. Die neue Bundesregierung plant ein Werbeverbot für ungesunde Lebensmittel, die sich an Kinder richtet. Ein wichtiger Schritt um die gesundheitlichen Folgen wie Diabetes und Herz-Kreislauferkrankungen zu reduzieren, denn Experten sprechen auch beim Zucker bereits von einer Epidemie.



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news-4846 Tue, 14 Dec 2021 15:25:00 +0100 Was muss der neue Bundesgesundheitsminister als erstes angehen? Das erwarten Partner der AOK Baden-Württemberg von Karl Lauterbach Jens Spahn hinterlässt eine gemischte Bilanz. Für Prof. Karl Lauterbach und die Mitarbeiter sowie Mitarbeiterinnen im Bundesgesundheitsministeriums (BMG) wird es nicht einfach, an die umfangreichen Gesetzesinitiativen des Vorgängers anzuknüpfen. Die AOK Baden-Württemberg hat bei einigen Partnern nachgefragt - hier sind die Erwartungen an die neue BMG-Spitze:

Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender Hausärzteverband Baden-Württemberg:
Erfolgsmodell ausbauen

„Um auch in Zukunft die Gesundheitsversorgung zu sichern, muss die Attraktivität der hausärztlichen Tätigkeit gesteigert werden. Hierfür muss die Politik die Hausarztzentrierte Versorgung (HZV), die von der Hausärzteschaft und den Krankenkassen gestaltet wird und ein Erfolgsmodell für Ärzte und Patienten ist, aktiv fördern und ausbauen."

Dr. Johannes Fechner, Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg:
Den Austausch suchen

„Der neue Minister sollte zuerst den Austausch mit uns suchen. Wir brauchen keinen Aktionismus. Gesundheitspolitik ist langfristig angelegt, daher raten wir zu einer überlegten und abgestimmten Vorgehensweise. Alle Maßnahmen müssen darauf ausgerichtet sein, dem Nachwuchsmangel bei Ärzten und Pflegeberufen zu begegnen."

Dr. Annette Noller, Vorstandsvorsitzende des Diakonischen Werks Württemberg:
Pflege nachhaltig finanzieren

„Wir brauchen eine umfassende Pflegereform. Es gilt, die Pflege nachhaltig zu finanzieren und als Arbeitsfeld attraktiv zu machen. Und wenn die Eigenanteile begrenzt werden, ist Pflegebedürftigkeit auch kein Armutsrisiko mehr. Gute Bedingungen schafft dabei eine Personalbemessung, die den Bedarf deckt und gegenfinanziert wird."

Angelika Moser, Vorsitzende des Blinden- und Sehbehindertenverbands Württemberg:
Grund-Reha für Sehbehinderte

„Unser Verband fordert die Einführung einer Grund-Reha für Menschen mit Sehverlust. Schulungen in Orientierung und Mobilität sowie in lebenspraktischen Fähigkeiten müssen von den Kostenträgern anerkannt und den Betroffenen, abgesehen von gesetzlichen Zuzahlungen, ohne Eigenanteil zugänglich gemacht werden."

Dieser Beitrag wurde zuerst veröffentlicht im #AgendaGesundheit Magazin. Zum Zeitpunkt der Veröffentlichung war Prof. Karl Lauterbach noch nicht als Bundesgesundheitsminister im Amt. Den Link zur aktuellen Ausgabe finden Sie im Anhang dieser Seite.

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news-4711 Fri, 08 Oct 2021 15:19:00 +0200 In Würde gehen: Auch in einer Pandemie muss niemand allein sterben AOK Baden-Württemberg unterstützt die spezialisierte ambulante Palliativversorgung im Südwesten Viele Menschen, die an einer nicht heilbaren, weit fortgeschrittenen Erkrankung wie einem Krebsleiden oder einer neurologischen Erkrankung leiden, möchten gern in gewohnter Umgebung sein. Gerade wenn sie wissen, dass sie in absehbarer Zeit sterben werden. „Es geht dann unter anderem darum, sie ganzheitlich zu behandeln, Symptome zu lindern und Wünsche sowie Bedürfnisse der Betroffenen und ihrer vertrauten Personen in den Mittelpunkt der Versorgung zu stellen“, sagt Jeanette Jahed von der AOK Baden-Württemberg. „Die Lebensqualität und Selbstbestimmung sollen weitestgehend erhalten, bestenfalls verbessert sowie ein menschenwürdiges Sterben in der Häuslichkeit ermöglicht werden.“ Als ergänzende Unterstützung leisten ambulante Hospizdienste Sterbebegleitung. Bei ihren Besuchen kommen sie den Menschen auf einer vertrauensvollen Basis sehr nahe, sodass ein ehrliches und offenes Gespräch ermöglicht wird, um einen eigenen Weg im Sterbeprozess finden zu können. „Wenn die Lebenszeit abläuft, geht jeder Mensch anders mit dieser Situation um. Da ist viel Fingerspitzengefühl gefragt“, weiß Sabine Horn von der Ökumenischen Hospizinitiative im Landkreis Ludwigsburg. Seit 2010 gibt es die spezialisierte ambulante Palliativversorgung (SAPV), die von Krankenkassen, der Landesarbeitsgemeinschaft SAPV Baden-Württemberg und den derzeit knapp 40 SAPV-Teams im Land getragen wird, um schwerstkranken Patienten ein menschenwürdiges Leben bis zum Tod in ihrer gewohnten Umgebung zu ermöglichen. Durch einen Zusatzvertrag „Pädiatrische SAPV“, der mit der Baden-Württembergischen Krankenhausgesellschaft (BWKG) und Vertretern von Kliniken abgeschlossen wurde, wird mit fünf Teams die Versorgung schwerstkranker Kinder und Jugendlichen im Land gesichert. 2020 wurden insgesamt um die 7.000 Menschen, die bei der AOK BW versichert sind, versorgt. Hierfür stellte die AOK über 17,7 Millionen Euro zur Verfügung. „Wir begrüßen, dass jetzt durch das Gesetz zur Weiterentwicklung der Gesundheitsversorgung die Hospiz- und Palliativversorgung in Netzwerken weiterentwickelt und die ambulante Kinderhospizarbeit gestärkt werden soll“, sagt Jahed.

Vielfältige Unterstützung:
Betroffene sowie Angehörige können sich online über palliativmedizinische und palliativpflegerische Versorgungsund Beratungsangebote sowie psychosoziale und spirituelle Unterstützung informieren. Dort finden sich Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Palliativmedizin, Hospize, Kliniken mit palliativmedizinischer Versorgung, ambulante Hospizdienste, Pflegedienste mit palliativem Schwerpunkt, SAPV-Anbieter, AOK-Pflegeberaterinnen und -berater und Pflegestützpunkte, Selbsthilfekontaktstellen sowie Telefonseelsorge.

dhpv.de
aok.de/pk/bw/inhalt/palliativpflege-und-sterbebegleitung-4/

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news-4698 Mon, 04 Oct 2021 09:43:08 +0200 AOK Baden-Württemberg veröffentlicht Transparenzbericht 2020 Geringe Widerspruchsquote von 0,03 Prozent in der Krankenversicherung Wer herausragende Leistungen für seine Kunden bietet, muss diese auch permanent auf den Prüfstand stellen, das Feedback der Kunden einholen und die Ergebnisse  veröffentlichen. Davon ist die AOK Baden-Württemberg überzeugt und stellt dazu jährlich Fakten in ihrem Transparenzbericht vor. Denn die ständige Weiterentwicklung und Verbesserung der Leistungen für die Versicherten ist eng an den Austausch mit den Kunden und die Transparenz gekoppelt. „Wir nehmen unsere gesellschaftliche Verantwortung und unser Leistungsversprechen gegenüber unseren Versicherten sehr ernst“, sagt Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Dazu gehört für uns auch, dass wir mit ihnen offen über unser Leistungsgeschehen sprechen, denn wir wollen uns, auch mit ihrer Hilfe und ihrem Feedback, immer weiter verbessern. Das gilt für unsere Leistungsangebote, die Bearbeitungsprozesse und Leistungsanträge und vieles mehr.“

Der aktuelle Transparenzbericht 2021 stellt die Leistungs-, Versorgungs- und Servicequalität der AOK Baden-Württemberg dar und zeigt, wie diese von den Versicherten beurteilt werden. Die Versicherten schätzen in erster Linie die gute Erreichbarkeit der AOK-Experten – in den rund 220 KundenCentern vor Ort, telefonisch, im Online-KundenCenter sowie auf weiteren Online-Kanälen und -Plattformen. Neben den gesetzlichen Leistungen, die für alle gesetzlichen Kassen vorgeschrieben sind, bietet die AOK Baden-Württemberg besondere Unterstützung über das AOK-MedTelefon, eine Hotline für Kindergesundheit, Hilfe bei möglichen Behandlungsfehlern, Pflegeberatung, eine ärztliche Zweitmeinung sowie Unterstützung bei der Suche nach geeigneten Leistungserbringern und Selbsthilfegruppen. Besondere Versorgungsangebote der AOK Baden-Württemberg, wie zum Beispiel die Hausarztzentrierte Versorgung und das angeschlossene FacharztProgramm oder Behandlungsprogramme für chronisch Erkrankte werden bereits von vielen Versicherten genutzt. Sollte für die Übernahme von Leistungen ein Antrag erforderlich sein, wird dieser von Experten sorgfältig geprüft. 2020 sind nur knapp drei Prozent der Anträge abgelehnt worden. Vor einer Ablehnung werden mit den Versicherten Rückfragen geklärt, fehlende Unterlagen eingeholt oder alternative Lösungen gesucht. Die durchschnittliche Bearbeitungszeit von Anträgen betrug 2020 zum Beispiel bei Krankengeldzahlungen 2,3 Tage, bei der Bewilligung eines Pflegebetts 3,8 Tage und bei einem Antrag für eine stationäre Rehabilitation 17,6 Tage.

Da die AOK Baden-Württemberg bereits im Vorfeld auf eine zufriedenstellende Lösung im Sinne des Versicherten bedacht ist, betrug 2020 die Widerspruchsquote bei Anträgen in der Krankenversicherung lediglich 0,03 Prozent und bei der Pflegeversicherung nur 1,57 Prozent. Eine hohe Zufriedenheit attestierten die Versicherten sowohl im direkten Feedback wie auch bei repräsentativen Befragungen, bei denen die Meinung der Versicherten zu Leistungen eingeholt wurde. Bei der Entscheidung für eine Krankenkasse war 2020 für 88 Prozent der Befragten die AOK Baden-Württemberg die erste Wahl. 86 Prozent der Versicherten wollen darum mit hoher Wahrscheinlichkeit bei der Südwestkasse bleiben.

Der Transparenzbericht 2020 der AOK Baden-Württemberg steht im Anhang dieser Seite zum Download zur Verfügung.

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news-4625 Wed, 01 Sep 2021 09:23:00 +0200 Gegen den Trend: AOK Baden-Württemberg verkündet stabile Ausbildungszahlen Auszubildende zeigen starkes Interesse an Berufen im Gesundheitswesen Bei der AOK Baden-Württemberg beginnen in diesem Jahr 223 junge Menschen eine Ausbildung und starten ihre berufliche Karriere in der Stuttgarter Hauptverwaltung der Südwestkasse oder in einer der 14 Bezirksdirektionen zwischen Bodensee und Taubertal. Seit vielen Jahren legt die AOK Baden-Württemberg stabile Ausbildungszahlen vor: 2019 begannen 238 junge Menschen bei der Südwestkasse eine Ausbildung, 2020 waren es 220 und in diesem Jahr wurden 223 Ausbildungsverträge geschlossen. Die Südwestkasse stemmt sich damit gegen einen rückläufigen Trend. Denn die IHK Region Stuttgart (IHK) vermeldete 2019 für Baden-Württemberg 40.525 neue Ausbildungsverträge für die Bereiche Industrie, Handel und Dienstleistungen. Für 2020 waren es 34.250 Verträge (Stichtag jeweils 30. August) – ein Minus von 15,5 Prozent. Und 2021 wurden laut IHK 32.356 neue Ausbildungsverhältnisse in diesen Bereichen geschlossen (5,5 Prozent weniger als im Vorjahr, Stichtag 27.08.2021).

„Auf die 223 Ausbildungsplätze der AOK Baden-Württemberg haben sich zum diesjährigen Berufsstart rund 6.500 junge Menschen beworben“, sagt Udo Mickert, Geschäftsbereichsleiter Bildung bei der AOK Baden-Württemberg. „196 Auszubildende starten diese Jahr eine Ausbildung zum/r Sozialversicherungsfachangestellten, vier eine Ausbildung zum/r Kaufmann/frau für Büromanagement und 23 junge Menschen studieren an der Dualen Hochschule Baden-Württemberg.“ Die stabile Nachfrage bestätigt, dass eine Berufsausbildung im Gesundheitswesen und bei der größten gesetzlichen Krankenkasse im Südwesten eine attraktive Option für Schulabgänger ist. Doch die Corona-Pandemie hat die Prozesse beim Recruiting und bei den Auswahlverfahren stark verändert und die AOK Baden-Württemberg vor neue Herausforderungen gestellt. So fanden seit 2020 Messen und Azubi-Eltern-Tage virtuell statt, die Auswahlverfahren werden per Videokonferenzen und per App durchgeführt und in der betrieblichen theoretischen Ausbildung setzt man statt auf Präsenzveranstaltungen auf Live-Streaming – bis zu 1.000 Stunden pro Monat werden aus bis zu 12 Senderäumen live gestreamt um den Auszubildenden so das erforderliche Fachwissen zu vermitteln. Die Erwartungen der Bewerber an den Ausbildungsbetrieb haben sich in den letzten Jahren, auch durch die Pandemie geändert. „Wir stellen in unseren Auswahlgesprächen fest, dass junge Menschen verstärkt auf den gesellschaftlichen Nutzen Ihrer Berufs- und Arbeitgeberwahl Wert legen“, sagt Udo Mickert. „Was sich nicht geändert hat: Die Versicherten und deren fachmännische Beratung stehen bei uns im Mittelpunkt – ob im persönlichen Gespräch vor Ort, telefonisch oder auf unseren Online-Kanälen. Die persönliche Beratung ist für viele Bewerber ein interessanter Aspekt und ist nach wie vor ein wichtiges Argument für eine Bewerbung um einen Ausbildungsplatz bei der AOK Baden-Württemberg.“ Auch 2022 bleibt die Zahl der Ausbildungsplätze bei der AOK Baden-Württemberg stabil. Das Unternehmen hat für das nächste Jahr bereits 220 neue Ausbildungsplätze beschlossen. Bewerbungen sind unter www.aok.de/Karrierestart möglich.

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news-4548 Thu, 05 Aug 2021 09:23:47 +0200 Einladung zum Darm-Check wirkt Darmkrebs-Inzidenz sinkt bei Teilnehmern der Hausarztzentrierten Versorgung Seit zehn Jahren versendet die AOK Baden-Württemberg an alle 55- bis 59-jährigen Teilnehmenden ihres Haus- und FacharztProgramms Einladungsschreiben zum Darm-Check. Diese Erinnerung an die Vorsorgekoloskopie wirkt sich positiv auf die Darmkrebsinzidenz aus. Zu diesem Schluss kommt eine aktuelle Analyse der Daten aus den AOK-Haus- und FacharztProgrammen in Baden- Württemberg. Demnach lag die Inzidenzrate der über 50-jährigen Versicherten in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) im Jahr 2019 im Vergleich zu 2010 bei -21,2 Prozent, in der Regelversorgung bei -5 Prozent. Pro 100.000 Versicherten entspricht dies einem Rückgang von 229,1 auf 180,5 Fälle in der HZV und von 206,1 auf 195,7 Fälle in der Regelversorgung. Diese Entwicklung ist bei Frauen weniger zur beobachten, es profitieren besonders Männer.


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news-4530 Wed, 21 Jul 2021 17:01:38 +0200 Geimpft, genesen oder getestet: Mit dem Zertifikat europaweit reisen Pünktlich zur Feriensaison: Europaweit gültiges, digitales Impfzertifikat ermöglicht Reisen Seit Mai genießen die Menschen im Land Woche für Woche mehr Freiheiten im Pandemie-Alltag. Der Sommerurlaub könnte der nächste große Schritt in Richtung Normalität sein. Möglich machen soll es das sogenannte „grüne Zertifikat“ der Europäischen Union. Es kann in elektronischer Form und auf Papier ausgestellt werden und soll nachweisen, dass die Inhaberinnen und Inhaber gegen das Coronavirus geimpft sind, negativ getestet wurden oder von Covid-19 genesen sind. Für Reisende mit Zertifikat sollen Quarantäne- und Testpflichten entfallen, sofern die epidemiologische Lage es erlaubt. Der europäische Ansatz beruht auf Interoperabilität. Das bedeutet, dass jeder Mitgliedstaat ein eigenes digitales Zertifikat entwickelt hat, aber alle gemeinsamen Regeln folgen. Dieses Vorgehen versetzt einen Beamten in Spanien in die Lage, ein Zertifikat aus Deutschland zu lesen. Ende Mai hat das Bundesgesundheitsministerium (BMG) die nationale Lösung präsentiert, den digitalen Impfpass namens „CovPass“. Die kostenlose App speichert das „grüne Zertifikat“ – das in Deutschland übrigens blau ist – lokal auf dem Smartphone. Bei Bedarf zeigen Reisende oder Restaurantbesucher den QR-Code in der App vor, sodass Gastronomen, Fluggesellschaften und andere Dienstleister mit einer Prüf-App das Impfzertifikat auslesen können – ähnlich etwa wie bei einer digitalen Bahnfahrkarte. Bei den Kosten für den digitalen Impfnachweis rechnet die Bundesregierung mit rund 2,7 Millionen Euro. Dabei ist
der Nachweis nur ein Provisorium. Ab dem 1. Januar 2022 soll der elektronische Impfpass Teil der elektronischen Patientenakte (ePA) werden, der klassische gelbe Impfpass wird damit digitalisiert. „Die Integration in die ePA lässt sich nicht beschleunigen, weshalb das BMG eine Übergangslösung in Auftrag gegeben hat“, erläutert AOK-Experte Tobias Zimmermann. Sobald der elektronische Impfpass in der ePA verfügbar ist, wird er automatisch auch Teil der „AOK Mein Leben“-App, die für die AOK-Versicherten
der Schlüssel zu ihrer ePA ist.

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news-4518 Mon, 19 Jul 2021 13:02:03 +0200 4 Milliarden Euro: Europas Plan gegen den Krebs "Das Thema Krebs duldet keinen Aufschub" - Die EU hat sich viel vorgenommen Die Europäische Kommission steckt in der Pandemie in ihren Krebsplan vier Milliarden Euro. Krebsdiagnostik für alle, Sonderprogramme für Kinder, Wissenszentrum: Brüssel hat sich viel vorgenommen. Gut so? Ein Interview mit Peter Lises, Gesundheitspolitischer Sprecher der EVP-Fraktion im EU-Parlament:

#AgendaGesundheit Magazin: Alle Welt starrt auf die Coronapandemie. Warum bringt die Europäische Kommission gerade jetzt „Europas Plan gegen den Krebs“ auf den Weg?
Peter Liese:
Die Frage ist leicht zu beantworten: Der Krebsplan war lange gefordert, angekündigt und vorbereitet. Die Bekämpfung von Krebs ist nach wie vor ein dringendes Thema, das keinen Aufschub zulässt. In der EU wurde im Jahr 2020 bei 2,7 Millionen Menschen Krebs diagnostiziert, und 1,3 Millionen Menschen sind dieser Krankheit erlegen. Hinter jeder Zahl steckt eine Tragödie und in einigen Bereichen, zum Beispiel bei Krebserkrankungen von Kindern, ist der Kampf ohne europäische Kooperation nicht zu gewinnen.

#AgendaGesundheit Magazin: Im Jahr 2040 sollen laut Plan weniger als fünf Prozent der Bevölkerung rauchen. Wie will die EU das schaffen?
Peter Liese: Hier ist eine Doppelstrategie notwendig aus Aufklärung und regulatorischen Maßnahmen. Rauchen ist nach wie vor die Hauptursache für eine Krebserkrankung. Wir müssen deshalb alles dafür tun, um Jugendliche davon abzuhalten, damit zu beginnen, und starken Rauchern helfen, damit aufzuhören. In schwerwiegenden Fällen können aus meiner Sicht im Rahmen einer Schadensminimierung und reguliert auch E-Zigaretten eine Hilfe darstellen.

#AgendaGesundheit Magazin: Ziel ist auch, dass 90 Prozent der dafür infrage kommenden Menschen bis 2025 Brustkrebs-, Gebärmutterhalskrebs und Darmkrebsuntersuchungen angeboten bekommen. Müsste man dafür nicht massiv Geld in einige Staaten pumpen?
Peter Liese: Je eher eine Krebsdiagnose gestellt wird, desto erfolgsversprechender ist in der Regel auch eine Therapie. Die Vorsorgeuntersuchungen und damit die steigenden Chancen einer Krebsentdeckung und erfolgreichen Behandlung spielen deshalb eine zentrale Rolle. Früherkennung durch Screening bietet die beste Chance, Krebs zu besiegen und Leben zu retten. Die finanziellen Mittel dafür kann die EU natürlich nicht ausschließlich bereitstellen. Dennoch leistet sie hier wichtige Hilfestellung, durch gemeinsame Ausschreibungen sowie Förderung und Nutzung neuer Technologien. Zum Beispiel den Einsatz künstlicher Intelligenz, um schneller und präziser Vorhersagen treffen zu können.

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news-4512 Tue, 13 Jul 2021 16:06:00 +0200 IGeL - sinnvolle Ergänzung zum GKV-Angebot? Medizinischer Dienst der Krankenkassen warnt: Manche Zusatzleistungen können mehr schaden als nützen Individuelle Gesundheitsleistungen, kurz IGeL, sind medizinische Zusatzangebote, die selbst bezahlt werden müssen. Laut Medizinischem Dienst der Krankenkassen (MDS) geben gesetzlich Versicherte dafür jährlich etwa eine Milliarde Euro aus. Ein lukrativer Markt, auf dem es schätzungsweise 1.500 Angebote gibt, für die Patientinnen und Patienten im Schnitt 74 Euro zahlen, wie das Wissenschaftliche Institut der AOK errechnet hat. Es gibt sinnvolle IGeL, wie Reiseimpfungen gegen Cholera oder Typhus. Bei vielen Angeboten ist Skepsis angebracht, denn alles, was medizinisch notwendig ist, bezahlen die Krankenkassen. Der MDS warnt deshalb davor, dass gerade die eigenfinanzierte Diagnostik der Gesundheit mehr schaden als nützen kann. Denn falschpositive Ergebnisse bei Gesunden können schädliche invasive Behandlungen nach sich ziehen. Im Zweifel handelt es sich um unzureichend geprüfte, risikoreiche und nutzlose medizinische Leistungen. Von den drei am häufigsten angebotenen IGeL – der Augeninnendruckmessung zur Glaukom-Früherkennung, dem Ultraschall der Eierstöcke und dem Ultraschall der Brust zur Krebsfrüherkennung – raten sogar die Fachgesellschaften ab.

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news-4498 Thu, 08 Jul 2021 15:05:25 +0200 Für mehr Freiheiten: Lisa Federle will Daten sameln um Konzepte für dieZukunft zu entwickeln Tübinger Medizinerin fordert: "Wir dürfen nicht nur auf die Inzidenzen schauen." Interview mit Dr. Lisa Federle - Hausärztin, Notfallmedizinerin und Initiatorin des Tübinger Modellprojekts „Öffnen mit Sicherheit“.

„Wir dürfen nicht nur auf Inzidenzen schauen“ - Auch nach Abbruch des Tübinger Modellprojekts setzt sich Lisa Federle für mehr Freiheiten von Bürgerinnen und Bürgern in der Pandemie ein. Die Medizinerin will Daten sammeln, um Konzepte für die Zukunft zu entwickeln

#AgendaGesundheit Magazin: Nachdem die Bundesnotbremse in Kraft getreten war, musste das Modellprojekt in Tübingen schließen. Wie ging es Ihnen damit?
Dr. Lisa Federle:
Ich finde das sehr schade. Das Projekt ist ja nur deshalb abgebrochen worden, weil die Inzidenz des Landeskreises Tübingen herangezogen worden war und nicht die der Stadt. Der Landkreis hatte aber gar nicht am Projekt teilgenommen. Weder die Firmen, noch die Schulen, noch die Bürgerinnen und Bürger sind in der Form getestet worden, wie in Tübingen. Sogar die Wissenschaftler der Uni Tübingen, die das Projekt begleitet haben, waren eindeutig für die Fortführung, trotz Notbremse.

#AgendaGesundheit Magazin:
Vor diesem Hintergrund sind Sie enttäuscht ...
Dr. Lisa Federle: Es geht hier gar nicht um mich. Ich habe immer gesagt, wir probieren es und wenn es für die Menschen nur ansatzweise gefährlich werden sollte, brechen wir den Versuch sofort ab. Was ich aber schlimm finde, ist, dass uns jegliche Möglichkeit genommen wurde, für die Zukunft zu planen. Nehmen wir an, wir würden im Herbst wieder in eine derartige Situation kommen: Wir haben aufgrund des Abbruchs gar keine Daten, auf die wir zurückgreifen können. Vielleicht wäre es uns ja möglich gewesen, den Menschen andere Perspektiven anzubieten.

#AgendaGesundheit Magazin:
Ist es nicht möglich, dass es bis Herbst Konzepte gibt, wie wir mit Pandemien umgehen?
Dr. Lisa Federle:
Das ist doch genau das Problem! Uns fehlt die Datengrundlage für solche Konzepte. Nur auf die Inzidenzen zu schauen, halte ich für falsch. Sollte es im Herbst tatsächlich wieder losgehen, fängt alles womöglich wieder von vorn an.

#AgendaGesundheit Magazin: Die Inzidenz als Richtschnur halten Sie für problematisch?
Dr. Lisa Federle: Wir sollten aus der Pandemie gelernt haben, dass das auf keinem Fall reicht. Warum? In Tübingen zum Beispiel lag die Inzidenz zum Teil um 25 bis 50 Prozent höher als in anderen Städten.

#AgendaGesundheit Magazin: Warum?
Dr. Lisa Federle: Weil wir mit dem flächendeckenden Testen mehr positive Fälle herausfiltern. Damit haben wir aber die Dunkelziffer verringert und einen besseren Überblick über die Infektionslage wie anderswo. In einer Stadt, in der also viel getestet wird, liegt der Inzidenzwert natürlich höher als in einer Stadt, die kaum testet.

#AgendaGesundheit Magazin: Welche anderen Parameter könnte es geben, die über einen Lockdown entscheiden?
Dr. Lisa Federle:
Zum Beispiel wie der Stand der medizinischen Versorgung ist oder die Belegung der Intensivbetten. Ein weiterer Parameter ist das Engagement der Bevölkerung.

#AgendaGesundheit Magazin: Verhalten sich die Bürgerinnen und Bürger verantwortlich?
Dr. Lisa Federle: Es ist ein Unterschied, ob ich ein Modellprojekt in Tübingen mache oder in einer Hochhaussiedlung in Essen, wo es schwierige soziale Umstände gibt. Genauso wichtig ist es zu berücksichtigen, wie das Impfen in den Städten organisiert wird und wie viele Menschen geimpft sind.

#AgendaGesundheit Magazin: Welche Bilanz ziehen Sie aus dem Modellprojekt?
Dr. Lisa Federle: Die wissenschaftliche Begleitung hat ergeben, dass die Öffnungen von Gastronomie, Theater oder Geschäften keine negativen Folgen auf die Inzidenz hatten. Außerdem war das Projekt nicht so teuer, wie landläufig behauptet wird. Laut den Berechnungen der Stadt haben Handel und Gewerbe gut verdient, was sich wiederum positiv auf die Gewerbesteuer auswirkte. Im Endeffekt können wir nicht dauernd alles schließen. Das verkraften die Kinder nicht und auch nicht die Betriebe, die Geschäfte oder die Selbstständigen.

#AgendaGesundheit Magazin: Was würden Sie empfehlen?
Dr. Lisa Federle: Wir hätten auch während der Notbremse weiter an Fragen auf Antworten arbeiten müssen wie: Welcher Beruf ist auch bei hoher Inzidenz sicher? Wo steckt man sich gar nicht an?  Namhafte Aerosolforscher sagen, dass es überhaupt kein Problem sei, sich draußen aufzuhalten. Auf dieser Grundlage hätten wir zum Beispiel auch entscheiden können, die Kinder draußen spielen und Sport machen zu lassen. Natürlich kontrolliert mit tagesaktuellen negativen Schnelltests. Es ist wichtig, zu differenzieren, ob Aktivitäten draußen oder drinnen stattfinden können.

#AgendaGesundheit Magazin: Mit Ihrer Initiative „#Bewegt euch“ möchten Sie genau das zeigen: Dass Sport auch unter Pandemiebedingungen möglich ist.
Dr. Lisa Federle: Genau. Die Initiative besteht aus zwei Bausteinen. Das Modellprojekt „#BewegtEuch – Sicherer Sport“ wurde jüngst von der Landesregierung genehmigt. Damit wollen wir Maßnahmen entwickeln, die in Zeiten eines erneuten Lockdowns Kindern und Jugendlichen unter kontrollierten, sicheren Bedingungen Sport ermöglichen. Auch dieses Projekt wird von der Universität Tübingen wissenschaftlich begleitet.

#AgendaGesundheit Magazin: Und der zweite Baustein?
Dr. Lisa Federle: Das ist der bundesweite Verein „#Bewegt euch – gemeinsam mit uns“, den ich Anfang Juni gemeinsam mit Jan Josef Liefers und Michael Antwerpes gegründet habe. Mit unserem Verein möchten wir Kindern über Patenschaften ermöglichen, ihren Lieblingssport auszuüben.

#AgendaGesundheit Magazin: Warum konzentrieren Sie sich bei Ihrem neuen Engagement ausgerechnet auf den Sport?
Dr. Lisa Federle: Sport erfüllt im Leben von Kindern und Jugendlichen eine essenzielle Funktion. Beim Sport finden Kommunikation und soziales Leben statt. Und das ist enorm wichtig im Hinblick auf die Schäden, die bei Kindern und jungen Menschen in den anderthalb Jahren entstanden sind und die die Gesellschaft noch massiv zu spüren bekommen wird.

#AgendaGesundheit Magazin: Welche Schäden meinen Sie?
Dr. Lisa Federle: In Tübingen ist die Kinderpsychiatrie so voll wie nie. Das macht mir Sorgen. Die Jugendlichen leiden an Ängsten, Essstörungen oder Depressionen. Viele Kinder haben verlernt, sich zu bewegen. Ansgar Thiel von der Uni Tübingen, der das neue Projekt wissenschaftlich begleitet, spricht von einem Infektionsschutz- Paradoxon: Einerseits will man durch Sportverbot Menschen schützen, andererseits führt das dazu, dass sie gesundheitlich abbauen und sich sozial isolieren. Wir brauchen sicher lange, um überhaupt auf den Stand von vor Corona zu kommen.

Lisa Federle und der Tübinger Weg:

Lisa Federle ist Hausärztin, Notfallmedizinerin und Initiatorin des Tübinger Modellprojekts „Öffnen mit Sicherheit“: Mit negativen Schnelltests konnten die Einwohnerinnen und Einwohner der Universitätsstadt Theater oder Gastronomie besuchen – bis zur Einführung der Notbremse am 26. April 2021. Für ihr Engagement ist Lisa Federle mit dem Bundesverdienstkreuz ausgezeichnet worden. Im Juni gründete sie gemeinsam mit Schauspieler Jan Josef Liefers und SWR-Moderator Michael Antwerpes die Initiative „#BewegtEuch – gemeinsam mit uns“: Über Patenschaften sollen Kinder aus sozial schwachen Familien die Möglichkeit erhalten, ihren Lieblingssport auszuüben.

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news-4457 Thu, 10 Jun 2021 00:00:00 +0200 Notfallmedizin: Mehr Kompetenzen für Retter Notfallsanitäter dürfen künftig bestimmte lebenserhaltende Maßnahmen vornehmen, bevor ein Arzt am Unfallort eingetroffen ist. Dies ist mit dem MTA-Reformgesetz beschlossen worden. Mehr als sieben Jahre ist es her, dass aus Rettungsassistenten per Gesetz Notfallsanitäter wurden. Am Berufsbild hatte sich nahezu nichts geändert – bis jetzt. Bundesrat und Bundestag haben das „Gesetz zur Reform der technischen Assistenzberufe in der Medizin und zur Änderung weiterer Gesetze“, kurz MTA-Reformgesetz, beschlossen.

Das MTA-Reformgesetz sieht eine Neuerung für Notfallsanitäterinnen und Notfallsanitäter vor. Sie dürfen künftig vor dem Eintreffen des Notarztes, der stets in einem eigenen Fahrzeug zur Unfallstelle kommt, eigenverantwortlich bestimmte lebenserhaltende Eingriffe an Patienten vornehmen. Bislang bewegten sich Notfallsanitäter in solchen Situationen in einer rechtlichen Grauzone: Einerseits durften sie keine heilkundlichen Maßnahmen ergreifen, weil das Ärztinnen und Ärzten vorbehalten war – andererseits liefen sie Gefahr, wegen unterlassener Hilfeleistung belangt zu werden. Bei einem möglichen Eingriff konnten sich Notfallsanitäter bisher allenfalls auf den „rechtfertigenden Notstand“ des Strafgesetzbuchs berufen. Diese Lücke ist nun geschlossen. Erlaubt sind laut Gesetz auch invasive Maßnahmen, nicht jedoch die Gabe von Arzneimitteln wie Opiaten gegen Schmerzen. Dafür müsste das Betäubungsmittelgesetz geändert werden. Die Opiatgabe lernen Notfallsanitäter in der Ausbildung, in der Praxis allerdings dürfen sie diese nicht anwenden.

Das Gesetz im Überblick

Ziel des MTA-Gesetzes ist es, die medizinischen Assistenzberufe attraktiver zu machen: Das Schulgeld soll wegfallen und die Vergütung verbessert werden. Die praktischen Ausbildungszeiten werden erweitert, Mindestqualifikationen von Lehrkräften und Schulleitern bundeseinheitlich geregelt. Die vier Berufe in der Laboratoriumsanalytik tragen künftig die Bezeichnung „Medizinische Technologin“ und „Medizinischer Technologe“. Das Gesetz regelt zudem die Sozialversicherungsfreiheit der Vergütung für Ärzte, die sich an Corona-Schutzimpfungen beteiligen. Der Passus zu den Notfallsanitätern trat mit Verkündigung im Bundesgesetzblatt bereits in Kraft, andere Passagen werden zum 1. Januar 2023 gültig.

 

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news-4452 Tue, 08 Jun 2021 14:55:24 +0200 COVID-19: Nicht so ganz privat Beteiligt sich die PKV fair an den Corona-Kosten? Ja, sogar mehr als fair, sagt Florian Reuther, Verbandschef der Privaten Krankenversicherung (PKV). Zeit, einmal nachzurechnen.

Auf einer Pressekonferenz zur Zwischenbilanz der Coronapandemie im September 2020 verwehrte sich Florian Reuther, Verbandsdirektor der Privaten Krankenversicherung, gegen den Vorwurf, die PKV beteilige sich zu wenig an den Corona-Kosten. „Wir leisten zur Bewältigung der Krise sogar höhere Zahlungen an das Gesundheitssystem, als es ihrem zehnprozentigen Versichertenanteil im Vergleich zur gesetzlichen Krankenversicherung entspricht.“

Dem widerspricht Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, deutlich: „Den weitaus größten Teil der Kosten stemmen bislang allein die gesetzlich Versicherten und ihre Arbeitgeber.“ Die Finanzierung der Impfzentren, an der die PKV mit 3,5 Prozent beteiligt ist, ist eines der wenigen Gegenbeispiele. Allerdings müsste sie entsprechend ihres Versichertenanteils mindestens fünf Prozent der Kosten tragen – von denen das Land die Hälfte stemmt und die GKV 46,5 Prozent.

Weitere Beispiele zeigen, dass sich die PKV ihrer Verantwortung entzieht. Darunter die Coronapflegeprämie, der Bonus für zusätzliche Intensivbetten in Kliniken oder die asymptomatischen Testungen, die die GKV über die Liquiditätsreserve sogar für PKV-Versicherte mitbezahlt.

 

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news-4446 Wed, 02 Jun 2021 14:11:30 +0200 Kleine Karte, große Tat Der Organspendeausweis wird 50 Am 5. Juni ist Tag der Organspende. Ein Tag, an den immer wieder erinnert werden darf. Denn von Natur aus möchten sich viel zu wenige Menschen daran erinnern, dass es gut wäre, ein Dokument bei sich zu tragen, das 2021 schon 50 Jahre alt wird und immer noch bedauerlich unpopulär ist: Der Organspendeausweis.

Glaubt man dem Hamburger Abendblatt, dann wurde der erste Organspendeausweis 1971 in der Stadt an der Elbe ausgestellt. Zuvor musste das Uniklinikum Hamburg-Eppendorf die Erfahrung machen, dass von jährlich neun transplantierten Nieren lediglich eine aus der Region kam, während die restlichen aus Skandinavien eingeflogen wurden.

Die Niere ist bis heute das am meisten transplantierte Organ. 1954 gelang die erste Verpflanzung des blutfilternden Körperteils. Seitdem hat die Transplantationsmedizin eine rasante Entwicklung erlebt und der Spendeausweis hat dazu beigetragen. Darin steht, welche Organe nach dem Hirntod für eine Spende entnommen werden dürfen und welche nicht. Auch die Angabe, gar kein Organ spenden zu wollen, ist legitim und für Angehörige im Fall des Falles eine Erleichterung.

Die Bereitschaft, diese Entscheidung zu treffen, steigt. In einer repräsentativen Befragung der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) aus dem Jahr 2020 gaben 62 Prozent an, über eine Organspende befunden zu haben – sechs Prozent mehr als im Jahr 2018. Von 39 auf 44 Prozent ist auch der Anteil derer gestiegen, die ihre Entscheidung schriftlich in einem Organspendeausweis, einer Patientenverfügung oder in beidem festgehalten haben. Dem gegenüber steht allerdings die Tatsache, dass 2020 bei der BZgA lediglich 3,46 Millionen Bestellungen für Organspendeausweise eingingen – und damit rund eine halbe Million weniger als im Vorjahr, wie die BZgA auf Anfrage des Branchendienst Business Insider mitteilte. Die Ursache sieht die Bundeszentrale in der Coronakrise. Viele Ver-anstaltungen, die über das Thema informieren, konnten nicht stattfinden.

Keinen Einfluss hatte die Pandemie im Übrigen auf die Zahl der gespendeten Organe. Waren es 2019 genau 932 Organspender, zählte die Deutsche Stiftung Organtransplantation im vergangenen Jahr 913 Menschen, die nach dem Tod Organe zur Verfügung stellten.

 

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news-4444 Tue, 01 Jun 2021 12:19:30 +0200 Für einen guten Start ins Leben Premiere: Eltern am Runden Tisch zur geburtshilflichen Versorgung vertreten Viele Akteure sind beteiligt, wenn es um die beste Betreuung von Mutter und Kind vor, bei und in den ersten Wochen nach der Geburt geht. Um die Prozesse bei der Geburtshilfe in Baden-Württemberg zu optimieren und flächendeckend eine noch bessere Versorgung zu bieten wurde vor vier Jahren ein Runder Tisch ins Leben gerufen, bei dem erstmals auch Eltern an den Veränderungsprozessen beteiligt wurden. Über Lydia Abdullah, Ärztin und Interessenvertreterin der Bundeselterninitiative Mother Hood, wurde die Position von Eltern bei der Versorgung rund um die Geburt ins Gremium eingebracht - ein Novum in in der Gesundheitspolitik.

Runde Tische werden gebildet, um mit unterschiedlichen Akteurinnen und Akteuren drängende Probleme zu einem bestimmten Thema anzugehen. In Baden-Württemberg rief Anfang 2017 Staatssekretärin Bärbl Mielich den Runden Tisch Geburtshilfe ins Leben. Ihr Ziel: die Stärken und Herausforderungen der Geburtshilfe im Land erfassen, eine Vision entwickeln und Maßnahmen auf den Weg bringen. Lydia Abdallah vom Verein Mother Hood war als Elternvertreterin dabei. Der 2015 gegründete und deutschlandweit aktive Verein setzt sich unter anderem für eine frauen- und familienzentrierte Versorgung während Schwangerschaft, Geburt und früher Kindheit ein. „Eltern gehören bei solchen Gremien deshalb mit an den Tisch“, sagt Lydia Abdallah, die über alle berufsständischen und politischen Interessen hinweg die Perspektive der Eltern einbrachte und verteidigte.

Nicht immer bestand Konsens – wie etwa bei der Frage, ob kleinere Geburtsstationen für eine sichere Geburtshilfe nötig sind. Einigkeit herrschte hingegen bei grundlegenden Themen. Zum Beispiel, dass eine gute Zusammenarbeit der Berufsgruppen notwendig ist, die Schwangere und Gebärende begleiten. Oder, dass eine optimale Versorgung nur mit ausreichender Personaldichte möglich ist. Auch besondere Konzepte für versorgungsschwache Regionen begrüßten die Beteiligten einhellig. Darunter die Förderung sogenannter Lokaler Versorgungszentren (LGZ), die mittlerweile beispielhaft für andere Bundesländer sind. Wenngleich viele Anliegen der Elternvertretung nicht in die Beschlüsse des Runden Tisches aufgenommen wurden, sind die konstruktive Arbeitsatmosphäre und die beschlossenen Maßnahmen sehr positive Schritte in die richtige Richtung.

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news-4433 Thu, 27 May 2021 13:15:29 +0200 Standard für Betreuungspflege Hausärztin Nicola Buhlinger-Göpfarth setzt sich seit Jahren für die gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Entscheidungsgremien des Gesundheitswesens ein. Ihre Botschaft an die jüngere Medizinerinnen-Generation: Hängt euch rein! Dr. Nicola Buhlinger-Göpfarth ist niedergelassene Hausärztin in Pforzheim. Sie ist Mitglied im Landesvorstand Baden-Württemberg des Deutschen Hausärzteverbandes und Gründungsmitglied des Forum Hausärztinnen, dessen bundespolitische Sprecherin sie auch ist. Seit 2010 ist Nicola Buhlinger-Göpfarth außerdem Lehrbeauftragte der Universität Heidelberg in der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung. Sie ist verheiratet und hat drei erwachsene Kinder. Nicola Buhlinger-Göpfarth ist Gründungsmitglied und Vorständin des Netzwerks Spitzenfrauen Gesundheit. - Ein Interview aus dem #AgendaGesundheit Magazin.

 

Wann haben Sie gemerkt, dass Sie sich für Frauen in der Gesundheit politisch engagieren müssen?

Das hat mit der zunehmenden Feminisierung in der Medizin zu tun. Immer mehr Frauen arbeiten im Gesundheitssektor und damit steigen auch die frauenspezifischen Fragen. Zum Beispiel, wie sich Beruf und Familie vereinbaren lassen. Ich habe gemerkt, dass der Hausärzteverband darauf nicht vorbereitet ist. Deshalb habe ich mit zwei Kolleginnen 2016 das Forum Hausärztinnen gegründet.

Was machen Sie da genau?

Wir treffen uns quartalsweise und sondieren Themen, die Medizinerinnen besonders bewegen. Das Forum hat sich zum Renner entwickelt, das es mittlerweile auch auf Bundesebene gibt. Auf unsere Initiative hat der Verband eine Frauenquote eingeführt. Denn wir haben in unserer Arbeit schnell gesehen, dass es in der Gremienbesetzung hakt.

Woran denn?

An einer paritätischen Besetzung. Mehr als 75 Prozent der Beschäftigten im Gesundheitswesen sind Frauen. In der Gremienarbeit kommen sie aber kaum vor. Zehn von 17 Kassenärztlichen Vereinigungen haben keine einzige Frau in ihrem Vorstand. Die zwanzig größten Krankenkassen in Deutschland versichern 62 Millionen Menschen, mehr als die Hälfte davon sind Frauen. Rund zwei Drittel ihrer Beschäftigten sind weiblich, in den Vorständen sitzen aber insgesamt nur vier Frauen. Das muss man sich mal vorstellen.

Wo sehen Sie die Gründe für dieses eklatante Ungleichgewicht?

Es gibt nicht den einen Grund. Das Missverhältnis ist ein gesellschaftliches Strukturproblem. Während männliche Hausärzte mit Mitte 30 in ruhigeres Fahrwasser gleiten, sind Medizinerinnen mit Beruf und Familie vollkommen ausgelastet. Die Care-Arbeit bleibt im Wesentlichen immer noch bei den Frauen hängen. Sie haben kaum Zeit, sich berufspolitisch zu engagieren. Tun sie es doch, treffen sie auf gewachsene Gremienstrukturen, die von Männern bestimmt werden. Wir haben in der Ärztekammer in Baden-Württemberg 15 Ausschüsse, davon sind 13 mit Männern als Ausschussvorsitzende besetzt. Angesichts dieser homogenen Besetzung wird klar, dass Entscheidungen an den Lebenskonzepten von Frauen vorbeigehen müssen.

Was meinen Sie damit, dass Entscheidungen an den Lebenskonzepten von Frauen vorbeigehen?

Ein Beispiel: In den Weiterbildungsordnungen zur Facharzt-Anerkennung steht in vielen Kammern noch, dass Frauen, die während der Weiterbildung in den Mutterschutz gehen, die Zeit nachholen müssen. Kollegen aber, die nach einem Snowboard-Unfall nicht an einer Weiterbildung teilnehmen können, müssen den Stoff nicht nacharbeiten. Wir haben das Thema in den entsprechenden Gremien besprochen und festgestellt: Dem vornehmlich männlich besetzten Gremium war das gar nicht bewusst. Weil sie nicht mitgedacht haben, was einer Frau während einer Weiterbildung alles passieren kann. Zum Beispiel, dass sie schwanger wird. Es ist nie klug, das Wissen und die Expertise von Frauen nicht miteinzubeziehen.

Seit 20 Jahren studieren mehr Frauen als Männer Medizin und weiterhin sind 90 Prozent der Lehrstühle und Klinikdirektionen mit Männern besetzt. Kann die Frauenquote das ändern?

In jedem Fall. Die Quote ist ein wichtiges Instrument für Parität. Und gleichzeitig ein Zugeständnis der Politik, dass  es strukturelle Unterschiede gibt. Laut Grundgesetz sind Männer und Frauen gleichberechtigt, weil sie es in der Realität nicht sind, gibt es die Quote oder Frauenförderprogramme.

So ernst scheint die Politik eine paritätische Besetzung in Führungspositionen nicht zu nehmen. Nach dem neuen Gesetzentwurf müssen Unternehmen keine Frau in die Chefetage berufen, wenn sie das begründen können. Was halten Sie davon?

Auf die Begründung einer Nichtbesetzung wäre ich sehr gespannt. Es kann gar nicht sein, dass bei so viel Kompetenz und so vielen Frauen, die in der Gesundheit unterwegs sind, niemand gefunden wird. Wenn die Frankfurter Börse sagt, sie findet keine Aufsichtsrätin, kann ich nicht mitsprechen, das ist nicht mein Business. Aber für meinen Bereich, den Gesundheitssektor, glaube ich ganz fest, dass es genügend Spitzenfrauen gibt.

Die Quote allein reicht also nicht aus, es muss auch viel Lobbyarbeit geleistet werden, um andere zu überzeugen und ein Umdenken anzustoßen?

Unbedingt. Es ist wichtig, konsequent und mit Nachdruck Dinge einzufordern und vor allem sich zu vernetzen. Wir haben deshalb im November „Spitzenfrauen Gesundheit“ gegründet. Mit dem Verein  wollen wir Banden bilden, wie das Männer schon immer mit den Rotariern oder im Lions Club tun. Unser Ziel ist, uns gegenseitig zu empowern, uns zu wichtigen Themen zusammenzuschließen oder auch untereinander Jobs zu vermitteln, wenn wir meinen, eine Kollegin könnte auf die Stelle gut passen. Und natürlich geht es uns auch um eine ganz klare Einflussnahme auf die Gesetzgebung hin zu mehr Parität.

Sie bezeichnen sich als Feministin. Was ist Ihre Botschaft an junge Medizinerinnen und auch an junge Mediziner: Was müssen sie tun, um die Situation von Frauen in der Gesundheit zu verbessern?

Ganz klar: Lean in! Hängt euch rein! Setzt euch mit an den Tisch, stellt Forderungen! Und: Traut euch auch mehr zu! Ich habe oft das Gefühl, dass es bei der jüngeren Generation an Mut hapert.

Und Ihre Botschaft an die Männer?

Ihr könnt nur profitieren, wenn ihr bereit seid, euch mit Frauen an den Tisch zu setzen. Das macht das Leben bunter und diverser, weil man Anstöße bekommt, in andere Richtungen zu denken. Ich glaube, sagen zu können: Die meisten Männer, mit denen ich in den Gremien arbeite, erleben dies durchweg positiv.

 

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news-4426 Tue, 25 May 2021 14:16:44 +0200 Der Reformdruck wächst Die Aufgabe der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung ist es, über Krankheiten aufzuklären. Kritikern arbeitet sie allerdings nicht sichtbar und effektiv genug. Durch Corona ist das Informationsbedürfnis enorm gestiegen. Gleichzeitig haben
Desinformationen rund um Impfstoff, Testung und das Virus eine neue Dimension angenommen. Umso wichtiger sind daher die Aufgaben der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA): Sie soll mit fachlich fundierten und aktuellen Informationen zur Gesundheitserziehung und Gesundheitsförderung beitragen. Doch Stimmen mehren sich, dass die BZgA inmitten einer „epidemischen Lage von nationaler Tragweite“ zu wenig in Erscheinung trete.

„Die BZgA füllt ihre wichtige Funktion nicht angemessen aus“, kritisiert Kirsten Kappert-Gonther, Grünen-Abgeordnete im Bundestag und Fraktionssprecherin für Gesundheitsförderung. „Wesentliche Teile der Kampagnenarbeit übernimmt das Bundesgesundheitsministerium mittlerweile selbst“, sagt die Politikerin. Im Dezember hatte die Grünen-Fraktion im Bundestag die Rolle der BZgA hinterfragt. In einer Kleinen Anfrage wollte sie wissen, ob die Bundesregierung die Auffassung teile, die Behörde sei in der Pandemie „erstaunlich unsichtbar“. Sabine Weiss, Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesministerium für Gesundheit (BMG), erklärte, die BZgA sei bei der Aufklärung der Bevölkerung ebenso wie das Robert Koch-Institut „von Beginn an maßgeblich beteiligt“ gewesen.

Nachdem ein Sprecher des BMG im Herbst 2020 eine „organisatorische Weiterentwicklung“ der BZgA angekündigt hatte, erkundigten sich die Grünen auch nach der Neuausrichtung der Behörde. Das BMG habe Anfang 2019 einen Weiterentwicklungsprozess sowohl für die Organisation als auch die inhaltliche Ausrichtung der BZgA initiiert. Es seien eine Steuerungsstelle im Leitungsbereich der BZgA aufgebaut, Internetauftritte optimiert und der Aufbau einer zentralen Vergabestelle initiiert worden. „Weitere Schritte sind in der Vorbereitung“, erklärt Staatssekretärin Weiss – es solle eine organisatorische Verschlankung und inhaltliche Neustrukturierung erfolgen.

Kirsten Kappert-Gonther begrüßt, dass das BMG den Bedarf einer Neustrukturierung der BZgA erkannt hat. Allerdings sei zu bezweifeln, „dass Verschlankung und Rationalisierung die richtigen Antworten auf die bestehenden Probleme sind“. Am Ende der Neustrukturierung sollte eine politisch unabhängige und gut ausgestattete Public-Health-Institution stehen, so die Gesundheitspolitikerin.

 

Dieser Beitrag stammt aus dem #AgendaGesundheit Magazin. Die aktuelle Ausgabe findet sich im Anhang dieser Seite.

 

 

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news-4409 Thu, 20 May 2021 11:54:21 +0200 Standard für Betreuungspflege Häusliche Pflege durch Betreuungskräfte ist weitgehend unreglementiert. Ein DIN-Standard soll nun immerhin eine erste Abhilfe schaffen. Mehr als 600.000 Menschen, überwiegend Frauen, üben in Deutschland eine Tätigkeit aus, für die es nicht einmal eine konsentierte Bezeichnung gibt: Sie versorgen Pflegebedürftige zu Hause und stammen meist aus Osteuropa.

Manche nennen sie „die Polin“, „die Betreuerin“ oder „die 24-Stunden-Kraft“. Keiner der Begriffe ist sinnvoll: denn es kommen auch Personen aus anderen Ländern zum Einsatz. Eine Betreuerin hat rechtliche Aufgaben und Befugnisse, die diese Damen nicht haben. Und 24 Stunden sind sie gewöhnlich nicht im Einsatz, selbst wenn sie überwiegend mit im Haus wohnen. Genauso schwierig ist eine Beschreibung der qualifikatorischen Mindestanforderungen sowie der Rechte und Pflichten. Bislang existierten keinerlei rechtliche Vorgaben.

Die gibt es zwar auch weiterhin nicht, doch immerhin liegt nun ein DIN-Standard vor, nach dem sich Anbieter zertifizieren lassen können. Er definiert auch die Rahmenbedingungen der Information, Beratung und Vermittlung durch Agenturen. Ein 14-köpfiges Expertengremium aus Pflegewissenschaftlern, Juristen, Anbietern von Pflegeleistungen sowie Verbraucherschützern hat den Standard in anderthalb Jahren langer Arbeit abgestimmt. Er trägt den Titel „Betreuung unterstützungsbedürftiger Menschen durch im Haushalt wohnende Betreuungskräfte aus dem Ausland – Anforderungen an Vermittler, Dienstleis-tungserbringer und Betreuungskräfte“ und die Bezeichnung DIN SPEC 33454.

Zu den Initiatoren gehört Oliver Weiss, Geschäftsführer des Stuttgarter Pflegeunternehmens Mecasa. „Vo-raussetzungen für die Tätigkeit sind ausreichende Deutschkenntnisse und Grundlagenwissen im Bereich Hauswirtschaft und Pflege sowie die nachgewiesene Teilnahme an einem Erste-Hilfe-Kurs. Die Betreuungskraft hat ein Anrecht auf ein möbliertes Zimmer mit Fenster und WLAN.“ Auch wenn es von Wettbewerbern große Widerstände gegen die Initiative gab, wie Weiss berichtet, ist das Interesse an einer Zertifizierung groß, sagt die Dekra, die als einzige Prüfgesellschaft den neuen Standard abnimmt. Zertifizierte Anbieter erkennt man daran, dass sie die DIN SPEC ausweisen – ebenso wie das Institut, das die Prüfung durchgeführt hat.

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news-4405 Wed, 19 May 2021 10:58:33 +0200 Pillen mit der Post Der Versandhandel für Medikamente boomt in der Pandemie. Mit dem E-Rezept folgt bald der nächste Schub und auch Amazon steht in den Startlöchern. Viele Menschen, die vor 2020 nie ein Produkt online bestellt haben, ordern inzwischen ganz routiniert im Internet. Besonders profitieren die Versandapotheken. Gerade Vitaminpillen, Hygienemittel, Schutzhandschuhe oder Masken sind gefragt wie nie.

Versandapotheken konnten 2020 nach Angaben des Bundesverbands E-Commerce und Versandhandel ihren Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um knapp 54 Prozent von 788 Millionen auf 1,2 Milliarden steigern. Noch macht der Versandhandel den größten Umsatz mit rezeptfreien Medikamenten, den OTC-Präparaten. Er erwirtschaftet circa 20 Prozent in diesem Segment. Auf RX-Präparate, also verschreibungspflichtige Medikamente, entfällt nur ein Prozent.

Mit dem E-Rezept könnte sich der RX-Markt nun ändern, da es einfacher wird, Rezepte online einzureichen. Ein weiterer Vorteil: Der Versandhandel lockt schon jetzt mit attraktiven Rabatten. Die Bundesregierung möchte dies allerdings mit dem Vor-Ort-Apotheken-Stärkungsgesetz verhindern und so den stationären Handel stärken. Branchenexperten bezweifeln aber, dass dieses Gesetz konform mit dem europäischen Wettbewerbsrecht ist.

„Es braucht mehr und nicht weniger Wettbewerb. Einheitliche Abgabepreise stehen dem entgegen. Sinnvoller wäre ein Höchstpreissystem, bei dem Krankenkassen Direktverträge mit in- und ausländischen Versandhandelsapotheken schließen können. Ergänzende Angebote der Apotheken können die Versorgung ver-bessern – gerade im ländlichen Raum“, so Frank Wienands, Preissteuerungsexperte der AOK.

Inzwischen steht der nächste Player schon vor der Tür: Mitte November hat Amazon in den USA den Dienst Amazon Pharmacy gestartet und kooperiert mit großen Krankenversicherungen. Versprochen werden schnelle Lieferungen, attraktive Preise und Tools, die Rezepte automatisch prüfen und vor Betrug warnen. Auch in Kanada, Australien und Großbritannien soll dieser Dienst bald verfügbar sein – Deutschland wird sicher in absehbarer Zeit folgen. Es darf davon ausgegangen werden, dass Amazon, der derzeitige ultimative Game-Changer, auch diese Branche aufmischen wird.

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news-4395 Wed, 12 May 2021 10:12:34 +0200 Coach in der Hosentasche Gesunde Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren, ist nicht immer einfach. Ein Forschungsprojekt der AOK Baden-Württemberg und der Cognostics AG untersucht, wie sich personalisierte digitale Anwendungen auf das Verhalten auswirken. Das Motto in diesen Zeiten heißt: Bleib gesund. Daneben wünschen sich viele Menschen insgesamt mehr Wohlbefinden und Fitness. Die AOK hat deshalb mit der Cognostics AG, einer Ausgründung der Parmenides Stiftung, die Personal Health Coach App (PHC App) entwickelt.

Die Parmenides Stiftung wurde 2001 mit der Uni München als gemeinnützige Organisation gegründet und widmet sich interdisziplinär dem komplexen Denken. Ein Team aus Psychologen, Softwareentwicklern und Designern tüftelte basierend auf wissenschaftlichen Erkenntnissen an einer digitalen Anwendung, die helfen soll, gesunde Gewohnheiten in den Alltag zu integrieren. Das reicht von der Zubereitung frischer Gerichte über Entspannungsübungen bis hin zu gezielter Motivation für mehr Bewegung.

Und so funktioniert es: Zuerst wählt man seinen Coach und entscheidet sich für den Bereich, in dem man gesunde Gewohnheiten entwickeln möchte. Jedes Programm besteht aus mehreren aufeinander aufbauenden Modulen, deren Aufbau und Dauer auf motivationspsychologischen Erkenntnissen beruhen.

Das Forschungsprojekt und die Produktentwicklung starteten 2019. Die App ist ein adaptives und lernendes digitales System. Derzeit findet eine sechsmonatige Längsschnittstudie mit rund 1.500 Personen im Alter von 25 bis 55 Jahren statt. Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer differenzieren stark. Vom Werksarbeiter über den selbstständigen Unternehmer bis hin zu Studierenden kann jeder teilnehmen.

Die Studie geht der Fragestellung nach, wie sich mithilfe solcher personalisierter digitaler Anwendungen Verhaltensveränderungen bei Versicherten mit Präventionsbedarf beeinflussen lassen. Die Hypothese der Wissenschaftler dabei: Es funktioniert sehr gut und solche Veränderungen zeigen außerdem langfristige Effekte in Bezug auf Wohlbefinden und Gesundheit.

Unbestritten ist, dass effektive Prävention eines der wirksamsten Mittel gegen chronische Erkrankungen darstellt. Ziel der Gesundheitsförderung der AOK ist es, noch mehr Versicherte zu einem bewegten und gesundheitsförderlichen Lebensstil zu bewegen und in die Präventionsangebote aus den Bereichen Bewegung, Ernährung und Entspannung zu lotsen. Das neue Angebot setzt genau hier an, indem die Motivation zu mehr Aktivität durch eine differenzierte und individuelle Ansprache gefördert wird. Die PHC App ist sozusagen ein persönlich zugeschnittener Alltagsbegleiter zur Förderung gesunder Gewohnheiten, ohne den kompletten Alltag umzustellen.

Die App wird einem umfangreichen User-Testing unterzogen. Mithilfe dieser Daten und denen der Längsschnittstudie wird die App weiterentwickelt. Wer mittesten will, findet Infos unter diesem Link:

phc-studie.de

 

 

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news-4389 Tue, 11 May 2021 14:03:36 +0200 Unisex - Ein Sündenfall Alle gleich zu behandeln, ist ein Grundsatz der Menschenrechte. Doch in der Medizin muss man es differenziert angehen. Ein Beitrag zur Gendermedizin aus dem politischen AOK-Magazin #AgendaGesundheit. Frauen sind keine weiblichen Männer. Sie leiden an anderen Erkrankungen und Symptomen als männliche Patienten. Gesundheitsversorgung darf deshalb nicht unisex sein. Die Erkenntnisse der Gendermedizin müssen in Lehre und Forschung, in Praxis und Politik ein Umdenken anstoßen.

Die biologischen Unterschiede zwischen Mann und Frau sind so alt wie die Menschheit.  Vergleichsweise jung ist die Disziplin der Gendermedizin, die sich mit dem Einfluss von Geschlecht auf Krankheit und Gesundheit beschäftigt. Frauen und Männer können bei derselben Erkrankung auch andere Symptome zeigen. Außerdem können Medikamente im weiblichen Organismus eine andere Wirkung haben als im männlichen. Trotzdem findet das Geschlecht in medizinischen Studien, Lehrbüchern, in der Diagnostik und Gesundheitsversorgung bis heute nur wenig Berücksichtigung.

Zu wenig, meint Vera Regitz-Zagrosek, Professorin an der Berliner Charité. Schon als junge Kardiologin fiel ihr auf, dass Herzerkrankungen bei Frauen eine andere Herangehensweise erfordern. „In meiner Zeit als Oberärztin merkte ich, dass bei Frauen Symptome oft nicht verstanden wurden, dass die Frauen bestimmte Medikamente nicht vertragen haben oder die Dosierungen nicht passten“, erklärt sie. „So habe ich angefangen, mich vermehrt mit dem Thema zu beschäftigen.“ Die Kardiologin untersucht den Einfluss des Geschlechts auf die Prävention, Entstehung, Diagnose, Therapie und Erforschung von Krankheiten. Von 2007 bis 2019 leitete sie das Institut für Geschlechterforschung in der Medizin an der Charité in Berlin, den bis heute einzigen Lehrstuhl für Gendermedizin in Deutschland. Entsprechend weiß Regitz-Zagrosek genau, wie unterschiedlich sich manche Erkrankungen äußern können.

Ein Herzinfarkt zum Beispiel wird immer noch von vielen als Männerkrankheit betrachtet. Dabei sind auch häufig Frauen betroffen – nur auf etwas andere Art.

„Bei einem Herzinfarkt zeigen Frauen und Männer oft unterschiedliche Symptome. Bei Männern ist es meist ein Engegefühl in der Brust, bei dem die Beschwerden vor allem in den linken Arm ausstrahlen“, erklärt die Kardiologin  „Frauen haben oft ein bunteres Symptombild mit unterschiedlichen Beschwerden wie starker Schwäche, Übelkeit, Schmerzen in den Schultern und im Oberbauch.“ Der Schmerzauslöser sei bei Frauen oft unklar. Deshalb werde ein Herzinfarkt nicht immer gleich als solcher erkannt.

Außerdem hat ein Herzinfarkt bei weiblichen Betroffenen oft eine andere Ursache. Auch in puncto Häufigkeit und Altersverteilung gibt es Unterschiede. So trifft der klassische Herzinfarkt, der infolge eines Arterienverschlusses auftritt, Männer im Durchschnitt zehn Jahre früher. Daher bringen Frauen weitere Risikofaktoren und Erkrankungen älterer Menschen mit, die eine Prognose nach dem Infarkt verschlechtern. Zudem kommen bei Frauen häufiger unbekanntere Formen vor, etwa ein Herzinfarkt, der durch einen Riss in der Innenwand der Herzkranzgefäße entsteht. „Und ein solcher Infarkt kann Frauen durchaus schon in jüngerem Alter treffen“, so Regitz-Zagrosek.

Depressionen und Autoimmunerkrankungen wie Rheuma oder Multiple Sklerose werden ebenfalls häufiger bei Frauen diagnostiziert. Gleichzeitig sind Mädchen und Frauen in der Kindheit und als Erwachsene gesünder als Jungen und Männer. In der Jugendzeit ist es umgekehrt. Denn in der Pubertät leiden Mädchen vergleichsweise häufiger unter Schmerzen, Schlaf- oder Essstörungen und unter Depressionen. Das zeigt auch der erste Bericht zum Thema „Gesundheitliche Lage der Frauen in Deutschland“ des Robert-Koch-Instituts und des Statistischen Bundesamtes, der im Dezember 2020 veröffentlicht wurde.

Trotz der teils großen Unterschiede zwischen den Geschlechtern kommen Frauen in der medizinischen Forschung oft zu kurz. In Studien und bei Tierversuchen entscheide man sich oft nur für männliche Probanden, kritisiert Regitz-Zagrosek. Eine systematische Untersuchung beider Geschlechter gebe es häufig nicht. „Weniger als zehn Prozent der Tierversuche werden an beiden Geschlechtern  durchgeführt“, so die Professorin. Grund dafür sei, dass man lange geglaubt habe, dass es bei weiblichen Mäusen zu starke hormonelle Schwankungen gebe, um in Tierversuchen aussagekräftige Ergebnisse zu bekommen. „Manche Forscher geben das Geschlecht der Versuchstiere gar nicht an“, so Regitz- Zagrosek. Es sei jedoch wichtig, in Studien beide Geschlechter zu betrachten – sowohl in Tierversuchen als auch bei Medikamententests am Menschen. „In der ersten Phase von Arzneimittelstudien am Menschen werden oft nur Männer genommen, weil bei Frauen erst eine mögliche Schwangerschaft ausgeschlossen werden müsste“, erklärt die Wissenschaftlerin. Frauen nähmen häufig erst in einer sehr späten Phase an Medikamentenstudien teil. „Das heißt also, sie bekommen Arzneimittel, die kaum an ihrem Geschlecht getestet wurden.“

Biologische und soziale Faktoren

Auch Stefanie Joos, Ärztliche Direktorin des Instituts für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung am Universitätsklinikum Tübingen, kritisiert das fehlende Bewusstsein für geschlechtsspezifische Unterschiede in der Medizin. Innerhalb des Forschungsprojekts „Frauengesundheit und Präventionsmedizin“ haben Joos und ihr Team um Professorin Stephanie  Wallwiener von der Unifrauenklinik Heidelberg, dem Forschungsinstitut für Frauengesundheit des Uniklinikums Tübingen und der AOK Baden-Württemberg die anonymisierten Daten von knapp vier Millionen AOK-Versicherten analysiert und nach geschlechtsspezifischen Gesichtspunkten ausgewertet. Dabei untersuchten sie auch den Verlauf verschiedener Erkrankungen bei Männern und Frauen. Auf Basis ihrer Auswertungen wollen die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler herausfinden, ob Männer und Frauen eine spezifische Versorgung oder spezielle Präventionsangebote brauchen.

„Neben den gynäkologischen und urologischen Besonderheiten, die für beide Geschlechter spezifisch sind, gibt es eine ganze Menge weiterer Aspekte, die bei der gendersensiblen Gesundheit eine Rolle spielen“, sagt Joos. So sei etwa bekannt, dass einige Arzneistoffe bei Männern und Frauen unterschiedlich wirken. „Östrogen beeinflusst zum Beispiel die Reizleitung am Herzen, weshalb sogenannte QT-verlängernde Medikamente, also etwa Antidepressiva, möglicherweise bei Frauen häufiger Nebenwirkungen am Herzen auslösen können“, so die Medizinerin. Das weibliche Geschlecht könne aber auch ein Risikofaktor für zu spät gestellte Diagnosen sein, zum Beispiel im Falle eines Herzinfarkts oder bei einer HIV-Infektion, da diese Erkrankungen als „untypisch“ für Frauen eingeordnet würden.

Auch am Thema Corona gehe die Geschlechterfrage nicht vorbei, meint Joos. „Männer haben bei einer Covid-Erkrankung je nach Altersgruppe ein drei- bis vierfach höheres Risiko als Frauen für einen schweren Verlauf. Die Ursachen sind zum jetzigen Zeitpunkt noch nicht geklärt, ebenso wenig wie die Frage, ob sich die Wirkung und Nebenwirkungen der Impfstoffe in Abhängigkeit des Geschlechts unterscheiden.“

Bei der Betrachtung geschlechtsspezifischer Unterschiede müssten aber nicht nur anatomische und physiologische Besonderheiten von Mann und Frau berücksichtigt werden, sondern auch das soziale und kulturelle Umfeld sowie der persönliche Lebensstil der Geschlechter, meint Joos. „Denn auch diese Aspekte wirken sich auf Erkrankungshäufigkeiten, Selbstmanagementkompetenzen und die Inanspruchnahme medizinischer Leistungen aus.“

Fehlende Vermittlung im Studium

Schon bei der Ausbildung von Ärztinnen und Ärzten zeigt sich Handlungsbedarf. Denn in der Lehre ist gendermedizinisches Wissen nicht weit verbreitet. Ein Gutachten der Charité Berlin, des Deutschen Ärztinnenbundes und der Deutschen Gesellschaft für Geschlechtsspezifische Medizin aus dem Jahr 2020 zeigt, dass Medizinstudierende zu wenig darüber lernen, wie sich das Geschlecht auf Krankheiten und Therapien auswirkt. Zwar sei an den meisten Medizinischen Fakultäten „ein Bewusstsein für die Relevanz von geschlechtersensiblen Aspekten angekommen“, heißt es. Es sei aber auch „sehr deutlich“, dass die Integration von geschlechtersensiblen Aspekten in die Lehre „noch nicht genügend vorangeschritten ist“.

Stefanie Joos fordert deshalb ein stärkeres Bewusstsein für das Thema in der Lehre, der Versorgung und der öffentlichen Wahrnehmung sowie ein „generelles Umdenken“ in der Forschung. „Es ist wichtig, dass die gendersensible Medizin mehr Aufmerksamkeit bekommt, dass weitere Forschungsprojekte spezifisch gefördert werden, dass aber auch – und das halte ich für elementar – in allen anderen Forschungsprojekten, die nicht speziell auf das Thema ausgelegt sind, immer auch geschlechtersensible Analysen mitberücksichtigt und dann auch publiziert werden“, so Joos. „Das ist kein so großer Aufwand und würde unser bisher noch sehr löchriges Bild der Geschlechterunterschiede im Bereich der Medizin vervollständigen.“

Auch Vera Regitz-Zagrosek sieht großen Nachholbedarf – in Lehre, Forschung und Politik. „Wir müssen bei heranwachsenden Ärztinnen und Ärzten ein Bewusstsein für das Problem schaffen und die Gendermedizin in der Lehre fördern“, sagt sie. „Und die Politik sollte vor allem die Arzneimittelforschung dazu verpflichten, statistisch zu testen, also Daten zu Männern und Frauen zu erheben und offenzulegen.“ Zwar sei das Bewusstsein für gendermedizinische Fragen in den letzten Jahren schon etwas gewachsen, dennoch sei die Medizin in Deutschland immer noch sehr geschlechterblind, meint Vera Regitz-Zagrosek. „Es gibt zwar Tropfen auf den heißen Stein, aber die reichen noch lange nicht, um den Stein zu kühlen.“

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news-4245 Wed, 10 Mar 2021 12:13:17 +0100 „Menschen, die für und mit Menschen arbeiten, scheinen einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt zu sein“ Covid-19-Infektionen: Statement von Johannes Bauernfeind zur Fehlzeiten-Analyse des WIdO „Menschen, die für und mit Menschen arbeiten, scheinen immer noch diejenigen zu sein, die einem besonders hohen Infektionsrisiko ausgesetzt sind“, konstatiert Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg vor dem Hintergrund einer am 09.03.2021 erschienenen Auswertung des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO), die Arbeitsunfähigkeits-Meldungen aufgrund von Covid-19-Infektionen bei Arbeitskräften im Zeitraum März bis Dezember 2020 untersucht. „Krankschreibungen wegen einer Covid-19-Infektion kamen im untersuchten Zeitraum überproportional häufig in den Pflegeberufen und bei Arbeitskräften aus dem Bereich des Erziehungswesens vor. Deshalb ist es gut, dass die Impfungen, nachdem dies insbesondere medizinischem und pflegerischem Personal möglich war, beispielsweise für Lehrerinnen und Lehrer und Erzieherinnen und Erzieher eher anlaufen als ursprünglich geplant.“

So waren im Berufsfeld Altenpflege in Baden-Württemberg 5.797 je 100.000 Arbeitskräfte wegen einer Covid-19-Infektion krankgeschrieben. In den Berufen der Haus- und Familienpflege waren es 5.258 und im Berufsfeld Gesundheit- und Krankenpflege 4.842 von 100.000 Arbeitskräften. Auch die Berufe der Kinderbetreuung und -erziehung waren mit 4.821 Fällen auf je 100.000 Arbeitskräfte überproportional häufig betroffen. Zum Vergleich: In der Landwirtschaft betrafen 472 von 100.000 Fällen die Diagnose Covid-19, Tätigkeiten in der Hochschullehre und Forschung brachten es auf 982 Erkrankte unter 100.000 Beschäftigten.

„Gerade die letztere Gruppe konnte 2020 offensichtlich besonders gut im Homeoffice arbeiten“, folgert AOK-Chef Bauernfeind. In den Pflegeberufen funktioniere das aus naheliegenden Gründen nicht. Bauernfeind weiter: „In einem erweiterten Sinne deuten auch diese Zahlen darauf hin, dass Abstand halten und reduzierte persönliche Kontakte tatsächlich wirkungsvoll dazu beitragen, die Gefahren einer Covid-19-Infektion zu reduzieren.“




Datengrundlage:


Erkrankte je 100.000 Beschäftigte (AOK Baden-Württemberg-Mitglieder) nach Berufen und Wohnort der Beschäftigten, ICD U07.1 bis U07.2 (zusammengefasst), Monate März bis Dezember 2020.

 

Pressemitteilung des Wissenschaftlichen Instuts der AOK (WIdO) vom 09.03.2021

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news-4102 Wed, 16 Dec 2020 08:47:47 +0100 Krebsberatung Es droht eine Finanzierungslücke Den nachfolgenden Beitrag finden Sie neben vielen anderen interessanten Themen auch in der aktuellen Ausgabe unseres politischen Magazins #AgendaGesundheit Magazin.

In der Coronakrise erleben die Krebsberatungsstellen in Baden-Württemberg einen großen Zulauf. Verunsicherte Krebspatienten suchen verstärkt Rat und Unterstützung. Trotzdem müssen die Beratungsstellen um ihre Existenz fürchten.

Rund 50.000 Menschen in Baden-Württemberg erkranken jährlich erstmalig an Krebs. Das hat nicht nur körperliche Auswirkungen, sondern ist für die Betroffenen und deren Angehörige auch eine große psychische Belastung. Die Krebsberatungsstellen leisten hier wertvolle Arbeit für die Krebspatientinnen und -patienten und deren Familien. Doch die Unsicherheit wächst, wie es mit den Beratungsstellen weitergeht. „Es kann nicht sein, dass die Versorgung von Krebspatientinnen und -patienten während der Coronapandemie vernachlässigt wird“, sagt Ulrika Gebhardt, Geschäftsführerin des Krebsverbandes Baden-Württemberg.

Gerade in diesen schweren Zeiten hätten Betroffene besonders viele Fragen und ein Bedürfnis nach Unterstützung, denn Krebspatienten gehören aufgrund des geschwächten Immunsystems zur Risikogruppe. Die Teams der Krebsberatungsstellen tun viel, um den Betroffenen zu helfen. Die Unterstützung erstreckt sich dabei von einer psychosozialen Beratung über die Vermittlung von Informationen bis hin zur Hilfe beim Ausfüllen von Anträgen. „Die betroffenen Menschen sind in vielen Fällen von Sorgen und Ängsten geplagt und brauchen manchmal einfach ein offenes Ohr“, bringt es Ulrika Gebhardt auf den Punkt. Dass jetzt die Finanzierung der Krebsberatungsstellen auf der Kippe steht, versteht sie nicht.

Zwar ist im vergangenen Jahr nach einer jahrelangen Übergangslösung endlich eine Regelfinanzierung für die Krebsberatungsstellen auf den Weg gebracht worden. Die gesetzlichen und privaten Krankenversicherer sollen danach 40 Prozent der Kosten tragen. Andere Reha-Träger wie die Deutsche Rentenversicherung und die Agentur für Arbeit sollen weitere  40 Prozent der Finanzierung stemmen.  15 Prozent sollen die jeweiligen Bundesländer und fünf Prozent die Krebsberatungsstellen selbst tragen. Vonseiten der Krankenkassen ist der Plan bereits zum  1. Januar umgesetzt worden. Allerdings ist bis jetzt nicht geklärt, ob sich die Bundesagentur für Arbeit und die Deutsche Rentenversicherung wirklich an der Finanzierung beteiligen werden. Ulrika Gebhardt: „Die Träger der Krebsberatungsstellen brauchen dringend verbindliche Zusagen, dass die Mittel fließen werden. Nur so kann ein regulärer Betrieb der Krebsberatungsstellen und eine qualitativ hochwertige psychoonkologische Versorgung aufrechterhalten werden.“  srö

LINK-TIPP
krebsverband-baden-wuerttemberg.de

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news-4100 Tue, 15 Dec 2020 14:22:50 +0100 AOK Baden-Württemberg berät verstärkt telefonisch und online Südwestkasse reduziert persönliche Kontakte aufgrund steigender Corona-Infektionszahlen Bei der AOK Baden-Württemberg rückt die Beratung der Versicherten via Telefon und Internet noch stärker in den Mittelpunkt, nachdem der harte Lockdown ab morgen (16. Dezember) bundesweit umgesetzt wird. Die Information von Versicherten und Firmenkunden erfolgt verstärkt telefonisch oder online. Für Anliegen, die zwingend eine persönliche Beratung in einem der rund 220 KundenCenter der Südwestkasse erfordern, können die Versicherten telefonisch einen Termin vor Ort vereinbaren.

 

Die Maßnahmen der AOK Baden-Württemberg dienen dem Schutz von Versicherten sowie Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen und sollen helfen, die Verbreitung des Corona-Virus einzudämmen. Am Telefon, über das Online-KundenCenter „Meine AOK“ sowie weitere Online-Kanäle können Versicherte wie auch Firmenkunden weiter mit ihrer AOK Baden-Württemberg in Verbindung bleiben. Alle Kanäle für die Beratung via Telefon und Internet finden die Kunden auf www.aok.de/bw. Die Präsenzkurse in den AOK-Gesundheitszentren können weiterhin nicht stattfinden – mindestens bis 31. Januar.

 

 

 

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news-4027 Wed, 11 Nov 2020 15:52:56 +0100 AOK Baden-Württemberg belegt beim Handelsblatt-Vergleich einen Spitzenplatz Südwestkasse überzeugt mit Bestnoten bei Kundenservice und Leistungsangebot Die AOK Baden-Württemberg landet bei einem aktuellen Vergleich von 71 gesetzlichen Krankenkassen im Handelsblatt in der Spitzengruppe. Für das Ranking hat das Deutsche Finanz-Service-Institut (DFSI) die Krankenkassen in den Teilbereichen Kundenservice, Leistungsangebot und Finanzkraft untersucht und dabei Preise sowie Angebote bewertet. Beim Vergleich der regional geöffneten Krankenkassen erhielt die AOK Baden-Württemberg im Gesamtergebnis das höchste DFSI-Rating AA+ und belegt mit der Bestnote „Sehr gut“ den dritten Platz.

Beim „Leistungsangebot“ hat das DFSI neun Teilbereiche bei den Krankenkassen beurteilt und mit bis zu 100 Punkten bewertet: Prävention, Besondere Versorgung, Zusatzleistungen, digitale Leistungen, Transparenz, Zahn, Wahltarife, alternative Medizin und das Bonusprogramm. Die Südwestkasse erreicht hier mit dem höchsten DFSI-Rating „AA+“ die Bestnote „Sehr gut“ und landete auf Platz drei. Bei der „Besonderen Versorgung“ bekommt die AOK Baden-Württemberg mit 95,4 Punkten fast die Maximalpunktzahl und liegt mit Abstand an der Spitze.

Für den Teilbereich „Kundenservice“ wurden die Kriterien „Service“, Geschäftsstellennetz“ und „Kundenperformance“ betrachtet und nach einer Gewichtung mit insgesamt bis zu 100 Punkten bewertet. Die größte gesetzliche Krankenkasse im Südwesten erzielt hier 90,6 Punkte, belegt mit dem höchsten Ranking „AAA“ die Bestnote „Exzellent“ und landet hier ebenfalls auf dem dritten Platz bei den regional geöffneten Kassen.

In der Kategorie „Finanzkraft“ blickt das DSFI auf die sieben Kriterien „Liquidität“, „vorhandenes Vermögen“, Deckungsbeitrag Verwaltungskosten und Verwaltungskosten je Versicherte“, „Qualität der Gewinn- und Verlustrechnung“, Mitgliederentwicklung“, „Transparenz“ und „Beitragsstabilität“. Hier kann die AOK Baden-Württemberg mit stabilen Beiträgen sowie wachsenden Mitgliederzahlen punkten und erzielt mit dem DFSI-Rating „AA“ die Note „Gut“.

Das DFSI Rating hat zusammen mit dem Online-Dienst www.gesetzlichekrankenkassen.de, auf Basis eines von Branchenexperten und Vertretern der Kassen entwickelten Fragebogens und eigenen Umfragen, die umfangreichste Datenbasis zur Leistung, Kundenservice und Finanzkraft der bundesweiten und regional geöffneten Kassen erhoben.

Das Rating vom DFSI finden Sie hier: http://www.dfsi-institut.de/rating/96/unternehmensqualitaet-der-gesetzlichen-krankenkassen-2020-21

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news-3845 Tue, 29 Sep 2020 13:46:17 +0200 Heilung mit ganzem Herzen Zehn Jahre AOK-FacharztProgramm Von Frank Brunner

Kurz nach acht Uhr gibt Jürgen Sauer noch mal richtig Gas. Kraftvoll tritt der 66-Jährige in die Pedale, so als gehe es um sein Leben. Genau genommen stimmt das auch. Schweißperlen glänzen auf seiner Stirn und dem nackten Oberkörper. Sauer strampelt und keucht – und kommt doch keinen Meter voran. Es ist ein Montagmorgen im Untersuchungsraum der kardiologischen Gemeinschaftspraxis in Bietigheim-Bissingen. Sauer sitzt auf einem Ergometer – mit Elektroden an Brust und Bauch absolviert er das obligatorische Belastungs-EKG. Der Test ist Teil seiner jährlichen Vorsorgeuntersuchung. „Wegen meines stark vergrößerten Herzens bin ich als junger Mann bei der Bundeswehr ausgemustert worden“, erinnert sich Sauer. Seit einiger Zeit leidet er auch noch an Herzrhythmusstörungen. Während er seine Pumpe ankurbelt, steht neben ihm Dr. Paloma Villena und schaut zufrieden auf den Monitor. Die Kardiologin analysiert Blutdruck, Herzfrequenz und Leistungsvermögen: „125 Watt pro Stunde – das ist eine leicht überdurchschnittliche Leistung für Menschen in Herrn Sauers Alter.“ Sauer strahlt. Gleich wird Villena ein ausführliches Gespräch mit ihm führen. Und das ist keine Selbstverständlichkeit heutzutage.

Kürzere Wartezeiten, längere Termine

Oft suchen mehr Patientinnen und Patienten Rat, als die Facharztpraxen bewältigen können. Die Konsequenz: Die Wartezeit für einen Termin ist lang, und die Zeit für einen persönlichen Kontakt zwischen Ärztinnen und Ärzten und ihren Patientinnen und Patienten ist knapp. Mitglieder der AOK Baden-Württemberg bekommen im Cardio Centrum Ludwigsburg-Bietigheim schneller einen Termin und mehr Zeit mit den behandelnden Medizinerinnen und Medizinern. „Die AOK honoriert unsere Arbeit besser, und deshalb kann ich Behandlungen – etwa ambulante Implantationen von Herzschrittmachern – durchführen, die andere Kassen nicht übernehmen“, erklärt Villena. Außerdem könne sie in den Sprechstunden ihre Diagnosen und Therapien noch ausführlicher erläutern. Hintergrund dieser Vorteile sind die sogenannten Facharztverträge. Diese Vereinbarungen setzen auf die „hausarztzentrierte Versorgung“ und verknüpfen die haus- und die fachärztliche Behandlung zu einer ganzheitlichen ambulanten Versorgung. Haus- und Facharzt informieren einander gegenseitig mit ausführlichen Arztbriefen. Vor allem chronisch Erkrankte profitieren von dieser Art der Zusammenarbeit: Sie ersparen sich unnötige Klinikaufenthalte, müssen weniger lange auf Behandlungen warten, werden besser beraten, besser versorgt. Neben den erforderlichen technischen und diagnostischen
Leistungen honoriert das FacharztProgramm in besonderer Weise das persönliche Arzt-Patienten-Gespräch – und damit die Möglichkeit der individuellen Beratung etwa zur Krankheitsbewältigung und zur Prävention.

In Bietigheim-Bissingen hat Jürgen Sauer die Zielgerade erreicht. Erschöpft steigt er vom Rad, streift sich sein Shirt über, folgt Paloma Villena ins Sprechzimmer und setzt sich. „Ich habe diese Zwischenschläge außerhalb des normalen Herzrhythmus – woher kommt das?“, fragt er. Seine Ärztin erklärt ihm ausführlich Ursachen und Folgen dieser Störung. „In Ihrem Fall ist das harmlos”, betont Villena, verschreibt ihm aber eine symptomatische Therapie. Erleichtert atmet Sauer auf. Körperlich aktiv war er schon immer; er arbeitete als Drucker und Lagerist, spielte Fußball, trainiert mittlerweile im Fitnessstudio. Früher besuchte er verschiedene kardiologische Praxen. Doch vor einem Jahr empfahl ihm sein Hausarzt die Gemeinschaftspraxis von Paloma Villena und ihren Kolleginnen und Kollegen. Dafür wechselte Sauer von der Regelversorgung in einen Facharztvertrag. „Eine gute Entscheidung“, findet er. Er müsse seine Krankheitsgeschichte nicht immer wieder neu erzählen, das Vertrauensverhältnis sei besser. Mit seinen positiven Erfahrungen ist Jürgen Sauer nicht allein. Eine wissenschaftliche Evaluationsstudie der Goethe-Universität Frankfurt/Main analysierte das Modell, an dem sich neben der AOK Baden-Württemberg unter anderem auch der Bundesverband Niedergelassener Kardiologen, die Bosch BKK und Medi Baden-Württemberg beteiligen. Ein Team um Professor Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Uni Frankfurt, resümiert, dass bei Herzinsuffizienz und der koronaren Herzkrankheit die Inanspruchnahme von Fachärztinnen und Fachärzten deutlich gezielter erfolgt als bei der herkömmlichen Versorgung. So liege die Überweisungsquote im Facharztvertrag bei fast 100 Prozent, in der Regelversorgung nur bei rund zwei Drittel. Die Studie belegt außerdem, dass es bei der Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte und Liegezeiten für die untersuchten Indikationen signifikante Unterschiede zugunsten des Facharztvertrags gibt und dass eine bessere ambulante Versorgungssteuerung, basierend auf passgenauen regionalen Strukturen, nachhaltig zu eindeutigen Qualitätsvorteilen bei geringeren Kosten führt.

In ihrer Praxis erklärt Paloma Villena ihrem Patienten Jürgen Sauer detailliert die Ergebnisse der Untersuchung. „Ihre Cholesterinwerte sind recht gut“, lobt die Kardiologin. Auch die Ultraschalluntersuchung der Halsschlagader zur Schlaganfallvorsorge stimmt sie optimistisch. „Die Carotis-Duplex- Sonografie wird von den gesetzlichen Krankenkassen nicht
übernommen, im AOK-Facharztprogramm dagegen schon.“

Paloma Villena – roter Arztkittel, rote Brille, Lachfalten um die Augen – redet schnell. Aber nicht, um Zeit zu sparen. Sie will einfach sehr viele Hinweise an Jürgen Sauer weitergeben. Vor fast 30 Jahren landete die gebürtige Spanierin mit einem Stipendium des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) in der Bundesrepublik, wo sie promovierte, anschließend im Krankenhaus arbeitete und seit 2008 als niedergelassene Kardiologin praktiziert.

Gute Zusammenarbeit seit zehn Jahren
Vor zehn Jahren halfen Villenas Kolleginnen und Kollegen bei der Entwicklung des Facharztvertrags. „Wir sind eine der größeren kardiologischen Praxen in Baden-Württemberg, deshalb war es sinnvoll, dass wir uns an dem Projekt beteiligen.“ Bis heute betont sie die gute Zusammenarbeit mit der AOK Baden-Württemberg. Wichtig ist ihr, dass sich Patienten nicht auf eine Ärztin bzw. einen Arzt festlegen müssen. „Wenn Sie unzufrieden mit mir sind, Herr Sauer, können Sie jederzeit wechseln“, sagt Villena lachend. Jürgen Sauer schüttelt den Kopf: „Ich wechsle nicht.“ Der Rentner gehört zu den gesunden Versicherten in Villenas Praxis. Typisch für Patientinnen und Patienten mit kardiologischen Erkrankungen sind Stenosen der Herzkranzgefäße, Herzschwächen und schwere Herzrhythmusstörungen. Bei solchen Erkrankungen sei eine engmaschige Kontrolle extrem wichtig, wie sie durch die Facharztverträge garantiert werde.

An diesem Montag behandelt Dr. Villena 13 Patientinnen und Patienten – ein vergleichsweise ruhiger Tag. Normalerweise kommen zu Wochenbeginn mehr Akutpatienten ohne Termin, die am Wochenende Schmerzen in der Brust verspürt haben und die nun Klarheit über ihre Gesundheit haben möchten. Dann sitzt schon mal die doppelte Zahl an Ratsuchenden im
Warteraum. „Ein Hausarzt hat am Tag noch viel mehr Patienten – dafür führen wir aufwendigere Untersuchungen durch“, sagt Villena.

Viele Fachrichtungen sind Teil des Programms
Facharztverträge existieren nicht nur für die Kardiologie. Auch in der Gastroenterologie, PNP (Psychotherapie, Neurologie und Psychiatrie), Orthopädie, Urologie, Diabetologie, Rheumatologie und Nephrologie garantieren die Facharztverträge eine ausgezeichnete Patientenversorgung und bessere Arbeitsbedingungen für die Ärztinnen und Ärzte in Baden-
Württemberg.

Paloma Villena ist in Bietigheim-Bissingen am Ende ihrer Sprechstunde mit Jürgen Sauer angekommen. „Bitte warten Sie noch einen Augenblick“, wendet sie sich an ihn. Und tippt die letzten Zeilen ihres Berichts für Sauers Hausarzt in den Computer, sendet ihn an den Drucker und sagt: „Den Bericht können Sie gleich mitnehmen.“ Jürgen Sauer wirkt zufrieden. „Bis nächstes Jahr“, sagt er und eilt zum Ausgang. Schon tritt der nächste Patient in Villenas Behandlungszimmer – und in ihrem Gesicht ist wieder das strahlende Lächeln zu sehen.

 

Diesen und weitere Beiträge finden Sie in unserem diesjährigen Unternehmensbericht "Heute schon an übermorgen denken".

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news-3841 Mon, 28 Sep 2020 11:17:36 +0200 In eigener Sache: Neuer Unternehmensbericht online Heute schon an übermorgen denken Von Johannes Bauernfeind und Alexander Stütz

Für die aktuelle Ausgabe des Unternehmensberichts der AOK Baden-Württemberg haben wir bereits vor der Corona-Pandemie das Schwerpunktthema Nachhaltigkeit gewählt, das für das Gesundheitssystem, unsere Arbeit und das Wohl unserer Versicherten von großer Bedeutung ist. Kaum ein anderer Begriff hat in der Öffentlichkeit zuletzt so viel Aufmerksamkeit erfahren – stark befeuert von der medialen Berichterstattung und der „Fridays for Future“-Bewegung. Ein gesellschaftlicher Bewusstseinswandel ist seitdem deutlich zu spüren. Nachhaltigkeit bedeutet, mit Ressourcen wirtschaftlich, ökologisch und sozial verantwortungsvoll umzugehen. Denn es geht um nichts weniger als um unsere Zukunft. Wir möchten den folgenden Generationen eine intakte Umwelt, eine beständige Wirtschaft und ein krisensicheres Gesundheitssystem hinterlassen.

Dann kam die Corona-Pandemie, die die Anfälligkeit unseres Systems offenbart hat. Seitdem das Virus Anfang des Jahres Deutschland erreichte, hat es das gesamte Land in den Krisenmodus katapultiert. Infektionszahlen und Todesfälle schnellten in die Höhe. Die Einschränkung des gesellschaftlichen Lebens, Abstands- und Hygieneregeln verändern den Alltag bis heute. Die Situation ist ein Stresstest für uns alle. Doch während andere Länder unter der Last der Infektionswelle in ihren Grundfesten erschüttert wurden, bewies das deutsche Gesundheitssystem – trotz aller Schwächen – seine Belastbarkeit. Auch wenn nicht absehbar ist, ob das Virus in weiterer Ausprägung zurückkommt.

Oft reagieren Menschen reflexartig auf Krisen und damit einhergehende Probleme. Sie justieren, reparieren und flicken, was anfällig erscheint. Doch unter „Nachhaltigkeit“ verstehen wir als AOK Baden-Württemberg die Ausrichtung des eigenen Handelns an den zukünftigen Herausforderungen, nicht nur an Momentaufnahmen. Anstatt zu reagieren, möchten wir heute schon agieren. Zwar lässt sich nicht jede Krise voraussagen – das hat das Coronavirus gezeigt –, doch mit dem demografischen Wandel und dem Klimawandel oder auch dem
Fachkräftemangel stehen wir, unabhängig von Corona, weiterhin vor riesigen Herausforderungen.

Unser Ziel ist es daher, Versorgung, Gesundheitsprävention und auch unser eigenes Unternehmen so nachhaltig wie möglich zu gestalten. Wir teilen unsere Erfahrungen und Werte darüber hinaus mit unseren Partnern im Gesundheitssektor. Begleiten Sie uns auf unserem Weg in eine nachhaltige Zukunft!

Der vollständige Unternehmensbericht steht zum Download bereit.

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news-3808 Thu, 03 Sep 2020 11:30:24 +0200 Krankenhauszukunftsgesetz: Die Richtung stimmt aber Zukunft der Krankenhäuser bleibt unklar Ein Kommentar Am gestrigen Mittwoch (02.09.) beschloss das Bundeskabinett den Entwurf seines Krankenhauszukunftsgesetzes (KHZG). Im Kern geht es dabei um die Digitalisierung in den Kliniken. Die ist überfällig. So stark sich die Krankenhäuser während der Corona-Pandemie bislang in Fragen der medizinischen Qualität erweisen, so deutlich wird, wie sehr sie im Vergleich zu anderen Bereichen des öffentlichen und wirtschaftlichen Lebens IT-seitig abgehängt sind. Das beginnt bei einer Zettelwirtschaft zur Patientenverwaltung und Dokumentation und endet bei mangelnden Angeboten telemedizinischer Natur.

Dass der Bund mit dem KHZG nun massiv in die Investitionshoheit der Länder eingreift, wie er es auch schon bei der Auflage des Krankenhausstrukturfonds tat, ist daher nur folgerichtig. Auch dass der Kabinettsentwurf das Öffnen von Bundesschatullen an die finanzielle Beteiligung der Länder koppelt, ist richtig. Und doch geht die Bundesregierung hier den zweiten Schritt vor dem ersten. Denn bevor, wie nun geplant, Milliarden mit der Gießkanne über den Kliniken ausgeleert werden, wäre es unbedingt notwendig, zunächst einmal über die zukünftig notwendigen Krankenhausstrukturen im Gesamten zu sprechen. In Ländern wie Baden-Württemberg gibt es den politischen Willen dazu. Und entsprechend wirkungsvoll greift hier auch das Instrument des Krankenhausstrukturfonds. In vielen anderen Bundesländern sieht das leider anders aus. Dass dort die finanziellen Mittel des nun vorgesehenen Krankenhauszukunftsfonds ebenso wirkungslos in der Fläche versickern oder gar nicht erst abgerufen werden wie die des Krankenhausstrukturfonds, erscheint leider wahrscheinlich.

Die digitale Ertüchtigung der Krankenhäuser ist deshalb erst dann sinnvoll, wenn klar ist, welche Krankenhäuser in der Zukunft überhaupt wo gebraucht werden. Außerdem müssen aus Sicht der AOK Baden-Württemberg Doppelfinanzierungen ausgeschlossen werden, da der neu eingerichtete Krankenhauszukunftsfonds in seinen Zielsetzungen nicht vollständig überschneidungsfrei mit dem bereits bestehenden Krankenhausstrukturfonds ist. So wären beispielsweise die telemedizinischen Netzwerkstrukturen in beiden Fonds förderfähig. Hier muss der Gesetzgeber für eine Klarstellung sorgen.

Die (fortgesetzten) Ausgleichszahlungen für die Krankenhäuser und die Pflege sind grundsätzlich nachvollziehbar. Die Finanzierung pandemiebedingter Lasten ist jedoch originäre Aufgabe des Staates und sollte nicht den Beitragszahlern aufgebürdet werden.

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news-3805 Wed, 02 Sep 2020 11:06:25 +0200 Kinder - Pandemitreiber in Schule und Kindergarten? Erkältungssymptome bei Kindern und Jugendlichen in Zeiten der Corona-Pandemie Interview mit Dr. Roland Fressle, Landesverbandsvorsitzender Baden-Württemberg des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ e.V.) und praktizierender Kinder- und Jugendarzt in Freiburg

Viele Eltern haben Sorge vor einer zweite Corona-Infektionswelle, aber vor allem auch davor, ob ihre verschnupften Kinder, die es ab Herbst wieder vermehrt geben wird, in die Schulen und Kindergärten dürfen. Nach wochenlangem Ausfall des Schulunterrichts und der Betreuung in Kindergärten im Frühjahr, fürchten viele Eltern erneut zwischen die Doppelbelastung Familie und Beruf zu geraten. Das Sozialministerium hat Ende Juli zusammen mit dem Landesgesundheitsamt Empfehlungen zum Umgang mit Erkältungs- und Krankheitssymptomen bei Kindern und Jugendlichen herausgegeben, um eine möglichst klare Regelung nach den Sommerferien 2020 zu haben.

Wie stellt sich die aktuelle Situation in den Kinderarztpraxen in Baden-Württemberg dar? Sind auch in den Praxen der Kinder- und Jugendärzte wieder ansteigende Infektionszahlen zu beobachten?
Dr. Fressle: „Die Situation verändert sich von Tag zu Tag. Bisher sind – bezogen auf Kinder und Jugendliche – keine großen Anstiege der Infektionszahlen zu beobachten. Insgesamt betrachtet sieht die Situation etwas anders aus. Die Zahlen des Robert-Koch-Instituts zeigen, dass die Infektionszahlen wieder steigen. Gleichzeitig muss man aber auch sagen, dass derzeit mehr Tests durchgeführt werden. Was den Kinder- und Jugendärzten mehr Sorge bereitet ist, dass die klassische Infekt-Welle erst nach den Sommerferien im Herbst und Winter kommt. Und Corona ist nicht zu unterscheiden von „normalen“ Erkältungen. Annähernd die Hälfte der Kinder zeigt zudem keine Symptome.“

Glauben Sie, dass eine Anpassung der Regelung des Sozialministeriums und des Landesgesundheitsamts zum Umgang mit Erkältungs- und Krankheitssymptomen bei Kindern und Jugendlichen im Herbst notwendig sein wird?
Dr. Fressle: „In Krisensituationen sind immer Anpassungen notwendig und es ist nichts in Stein gemeißelt. Wenn wir aber die angesprochene Regelung – an der der BVKJ intensiv mitgearbeitet hat – nicht gemacht hätten, dann müsste man alles bald wieder zumachen. Das kann auf keinen Fall das Ziel sein.“

Die Politik hat beschlossen, die sog. Kinderkrankentage für Eltern v.a. auch wegen Corona zu erhöhen, um Beruf und Familie besser vereinbaren zu können. Was halten Sie davon?
Dr. Fressle: „Ich begrüße diesen Beschluss. Die Kinder und Familien müssen uns das wert sein. Jemand muss die Kinder betreuen, wenn sie krank sind. Während des Lockdowns konnten die Kinderkrankentage bis zu 2 Wochen per Telefon bescheinigt werden. Das war eine sinnvolle Lösung. Jetzt müssen alle Patientinnen und Patienten aber wieder persönlich bei uns vorgestellt werden. Das heißt aber, dass wir aus unserer Sicht oft unnötige Vorstellungsanlässe in den Praxen haben. Genau dies sollte aber weiterhin verhindert werden. Das die Möglichkeit der kontaktlosen Beantragung und Verlängerung außer Kraft gesetzt wurde erschließt sich mir nicht. Sie müssen sich vorstellen, dass im Praxisalltag eine strikte Trennung bei Behandlungen, Wartesituationen etc. notwendig ist. Wir müssen uns zum Beispiel Schutzkleidung an- und ausziehen und wenn jetzt durch die Aufhebung der Regelung mehr Personen in die Praxis kommen ist das kontraproduktiv und mit dem Praxisalltag nur schwer vereinbar.

Was können bzw. müssen Eltern tun, wenn ihr Kind einen Schnupfen oder Erkältungssymptome hat?
Dr. Fressle: „Wenn die Eltern den Eindruck haben, dass das Kind mehr als übliche Erkältungs- oder andere Krankheitssymptome hat, dann sollten sie erstmal telefonisch Kontakt mit dem Kinder- und Jugendarzt oder ihrem Hausarzt aufnehmen. Hier kann man schon sehr gut vorsteuern. Außerdem sollte in diesen Zeiten nur ein Elternteil mit dem erkrankten Kind in die Praxis kommen zum Beispiel auch ohne Geschwisterkinder. Der Grundsatz lautet möglichst wenig Menschen gleichzeitig in der Praxis zu haben, um Ansteckungen zu vermeiden. Und da spielt der telefonische Kontakt eine enorm wichtige Rolle.“

Ein Blick zurück, wie war die Situation zw. März und Mai/Juni. Gab es viele Infektionen von Kindern mit Covid 19?
Dr. Fressle: „Es gab ganz wenig Infektionen bei Kindern und Jugendlichen, viele Studien zeigen niedrige Prävalenzraten (Anmerk.: Kennzahl für die Krankheitshäufigkeit). Ich sagte ja bereits, dass viele Kinder auch keine Symptome zeigen. Vieles an dieser neuartigen Krankheit ist bis heute noch nicht erforscht und genau verstanden. Durch die Schließung der Kindergärten und Schulen ab Mitte März gab es andererseits kaum andere Infekte. Wenn man so will war das ein positiver Nebeneffekt.“

Sind Kinder als „Pandemietreiber“ einzuschätzen?
Dr. Fressle: „Nein, das sind sie auf keinen Fall. Dieser harte Lockdown mit wochenlangen Schließungen von Bildungseinrichtungen ist sehr zwiespältig zu betrachten. Zwar konnte so die erste Welle erfolgreich eingedämmt werden, aber Kindern und Jugendlichen steht Betreuung und Bildung zu. Außerdem haben wir in dieser Zeit auch Kinder aus den Augen verloren, die in der Kita, der Schule oder bei uns in den Praxen aus unterschiedlichsten Gründen besser immer mal gesehen werden. Stichworte Misshandlungen, mangelnde Förderung, „Medienjunkies“ etc. Was bedeutet das für die Zukunft? Wir müssen sogenannte „lokale Brand- oder Glutnester“ gezielt bekämpfen und einzelne Klassen oder Gruppen schließen. Pauschale Schließungen ganzer Kitas oder Schulen sind immer schwierig. Das Ganze spielt sich vor einer gesellschaftspolitischen Situation ab, die diskutiert werden muss. Schließlich haben wir aber auch die Gesundheit der Lehrer und Erzieher zu schützen. Insgesamt wünsche ich mir einen ausgeglichenen Umgang mit der Pandemie – mit Augenmaß und gesundem Menschenverstand. Wir dürfen nicht in Hysterie und Aktionismus verfallen, müssen aber andererseits die Sorgen und Ängste der Menschen ernst nehmen und dürfen die Gefahren durch das Coronavirus nicht unterschätzen.“

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news-3786 Thu, 20 Aug 2020 14:46:00 +0200 AOK Baden-Württemberg für den Umweltpreis für Unternehmen 2020 des Landes Baden-Württemberg nominiert Südwestkasse ist in der finalen Auswahl für begehrte Umweltschutz-Auszeichnung Die AOK Baden-Württemberg hat sich mit ihrem strategischen Umweltmanagement „greenAOK“ für die finale Runde beim „Umweltpreis für Unternehmen 2020“ des Landes Baden-Württemberg qualifiziert und damit Chancen auf die begehrte Auszeichnung. Seit 2013 entwickelt die AOK Baden-Württemberg das strategische Umweltmanagement „greenAOK“, das nach ISO 14001 zertifiziert ist und auf dem Umweltbewusstsein der Südwestkasse basiert. Der Umweltschutz ist bei der AOK Baden-Württemberg eng in die Unternehmensstrategie eingebettet. Herausragende Projekte sind unter anderem die "Bäum dich auf" Klimachallenge, das Projekt ARIN (Agile Raum- und Infrastrukturnutzung), ein elektrifizierter Fuhrpark und eine eigene Ladeinfrastruktur oder Nachhaltigkeitskriterien in Ausschreibungen.

Bislang haben sich 17 Unternehmen, die durch eine vom baden-württembergischen Umweltministerium eingesetzten Jury beurteilt wurden, für die letzte Runde im Auswahlverfahren des Umweltpreises qualifiziert. Die Südwestkasse ist in der Kategorie „Handel und Dienstleistung“ des Umweltpreises nominiert, daneben wird der Preis auch in den Kategorien „Handwerk“, „Industrieunternehmen mit bis zu 250 Mitarbeitenden“ und „Industrieunternehmen mit mehr als 250 Mitarbeitenden“ vergeben. Außerdem wird der Jurypreis „Kreislaufwirtschaft“ und ein Sonderpreis für Leistungen von Non-Profit-Organisationen verliehen. Die Sieger werden durch Umweltminister Franz Untersteller bei einer Preisverleihung am 9. Dezember in Stuttgart bekannt gegeben.

Mehr Informationen zu greenAOK: www.aok.de/bw/greenaok

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news-3774 Mon, 03 Aug 2020 16:19:55 +0200 AOK Baden-Württemberg begrüßt Corona-Tests bei Reiserückkehrern Südwestkasse sieht jedoch Klärungsbedarf bei der Kostenfrage Ab heute sind am Flughafen Stuttgart bereits Test für Reiserückkehrer aus Corona-Risikogebieten möglich und auch in weiteren Flughäfen in Baden-Württemberg sowie im Straßen-, Bahn- und Busverkehr sollen kostenlose Tests ermöglicht werden. Die AOK Baden-Württemberg begrüßt die Testpflicht. Dass die Tests auch bei Reiserückkehrern ohne Corona-Symptome durchgeführt werden, ist ein sinnvoller Beitrag zum Bevölkerungsschutz. Doch Bevölkerungsschutz ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe und die Kosten für die Tests können nicht den Beitragszahlern der gesetzlichen Krankenkassen und den Arbeitgebern auferlegt werden. Die privaten Krankenversicherungen müssen sich an den Lasten der Corona-Pandemie stärker beteiligen. „Es ist bedauerlich, dass die privaten Krankenversicherer ihrer gesellschaftlichen Verantwortung während der Corona-Pandemie bisher nur teilweise gerecht werden“, sagt Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Die ausgeweiteten Corona-Tests bei asymptomatischen Patienten sind ein Beispiel dafür, deren Finanzierung selbst für Privatversicherte kommt allein aus dem GKV-Gesundheitsfonds.“ Die Refinanzierung der Testkosten bei Reiserückkehrern über den Gesundheitsfond hält die Südwestkasse für den falschen Weg. In jedem Fall müssten die Kosten zumindest durch einen zusätzlichen Bundeszuschuss aus Steuermittel finanziert werden, da Infektionsschutz eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung sei.
Mehr zur Verteilung der Lasten in der Corona-Pandemie finden Sie hier.

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news-3677 Wed, 20 May 2020 15:02:08 +0200 AOK Baden-Württemberg öffnet schrittweise ihre Standorte im Land AOK-KundenCenter bieten wieder persönliche Beratung vor Ort Die AOK Baden-Württemberg bietet seit heute (20.05.2020) wieder persönliche Gespräche für ihre Versicherten in AOK-KundenCentern an. Die Beratungstermine werden im Vorfeld mit den Kundinnen und Kunden telefonisch vereinbart und in den einzelnen AOK-KundenCentern aller 14 Bezirksdirektionen durchgeführt. Versorgung

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news-3671 Thu, 14 May 2020 09:11:00 +0200 AOK Baden-Württemberg ist starke Stütze in schwierigen Zeiten Bestnote für Südwestkasse bei der Absicherung von Familien und aktiven Älteren In einem aktuellen Vergleich von Focus-Money, in dem das Magazin Leistungen und Service von gesetzlichen Krankenkassen bewertet, erhält die AOK Baden-Württemberg Bestnoten. Im Ranking von 71 allgemein geöffneten Krankenkassen schneidet die Südwestkasse in den Kategorien „Top-Kasse für Familien“ und „Top-Kasse für aktive Ältere“ mit der Bestnote „exzellent“ ab und kann in fünf weiteren Kategorien ebenfalls mit hervorragenden Noten punkten.

Die höchste Benotung „exzellent“ erreichte die AOK Baden-Württemberg als Top-Kasse für Familien sowie für aktive Ältere und setzte sich bei diesen Profilen an die Spitze der bundesweit und regional geöffneten gesetzlichen Krankenkassen, die in der Studie untersucht wurden. In beiden Gruppen erreichte die Südwestkasse auch eine hohe Punktzahl bei der Langfristwertung und ist somit von 2011 bis 2020 dort in den Top 5 vertreten. Für beide Zielgruppen wurden Kriterien in den Feldern „Besondere Versorgung/Versorgungsmanagement“, „Zusatzleistungen“, „Zusatzleistungen und „Serviceleistungen“ betrachtet. Bei den Familien flossen zudem „individuelle Gesundheitsförderung“, „Bonusprogramme“ und Auslandsschutz“ in die Bewertung ein. Bei den aktiven Älteren wurden noch Kriterien aus den Felder „Vorteilsprogramme“ und „Zahnmedizin“ bewertet. Mit der Note „sehr gut“ konnte sich die AOK Baden-Württemberg auch als Top-Kasse für Sportler, junge Leute, Selbstständige und für Anspruchsvolle ebenfalls weit oben im Ranking platzieren. Für Preisbewusste sowie Anhänger der Alternativmedizin wurde die Südwestkasse mit „gut“ bewertet.

In der Studie hat Focus-Money den acht verschieden Personengruppen Leistungen zugeordnet, die über den gesetzlich festgelegten Katalog der gesetzlichen Krankenkassen hinausgehen und für die jeweiligen Zielgruppen einen Mehrwert bedeuten. Anhand der zahlreichen Daten des unabhängigen Portals www.gesetzlichekrankenkassen.de und selbst erhobener Daten hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFI) ermittelt, welche Krankenkassen die höchste Übereinstimmung mit den jeweiligen Profilen aufweisen.

Mehr Informationen auf https://www.gesetzlichekrankenkassen.de/kasse/7/AOK+BadenW%C3%BCrttemberg

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news-3633 Mon, 27 Apr 2020 15:20:54 +0200 Zecken kennen keine Corona-Kontaktbeschränkung AOK Baden-Württemberg warnt vor Gefahren durch Zeckenbisse Nach milden Wintern ist die Gefahr von Zeckenbissen besonders hoch und die Gefahr an einem Zeckenstich zu erkranken ist nicht zu unterschätzen. Besonders in der aktuellen Corona-Pandemie, bei der viele Menschen unter Einhaltung der empfohlenen Kontaktbeschränkungen Spaziergänge und Freizeitaktivitäten in der Natur machen, könnten die Erkrankungen durch Zeckenbisse ansteigen.

Zecken lauern in Wald und Wiesen besonders in hohen Gräsern sowie Büschen und können die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) sowie auch die Borreliose übertragen. Rund 1 bis 5 Prozent der Zecken tragen laut Angaben des Robert Koch-Instituts (RKI) das FSME-Virus in sich, das zu Meningitis, Enzephalitis, Myelitis (Hirnhaut- bzw. Gehirn- oder Rückenmarksentzündung) führen kann. Doch gegen dieses Virus gibt es eine Schutzimpfung, die von Experten besonders in den Risikogebieten, zu denen fast alle Stadt- und Landkreise in Baden-Württemberg gehören, empfohlen wird. Die Kosten für Überprüfung und Auffrischung des Impfschutzes übernimmt die AOK Baden-Württemberg bei ihren Versicherten. Bei der Borreliose, die Hautrötungen, Arthritis Meningitis, und den Befall von Nervensystem und Herz verursachen kann, gibt es dagegen keinen Impfschutz. Darum ist beim Aufenthalt im Grünen trotz FSME-Impfung Vorsicht geboten, auch wenn nicht jeder Zeckenbiss eine Borreliose-Infektion bedeutet.
 
„Der beste Schutz ist die Vermeidung von Zeckenstichen“ rät Dr. Leslie Trautrims-Michelitsch, Ärztin und Fachbereichsleiterin Behandlungsmanagement bei der AOK Baden-Württemberg. „Die richtige Kleidung wie geschlossene Schuhe, Strümpfe und lange Hosen wie auch das Absuchen des Körpers nach Zeckenstich nach Aufenthalten in der Natur sind wichtige Vorsichtsmaßnahmen.“ Falls man trotzdem einen Zeckenstich am Körper bemerkt, sollte der Parasit mit einer speziellen Pinzette oder Karte entfernt werden. Je schneller dies geschieht umso geringer ist die Gefahr, dass Erreger in den Körper gelangen. Ein roter Rand um den Einstich deutet auf eine Borreliose-Infektion hin und Betroffene sollten sofort zum Arzt gehen.

„Da die FSME-Impfung den einzigen wirksamen Schutz vor einer FSME Erkrankung darstellt, sollte vor allem in Risikogebieten wie zum Beispiel in Baden-Württemberg jeder Einzelne die Risiken und Nutzen sorgfältig abwägen,“ rät Trautrims-Michelitsch. „Als Schutz gegen Zecken ist neben allgemeinen Verhaltensmaßnahmen auch die Impfung für Personen, die sich viel im Freien bewegen, sinnvoll.“ In Baden-Württemberg wurden laut Robert-Koch-Institut (RKI) im Jahr 2019 164 FSME-Erkrankungen gezählt. Die FSME-Impfquote liegt laut AOK-Statistik bei 21,5 Prozent und damit leicht über dem vom RKI ermittelten Wert von 20,9 Prozent bei den Schuleingangsuntersuchungen in Baden-Württemberg.
Zu allen Impfungen beraten Hausärzte sowie Kinder- und Jugendärzte/innen. Auch die telefonische Beratung am AOK-MedTelefon steht allen Versicherten der Südwestkasse zur Verfügung – die kostenlose 24-h-Hotline für Ihre Gesundheit berät zu allen Impfungen sowie zu Reiseschutzimpfungen unter der Nummer 0800 10 50 501.

Karte FSME-Risikogebiete laut Robert Koch-Institut, Februar 2020:
https://www.rki.de/DE/Content/InfAZ/F/FSME/Karte_Tab.html 

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news-3565 Wed, 08 Apr 2020 10:36:52 +0200 AOK Baden-Württemberg baut Online-KundenCenter in der Corona-Krise aus Bereits über 125.000 Versicherte nutzen neue Funktionalitäten mit dem Smartphone oder im Internet Um die Kommunikation mit ihren Versicherten in der Corona-Krise zu erleichtern, hat die AOK Baden-Württemberg die Kapazitäten bei der telefonischen und Online-Beratung ausgebaut. Mit dem Projekt „Online-KundenCenter“ erweitert die Südwestkasse die Möglichkeiten für ihre Kunden und bietet online neue Funktionalitäten.

Der erste Schritt zur Nutzung des Online-KundenCenters „Meine AOK“ erfolgt seit April auch mit der vereinfachten Sofortregistrierung, die telefonisch mit dem Kundenberater durchgeführt werden kann. Die Zweifaktor-Authentifizierung bietet dabei einen sicheren und schnellen Weg zur Datenübermittlung, den man auch vom Online-Banking kennt. Nach der Registrierung können dann persönliche Daten, wie zum Beispiel Adresse, Telefonnummer oder Bankverbindung, geändert werden. Auch Dokumente, wie Krankmeldungen oder Anträge, können Versicherte mit dem Smartphone fotografieren und bequem auf die Plattform laden. Der Upload eines Bildes oder die Bestellung einer neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) sind Funktionen, die von den Versicherten ebenfalls gerne genutzt werden und inzwischen über alle Endgeräte zur Verfügung stehen. Seit Anfang April ist dies auch über die App mit dem Smartphone möglich.

Im persönlichen Postfach auf „Meine AOK“ können Kunden direkt Fragen stellen und Kundenberater haben die Möglichkeit Dokumente mit den Versicherten auszutauschen und bereitzustellen, wie zum Beispiel eine Ersatzbescheinigung für die eGK. Digitale Anträge und Bescheinigungen, wie zum Beispiel die Befreiung von der gesetzlichen Zuzahlung, der Antrag zur Aufnahme von Familienversicherten und die Beitragsbescheinigung für das Finanzamt sind weitere Funktionen des Online-KundenCenters, die Versicherten häufig nutzen. „Meine AOK“ schafft zusätzliche Transparenz durch die schnelle Einsicht in Versicherungs- und Entgeltzeiten und informiert zu abgerechneten Leistungen von Leistungserbringern.

Im letzten Jahr hat sich die Zahl der registrierten Nutzer nahezu verdoppelt, aktuell (07.04.2020) nutzen über 125.000 Personen das Online-KundenCenter. Wöchentlich registrieren sich rund 2.800 Versicherte neu über die Website www.meine.AOK.de oder die gleichnamige App, die kostenlos im Google Play Store sowie im App-Store von Apple verfügbar ist.

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news-3561 Fri, 03 Apr 2020 13:39:19 +0200 Info-Hotline: Bereits 800 Anrufe zum Coronavirus AOK-MedTelefon bietet Hilfestellung zu akuten Fragen Gehöre ich zur Risikogruppe? Wie kann ich mich schützen? Was soll ich tun, wenn ich mit einer an COVID-19 erkrankten Person in Kontakt war? Soll ich mich testen lassen und wenn ja, wo? Das sind die häufigsten Fragen, die derzeit beim AOK-MedTelefon zum Thema Coronavirus eingehen. Rund 800 Menschen haben seit Beginn der Pandemie Rat und Hilfe bei der Info-Hotline 0800 1050501 gesucht und gefunden. Damit nimmt der Service der AOK Baden-Württemberg eine echte Lotsenfunktion ein.

„Unsere wichtigste Aufgabe war es von Beginn an, die Ratsuchenden zu beruhigen und mit den wichtigsten Informationen zur Übertragung des Virus zu versorgen. Besonders wichtig sind in diesem Zusammenhang Hinweise auf die notwendigen Hygienemaßnahmen“, erklärt Dr. Leslie Trautrims-Michelitsch, Leiterin des Behandlungsmanagements der AOK Baden-Württemberg. „Die Unsicherheit war vor allem zu Beginn der Pandemie sehr groß.“ 

Auch in Baden-Württemberg setzte schon früh ein großer Ansturm auf Arztpraxen ein, der zu einer hohen Belastung des Gesundheitssystems führte. Viele Menschen wollten sich auf eine Infektion testen lassen – ob mit oder ohne Anzeichen einer Erkrankung. Am Ende der Winterferien kehrten zudem viele Ski-Urlauber mit Erkältungs- oder Grippesymptomen aus Risikogebieten zurück. „In dieser Situation galt es zu vermeiden, dass Covid-19-Infizierte das Virus in die Arztpraxen tragen und es weiter verbreiten“, erklärt Trautrims-Michelitsch. Nach wie vor gelte deshalb: Kein Arztbesuch ohne vorherigen Anruf in der Praxis.

Viele Anrufer suchen Entscheidungshilfen: Soll ich den Arzt kontaktieren, oder nicht? Ist für mich ein Test zu empfehlen? Bei der Beratung orientiert sich das Expertenteam aus Ärzten und medizinischen Fachkräften an den Informationen des Robert-Koch-Instituts. „Wir informieren uns laufend über die neuesten Entwicklungen und Erkenntnisse“, so Trautrims-Michelitsch. Die wichtigsten Ratschläge seien weiterhin: Freiwillige häusliche Isolierung bei Symptomen von Atemwegsinfektionen, mindestens eineinhalb Meter Abstand halten zu anderen Personen, häufiges Händewaschen und Einhalten der Hust- und Niesetikette.

Am meisten Sorgen machen sich mittlerweile chronisch Kranke, die vor allem wissen möchten, ob sie zur Risikogruppe für schwere Verläufe gehören. Vor allem diese Anrufer motivieren die Experten ausdrücklich, zu Hause zu bleiben. Dafür sollten alle Hilfsangebote angenommen werden. Trautrims-Michelitsch: „Wenn jemand für Sie einkaufen gehen möchte, nehmen Sie dieses Angebot an! Ein gesunder Egoismus ist da angebracht“.

Das AOK-MedTelefon steht den Versicherten der AOK Baden-Württemberg rund um die Uhr kostenfrei zur Verfügung: Telefon 0800 1050501

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news-3556 Tue, 31 Mar 2020 12:11:01 +0200 Krankenhauslandschaft: AOK Baden-Württemberg erstattet Forderungen vorzeitig Fast zwölfeinhalb Millionen Euro werden früher ausgezahlt Den Krankenhäusern kommt während der Corona-Pandemie eine besondere Bedeutung für die Versorgung der Bevölkerung zu. Die AOK Baden-Württemberg unterstützt sie dabei durch pauschal vereinbarte Vereinfachungen zur Abrechnung ihrer Leistungen. Insgesamt 12,4 Millionen Euro hat die AOK Baden-Württemberg deshalb schon vor Fälligkeit an Kliniken des Landes überwiesen.

Das am 29.03.2020 in Kraft getretene COVID-19-Krankenhausentlastungsgesetz des Bundes wird die Liquidität der Kliniken spürbar verbessern. Im Interesse ihrer Versicherten ist die AOK Baden-Württemberg aber bereits am 20. März auf die Krankenhäuser zugegangen und hat ihnen kurzfristige Lösungen für die Begleichung demnächst fälliger Forderungen angeboten. Die liquiden Mittel, die den Krankenhäusern auf diese Weise vorzeitig zur Verfügung stehen, können die Kliniken in die Bewältigung der jetzt anstehenden herausfordernden Aufgaben investieren.

 

 

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news-3486 Wed, 25 Mar 2020 17:39:49 +0100 Unternehmen: Keine Schieflage durch Sozialversicherungsbeiträge AOK Baden-Württemberg ermöglicht unbürokratische Beitragsstundungen Die AOK Baden-Württemberg will verhindern, dass Standards aus normalen Zeiten während der Corona-Krise zu einer Existenzbedrohung für Unternehmen werden und sich damit zu einer Gefahr für den Fortbestand von Arbeitsplätzen entwickeln. Sie stundet die Arbeitgeberanteile von 1. März bis 30. April 2020 im Bedarfsfall schnell und unbürokratisch.

Für viele Selbstständige/Arbeitgeber bedeutet die Corona-Pandemie nicht nur eine Bedrohung der persönlichen Gesundheit, sondern auch eine ihrer wirtschaftlichen Existenz. Die Lohnkosten laufen auch weiter für die Angestellten von Gaststätten, Friseuren oder Kinos – und mit den Lohnkosten fallen auch Arbeitgeberanteile für die Krankenversicherung an. Bundes- und Landesregierungen haben mittlerweile umfassende Hilfsmaßnahmen für Unternehmen beschlossen, die die finanziellen Auswirkungen mildern sollen. Unternehmen, die ihre jetzt anfallenden Sozialversicherungsbeiträge nicht zahlen können, haben ab sofort die Möglichkeit, formlos eine Stundung für den Zeitraum vom 1. März bis 30. April 2020 zu beantragen.

Die AOK Baden-Württemberg empfiehlt allen Antragstellern, ihre Situation kurz und nachvollziehbar zu schildern. So erübrigen sich zeitraubende Rückfragen. Die Entscheidung über eine Stundung erfolgt zeitnah in einer Einzelfallentscheidung.

Formlose Anträge nehmen die Firmenkundenberater der AOK Baden-Württemberg entgegen.

weitere Informationen

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news-3484 Tue, 24 Mar 2020 14:40:32 +0100 Corona-Krise: AOK Baden-Württemberg erstattet Botengänge von Apotheken Unterstützende Maßnahmen müssen auf regionale Besonderheiten zugeschnitten sein Im Zuge der Corona-Krise hat die AOK Baden-Württemberg am 20.03.2020 Maßnahmen getroffen, die den Apotheken ihre tägliche Arbeit massiv erleichtern. Zur Versorgung der Menschen, die ihr Haus nicht verlassen können oder dürfen, erhalten die Apotheken zudem eine Bezahlung für Botengänge. Das gibt es nur bei uns.


Auf sämtliche Herausforderungen vor Ort im Zuge der Corona-Pandemie mit Zentralisierungsbestrebungen zu reagieren, bedeutet, regionale Besonderheiten der Länder zu vernachlässigen. Bezahlte Botengänge zum Beispiel sind in einem Flächenland wie Baden-Württemberg sinnvoll – andere setzen möglicherweise auf Versandhandel, auch der kann die Apotheke vor Ort entlasten.


Die Mehrzahl der in Apotheken vorrätigen Arzneimittel wurde aufgrund von Rabattverträgen bevorratet, die Hersteller dieser Arzneimittel haben ihre Produktion auf einen hohen Marktanteil ausgerichtet und sich entsprechend mit Vorräten ausgestattet. Diese Arzneimittel müssen weiterhin für die Versorgung zur Verfügung stehen!

 

 

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news-3417 Wed, 05 Feb 2020 16:59:31 +0100 AOK Baden-Württemberg als beste regionale Krankenkasse ausgezeichnet Spitzenplatz der Südwestkasse bei bundesweitem Krankenkassen-Ranking In einem aktuellen Vergleich von Focus-Money, in dem das Magazin Leistungen, Beiträge und Service der gesetzlichen Krankenkassen analysiert, steht die AOK Baden-Württemberg auf dem Siegertreppchen: In einem der größten und detailliertesten deutschen Krankenkassenvergleiche belegt die Südwestkasse in der Gesamtwertung bundesweit den dritten Platz und ist die beste regional geöffnete Krankenkasse. In fünf Kategorien erhielt die AOK-Baden-Württemberg die Bestnote „hervorragend“ und war auch in weiteren fünf Kategorien auf den vorderen Rängen. Damit hat die AOK aus dem Südwesten die Topplatzierung aus dem Vorjahr als bestplatzierte regionale Kasse verteidigt.
In der 14. Auflage des großen Krankenkassentests untersucht Focus-Money die 70 gesetzlichen Krankenkassen, die für die Allgemeinheit geöffnet sind. Die AOK Baden-Württemberg erhielt in den Kategorien „Gesundheitsförderung“, „Service“, „Transparenz“ „Zusatzleistungen“ und „Besondere Versorgung“ die Bestnote „hervorragend“ und legte so den Grundstein für den Spitzenplatz. Mit weiteren Bewertungen „sehr gut“ oder „gut“ in den Kategorien „Finanzen“, „Wahltarife“, „Bonus-/Vorteilsprogramm“, „Alternative Medizin“ und „Digitale Leistungen“ baute die Südwestkasse ihren Vorsprung vor anderen regionalen Krankenkassen weiter aus. Grundlagen für die Bewertungen im Ranking waren Daten, die bis zum 15. Januar 2020 auf dem Portal www.gesetzlichekrankenkassen.de gemeldet wurden sowie Daten aus den Bereich Finanzen, die Focus-Money mit dem Deutschen Finanz-Service Institut im Sommer 2019 erhoben hat.

Bei der Betrachtung zum Aspekt „Empfehlungen von Ärzten und Kunden“ landete die AOK Baden-Württemberg ganz vorne. Hierbei flossen die Erfahrungen von allein 14.100 Ärzten und Zahnärzten ein. Zudem wurden Kunden zur Gesamtzufriedenheit und zur Weiterempfehlungsabsicht an Freunde und Bekannte befragt. Bei Ärzten wie bei Kunden belegte die AOK Baden-Württemberg den Spitzenplatz bei den Krankenkassen mit über zwei Millionen Mitgliedern und bestätigte erneut ihre Spitzenposition.

Mehr Informationen auf www.gesetzlichekrankenkassen.de

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news-3329 Thu, 28 Nov 2019 14:03:32 +0100 Wenig überraschend, doch bemerkenswert: Pharmalobby nutzt globale Lieferengpässe für Forderungen nach mehr Geld Aus einer Ende November veröffentlichten Arbeit eines beauftragten Instituts zieht die Generikalobby die Erkenntnis, „Rabattverträge im Exklusivmodell gefährden die Arzneimittelversorgung“. Die Feststellung des Auftraggebers ist einigermaßen bemerkenswert, hatte die Lobby ihre aktuelle These doch selbst noch 2014 – sechs Jahre nach Beginn der ersten Exklusivverträge – öffentlich als Mythos bezeichnet. Tatsächlich sind Arzneimittelengpässe vor allem dann gefährlich, wenn keine gleichwertigen Versorgungsalternativen zur Verfügung stehen. Dass diese Konstellation allerdings ein Ausnahmefall bleibt, bestätigt die Auftragsarbeit für die Generikalobby selbst.

Die Arbeit untersucht die Frage, wie häufig im Jahr 2017 ein austauschbares Arzneimittel mit dem Hinweis auf eine Lieferunfähigkeit abgegeben wurde. Wie die Autoren ausführen, war das im Jahr 2017 bei 0,6 Prozent aller für die Analyse betrachteten Verordnungen der Fall. Anders ausgedrückt: Die von dem Lobbyverband zitierte Arbeit sagt aus, dass für 99,4 Prozent der Verordnungen die gewünschten Arzneimittel lieferbar waren.

Lässt sich mit solchen Zahlen nachweisen, dass Rabattverträge Versorgungssicherheit gefährden? Wohl kaum. Eher zeigen die Ergebnisse, dass die Generikalobby ein selbstverschuldetes, globales Problem für die öffentliche Diskussion in Deutschland mit einem marginalen Anteil von 4 Prozent des weltweiten Generikamarktes zur letztlichen Forderung nach mehr Geld nutzt.

Gegen die von der Lobby geforderten, zwingenden Mehrfachvergabe sprechen überzeugende Argumente:

  • Großkonzerne können bei der Mehrfachvergabe ihren Marktanteil durch Marketingmaßnahmen beeinflussen.
  • Verpflichtende Mehrfachvergaben begünstigen taktisches Bieten, da die zu gewährenden Rabatte bei mehreren Zuschlagsgewinnern sinken.
  • Gerade kleine und mittelständische Unternehmen verlieren ihre Planungssicherheit, weshalb Großkonzerne die eigentlichen Gewinner der Mehrfachausschreibungen sein müssen.
  • Lohnherstellung ist bei europäischen Generikaanbietern die Regel. Unter 193 in Europa tätigen Herstellern finden sich nur 11 meist kleinere, die tatsächlich für sich selbst produzieren. Von den Arzneimitteln zu 230 generischen Wirkstoffen werden 93 Prozent in der EU ausschließlich über Lohnhersteller produziert. Die meisten pharmazeutischen Unternehmer in Deutschland haben noch nie ein Arzneimittel selbst hergestellt. Ein Mehrpartnermodell bedeutet daher nur im Ausnahmefall, dass die Produktion auf mehrere Schultern verteilt werden kann.

Am Ende verdrängen generelle Mehrfachvergaben kleinere Anbieter zugunsten der Großkonzerne aus dem Markt. Anbieteroligopole wären absehbar, ein Vorteil für die Versorgungssicherheit wäre damit gerade nicht verbunden.

Nachdem die AOK-Gemeinschaft in den ersten Jahren der Rabattverträge tatsächlich auch auf das Mehrpartnermodell als Vertragsstandard gesetzt hatte, kam sie aufgrund der damit gemachten Erfahrungen schnell davon ab: Gerade kleinere Anbieter hatten überzeugende Argumente für ein grundsätzlich exklusives Ausschreibungsdesign.

Die Generikalobby lenkt die Aufmerksamkeit weg von der Verantwortung der Generikahersteller. Im Interesse der Patientinnen und Patienten sind diese Manöver nicht. Viel mehr bedarf es Lösungen, damit aus globalen Lieferengpässen keine negativen Folgen für die Versorgung in Deutschland entstehen. Engpässe müssen bereits dann, wenn sie absehbar sind, für eine zentrale Stelle transparent werden. Ebenso sollten pharmazeutische Unternehmen wie bereits die Apotheken und der pharmazeutische Großhandel zur Vorratshaltung verpflichtet werden.


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news-3306 Mon, 25 Nov 2019 12:33:40 +0100 Wissenschaftlich bestätigt: AOK-Gesundheitsförderung erstklassig Das unabhängige IGES Institut bescheinigt den AOK-Präventionsaktivitäten Bestnoten. Dies zeigt der heute (25.11.2019) erstmals veröffentlichte AOK-Qualitätsbericht Prävention. Insbesondere streichen die Wissenschaftler, die auch die Felder Partizipation, Reichweite, Ganzheitlichkeit und Qualitätsmanagement untersuchten, die hohe Qualifikation der AOK-Präventionsfachkräfte heraus. Allein die AOK Baden-Württemberg beschäftigt über 500 ausgebildete Bewegungs- und Ernährungsexperten, die Unternehmen, Kitas, Schulen, Kommunen und Patientinnen und Patienten im ganzen Land beraten und unterstützen.

„Als AOK Baden-Württemberg haben wir uns eine systematische Gesundheitsförderung in allen Lebenslagen und in jedem Kontext – sei es Kindergarten, Schule, Betrieb oder individuell – auf die Fahnen geschrieben“, so Jutta Ommer-Hohl, die bei der größten Kasse im Südwesten den Fachbereich Gesundheitsförderung leitet. „Unser Ziel ist es, mit unserem Knowhow Menschen in tragfähigen und erfolgreichen Netzwerken zusammenzubringen, die langfristig zu einem gesünderen Lebensstil und damit zu einem geringeren Erkrankungsrisiko führen.“ So werde das Programm JolinchenKids mittlerweile in rund 350 Kitas in Baden-Württemberg umgesetzt, das Programm ScienceKids in 1.000 Schulen. Und 2018 hätten mehr als 50.000 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württemberg einen der fast 5.000 Kurse zu Ernährung, Bewegung, Entspannung und Stressmanagement sowie psychischer Gesundheit besucht. „Im gleichen Jahr haben wir fast 10.000 Unternehmen bei der Initiierung oder Weiterentwicklung der betrieblichen Gesundheitsförderung begleiten dürfen“, so Ommer-Hohl. Das große Vertrauen, das sich in diesen Zahlen widerspiegele, verstehe man als Ansporn und große Verantwortung. „Wir werden nicht müde, unsere Präventionsangebote immer weiter zu verbessern und vor allem immer neue regionale Netzwerke mit weiteren Partnern zu knüpfen.“ Denn je engmaschiger die Gesundheitsförderung als wichtige gesellschaftliche Aufgabe umgesetzt werde und je früher sie ansetze, desto größer sei die Chance der Menschen im Land, gesund alt zu werden.

Der vollständige AOK-Qualitätsbericht Prävention „Für ein gesünderes Deutschland“ steht zum Download bereit.

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news-3299 Thu, 14 Nov 2019 15:06:11 +0100 Spitzenplatz für AOK Baden-Württemberg bei bundesweitem Vergleich gesetzlicher Krankenkassen Südwestkasse kann bei Kundenservice, Finanzkraft und Leistungsangebot punkten Bei einem aktuellen umfangreichen Vergleich von 73 allgemein geöffneten gesetzlichen Krankenkassen in Deutschland, der von Deutschen Finanz-Service Institut (DFSI) durchgeführt und im Handelsblatt veröffentlicht wurde, hat die AOK Baden-Württemberg Bestnoten erzielt. Die Südwestkasse erreichte die Note „Sehr gut“, die beste vergebene Wertung bei den regional geöffneten Anbietern, und belegt bundesweit in dieser Kategorie Platz drei. Beurteilt wurden beim Gesamtergebnis das Leistungsangebot, die Finanzkraft und der Kundenservice der Krankenkassen.

Im Teilbereich „Kundenservice“, bei dem das Geschäftsstellennetz, der Kundenservice und die Kundenperformance bewertet wurde, erhielt die AOK Baden-Württemberg das beste Prädikat „exzellent“. Auch in der Kategorie „Besondere Versorgung“ lag die AOK Baden-Württemberg mit 94,6 von 100 Punkten mit Abstand an der Spitze.

Gemessen an der Zahl der Menschen, die bei den untersuchten Krankenkassen versichert sind, deckt das DFSI-Rating 99,5 Prozent des deutschen Markts ab und gilt hinsichtlich Marktbreite und Umfang der Prüfkriterien als das bisher ausführlichste, das je durchgeführt wurde.

Das Rating vom DFSI finden Sie hier

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news-3211 Thu, 07 Nov 2019 14:07:49 +0100 Wissenschaftliche Analyse: Rabattverträge steigern Liefersicherheit Arzneimittelversorgung: Politik darf der Pharmalobby nicht auf den Leim gehen Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WidO) veröffentlichte heute (07.11.2019) eine fundierte Analyse der Lieferfähigkeit von Arzneimitteln und der Konzentration im Arzneimittelmarkt in Deutschland.

Erneut wird mit der heute veröffentlichten Analyse des WidO wissenschaftlich fundiert belegt, dass Arzneimittelrabattverträge die Versorgungssicherheit der Versicherten mit Arzneimitteln verbessern und den Wettbewerb im Arzneimittelmarkt beleben. So erhöhen die Arzneimittelrabattverträge der AOK nachgewiesenermaßen die ohnehin schon hohe Lieferfähigkeit im Generikamarkt von 99,3 Prozent auf 99,7 Prozent. Zugleich nahm die Konzentration im deutschen Generikamarkt seit 2006 um über 40 Prozent ab. Die Große Koalition ist gut beraten, sich diesen wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen nicht zu verschließen - und sich von der Pharmalobby nicht an der Nase herumführen zu lassen: Das Märchen groß angelegter Engpässe ist leider sehr eingängig.

Für ein durch Arzneimittelhersteller selbst verursachtes Problem durch Einschränkung des Rabattvertragswettbewerbs – und damit mehr Geld - belohnt werden zu wollen, ist schlicht dreist. Deutschlands marginale vier Prozent am globalen Arzneimittelmarkt machen deutlich, dass die Forderung nach mehr Geld in Deutschland globale Lieferprobleme nicht beeinflussen kann.

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news-3180 Mon, 04 Nov 2019 16:32:50 +0100 Initiative für mehr Versorgungsqualität im Krankenhaus AOK schreibt Qualitätsverträge für Hüft-Endoprothetik aus Als erste Kasse im Land hat die AOK Baden-Württemberg zum 01.11.2019 Qualitätsverträge zur Optimierung der Hüft-Endoprothetikversorgung in Kliniken ausgeschrieben, die eine spürbare Verbesserung der Behandlung der Versicherten zum Ziel haben. Sie setzt damit ihre Bestrebungen nach mehr Versorgungsqualität und einer sektorenübergreifenden Versorgung konsequent fort und möchte hierfür mit den qualitativ besten Kliniken in Baden-Württemberg zusammenarbeiten.

Der Qualitätsvertrag nach § 110 a SGB V ist im Rahmen eines Open-House-Verfahrens auf www.dtvp.de ausgeschrieben. Die Bewerbung der Kliniken kann bis zum 31.10.2020 erfolgen. Grundlage des Vertrags ist ein umfassendes Behandlungskonzept, das die AOK Baden-Württemberg unter Einbeziehung externer Fachexperten entwickelt hat.

Durch die Verzahnung mit dem Facharztvertrag Orthopädie sowie dem Programm AOK proReha nach Hüft- oder Knie-Endoprothetik, soll mit den Qualitätsverträgen die sektorenübergreifende Versorgungskette geschlossen werden und die Versicherten der AOK Baden-Württemberg können so eine orthopädische Versorgung auf höchstem Qualitätsniveau erwarten.

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news-3164 Tue, 29 Oct 2019 09:19:32 +0100 Krankenhäuser: Qualität stimmt – und könnte noch besser werden Mindestmengen-Transparenzliste gibt Patientinnen und Patienten Orientierung Die Qualitätssicherung in den baden-württembergischen Krankenhäusern entwickelt sich erfolgreich. Dies bestätigt die aktuelle Mindestmengen-Transparenzliste, die die AOK Baden-Württemberg heute (29.10.2019) veröffentlichte: Im Land führen nur die Kliniken bestimmte Operationen durch, die gemessen an der Zahl der Eingriffe, der sogenannten Mindestmenge, die notwendige Übung haben oder eine Ausnahmegenehmigung aufgrund der Mindestmengenregelung besitzen. Verbindliche Mindestmengen gelten derzeit bundesweit für Leber- und Nierentransplantationen, komplexe Eingriffe an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse, künstliche Kniegelenke, Stammzelltransplantationen sowie die Versorgung von Frühgeborenen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm. „Die Mindestmengen-Transparenzliste gibt den Menschen einen guten Anhaltspunkt, welche Kliniken die größte Erfahrung bei bestimmten Eingriffen besitzen“, so Nadia Mussa, Fachbereichsleiterin Krankenhausversorgung bei der AOK Baden-Württemberg. „Sie kann damit ein wichtiger Anhaltspunkt bei der Auswahl der passenden Klinik sein, wenn zum Beispiel Eingriffe bei künstlichen Kniegelenken anstehen.“

Trotz des positiven Ergebnisses dürfe man nun nicht die Hände in den Schoß legen, so Mussa weiter. „Gerade weil die Mindestmengen nachgewiesenermaßen einen erfolgreichen Beitrag zur Qualitätssicherung in der Fläche leisten, sollte ihr Einsatz im Interesse der Patientinnen und Patienten sukzessive weiterentwickelt und ausgeweitet werden.“ Auf wissenschaftlicher Basis müssten, so Mussa, die bestehenden Regelungen immer wieder auf den Prüfstand gestellt sowie neue Bereiche definiert werden, in denen zukünftig ebenfalls Mindestmengen greifen sollten. Ein Blick in die Mindestmengentransparenzliste zeige zudem, dass bei einzelnen Leistungsbereichen innerhalb einer Stadt mehrere Leistungserbringer dieselbe Leistung mit unterschiedlichen Fallzahlen anbieten. Hier bestehe Potenzial für weitere Leistungsbündelungen, ohne das Versorgungslücken entstehen, mit dem Effekt weiterer Qualitätsverbesserungen durch mehr Erfahrung.

 

Hinweis an die Redaktionen:
Die Mindestmengen-Transparenzliste der AOK Baden-Württemberg enthält alle Krankenhäuser im Land, die die jeweiligen Leistungen im Jahr 2020 erbringen dürfen. Zum Download.

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news-3135 Mon, 30 Sep 2019 15:08:47 +0200 Medizinische Leistungen sichern AOK Baden-Württemberg Spitzenplatz Südwest-AOK ist beste regionale Krankenkasse für Familien Die Experten des Deutschen Finanz-Service Instituts haben im Auftrag der Zeitschrift Focus 81 gesetzliche Krankenkassen, die für die Allgemeinheit geöffnet sind, auf den Prüfstand gestellt und bestätigt: Die AOK Baden-Württemberg ist die beste regionale gesetzliche Kasse für Familien. Mit der Bestnote „Hervorragend“ und 62,8 Punkten in sechs Kategorien belegt die Südwestkasse den Spitzenplatz unter den untersuchten regional tätigen Kassen und bietet für Familien im Südwesten nachweislich viele Vorteile und eine bestmögliche Versorgung.

Insbesondere Themen, die Familien besonders am Herzen liegen, wurden im Test der Krankenkassen betrachtet und gingen in das Urteil der Experten ein: In der Kategorie „Besondere Versorgung“ zum Beispiel die Erkrankungen von Neugeborenen oder spezielle Kindererkrankungen wie ADHS, bei den „Zusatzleistungen“ zum Beispiel Brustkrebsvorsorge, Hebammenrufbereitschaft, erweiterte Jugenduntersuchungen oder Schutzimpfungen. Zudem wurden die Themenfelder „Gesundheitsförderung“, „Bonusprogramme“, „Auslandsservice“ und „Service“ in den Blick genommen.

Alle Leistungen und Vorteile der AOK Baden-Württemberg für Familien unter
https://www.aok.de/pk/bw/familie/

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news-3127 Tue, 24 Sep 2019 10:08:05 +0200 Arzneimittelausgaben sind 2018 auf 41,2 Milliarden Euro gewachsen Kostensteigerungen gehen vor allem auf patentge-schützte Medikamente zurück Die jährlich wachsenden Arzneimittelausgaben der Gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) haben neue Rekorde erreicht. Zu diesem Schluss kommt der heute erscheinende Arzneimittelverordnungsreport des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). Betrugen die Ausgaben der GKV im Jahr 2017 bundesweit noch rund 40 Milliarden Euro, wuchsen sie im Folgejahr um eine weitere Milliarde auf 41,2 Milliarden Euro. „Die Hauptursache dafür sind teure patentgeschützte Arzneimittel“, sagt der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann: „Seit 2011 hat sich der Umsatz mit den teuren Präparaten bei der AOK Baden-Württemberg verdoppelt, und ‚teuer‘ nennen wir ein Arzneimittel erst, wenn die einzelne Packung mehr als 500 Euro kostet!“

Allein von 2017 auf 2018 stieg bei der AOK Baden-Württemberg der Umsatz der hochpreisigen Arzneimittel um 5,3 Prozent. Was das heißt, erläutert AOK-Chef Hermann, indem er den Kostenaufwand der hochpreisigen Arzneimittel in Relation zum übrigen Arzneimittelmarkt setzt: „Weniger als ein Prozent aller verordneten Arzneimittel machen über 38 Prozent der gesamten Arzneimittelausgaben aus. Das ist ein Unding! Auf dem Markt der generischen Arzneimittel können wir über unsere Rabattverträge steuernd eingreifen und erzielen seit Jahren Einsparungen, die die Solidargemeinschaft der Versicherten entscheidend entlasten. Wie lange die Gemeinschaft aber noch in der Lage sein wird, die Mondpreise des patentgeschützten Marktes zu tragen, weiß niemand.“

Besonders problematisch: Anders als in den meisten europäischen Staaten wird in Deutschland nicht bereits beim Marktzugang über die Erstattungsfähigkeit und den Preis entschieden. In den ersten zwölf Monaten nach Markteintritt eines neu zugelassenen Arzneimittels können die Hersteller dafür jeden Preis verlangen, der ihnen zusagt. „Die gesetzlichen Krankenkassen müssen diesen Preis vollständig erstatten, egal wie hoch er ist und welchen tatsächlichen Nutzen das Medikament stiftet“, verdeutlicht Hermann. Erst nachdem das erste Jahr auf dem Markt vorüber ist, wird für das neue Arzneimittel der dann verbindliche GKV-Erstattungspreis - abhängig vom Zusatznut-zen gegenüber der bisherigen Therapie - festgelegt. Hermann: „Bis dahin dürfen uns die Pharmahersteller melken, so viel sie wollen. Damit die Therapie mit Arzneimitteln auch in Zukunft bezahlbar bleibt, muss das Verfahren der Nutzenbewertung und Preisfindung weiterentwickelt werden.“

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news-3123 Fri, 20 Sep 2019 11:40:12 +0200 Bundesratsdebatte über Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG) am Freitag AOK-Südwest-Chef Hermann: „Versuch, die Quadratur des Kreises zu schaffen“ Am heutigen Freitag (20.09.) berät der Bundesrat über den Gesetzesentwurf zum Digitale-Versorgung-Gesetz (DVG). Dieser sieht unter anderem eine Kompetenzverschiebung vom Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) zum Innovationsausschuss vor. Dazu Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg: „Wieder einmal versucht das Bundesgesundheitsministerium, funktionierende Mechanismen der Selbstverwaltung durch Gesetzesänderungen zu unterlaufen.“ Am Beispiel des Innovationsfonds werde erneut deutlich, dass die Große Koalition den Realitätsbezug verloren habe, wenn es um die Übertragung von ,Laborbedingungen‘ auf das ‚Echtleben‘ gehe. „Das ist nicht weniger als ein erneuter Versuch, die Quadratur des Kreises zu schaffen“, so Hermann.

 

Der Innovationsausschuss soll gemäß Kabinettsfassung des DVG innerhalb von drei Monaten nach Vorlage der projektbezogenen Ergebnisberichte Empfehlungen aussprechen, ob die neue Versorgungsform oder einzelne Ansätze daraus in die Regelversorgung zu überführen sind. Wird die Zuständigkeit beim G-BA gesehen, müssen innerhalb von zwölf Monaten Vorgaben zur Aufnahme in die Regelversorgung beschlossen werden.

 

Durch die geplante Regelung würden neue Parallelwege eröffnet, die eine Vorabentscheidung unter größtem Zeitdruck durch ein Gremium vorsehen, in dem neben der Selbstverwaltung auch die Administration von Bundesgesundheitsministerium (BMG) und Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) sitzen. „Der G-BA wäre nur noch Erfüllungsgehilfe und könnte lediglich noch über das Wie zur Aufnahme in die Regelversorgung entscheiden“, kritisiert Hermann.

 

Als wesentlichen Schwachpunkt des Gesetzentwurfs sieht die AOK Baden-Württemberg auch, dass die Fortführung erfolgreich durchgeführter Innovationsfondsvorhaben innerhalb der Selektivverträge im Gesetzesentwurf keine Rolle spiele. Hier böte sich für viele Ansätze das größte Potential, da Selektivverträge regionale Steuerungs- und Gestaltungsspielräume ermöglichten, die in der Regelversorgung nicht vorgesehen seien, so Hermann weiter. „Gerade unter Laborbedingungen evaluierte Vorhaben, die ein hohes freiwilliges Engagement aller Beteiligten zur Grundlage haben, brauchen in der breiteren Implementierung Willen und Wollen überzeugter Partner zur klaren Steuerung – ansonsten sind Evaluationsergebnisse überhaupt nicht übertragbar.“

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news-3110 Fri, 13 Sep 2019 13:26:38 +0200 Experten diskutieren in Berlin über die Zukunft der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum Hermann: „Das Rezept kann nur eine Menüfolge sein.“ Ärzte könnten vor allem im ländlichen Raum bald rar werden. Rund jeder vierte niedergelassene Arzt in Baden-Württemberg ist schon über 60 Jahre alt und damit nah am Rentenalter. Und laut aktuellen Befragungsergebnissen des änd (Ärztenachrichtendienstes) planen bundesweit 67 Prozent der niedergelassenen Ärzte, ihre Tätigkeit als Vertragsarzt früher als geplant zu beenden. Über mögliche Lösungen der Versorgung im ländlichen Raum diskutierte der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg Dr. Christopher Hermann gestern in Berlin mit Experten im Rahmen der Veranstaltungsreihe „AOK im Dialog“.

Für den Vorstandsvorsitzenden der AOK Baden-Württemberg Dr. Christopher Hermann liegt das Rezept gegen die drohenden Versorgungsprobleme in den ländlichen Regionen auf der Hand: „Wir benötigen die Sicherstellung einer sehr guten bedarfsgerechten hausärztlichen regionalen Grundversorgung. Diese kann aber nur geschaffen werden, wenn wir die Rahmenbedingungen für den Ärztenachwuchs attraktiv gestalten.“ Zwei wesentliche Aspekte hierfür seien die Honorargestaltung mit Aufwertung der sprechenden Medizin und Gestaltungsfreiräume für die Akteure vor Ort. Beispielhaft sei das Haus- und Facharztprogramm, dessen überlegene Strukturen auch einem Ärztemangel in ländlichen Regionen entgegenwirke. Von der mehrfach wissenschaftlich belegten hohen Qualität des Programms, an dem 7.500 Haus-, Kinder- und Fachärzte teilnehmen, profitieren mittlerweile mehr als 1,6 Millionen Versicherte in ganz Baden-Württemberg.

„Alle Beteiligten, die Kommunen, Kassenärztliche Vereinigungen und wir als große Krankenkasse müssen gemeinsam an einem Strang ziehen, passgenaue Lösungsmodelle entwickeln, die dann in den jeweiligen Regionen verwirklicht werden. Gesundheitliche Versorgung spielt sich regional ab“, betonte der Chef der Südwest-AOK. Das Rezept der AOK könne deswegen nur eine Menüfolge sein. Und dazu seien – anders als das Sprichwort weissagt – viele Köche nötig, die Hand in Hand arbeiten würden.



Hinweis an die Redaktionen:

Die repräsentative Umfrage führte der änd (Ärztenachrichtendienst) im Zeitraum vom 19. bis 25. August 2019 per E-Mail anhand eines Fragebogens mit 1.956 niedergelassenen Haus- und Fachärzten im gesamten Bundesgebiet durch. Dies entspricht 1,7 Prozent der insgesamt 117.472 niedergelassenen Ärzte in Deutschland (Statistik der Bundesärztekammer, Dezember 2018).

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news-3104 Tue, 10 Sep 2019 15:18:48 +0200 Buchautor Uwe Hauck: "Ich stehe dazu." Uwe Hauck ist Blogger und Autor des Buches "Depression abzugeben". Gerade tourt er mit seiner Tochter und ihrem Buch "Lieber Papa, bist du jetzt verrückt?" durch Deutschland. Für uns schreibt er zum heutigen Welttag der Suizidprävention über seine ganz persönliche Sicht auf das Thema.

 

Ich stehe dazu, dass ich einen Suizidversuch begangen habe. Das verwundert viele. Denn leider ist auch heute noch ein Suizidversuch oder gar ein Suizid etwas, worüber man wenn überhaupt, nur sehr wenig spricht.

Dabei wäre es dringend angeraten, das Narrativ rund um Suizidversuche zu überdenken. Passiert es bei einem Promi, wird gerätselt, kurz Prävention und Aufklärung gefordert (neben dem obligatorischen Satz in allen Artikeln: „Normalerweise berichten wir nicht über Suizidversuche“ und einer Liste von Hilfstelefonnummern) aber das Ganze verläuft sich dann unglaublich schnell. Manchmal wird es noch schlimmer, wenn bei einem Amoklauf der Verdacht einer psychischen Krankheit besteht. Dann wird sehr schnell die Verbindung zwischen der Tat, der potentiellen psychischen Problematik und einem erweiterten Suizid hergestellt.

Wer in einer Lebenskrise ist, die sie oder ihn so sehr belastet, dass Gedanken über Suizid entstehen, der braucht Hilfe, braucht Unterstützung. Aus eigener Erfahrung kann ich aber sagen, oft ist die Angst vor der Reaktion auf das Bekenntnis so groß, dass sie oder er das lieber mit sich alleine ausmacht.

Wir brauchen dringend einen anderen Umgang mit dem Thema Suizidversuch. Denn nur wenn ich mich nicht vor Repressalien fürchte, wenn eine so tiefe persönliche Krise mich nicht daran hindert, mich mit meinen Gedanken zu öffnen, dann wende ich mich an Hilfseinrichtungen oder die Telefonseelsorge.
Ich sehe den Fakt eines Suizidversuchs nach wie vor mit vielen Vorurteilen und Stigmatisierungen belastet, die uns daran hindern, aktivere Prävention zu betreiben. Und ein Teil davon ist sicher auch noch die weiterhin vorhandene Stigmatisierung psychischer Erkrankungen wie Depression oder Angststörung. Nein, nicht jeder psychisch Kranke ist gleich gefährlich. Es ist sogar so, dass psychisch Kranke eher noch zum Opfer von Mobbing oder Gewalt werden. Wer aber Angst hat vor Ausgrenzung, vor Stigmatisierung, der macht die psychischen Probleme mit sich selbst aus und das kann nur viel zu leicht in einem Suizidversuch enden.

Ich habe keine Formel, keine Lösung für die Frage des richtigen Umgangs. Aber ich habe einen Wunsch und einen Weg, wie wir hier weiter kommen können. Ein runder Tisch von Politik, Medien, Fachleuten und auch von Angehörigen von Suizidopfern und eben auch mit psychischen Problemen Kämpfenden wäre dringend angeraten. Wir brauchen bei dem Thema mehr Offenheit, mehr Geschichten von dem, was mit dem Umfeld passiert, wenn der Versuch gelingt aber und vor allem auch viel mehr positive Beispiele von gescheiterten Versuchen, aus denen die Betroffenen stärker und mit einem positiveren Weg hervorgegangen sind. Denn es gibt nicht nur den Nachahmereffekt, auch Werther-Effekt genannt.

 Es gibt eben auch den Papageno-Effekt, der dann greift, wenn ein Suizidüberlebender aus erster Hand zeigt, dass eine Suizidversuch nichts besser macht, sondern für noch mehr Leid sorgt, gleichzeitig aber auch, dass daraus eine neue, eine bessere Sicht auf das Leben und ggf. die eigene Leidensgeschichte und daraus resultierende neue Lebenswege entstehen können.

Es hat ein paar Tage gebraucht, aber als ich nach meiner Einlieferung in eine psychiatrische Klinik (ein Schritt, den ich hätte viel früher machen sollen, es aber aus Angst und Scham nicht getan habe) auf das Geschehene zurückgeblickt habe, war ich sehr schnell für die Hilfe dankbar UND, dass es nicht geklappt hat.

Und was mir am Meisten geholfen hat, war eine Gespräch mit einer Angehörigen, die ihren Partner durch einen Suizid verloren hatte. Dieses sehr offene, sehr ehrliche Gespräch hat uns beiden sehr geholfen, schon alleine, weil man endlich über das Geschehene sprechen konnte.

Wir müssen die Stigmatisierung durch Verschweigen beenden und gemeinsam nach neuen Wegen des Umgangs mit Suizidgefahren  suchen. Das wird keine leichte Aufgabe, aber eine, die wir endlich angehen müssen, um mehr Suizide zu verhindern und die Angst vor dem Annehmen von Hilfe zu reduzieren.

Denn eins sollte sich jeder klar machen. Sich bei einer psychischen Krise Hilfe zu suchen, ist kein Zeichen von Schwäche, sondern ein sehr starker Schritt.

 

Hinweis:
Wer Hilfe sucht, findet auch Unterstützung beim Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg.

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news-3096 Mon, 02 Sep 2019 15:11:42 +0200 AOK Baden-Württemberg investiert mit konstant hohem Ausbildungsangebot in die Zukunft 238 Auszubildende starten ins Berufsleben Die AOK Baden-Württemberg investiert weiter in die Zukunft. Heute nehmen 238 junge Menschen im ganzen Land ihre Ausbildung bei der größten Krankenkasse Baden-Württembergs auf. Damit bildet das Unternehmen aktuell 663 aus, um den Fachkräftenachwuchs vor Ort zu sichern. Für 2020 sind bereits 250 Ausbildungsplätze geschaffen.

Eine Ausbildung oder ein duales Studium bei der AOK Baden-Württemberg bietet hervorragende Entwicklungs- und Qualifizierungsmöglichkeiten: Am beliebtesten und auch 2019 mit 185 Plätzen am stärksten vertreten, ist die klassische duale Ausbildung zur bzw. zum Sozialversicherungsangestellten. Den Absolventinnen und Absolventen dieser Ausbildung stehen danach alle Türen zur Weiterqualifizierung etwa zur AOK-Betriebswirtin bzw. zum AOK-Betriebswirt offen. Auf Platz zwei folgt mit 30 Plätzen das Berufsbild „Kaufleute für Dialogmarketing“, das junge Leute speziell für Aufgaben im Außendienst vorbereitet. Die drei Ausbildungsplätze Kaufleute für Büromanagement werden für die interne Organisation der AOK ausgebildet. Für die sensible Arbeit im Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg werden 16 Studienplätze für „Soziale Arbeit im Gesundheitswesen“ an der dualen Hochschule angeboten, weitere vier Studienplätze für Wirtschaftsinformatik bzw. BWL-Gesundheitsmanagement stehen an der Dualen Hochschule zur Verfügung. Landesweit unterstützen 16 Ausbildungsleiterinnen und Ausbildungsleiter in den regionalen Bezirksdirektionen und über 300 Fachausbilderinnen und -ausbilder die Auszubildenden in der täglichen Praxis.

Bewerbungen für den Ausbildungsstart 2020 sind noch möglich. Informationen unter https://www.aok.de/ag/bw/schueler/

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news-3088 Tue, 27 Aug 2019 13:15:00 +0200 Einfühlungsvermögen und Sozialkompetenz Rund 200 Fachkräfte engagieren sich im Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg Für Menschen in schwierigen Lebenslagen sind schon die einfachsten Dinge oft viel zu kompliziert. Wer unter Depressionen leidet, den Verlust nahestender Angehöriger verkraften muss oder mit Alkoholproblemen ringt, geht an Herausforderungen des eigenen Lebens weder analytisch noch entspannt heran. Das Gesundheitssystem ist schon für Gesunde schwer genug zu verstehen, Menschen in Krisensituationen überfordert es oft genug restlos.

Die AOK Baden-Württemberg hilft Versicherten mit ihrem Sozialen Dienst, wenn ihnen in Zeiten der Krankheit oder der Pflegebedürftigkeit das eigene Leben über den Kopf wächst. Gut 200 Fachkräfte in 14 CompetenceCentern bewahren Ratsuchende davor, ins ganz tiefe Loch zu fallen. Der Soziale Dienst hilft Versicherten und ihren Angehörigen bei sozialen, beruflichen und familiären Belastungen. Über 21.000 Beratungsgespräche und Beratungsprozesse - darunter mehr als 7.500 Hausbesuche - kamen allein im Jahr 2018 zustande.

Die Geschäftsstellen der AOK Baden-Württemberg helfen vor Ort dabei, ersten Kontakt zum Sozialen Dienst aufzunehmen, Online-Informationen finden sich unter aok.de

Audio-Beiträge

Die beiden Audio-Beiträge unter "Anhänge" dürfen von Redaktionen frei verwendet werden. Auf Wunsch stellen wir die Beiträge auch in anderen Audio-Formaten bereit. Außerdem kann die Pressestelle bei Bedarf auch weiteres Schnittmaterial zur Verfügung stellen.

 

 

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news-3066 Fri, 02 Aug 2019 12:11:16 +0200 Wachsende Unterstützung für ehrenamtliche Sterbebegleiterinnen und -begleiter Gesetzliche Krankenkassen fördern ambulante Hospizdienste im Land mit mehr als 11,5 Millionen Euro für das Jahr 2019 Die gesetzlichen Krankenkassen in Baden-Württemberg stellen den ambulanten Hospizdiensten für dieses Jahr über 11,5 Millionen Euro bereit. Das ist rund eine Million Euro mehr als im vergangenen Jahr. Über 7.000 erwachsene Patientinnen und Patienten und über 300 Kinder im Land haben im vergangenen Jahr das Angebot der Sterbebegleitung zu Hause aufgegriffen – insgesamt über 5 Prozent mehr als im Vorjahr.

 

„Eine gute regionale Versorgungsqualität für unsere Versicherten zu gewährleisten, fängt für uns bei der Geburt an und darf am Lebensende nicht aufhören. Vielen Menschen ist es ganz wichtig, zu Hause sterben zu dürfen und sie wollen dabei natürlich bestens versorgt und begleitet sein“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Uns ist es ein Anliegen, die Arbeit der ambulanten Hospizdienste und ihrer ehrenamtlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu unterstützen und deren breite Aufstellung im Land zu sichern.“

 

Frank Winkler von der B 52-Verbändekooperation Baden-Württemberg: „Ziel der Förderung durch die gesetzlichen Krankenkassen ist es, die ehrenamtliche Tätigkeit zu unterstützen. Unser Beitrag trägt dem Wunsch vieler schwerstkranker Menschen Rechnung, die letzte Zeit des Lebens daheim zu verbringen. Damit würdigen wir die verantwortungsvolle und gesellschaftlich sehr wichtige Aufgabe. Insbesondere die ehrenamtlichen Helferinnen und Helfer zeigen ein vorbildliches Engagement. Die Krankenkassen danken insbesondere den vielen ehrenamtlichen Sterbebegleitern.“

 

Mit 147 ambulanten Hospizgruppen, die eine Förderung beantragt hätten, sei die ambulante Palliativversorgung im Land gut aufgestellt, so Frank Winkler. „Darauf kann und darf man sich aber nicht ausruhen. Deswegen ist es uns sehr wichtig, diese positive Entwicklung weiter zu stärken und den wertvollen ambulanten Baustein in der Hospiz- und Palliativversorgung kontinuierlich weiter zu entwickeln.“

 

Hermann: „Eine verlässliche und qualifizierte Begleitung der sterbenden Menschen und ihres Umfeldes in den eigenen vier Wänden oder an den Orten, an denen sie ihre letzte Lebensphase verbringen, zu ermöglichen, bedeutet, ein letztes Stück Lebensqualität zu bieten. Wir leisten gern unseren Beitrag dazu.“

 

 

 

Pressekontakt:

 

AOK Baden-Württemberg

 

Pressestelle

 

presse@bw.aok.de

 

Telefon             0711 2593 - 229

Telefax             0711 2593 - 100

 

www.aok-bw-presse.de

 

 

 

BKK Landesverband Süd

Carlos Philipp

 

Telefon:            07154 1316 - 340

 

 

 

IKK classic

Pressestelle Baden-Württemberg, Ludwigsburg

Bettina Uhrmann

 

Telefon:            07141 9404 - 231

 

 

 

KNAPPSCHAFT

Regionaldirektion München

Gisbert Frühauf

 

Telefon:            089 38175 - 405

 

 

 

Verband der Ersatzkassen (vdek)

Landesvertretung Baden-Württemberg, Stuttgart

Frank Winkler

 

frank.winkler@vdek.com

 

Telefon:            0711 23954 – 19

 

www.vdek.com/LVen/BAW.html

 

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news-3055 Fri, 12 Jul 2019 09:28:30 +0200 Wissenschaftliche Studie: Bedarf an Pflegekräften wächst rasant Prävention im Pflegeheim gewinnt an Bedeutung

Im Jahr 2040 brauchen die Pflegeheime und -dienste in Baden-Württemberg fast doppelt so viel Personal wie heute, um der wachsenden Zahl der Pflegebedürftigen auch zukünftig gerecht werden zu können, so der aktuelle Pflege-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO). „Es sind nicht einfach höhere Gehälter, die mehr junge Menschen für den Pflegeberuf begeistern könnten“, so Andreas Schmöller, Fachbereichsleiter Rehabilitations- und Pflegemanagement bei der AOK Baden-Württemberg. „Neben guten Arbeitsbedingungen und vernünftiger Entlohnung kommt es auch ganz wesentlich darauf an, dass Pflegefachkräfte in ihrem Arbeitsalltag darin aktiv unterstützt werden, gesund und leistungsfähig und damit auch motiviert bleiben zu können.“ In direktem Zusammenhang damit stehe die Gesundheit und Zufriedenheit der Bewohnerinnen und Bewohner. 

„Wenn wir die Lebensqualität und das Wohlbefinden der Bewohnerinnen und Bewohner sowie ihrer Angehörigen weiter verbessern können und zugleich die Gesundheitsförderung für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter systematisch aufsetzen, erzielen wir einen doppelten Effekt, der sich für alle Beteiligten positiv auf die Qualität der Pflege auswirken wird“, ergänzt Schmöller. Die AOK Baden-Württemberg starte deshalb ein entsprechendes Programm, das mit Prof. Dr. Wolfgang Schlicht, emeritierter Sport- und Gesundheitswissenschaften der Universität Stuttgart, konzipiert und ausgearbeitet wurde. Es biete den Pflegeeinrichtungen individuell auf die Rahmenbedingungen der Organisation abgestimmte Optionen, Prävention nachhaltig zu etablieren. Die AOK Baden-Württemberg werde die Unternehmen im Rahmen des Programms mit einem spezialisierten Expertenteam in dem Prozess der Organisationsentwicklung beraten und begleiten.

„Unser Ziel ist es, die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von Pflegeeinrichtungen so weiterzubilden, dass jede Einrichtung zukünftig einen eigenen Gesundheitsmanager besitzt, der das Wohlergehen der Bewohnerinnen und Bewohner und der Kolleginnen und Kollegen im Blick hat und aktiv aus der eigenen Expertise heraus diese systematisch fördern kann“, so Schmöller. Denn entscheidend sei, von Beginn an Wege zu finden, die Maßnahmen dauerhaft im beruflichen Alltag umsetzen können. Nur so entstehe nachhaltig mehr Lebensqualität für alle. Wichtig sei zudem, fordert Schmöller, auch für die Fachkräfte in der ambulanten Pflege rasch vergleichbare Programme aufzusetzen.

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news-3050 Tue, 09 Jul 2019 15:39:06 +0200 Stärkung der Regionen – Ein Rezept gegen Ärztemangel im Ländlichen Raum? Die Zahl der Ärztinnen und Ärzte in Deutschland steigt, das zeigt die jährliche Statistik der Bundesärztekammer. Am 31. Dezember 2018 waren es genau 392.402 tätige Mediziner, das sind 1,9 Prozent mehr als im Vorjahr. Gut für die Großstädte und Ballungszentren in Deutschland. Aber leider wollen die wenigsten jungen Ärzte nach ihrem Medizinstudium aufs flache Land. Im Ländlichen Raum droht besonders bei den Hausärzten ein echter Engpass. Was sind die Gründe und was lässt sich gezielt dagegen tun? Darüber haben gestern Abend (08.07.) Experten aus dem Gesundheitswesen bei der Veranstaltung „AOK Baden-Württemberg im Dialog“ in der Stuttgarter Staatsgalerie diskutiert.

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news-3044 Wed, 03 Jul 2019 10:00:33 +0200 Prävention: Regionale Steuerung statt bundesweiter Gießkanne Rund 50 Millionen Euro für Gesundheitsförderung in Baden-Württemberg Die AOK Baden-Württemberg hat im abgelaufenen Jahr rund 50 Millionen Euro in Präventionsmaßnahmen ihrer Versicherten investiert. „Prävention gewinnt in einer Gesellschaft des langen Lebens besondere Bedeutung“, so Jutta Ommer-Hohl, Fachbereichsleiterin Gesundheitsförderung der AOK Baden-Württemberg. „Wer von klein auf und kontinuierlich etwas für seine Gesundheit tut, schafft die besten Grundlagen für ein Altern in Gesundheit.“ Deshalb liege einer der Schwerpunkte der Gesundheitsförderung der AOK Baden-Württemberg in der Zusammenarbeit mit Sportvereinen, Kitas, Schulen und Hochschulen.

Wichtig sei, so Ommer-Hohl, nicht einfach nur Geld auszugeben, sondern es zielgerichtet und mit nachweisbaren Ergebnissen zu investieren. „Durch unsere starke regionale Verwurzelung kennen wir die konkreten Bedürfnisse vor Ort und können sie durch unsere über Jahre hinweg gewachsenen vertrauensvollen Partnerschaften mit Vereinen, Kitas, Schulen und Hochschulen passgenau bedienen.“ So sei beispielsweise von unabhängiger Seite wissenschaftlich erwiesen, dass das AOK-Präventionsprogramm JolinchenKids die Motorik von Kindern in den rund 350 teilnehmenden Kitas spürbar verbessere. Eine zentralistische Verteilung im Gießkannenprinzip dagegen, bei der jemand irgendwo in der Republik entscheide, wo welche Präventionsmaßnahme angeboten oder unterstützt würde, führe zwangsläufig zu weniger guten Resultaten.

Die AOK Baden-Württemberg beschäftigt in den Bereichen Ernährung, Bewegung, Entspannung/Stressmanagement und psychische Gesundheit aktuell über 500 Präventionsfachkräfte, die Unternehmen und Partner wie Kindertagesstätten, Schulen, Sportvereine, Gemeinden und Pflegeeinrichtungen individuell beraten.

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news-3025 Thu, 27 Jun 2019 13:13:32 +0200 Hermann zu Länderinitiative gegen Importquote: „Exzellent vorgelegt“ AOK Baden-Württemberg begrüßt Anrufung des Vermittlungsausschusses „Der Gesundheitsausschuss des Bundesrats hat exzellent vorgelegt“, urteilt der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann. „Wir unterstützen die Initiative der Länder Brandenburg und Thüringen voll und ganz, über die Plenarsitzung vom 28. Juni den Vermittlungsausschuss anzurufen und damit das Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelverordnung (GSAV) weiter zu verbessern. Die Quotensubvention von fragwürdigen Arzneimittelimporten wird nicht dadurch sinnvoller, dass die Bundesregierung sie im GSAV durch weitere bürokratische Winkelzüge zusätzlich verkompliziert“, stellt Hermann klar. „Wenn dieses Steinzeitinstrument dem Gesundheitsminister nicht durch Argumente auszureden ist, können wir das demokratische Regulativ des Vermittlungsausschusses nur begrüßen.“

Das GSAV hatte am 6. Juni mitsamt einer Regelung, die die Importförderquote nochmals verkompliziert, den Bundestag passiert. Das Protokoll des Gesundheitsausschusses des Bundesrats hält nun dazu fest: „Die Vorschrift stellt eine nicht mehr erforderliche bürokratische Doppelregulierung mit vergleichsweise geringem Einsparpotential dar. Zugleich ist der durch sie beförderte Parallelimportmarkt ein Einfallstor für Arzneimittelfälschungen in den deutschen Markt.“ AOK-Chef Hermann: „Wir weisen gemeinsam mit vielen Kennern der Materie auf den Zusammenhang zwischen staatlicher Importförderung und möglichen Risiken für die Arzneimittelsicherheit der Patientinnen und Patienten seit langer Zeit mit Nachdruck hin. Die Versorgungssicherheit darf nicht den wirtschaftlichen Interessen weniger Importeure geopfert werden. Es wäre fatal, wenn durch einen faulen Kompromiss, wie ihn die Bundesregierung bei der Importquote vorsieht, das Ziel verfehlt wird, das mit dem aktuellen Arzneimittelgesetz eigentlich erreicht werden soll: Mehr Sicherheit in der Versorgung.“

In jüngster Zeit seien in Großbritannien Fälschungen des oralen Gerinnungshemmers Xarelto aufgedeckt worden, führt Hermann weiter aus. Das BfArM hatte am 5. Juni gemeldet, dass bei einem Parallelimporteur eine vollständige Fälschung des Arzneimittels identifiziert worden sei. „Xarelto gehört keiner der beiden Arzneimittelgruppen an, die in dem vom Bundestag verabschiedeten GSAV-Entwurf als Ausnahmen von der Regel definiert wurden“, so Hermann. „Der Vorgang zeigt, dass im Interesse der Versorgungssicherheit an einer vollständigen Abschaffung der Importsubventionierung kein Weg vorbeiführt. Wir setzen jetzt darauf, dass die Länder im Interesse der Patientensicherheit votieren und dem Gesetz in der jetzigen Form ihre Zustimmung verweigern.“

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news-3019 Mon, 24 Jun 2019 14:35:19 +0200 Hörgeräte: Regionalität Entscheidungsfaktor Nummer 1 Gesundheitsversorgung spielt sich regional ab – auch bei Hörgeräten. Für die Versicherten der AOK Baden-Württemberg ist Wohnortnähe der entscheidende Faktor bei der Wahl des Hörakustikers. Dies ergab eine aktuelle Befragung des GKV-Spitzenverbandes, deren Ergebnisse heute (24.06.) vorgestellt wurden. „Regionaler Gestaltungswille und die Kenntnis der konkreten Bedürfnisse vor Ort ergeben einfach eine bessere Hilfsmittelversorgung der Menschen im Land“, so Kyriake Mastroyannis, verantwortlich für die Hilfsmittelversorgung bei der AOK Baden-Württemberg. „Regionalität ist und bleibt ein wichtiger Garant, um entsprechende Versorgungsverträge im Interesse unserer Versicherten zu schließen.“

Insgesamt zeichnet die vorliegende Befragung rund zwei Jahre nach Inkrafttreten des Heil- und Hilfsmittelversorgungsgesetzes (HHVG) ein positives Bild der Qualität von Hörhilfen. Demnach zeigen sich rund 80 Prozent der befragten Versicherten der AOK Baden-Württemberg mit ihrem Hörgerät zufrieden – unabhängig davon, ob sie selbst aufgezahlt haben oder nicht. „Dies bestätigt uns in unserer Überzeugung, dass die von den gesetzlichen Krankenkassen bezahlten Hörgeräte höchste Ansprüche erfüllen“, so Mastroyannis. „Im Interesse unserer Versicherten sehen wir es positiv, dass unsere fortlaufenden Bemühungen um ein Mehr an Qualität auch bei ihnen ankommen.“ Nachholbedarf bestehe bei der vertraglich vereinbarten Beratung durch die Leistungserbringer. „Nur gute zwei Drittel der Befragten geben an, aktiv über die Möglichkeit einer für sie aufzahlungsfreien Versorgung mit modernen und qualitativ hochwertigen Hörgeräten, die dem aktuellen Stand der Technik entsprechen, informiert worden zu sein.“ Hier werde die AOK Baden-Württemberg mit den Hörakustikern ins Gespräch gehen und eine durchgehend aktive Beratung einfordern. Zudem werde man die Beratungsleistungen in Stichproben überprüfen.


Hinweis an die Redaktionen:
Für die Erhebung werteten das Sozialwissenschaftliche Umfragezentrum der Universität Duisburg-Essen und opta data im Auftrag des GKV-Spitzenverbandes die Antworten von 3.457 Versicherte von 14 gesetzlichen Krankenkassen aus, die ein Hörgerät tragen.

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news-2997 Tue, 04 Jun 2019 17:29:50 +0200 Vernetzung in der regionalen Versorgung macht den Unterschied Wissenschaftskongress „Alter plus 3“: Prävention, Rehabilitation und Pflege als Ganzes denken und umsetzen „Wir können zeigen, dass es grundlegende regionale Unterschiede gibt, was den Anteil geriatrischer Patientinnen und Patienten angeht. Um einer möglichen Unterversorgung entgegenzuwirken, sind differenzierte regionale Versorgungsangebote zielführend“, fasst Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg zusammen. Der Wissenschaftskongress „Formel Zukunft – Alter plus 3“ am Dienstag (04.06.2019) stellt die alternde Gesellschaft in den Mittelpunkt. „Gerade in einer Gesellschaft des langen Lebens müssen wir weg vom Kästchendenken in Sektoren. Wir brauchen vernetzte Versorgungskonzepte und den Mut neue Wege zu gehen“, betont Hermann. „Gesundheitsversorgung geschieht vor Ort. Zusammen mit unseren Partnern entwickeln wir vorhandene Strukturen evidenzbasiert und systematisch ausgearbeitet weiter – das funktioniert nicht mit zentralistischen Vorgaben aus Berlin.“

 

Der Heidelberger Psychologe und Gerontologe Professor Andreas Kruse vom Institut für Gerontologie der Uni Heidelberg denkt regional, vernetzt und patientenorientiert: „Das Individuum muss sich auf sein Älterwerden und Alter vorbereiten. Dies gilt mit Blick auf alle Lebensbereiche, von der Gesundheit über die soziale Netzwerkbildung bis hin zur finanziellen Planung und zum Wohnen.“ Kruse stellte auf dem Stuttgarter Kongress ein „Positionspapier Altern“ vor, das die seelisch-geistige Entwicklung als lebenslangen Prozess behandelt. Dabei stützt sich Kruse auf eine qualitative Befragung von Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der AOK Baden-Württemberg zu Aspekten der Versorgung älterer Menschen. In einem Mixed-Methods-Ansatz kombiniert die AOK Baden-Württemberg die qualitativen Aussagen des Gerontologen Kruse mit den Ergebnissen einer quantitativen forsa-Umfrage unter mehr als 500 Teilnehmern. Der große Teil der Befragten erwartet von seiner Kranken- und Pflegekasse, dass bestimmte Angebote auf die Bedürfnisse Älterer zugeschnitten sein sollten, zum Beispiel Beratung zur Bewältigung von Alltagsproblemen (72 %), Vermittlung von Facharztterminen oder Pflegediensten (69 %) sowie Gesundheitskurse (70 %). AOK-Vorstandschef Hermann sieht in diesen Zahlen seinen Ansatz bestätigt: „Wir können es uns nicht mehr leisten, die drei zentralen Versorgungsbereiche und Angebote der Prävention, Rehabilitation und Pflege separat zu denken und brauchen für fundierte Angebote, die in eine gute Versorgungszukunft führen, die wissenschaftlich basierte Weiterentwicklung. Deshalb investiert die AOK Baden-Württemberg seit Jahren in innovative Forschung und moderne, individuell und regional für die Versicherten zugeschnittene Angebote.“

 

Auch Baden-Württembergs Sozial- und Integrationsminister Manne Lucha stellt die Notwendigkeit der Überwindung der Sektoren insbesondere auch für ältere Menschen heraus: „Essenziell ist aus meiner Sicht: Wir müssen viel stärker vom Patienten her, wir müssen verstärkt regional und vernetzt denken – und wir müssen noch mehr das Wissen und die Kompetenz aller handelnden Akteure nutzen. Unser Land ist auch dank der AOK Baden-Württemberg hier bundesweit Vorreiter“, so der Minister weiter. Bereits im Geriatriekonzept 2014 des Landes, das unter anderem auch die AOK Baden-Württemberg mitentwickelt hatte, seien wohnortnah organisierte, ambulant vor stationär ausgerichtete, eng miteinander vernetzte und durchgängig gestaltete Versorgungsstrukturen zugrunde gelegt worden. „Prävention muss also ebenso wie Akutmedizin, Pflege, Rehabilitation und Palliativmedizin in unserem Land in die Versorgung geriatrischer Patienten mit einbezogen sein.“

 

„Die Gesellschaft des langen Lebens ist längst Realität“, resümiert AOK-Chef Hermann zum Stuttgarter Alterskongress. „Wir befinden uns mitten in einer Entwicklung, die die gesamte Gesellschaft umkrempelt – vom Arbeitsmarkt bis zum Rentensystem. Überall sind passende Lösungen gefragt. Auf dem Gesundheits- und Pflegesektor kennt diese niemand besser als die verantwortlichen Akteure vor Ort.“

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news-2995 Fri, 31 May 2019 10:37:20 +0200 Hermann: „Politische Nebelkerzen sparen den Versicherten keinen einzigen Cent“ AOKs stehen für regionale Versorgungssteuerung – Neue Arzneimittelverträge starten im Juni „Vielfach hat man den Eindruck, das sogenannte Faire-Kassenwahl-Gesetz von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn wird vor allem deshalb beklatscht, weil man missgünstig auf die guten Finanzerfolge der AOKs blickt“, sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Diese Ergebnisse fallen uns aber nicht einfach in den Schoß. Sie sind Folge einer klugen regionalen Versorgungssteuerung.“

 

Als Beleg führt der AOK-Chef die Arzneimittelrabattverträge ins Feld, für deren Ausschreibung in acht verschieden großen Gebietslosen Hermann als Verhandlungsführer beauftragt ist. Die 21. Tranche der Verträge tritt zum 1. Juni in Kraft. „Allein die Zuzahlungsbefreiung rabattierter Produkte im Bereich der Hausarztzentrierten Versorgung und der Facharztverträge hat den Versicherten der AOK Baden-Württemberg im letzten Jahr mehr als 35 Millionen Euro gespart. Politische Nebelkerzen sparen dagegen keinen einzigen Cent.“ Die Erlöse aus den Arzneimittelrabattverträgen für Generika hätten es den elf AOKs auch im vergangenen Jahr ermöglicht, in innovative regionale Gesundheitsangebote zu investieren. 2018 habe die AOK-Gemeinschaft durch die Verträge mit Pharmaunternehmen insgesamt 1,79 Milliarden Euro bei den Ausgaben für Medikamente einsparen können. 2017 waren es 1,66 Milliarden.

 

„Von unseren fairen Arzneimittelrabattverträgen profitieren einerseits mittelständische Pharmaunternehmen und andererseits sind sie vor allem auch die Basis für eine gute regionale Versorgung“, fährt Hermann fort. „Diesen Weg wollen wir auch in Zukunft konsequent weitergehen. Doch die Pläne von Minister Spahn für eine erzwungene bundesweite Öffnung aller Krankenkassen würden bei Umsetzung für viele erfolgreiche regionale Versorgungsprojekte auf Dauer das Aus bedeuten.“

 

Zum 1. Juni treten neue AOK-Arzneimittelrabattverträge in Kraft. Die Tranche XXI ersetzt auslaufende Verträge, beinhaltet aber auch Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen, die zum ersten Mal ausgeschrieben wurden. Die neuen Verträge decken ein jährliches Umsatzvolumen bei allen AOKs von rund 2,3 Milliarden Euro ab (Apothekenverkaufspreis). An der neuen Tranche sind 35 erfolgreiche Pharmaunternehmen oder Bietergemeinschaften beteiligt. 20 Fachlose wurden im Mehrpartner-Modell vergeben. Dazu zählen der Magensäurehemmer Omeprazol, der Cholesterinsenker Simvastatin, die Schmerzmittel Diclofenac und Tramadol sowie mehrere Blutdrucksenker.

 

 

 

Die zum 1. Juni 2019 startende Tranche AOK XXI im Überblick:

 

  • Laufzeit: 1. Juni 2019 bis 31. Mai 2021.
  • Verträge über 117 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen in 118 Fachlosen.
  • 20 Fachlose im Mehrpartnermodell vergeben.
  • 35 Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften beteiligt.
  • AOK-Umsatzvolumen: 2,3 Milliarden Euro pro Jahr.

 

 

 

Hintergrund:

 

Die Rabattverträge für Generika ermöglichen Einsparungen ohne Verlust an Qualität in der Arzneimittelversorgung. 2018 haben die gesetzlichen Krankenkassen auf diesem Weg rund 4,4 Milliarden Euro einsparen können. Der Anteil der elf AOKs lag bei 1,79 Milliarden Euro. Das eingesparte Geld steht zum Beispiel für innovative Versorgungsformen zur Verfügung. Die Rabattverträge sorgen zudem nachhaltig für Wettbewerb im Bereich der Generika. Die Verträge der AOKs decken zwei Drittel des Generikamarktes ab und umfassen alle markt- und ausgabenrelevanten Wirkstoffe. Mit Inkrafttreten von AOK XXI laufen Verträge für 292 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen (in 297 Fachlosen) und acht Gebietslosen mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von 5,7 Milliarden Euro (Apothekenverkaufspreis).

 

 

 

Mehr Informationen: aok-rabattvertraege.de

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news-2993 Wed, 29 May 2019 15:08:31 +0200 Hermann: „Alte Eisen gehören nur eines – verschrottet“ AOK Baden-Württemberg: Gesetzliche Arzneiimportsubventionierung ganz abschaffen – keine halbgaren Regelungen „Maßgebliche Experten des Gesundheitswesens sind sich längst darin einig, dass die gesetzlich betriebene Subventionierung der Importquote von Arzneimitteln ein Uraltinstrument ist, das schnellstens verschrottet gehört, und jetzt beschäftigt sich die Große Koalition plötzlich mit neuen halbgaren Änderungen“, so Dr. Christopher Hermann, Vorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Hermann weist den jetzt bekannt gewordenen Änderungsantrag zum Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) entschieden zurück. Demnach sollen zukünftig eine Handvoll ausgewählter Arzneimittel von der Quotensubvention für Importe ausgenommen werden. Demgegenüber hatten Apothekerverbände, verfasste Ärzteschaft und AOK Baden-Württemberg, aber auch namhafte Wissenschaftler und Vertreter der forschenden Pharmaindustrie wiederholt dringend angemahnt, die gesetzliche Importförderquote endlich insgesamt aus dem Verkehr zu ziehen.

 

Lediglich einige ausgewählte Arzneimittelgruppen aus der staatlich angeordneten Importsubventionierung herauszunehmen, so der AOK-Chef weiter, löse die Probleme in der Versorgung für Patientinnen und Patienten nicht: „Die Große Koalition bewegt sich in Richtung Qualität der Versorgung bei den betroffenen Arzneimitteln allenfalls millimeterweise. Potenzielle Qualitätsprobleme werden aber für die Vielzahl der importierten Arzneimittel weiter außer Acht gelassen.“ Offensichtich solle es grundsätzlich weiterhin dabei bleiben, dass subventionierte Importarzneimittel, die ursprünglich nie für den deutschen Markt produziert wurden, mit ihren langen intransparenten Lieferketten über Grenzen hinweg eine sichere Arzneimittelversorgung gefährden können. Unsachgemäße Lagerung und mehrfache Umverpackung ließen durch die Importquote weiterhin das Risiko steigen, dass solche Medikamente auf dem deutschen Markt besonders lukrativ und risikoarm verbreitet werden könnten. „Der unbekannte Umgang mit importierten Medikamenten ist aber“, so Hermann abschließend, „eines der Kernprobleme der Arzneimittelskandale der vergangenen Jahre. Hier hilft nur konsequentes Handeln der verantwortlichen Politik, keine halbgare Scheinlösung.“

 

 

 

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news-2982 Tue, 28 May 2019 09:29:36 +0200 Zwei neue Online-Pflegekurse AOK Baden-Württemberg erweitert digitales Unterstützungsangebot für pflegende Angehörige Die AOK Baden-Württemberg erweitert ihr Online-Unterstützungsangebot für pflegende Angehörige durch zwei neue Online-Pflegekurse zu den Themen “Alzheimer & Demenz” und “Wohnen und Pflege im Alter”.

Als erste von elf Landes-AOKen unterstützt die AOK Baden-Württemberg bereits seit Juni 2018 pflegende Angehörige auch online. Unter https://online-pflegekurse.bw.aok.de bietet die AOK Baden-Württemberg allen Pflegepersonen kostenlose Online-Pflegekurse, eine Pflegestützpunktsuche und einen Pflegekompass, um sich auf die häusliche Pflege vorzubereiten. Mit dem Update im Mai 2019 werden zwei neue Online-Pflegekurse in das Angebot integriert.

Seit dem Going Live im Juni 2018 sind die Nutzerzahlen stetig gestiegen. Das evaluierte Kursangebot – entwickelt und betrieben durch Töchter & Söhne Gesellschaft für digitale Helfer mbH – erfreut sich wachsender Beliebtheit. Die Zufriedenheitswerte aus verschiedenen Nutzerumfragen sind durchgehend sehr gut. So schätzen zum Beispiel 96 Prozent der befragten Teilnehmer die Online-Pflegekurse als gelungen ein. Darüber hinaus würde fast jeder Teilnehmer (98 Prozent) die Online-Pflegekurse an einen Bekannten weiterempfehlen.

Mit den beiden neuen Online-Pflegekursen “Alzheimer & Demenz” und “Wohnen und Pflege im Alter” wird das Angebot um zwei Spezialthemen erweitert. Dabei erfahren Pflegende alles, worauf es bei der Pflege zu Hause ankommt. Tipps und konkrete Handlungsstrategien helfen dabei, Überbelastung zu vermeiden. Insbesondere der Umgang mit Menschen mit Demenz wird tiefgreifend besprochen. Ebenso werden die unterschiedlichsten Wohnformen und -möglichkeiten diskutiert und je nach Ausgangssituation beschrieben und erklärt. Begleitet werden die Kursteilnehmer durch einen jederzeit erreichbaren qualifizierten Expertenrat.

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news-2973 Thu, 16 May 2019 16:43:23 +0200 Zuzahlungsbefreiungen lassen sich jetzt online checken OHA – Ein Auskunftssystem für Apotheken Die AOK Baden-Württemberg hat zum Mai 2019 ein neues Online-Angebot für Apotheken freigeschaltet: OHA. Das Kürzel steht für „OnlineHintergrundAuskunft“. Das Angebot hilft Apothekern dabei, herauszufinden, ob Kunden, die ein Rezept einlösen, zuzahlungsbefreit sind, oder nicht.


Zuzahlungsbefreit oder nicht? Eine verbindliche Antwort auf diese Frage erforderte in der Vergangenheit einen Anruf in den AOK-ServiceCentern oder in den AOK-KundenCentern. Jetzt gibt es die entscheidende Information via Internet.


Apotheken können sich mit ihrem jeweiligen Institutionskennzeichen für OHA und einer gültigen Mail-Adresse registrieren. Für diese Anmeldung sind die Institutionskennzeichen aller in Deutschland zugelassenen Apotheken freigeschaltet. Nach der erfolgreichen Registrierung genügt für das Apothekenpersonal die Eingabe einer Krankenversicherungsnummer, um schnell herauszufinden, ob für einen Kunden eine Zuzahlungsbefreiung nach § 62 SGB V vorliegt. Überprüfen lassen sich damit Zuzahlungsbefreiungen für das aktuelle, das abgelaufene und das folgende Jahr.


OHA hat seinen Praxistest bereits bestanden: Bevor die AOK Baden-Württemberg die Plattform für die Apotheker-Öffentlichkeit freigeschaltet hat, fand eine mehrmonatige Pilotphase statt, an der sechs Apotheken mitgewirkt haben.


zur OnlineHintergrundAuskunft OHA


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news-2970 Wed, 15 May 2019 09:17:51 +0200 Twankenkhaus - die Vision für das optimale Krankenhaus AOK Baden-Württemberg im Gespräch mit Dr. Ulrike Koock vom Verein (in Gründung) #twankenhaus Interview der AOK Baden-Württemberg mit Frau Dr. Ulrike Koock vom Verein (in Gründung) #twankenhaus:

1.Wer sich online zu Gesundheitsthemen informiert, trifft immer öfter auf den Begriff  twankenhaus und online auf  den Hashtag #twankenhaus – wer oder was ist twankenhaus?

Wir sind ein Zusammenschluss von Menschen, die in unserem Gesundheitswesen in den unterschiedlichsten Berufen arbeiten und für bessere Rahmenbedingungen kämpfen - für die Patienten*innen und die Arbeitnehmer. Das Twankenhaus entstand aus dem Wunsch heraus, das perfekte Krankenhaus zu konzipieren. Natürlich können wir aktuell kein Krankenhaus bauen. Aber wir können als Team aus Pflegefachkräften, Ärzte*innen, Therapeuten*innen und Sanitäter*innen auf Missstände aufmerksam machen und Lösungsvorschläge entwickeln.
Das Twankenhaus fußt auf drei Säulen: Zum einen gibt es den theoretischen Diskurs über die Missstände und mögliche Lösungsansätze. Diese erarbeiten und veröffentlichen wir schließlich in Positionspapieren. Und damit unsere Arbeit nicht nur theoretischer Natur ist, haben wir Arbeitsgruppen zu verschiedenen Themen gebildet, unter anderem zum Beispiel „Gesundheitsbildung“ und „Rettungsdienst“. Die Vereinsgründung ist beantragt, die Satzung steht, der Vorstand wird bald gewählt, der Twitter-Account hat etwa 6600 Follower, wir haben eine Homepage und regelmäßige Telefonkonferenzen. Wir sind sehr aktiv und mit vielen Verantwortlichen rund um Krankenhaus und Gesundheitswesen im Gespräch.

2. Was sind die Ziele vom Twankenhaus?

Unser Gesundheitssystem ist zu sehr auf Wirtschaftlichkeit ausgerichtet. Wenn der Patient als „Ware“ oder Investment gesehen wird, ist das gefährlich für ihn und auch für die Arbeitnehmer im Krankenhaus, die diesen Weg mitgehen müssen. Personalmangel an allen Ecken und Enden, Liegezeiten, die sich nicht nach den Bedürfnissen der Erkrankten, sondern nach den Fallpauschalen richten, fehlende Ausbildung und mangelnde Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben. Das sind Probleme, die gelöst werden müssen. Wir möchten mit der Erfahrung von vielen Beteiligten Lösungsvorschläge entwickeln, die den Patienten und den Arbeitnehmern im Gesundheitswesen zugutekommen. Basisdemokratisch mit Hilfe und der Meinung von allen, die mitreden möchten, entwickeln wir durch unsere moderne und unkonventionelle Arbeitsweise über die sozialen Medien und intensiven Diskurs unsere Positionspapiere.

3. Da gibt es ja eine gemeinsame Schnittmenge mit der AOK Baden-Württemberg, zum Beispiel bei der sektorenübergreifenden Versorgung. Wo sehen Sie in dem Themenfeld gute Ansätze?


Wir sind für eine stärkere Zusammenarbeit der verschiedenen Fachdisziplinen untereinander und von Haus- und Fachärzten mit den Krankenhäusern. Das würde die Qualität der Patientenversorgung erhöhen. Es gäbe unterschiedliche Ansatzpunkte: Zum einen muss die haus- und fachärztliche, ambulante Versorgung sichergestellt sein, damit die Patienten ihre Grundversorgung haben. Offene Sprechstunden zu erzwingen halten wir für den falschen Weg, denn in überfüllten offenen Sprechstunden haben Ärzte keine Zeit für eine patientenorientierte Medizin. Wenn die Grundversorgung erfüllt ist, kann ein Krankenhaus sich um die Patienten kümmern, die intensivere Therapie benötigen. Gerade bei chronisch erkrankten Patienten ist eine integrierte Versorgung entscheidend, da oft mehrere Fachärzte oder Kliniken beteiligt sind. Daher muss unbedingt auch über Digitalisierung gesprochen werden. Weil nur im Rahmen der Digitalisierung die Behandler, egal ob Pflegefachkräfte, Therapeuten oder Ärzte, Zugriff auf die Daten haben und nicht jeder der Behandler „seine Baustelle“ bedient. Die Behandler müssen quasi am digitalen runden Tisch sitzen und die beste Therapie für den Patienten finden. Gemeinsam mit dem Patienten, denn gestärkte Patientenkompetenz erhöht durch Zuversicht und Mitarbeit den Heilerfolg.
Die Digitalisierung birgt viele Chancen. Über die Risiken darf man aber nicht hinwegsehen und der Schutz der Daten muss unbedingt gewährleistet sein. Wir erhoffen uns von der Digitalisierung eine Arbeitserleichterung, die so noch nicht gegeben ist, weil auch hier interprofessionelle Zusammenarbeit das Problem darstellt. Dass es geht, zeigen uns positive Beispiele aus dem Ausland. So könnten Patient*innen und Behandler*innen einen großen Nutzen aus dieser Technologie ziehen. Der Schlüssel ist wie in allen Bereichen interprofessionelles Arbeiten, es braucht hierfür Fachleute aus der Medizin, der Informatik, der Medizintechnik und dem Datenschutz, damit sensible Daten verantwortungsvoll behandelt werden. Die Unsicherheit diesbezüglich ist verständlicherweise hoch.

4. Und wo gibt es noch Nachholbedarf?

Der Prävention sollte ein noch höherer Stellenwert zugesprochen werden, denn Prävention heißt ja, Krankheiten zuvorzukommen. Ansätze gibt es diesbezüglich einige. Wir setzen uns zum Beispiel für die Gesundheitsbildung in der Bevölkerung ein. Die aktuelle Medizin ist auf das Heilen von Krankheit ausgerichtet. Besser wäre es, Krankheit erst gar nicht entstehen zu lassen. Und hier kann man ganz früh ansetzen: Ernährung in Kindergärten und Schulen verbessern und lehren, Bewegung und Sport ausbauen, Erste-Hilfe in jungen Jahren beibringen. Und auch bei denjenigen, die schon Patienten*innen sind, ist Prävention wichtig. Man nennt es Sekundärprävention, wenn nach einer Erkrankung Folgeschäden minimiert werden sollen. Zum Beispiel die frühe Mobilisation nach einer Operation, damit Patienten*innen nicht immobil werden und Folgekrankheiten entwickeln. Das darf man nun nicht verwechseln mit den zu schnellen Entlassungen, die es leider häufig gibt. Nein, Patienten*innen benötigen unter Anleitung im Rahmen ihrer Kräfte und Möglichkeiten eine Therapie, die sich auch im ambulanten Sektor zuhause fortsetzt. Wo wir wieder bei der sektorenübergreifenden Versorgung wären. Die „sprechende Medizin“, also das Gespräch zwischen Arzt und Patient, muss außerdem besser vergütet werden, damit mehr Zeit für Patienten*innen genommen werden kann. Das schafft Vertrauen und stärkt die Patientenkompetenz. Aufklärung, Bildung, verbesserte Rehabilitation, ambulante Pflege stärken, die Kompetenzen der Notfallsanitäter*innen erweitern - das alles entastet auch die Krankenhäuser. Natürlich kostet Prävention Geld. Aber langfristig lohnt sich das Engagement.

5. Wie können Krankenkassen dazu beitragen, damit sich die Arbeitsbedingungen in den Kliniken verbessern?

Es gibt multiple Ansatzpunkte, wie man Krankenhäuser entlasten und damit die Arbeitsbedingungen verbessern kann.  Dazu gehört zum Beispiel die Stärkung des ambulanten Sektors bei chronisch kranken Patienten, der Ausbau der ambulanten Pflege sowie die Unterstützung des ärztlichen Bereitschaftsdienstes.
Oft werden chronisch kranke Patient*innen in die Krankenhäuser eingewiesen, weil es ein sogenanntes Versorgungsproblem im ambulanten Sektor gibt: Es ist dort schlicht niemand da, der sich um die Menschen kümmert und das Problem wird auf die Kliniken abgewälzt.
In der ambulanten Pflege stehen Pflegekräfte enorm unter Zeitdruck. Niemand kann einen schwer kranken Menschen in wenigen Minuten effektiv pflegerisch unterstützen. Hier muss ebenfalls angesetzt werden.
Der Ärztliche Bereitschaftsdienst oder die an Krankenhäuser angebundene Notdienstpraxen fungieren oft als „Wellenbrecher“, um die Notaufnahmen zu entlasten.
Ferner können sich Krankenkassen beispielsweise noch stärker an der Bildung und Aufklärung beteiligen und so die Gesundheitskompetenz der Versicherten erhöhen. Bonusprogramme für Seminare und Prävention gibt es von vielen Kassen ja bereits und das kann sicherlich erweitert werden.

6. Wie sehen Sie die Zukunft der Krankenhäuser?

Wir haben mit dem Twankenhaus unser ideales Krankenhaus definiert: Multiprofessionelles Arbeiten auf Augenhöhe, denn kein Arzt*in kann ohne die Pflege handeln, keine Pflege ohne Therapeuten und ohne fähige Sanitäter*innen sind die Patienten „draußen“ schlechter versorgt. Das optimale Krankenhaus handelt abseits von der Ökonomisierung der Patienten*innen und der Gesundheit. Wichtig ist die gemeinsame Entscheidungsfindung mit den Patienten*innen und diese in Entscheidungsprozesse einzubinden. Uns liegt konkret am Herzen, die Patientenkompetenzen zu erweitern. Die ambulante Versorgung sollte an die Krankenhäuser besser angebunden werden, zum Beispiel auch durch eine Stärkung und einen Ausbau der regionalen, niedergelassenen Ärzte. Die Zusammenarbeit von stationärem und ambulanten Sektor ist entscheidend.

7. Was muss sich ändern, um den Patienten*innen eine bestmögliche Versorgung zu bieten?


Es geht um weniger wirtschaftlichen Druck und mehr Zeit. Zeit für Patienten*innen, Zeit für Bildung, Zeit für Privatleben. Es geht um mehr Personal in allen Bereichen, denn auch die Gesundheit der Mitarbeiter ist entscheidend, wenn Patienten optimal versorgt werden wollen. Es geht um mehr Aus-, Fort- und Weiterbildung, denn nur kompetente Mitarbeiter leisten gute Versorgung. Es geht um Stärkung der Patienten*innenkompetenz. Es gibt eine schöne Weisheit: „Der äußere Arzt behandelt, der innere Arzt heilt.“ Gesundheit ist nicht nur apparative Medizin. Gesundheit ist ein Stärken der Prävention und ein Stärken der Ressourcen.

Vielen Dank Dr. Ulrike Koocke  für das Gespräch! Wir sind gespannt, wie #twankenhaus im Gesundheitswesen wirkt und die Bedingungen für Patienten*innen und Mitarbeiter*innen in den Kliniken verbessert. Mehr Informationen zu #twankenhaus unter www.twnknhs.de


Für eine bessere sektorenübergreifende Versorgung hat die AOK Baden-Württemberg bundesweit beachtete Projekte entwickelt und umgesetzt, wie zum Beispiel die Hausarztzentrierte Versorgung mit den angeschlossenen Facharztverträgen oder das patientenorientierte Einweisungs- und Entlassmanagement VESPEERA.


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news-2967 Tue, 14 May 2019 15:30:00 +0200 Infektionen im Krankenhaus vorbeugen Forschungsprojekt gegen Multiresistente Erreger startet in Heidenheim Seit April 2019 testet das Klinikum Heidenheim im Rahmen des Forschungsprojekts STAUfrei vor geplanten Operationen auf Multiresistente Erreger (MRE). Dabei handelt es sich um ein vom Innovationsfonds mit ca. 2,8 Millionen Euro gefördertes Forschungsprojekt, das im Landkreis Heidenheim durchgeführt und von der AOK Baden-Württemberg als größte Krankenkasse im Land als Partner unterstützt wird. Multiresistente Erreger gelten nach wie vor als große Herausforderung im Gesundheitswesen. Als sogenannter „Krankenhauskeim“ ist insbesondere der gegen das Antibiotikum Methicillin resistente MRSA bekannt. Im europäischen Vergleich liegt Deutschland bei der Bekämpfung der Keime hinter den Vorzeigeländern aus Skandinavien und den Niederlanden. Allein bei der AOK Baden-Württemberg gab es im Jahr 2018 rund 3820 Fälle von MRSA-Infektionen. Die meisten dieser Keime kommen jedoch von außen in die Krankenhäuser.

 

Im Rahmen des Projekts werden Patienten, die zu einem geplanten Eingriff ins Klinikum Heidenheim gehen, daher bereits vor dem Eingriff von ihrem behandelnden Arzt auf einen bestimmten Bakterienstamm, den Staphylococcus aureus, getestet. Dieser Keim verursacht besonders nach operativen Eingriffen häufig Infektionen. Um Infektionen auch nach der Operation zu vermeiden, werden Patienten bei STAUfrei nach dem Krankenhausaufenthalt weiter betreut. Dazu erhalten sie bei Behandlungsbeginn einen Patientenpass, der allen an der Behandlung beteiligten Ärzten zeigt, wie der Behandlungsstatus des Patienten aussieht.

 

Die Laufzeit des Projekts beträgt insgesamt drei Jahre. Dabei werden die Effekte auf die Infektionsraten im Landkreis gemessen und ausgewertet, wie viele zusätzliche Kosten und welche Kosteneinsparungen dadurch entstehen. Ziel ist, dass sich die Anzahl der Übertragungen in der Klinik reduziert, und dass weniger Wundinfektionen auftreten. Basierend auf dieser Evaluation bewertet der Gemeinsame Bundesausschuss in Berlin dann, ob das Projekt auf ganz Deutschland ausgeweitet werden soll.

 

Hintergrundinformationen zu STAUfrei:

STAUfrei ist ein sektorenübergreifendes Projekt. Da es sich um ein Forschungsprojekt handelt, sind neben Klinik und niedergelassenen Arztpraxen auch Universitäten beteiligt, um den Erfolg der Maßnahmen zu messen. Zudem unterstützen Krankenkassen, unter ihnen als größter Partner die AOK Baden-Württemberg, bzw. ihre Verbände das Projekt. Die Kliniken Heidenheim gGmbH sind Konsortialführer und koordinieren das gesamte Projekt.

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news-2966 Tue, 14 May 2019 09:50:00 +0200 Neues Angebot der AOK Baden-Württemberg: Ärztliche Zweitmeinung bei Kinderorthopädie Mehr Sicherheit bei der Entscheidung für die optimale Behandlungsmethode Wer mit einer lebensverändernden Diagnose konfrontiert wird, hat Ängste und ist unsicher – vor allem bei der Frage nach der optimalen Behandlungsmethode. Die AOK Baden-Württemberg bietet ihren Versicherten darum eine umfangreiche Unterstützung bei der Einholung einer unabhängigen ärztlichen Zweitmeinung an. Seit April können Versicherte der Südwestkasse auch im Bereich der Kinderorthopädie erfahrene Spezialisten/innen hinzuziehen, um mehr Sicherheit bei der Entscheidung für die optimale Behandlungsmethode zu bekommen. Dieses Angebot im Bereich Kinderorthopädie erweitert die strukturierte ärztliche Zweitmeinung im Fachgebiet Orthopädie aufgrund der starken Nachfrage der Versicherten.

Bei folgenden kinderorthopädischen Erkrankungen und Deformitäten kann eine strukturierte ärztliche Zweitmeinung eingeholt werden: angeborene Formabweichungen von Hüfte oder Füßen (Deformitäten), Abweichung der Gewebestruktur des Skeletts vom normalen Bild (Dysplasien) und Seitabweichung der Wirbelsäule von der Längsachse mit Rotation (Skoliosen). In den rund 230 Kundencentern der AOK Baden-Württemberg oder über das AOK-Med-Telefon unter 0800 1050501 erhalten die Versicherten erste Beratung zu ihren Fragen. Nach Prüfung durch ein Ärzteteam der AOK Baden-Württemberg bekommen sie bei Bedarf schnellstmöglich einen Termin bei einem Spezialisten, der den Erstbefund nochmals beurteilt und in einem persönlichen Gespräch zu den Behandlungsmöglichkeiten berät. Die renommierten Experten/innen im Fachgebiet Kinderorthopädie stehen den Versicherten in verschiedenen baden-württembergischen Kliniken zur Verfügung.

Eine ärztliche Zweitmeinung bietet die AOK Baden-Württemberg ihren Versicherten in folgenden medizinischen Fachgebieten: Orthopädie und Unfallchirurgie, Allgemein- und Viszeralchirurgie, Neurochirurgie, Onkologie, Urologie, Kardiologie, Herzchirurgie sowie Gynäkologie und Geburtshilfe. Mehr Informationen zum Angebot der strukturierten ärztlichen Zweitmeinung der AOK Baden-Württemberg finden Sie hier.

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news-2961 Mon, 13 May 2019 14:01:28 +0200 Hermann: „Es geht um Sicherheit, nicht um Klientelpolitik zu Gunsten von Importeuren“ Becker: „‘Bastelpackungen‘ verunsichern Apothekenkunden“ / AOK Baden-Württemberg und Apotheker für Abschaffung der Subventionsquote für Importarzneimittel „Nichts wird besser, wenn man ein ineffektives Bürokratiemonster noch komplexer macht“, kommentiert Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, die geplante Änderung der Subventionsklausel für Importarzneimittel. „Das ist nicht nur ein bürokratischer Irrweg, es ist vor allem für Patienten schnell gefährlich und finanziell nutzlos.“ Der AOK-Chef warnt davor, jetzt gerade im neuen Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) an jener Klausel festzuhalten, die wiederholt das Haupteinfallstor für die Machenschaften von Hehlerbanden und Arzneimittelfälschern gewesen sei. „Die Interessen von ein paar Subventionsgewinnlern dürfen nicht schwerer wiegen als die Arzneimittelsicherheit. Es geht um Patienten, nicht darum, einem andauernden Problemmarkt per gesetzlicher Quote Umsatz und Gewinn zu garantieren.“

Das Misstrauen, das in der AOK gegen quotengeförderte Importarzneimittel herrscht, teilen viele Apotheker. Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands und Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, beschleicht immer wieder ein ungutes Gefühl, wenn er einen Blick auf die „Bastelpackungen“ wirft, die dank der Quote regulär über den Beratungstisch in der Apotheke wandern können: „Es verunsichert unsere Kunden, wenn Blisterpackungen schräg ausgeschnitten sind, Schachteln mit irgendwelchen Etiketten überklebt wurden oder widersprüchliche Angaben über die enthaltene Arzneimittelmenge auf der Packung stehen. Wir möchten unsere Arbeit nicht durch unseriös wirkende Produkte diskreditiert sehen.“ Ungern erinnert sich Becker an ein Erlebnis mit einem Kunden zurück, der die Apotheke verlassen hatte, um einige Zeit später in Begleitung der Polizei zurückzukehren: Ihn hatte die Aufmachung eines Importarzneimittels entsprechend verunsichert.

Dr. Christopher Hermann ergänzt, die gesetzliche Quotenförderung reize mutmaßliche Betrüger geradezu an, über lange, intransparente Lieferketten quer durch den Kontinent Arzneimittelfälschungen auf den deutschen Markt zu bringen. Ihr Geschäft ist gerade in Deutschland dank der gesetzlichen Quotenförderung besonders lukrativ. Der Bundesrat habe diese Mechanik durchschaut und deshalb nur folgerichtig gehandelt, als er Mitte März die Streichung der Importförderklausel gefordert habe, führt Hermann aus. „Wir appellieren nun dringend an die Abgeordneten des Bundestags, sich in ihren parlamentarischen Beratungen dieser Forderung anzuschließen!“ So sprach sich zuletzt auch die Taskforce ‚Lunapharm‘ nachdrücklich für die Streichung der Reimportförderklausel aus, als Konsequenz aus dem aufgedeckten Skandal um nach Brandenburg eingeschleuste Problemarzneimittel zur Krebsbehandlung. „Das ist ein Fall, der in aller Deutlichkeit zeigt, wie gefährlich eine bürokratische Regelung ist, die Interessen der Reimportlobby Vorrang vor der Arzneimittelsicherheit gewährt“, warnt Hermann. „Es ist hohe Zeit, politisch die notwendigen Konsequenzen zu ziehen!“

 

Die Fotos unter "Bilder und Grafiken" stammen von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Sie zeigen, wie Importarzneimittel aussehen können.

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news-2962 Mon, 13 May 2019 14:01:28 +0200 Hermann: „Es geht um Sicherheit, nicht um Klientelpolitik zu Gunsten von Importeuren“ (Kopie 1) Becker: „‘Bastelpackungen‘ verunsichern Apothekenkunden“ / AOK Baden-Württemberg und Apotheker für Abschaffung der Subventionsquote für Importarzneimittel „Nichts wird besser, wenn man ein ineffektives Bürokratiemonster noch komplexer macht“, kommentiert Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, die geplante Änderung der Subventionsklausel für Importarzneimittel. „Das ist nicht nur ein bürokratischer Irrweg, es ist vor allem für Patienten schnell gefährlich und finanziell nutzlos.“ Der AOK-Chef warnt davor, jetzt gerade im neuen Gesetz für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV) an jener Klausel festzuhalten, die wiederholt das Haupteinfallstor für die Machenschaften von Hehlerbanden und Arzneimittelfälschern gewesen sei. „Die Interessen von ein paar Subventionsgewinnlern dürfen nicht schwerer wiegen als die Arzneimittelsicherheit. Es geht um Patienten, nicht darum, einem andauernden Problemmarkt per gesetzlicher Quote Umsatz und Gewinn zu garantieren.“

Das Misstrauen, das in der AOK gegen quotengeförderte Importarzneimittel herrscht, teilen viele Apotheker. Fritz Becker, Vorsitzender des Deutschen Apothekerverbands und Präsident des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg, beschleicht immer wieder ein ungutes Gefühl, wenn er einen Blick auf die „Bastelpackungen“ wirft, die dank der Quote regulär über den Beratungstisch in der Apotheke wandern können: „Es verunsichert unsere Kunden, wenn Blisterpackungen schräg ausgeschnitten sind, Schachteln mit irgendwelchen Etiketten überklebt wurden oder widersprüchliche Angaben über die enthaltene Arzneimittelmenge auf der Packung stehen. Wir möchten unsere Arbeit nicht durch unseriös wirkende Produkte diskreditiert sehen.“ Ungern erinnert sich Becker an ein Erlebnis mit einem Kunden zurück, der die Apotheke verlassen hatte, um einige Zeit später in Begleitung der Polizei zurückzukehren: Ihn hatte die Aufmachung eines Importarzneimittels entsprechend verunsichert.

Dr. Christopher Hermann ergänzt, die gesetzliche Quotenförderung reize mutmaßliche Betrüger geradezu an, über lange, intransparente Lieferketten quer durch den Kontinent Arzneimittelfälschungen auf den deutschen Markt zu bringen. Ihr Geschäft ist gerade in Deutschland dank der gesetzlichen Quotenförderung besonders lukrativ. Der Bundesrat habe diese Mechanik durchschaut und deshalb nur folgerichtig gehandelt, als er Mitte März die Streichung der Importförderklausel gefordert habe, führt Hermann aus. „Wir appellieren nun dringend an die Abgeordneten des Bundestags, sich in ihren parlamentarischen Beratungen dieser Forderung anzuschließen!“ So sprach sich zuletzt auch die Taskforce ‚Lunapharm‘ nachdrücklich für die Streichung der Reimportförderklausel aus, als Konsequenz aus dem aufgedeckten Skandal um nach Brandenburg eingeschleuste Problemarzneimittel zur Krebsbehandlung. „Das ist ein Fall, der in aller Deutlichkeit zeigt, wie gefährlich eine bürokratische Regelung ist, die Interessen der Reimportlobby Vorrang vor der Arzneimittelsicherheit gewährt“, warnt Hermann. „Es ist hohe Zeit, politisch die notwendigen Konsequenzen zu ziehen!“

 

Die Fotos unter "Bilder und Grafiken" stammen von der Arzneimittelkommission der Deutschen Apotheker (AMK). Sie zeigen, wie Importarzneimittel aussehen können.

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news-2952 Thu, 02 May 2019 14:47:25 +0200 Mehr Sicherheit bei Krankenhauswahl: Positivtransparenzliste für Baden-Württemberg Die AOK Baden-Württemberg veröffentlicht zum 02.05.2019 die aktuelle Mindestmengen-Positivtransparenzliste, die den Menschen im Land eine wichtige Orientierung bei der Wahl ihres Krankenhauses für bestimmte Eingriffe bietet.

Mindestmengen-Positivtransparenzliste – hinter diesem Begriff steckt ein Instrument der Qualitätssicherung für bestimmte Leistungen in Krankenhäusern. Zum Schutz der Patienten dürfen demnach nur Krankenhäuser Leber- und Nierentransplantationen, komplexe Eingriffe an Speiseröhre und Bauchspeicheldrüse, Operationen künstlicher Kniegelenke, Stammzelltransplantationen sowie die Versorgung von Frühchen mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 Gramm durchführen, die die notwendige Erfahrungskompetenz aufweisen. Die Mindestmenge steht für eine Mindestanzahl an Eingriffen und damit verbundener Erfahrung und dient so der Risikominimierung. In Krankenhäusern, in denen die Mindestmengen nicht erfüllt werden, ist unter anderem das Sterberisiko laut Studien signifikant höher.

Die Liste steht am Ende dieser Seite zum Download bereit.

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news-2935 Mon, 15 Apr 2019 14:12:57 +0200 DAK-Chef brilliert mit fehlendem Fachwissen Nur Regionalkassen noch in der Fläche präsent „Das eigene bewusste oder unbewusste Versorgungsversagen gegenüber den eigenen Versicherten mit der Behauptung kaschieren zu wollen, der Wettbewerb sei ungerecht, ist an Unverfrorenheit kaum zu überbieten“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, zu Aussagen des Vorstandsvorsitzenden der DAK, Andreas Storm, die die Stuttgarter Zeitung in ihrer Freitagsausgabe (12.04.2019) zitiert. Die Wahrheit sei dagegen, dass sich die DAK ebenso wie die meisten anderen bundesweiten Kassen mehr und mehr aus der wohnortnahen gesundheitlichen Versorgung, Betreuung und Beratung der Menschen im Land zurückziehe.

Allein die Zahl der Anlaufstellen für Versicherte vor Ort spricht Bände. Wer in ganz Baden-Württemberg auf einer Fläche von über 35.000 Quadratkilometern gerade noch vierzig Geschäftsstellen unterhält, tut gut daran, sich in Bezug auf Regionalität und Vor-Ort nicht als Regionalversteher aufzuspielen. Besonders bedenklich ist, dass der Chef der drittgrößten gesetzlichen Krankenkasse offenbar nicht einmal den Ordnungsrahmen der gesetzlichen Krankenversicherung richtig kennt. Denn anders als Herr Storm es darstellt, kann jeder, der bei der AOK Baden-Württemberg versichert ist, es auch bei einem Umzug in ein anderes Bundesland bleiben. So sieht es das Fünfte Sozialgesetzbuch vor. Herr Storm sollte dies doch gelegentlich mal wieder zur Hand nehmen.

„Die Menschen im Land schätzen die bestehende Freiheit, zwischen mehr als 70 Bundeskassen und regional verwurzelten Kasse wählen zu können“, kommentiert die AOK Baden-Württemberg. So entscheiden sich immer mehr Menschen, ihre gesundheitliche Versorgung der AOK Baden-Württemberg anzuvertrauen – derzeit über 4,45 Millionen, mehr als jemals zuvor. Die AOK Baden-Württemberg ist davon überzeugt, dass ihre Versicherten insbesondere die Nähe zu ihnen und den Ärzte- und Gesundheitspartnern schätzen, die es der größten Kasse im Südwesten ermöglichen, in ihren rund 230 KundenCentern individuell und vor Ort zu beraten und effektive und auf die Region angepasste Versorgungsstrukturen zu schaffen. So profitieren die mehr als 1,6 Millionen Teilnehmer des Haus- und Facharztprogramms, das die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit MEDI und dem Hausärzteverband seit mehr als zehn Jahren erfolgreich auf- und ausbaut, wissenschaftlich erwiesenermaßen gesundheitlich von dieser alternativen Regelversorgung. Dass die Landesaufsicht ein Auge mehr zudrückt als das Bundesversicherungsamt, wie Storm behauptet, ist falsch. Denn die Aufsichten tauschen sich zwei Mal im Jahr intensiv aus, um ihre Aufsichtstätigkeit miteinander abzugleichen. Dies hat auch die Bundesregierung immer wieder bestätigt.

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news-2933 Fri, 12 Apr 2019 09:22:25 +0200 Öffentliche Warnmeldung vor gefährlichem Potenzmittel „Rammbock“ Regierungspräsidium Tübingen warnt vor der Einnahme eines Nahrungsergänzungsmittel Das Regierungspräsidium Tübingen warnt vor der Einnahme eines als rein natürlich bezeichneten Nahrungsergänzungsmittel, das unter der Bezeichnung „Rammbock“ unter anderem über den Internethandel und Wettbüros vertrieben wurde und wird. Das Produkt enthält entgegen den angegebenen Inhaltsstoffen den Wirkstoff „Sildenafil“, der zur Behandlung von Erektionsstörungen des Mannes eingesetzt wird und der nur nach vorheriger ärztlicher Verordnung eingenommen werden darf. Der Wirkstoff „Sildenafil“ ist zudem in einer erhöhten Dosierung festgestellt worden. Die Einnahme des Mittels kann zu erheblichen gesundheitlichen Beeinträchtigungen führen und schlimmstenfalls tödliche Wirkung haben.

Das Regierungspräsidium geht davon aus, dass der Vertrieb in ganz Deutschland erfolgt ist. Personen, die das Mittel „Rammbock“ erworben bzw. erhalten haben, werden gebeten, diese Mittel über den Hausmüll zu entsorgen.

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news-2926 Thu, 04 Apr 2019 11:00:00 +0200 25 Jahre Wegemacher für gesundes Leben Die AOK Baden-Württemberg prägt seit 25 Jahren das Gesundheits- und Pflegegeschehen im Südwesten wesentlich mit und lotet mit ihren Partnern in der Verantwortung für Millionen Menschen die Gestaltungsmöglichkeiten in der gesundheitlichen und pflegerischen Versorgung aus.


Im April 1994 hat sich die AOK Baden-Württemberg aus mehreren Dutzend einzelner AOKs zu einem Unternehmen formiert, das über eine insgesamt mehr als 100-jährige Erfahrung verfügte.

Bewährtes klar erkennen, aber genauso neue Wege ausmachen und dabei immer ganz nah an den Bedürfnissen der Versicherten sein, das macht unsere Haltung und den gemeinsamen Erfolg unserer 10.800 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aus. Als WEGEMACHER für gesundes Leben gehen wir in eine erfolgreiche Zukunft.

wegemacher.de

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news-2924 Tue, 02 Apr 2019 09:58:56 +0200 Resolution gegen Zentralismus und Gleichmacherei in der GKV Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg fordert mehr regionalen Versorgungswettbewerb und lehnt reinen Preiswettbewerb strikt ab Der Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg hat sich am Dienstag (02.04.2019) einstimmig gegen die Zentralisierung im Gesundheitswesen in dem von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn vorgelegten Gesetzentwurf zur Kassenwahl ausgesprochen. Damit werde die bewährte regionale Gesundheitsversorgung gefährdet.

Die vorgesehene Ausgrenzung der ehrenamtlichen und regional verwurzelten Vertreter der Verwaltungsräte der Krankenkassen aus dem Verwaltungsrat des GKV-Spitzenverbandes sei dabei nur die Spitze des Eisbergs. „Insbesondere das Vorhaben, regionale gesetzliche Krankenkassen zwangsweise bundesweit zu öffnen, ist unzumutbar und wird strikt abgelehnt. Wir brauchen nicht weniger, sondern endlich mehr Versorgungswettbewerb“, kritisiert Monika Lersmacher, die alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg. Der Entwurf ziele allein auf Preiswettbewerb und würde zu einem bundesweiten Scheinwettbewerb auch zwischen elf AOKs führen. Offensichtlich solle aber der Weg zu zentralistischen Strukturen freigemacht werden, die letztendlich zu Lasten der Versorgung der Versicherten in den Regionen gehen werden. Mit der Hausarztzentrierten Versorgung und den damit eng vernetzten Facharztverträgen beweise die AOK Baden-Württemberg seit mehr als zehn Jahren, dass regional verankerte Vertragslösungen mit regionalen Partnern zu einer besseren Versorgung für die Versicherten führen.


Eine passgenaue gesundheitliche Versorgung könne nur in regionaler Verantwortung gelingen. Denn nur wer vor Ort ist, könne die Bedürfnisse der Menschen erkennen und auf dieser Grundlage mit Partnern zielgenau gestalten.

Gute Versorgung erfordere Lösungen, die die jeweiligen regionalen Rahmenbedingungen einbeziehen. Deshalb seien im Gesundheitswesen mehr und nicht weniger Gestaltungsmöglichkeiten der Länder sowie der Selbstverwaltung auf Landesebene notwendig. Monika Lersmacher: „Es darf keine Abschaffung regionaler Versorgungsstrukturen geben! Eine zwingende bundesweite Öffnung regionaler Krankenkassen kommt einer Abschaffung regionaler Versorgungsstrukturen gleich und dies geht mit einer Verschlechterung passgenauer Versorgung der Patientinnen und Patienten einher und wird am Ende auf dem Rücken kranker Menschen ausgetragen.“

Für die AOK-Verwaltungsratsvorsitzende zielt der von Bundesgesundheitsminister Spahn vorgelegte Referentenentwurf auf die Gleichmacherei der Krankenkassen, die nicht zu mehr Wettbewerb führe, sondern die Existenz vieler Krankenkassen und damit zahlreiche Arbeitsplätze und die Versorgung der Versicherten aufs Spiel setze: „Dieser Referentenentwurf setzt falsche Anreize für den Wettbewerb und zerstört Strukturen – es ist die Blaupause eines Falsche-Kassenwettbewerb-Gesetzes.“

 

Hinweis an die Redaktionen:

Der Verwaltungsrat ist das wichtigste Organ der Selbstverwaltung der AOK Baden-Württemberg. Das aus 30 Versicherten- und Arbeitgebervertretern (Beitragszahler) bestehende Gremium ist ehrenamtlich tätig. Es ist paritätisch je zur Hälfte mit Vertretern beider Gruppen besetzt. Die Selbstverwalter/-innen auf der Versichertenseite kommen aus den Gewerkschaften und anderen selbstständigen Arbeitnehmerorganisationen. Auf Arbeitgeberseite stellen die Arbeitgebervereinigungen und ihre Verbände die Mitglieder des Verwaltungsrates. Der Verwaltungsrat wird alle sechs Jahre durch Sozialversicherungswahlen ermittelt. Die Arbeitgeber- und Versichertenvertreter im Verwaltungsrat stellen je einen Vorsitzenden. Beide wechseln sich jährlich im Amt des Vorsitzes ab.

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news-2913 Thu, 28 Mar 2019 15:38:01 +0100 Gesund altern als Herausforderung Die Gruppe der Über-80-Jährigen unter den Älteren wächst am stärksten, laut dem statistischen Bundesamt sind es in Deutschland bis 2060 rund 9 Millionen – mehr als jeder Zehnte in Deutschland. Umso wichtiger ist es, dass diese Menschen durch den Ausbau qualitativ hochwertiger Versorgung, Prävention und Rehabilitation in jeder Lebensphase möglichst gesund und fit durchs Leben gehen und dann auch im hohen Alter so selbständig wie möglich sein können. Wie lange wir im Alter möglichst gesund sind, hängt wesentlich davon ab, wie Prävention, Rehabilitation und Pflege ineinandergreifen.

Gezielte Maßnahmen in Prävention und Rehabilitation sind notwendig, damit es gar nicht oder möglichst spät zu Pflegebedürftigkeit kommt. Denn viele Risikofaktoren wie Übergewicht oder Bewegungsmangel, die beispielsweise die Entstehung von Tumorerkrankungen begünstigen und für koronare Herzerkrankungen, Diabetes Typ-2 oder Erkrankungen des Bewegungsapparates verantwortlich sein können, entstehen schon im Kindesalter. Auch die Vermittlung von Gesundheitskompetenz sind wesentliche Faktoren um zu erreichen, dass die Menschen möglichst lange gesund bleiben: Rund ein Drittel der Tumorerkrankungen ließe sich laut Schätzung des Deutschen Krebsforschungszentrums (DKFZ) in Heidelberg vermeiden, wenn ausreichend Krebsprävention betrieben würde. Sogar jede zweite wäre laut DKFZ vermeidbar, wenn neben des Präventionspotentials auch Krebsfrüherkennungs- und Krebsvorsorgemaßnahmen ausgeschöpft würden.

Hinweis an die Redaktionen:
Mit diesen und weiteren Aspekten des Älterwerdens befasst sich das interdisziplinäre Symposium „Altern: Biologie und Chancen“ der Heidelberger Akademie der Wissenschaften vom 28. bis 30. März 2019 unter anderem mit einem Vortrag „Die Gesellschaft des langen Lebens“ von Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Mehr zum Symposium unter www.hadw-bw.de .

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news-2911 Thu, 28 Mar 2019 09:53:18 +0100 Digitalisierung: Kliniken international abgeschlagen Der aktuelle Krankenhaus-Report des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WIdO) zeichnet ein dramatisches Bild der Digitalisierung in deutschen Kliniken, vor allem in kleineren mit unter 200 Betten. Ihr Digitalisierungsgrad liegt, so der Krankenhaus-Report, fast 65 Prozent unter dem EU-Durchschnitt. In Baden-Württemberg hat über die Hälfte der Kliniken 200 Betten oder weniger. Allerdings, so Nadia Mussa, Fachbereichsleiterin Krankenhausversorgung bei der AOK Baden-Württemberg, müsse man sicherlich jedes Haus einzeln betrachten. „Digitale Anwendungen wie beispielsweise ein elektronischer Medikationsplan können maßgeblich zu einer höheren Patientensicherheit beitragen“, so Mussa weiter. „Schon heute und noch mehr morgen wird das Maß der Digitalisierung ein wichtiger Bestandteil von Qualität eines Krankenhauses sein.“

Krankenhäuser, die die Möglichkeiten der Digitalisierung nicht sinnvoll nutzen, könnten damit wettbewerbliche Nachteile erleiden. Laut einer aktuellen Befragung des Meinungsforschungsinstituts forsa wählen bereits jetzt 98 Prozent der Baden-Württemberger ihr Krankenhaus nach Qualitätskriterien aus. Wohnortnähe spielt dagegen nur für 54 Prozent eine übergeordnete Rolle.

 

Hinweis an die Redaktionen:

Für den Krankenhaus-Report „Das digitale Krankenhaus“ untersuchten Wissenschaftler der TU Berlin den Digitalisierungsgrad in 167 Kliniken in ganz Deutschland.

 

 

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news-2907 Tue, 26 Mar 2019 09:51:50 +0100 Faire-Kassenwahl-Gesetz: Bundesgesundheitsminister setzt weiter auf Zentralismus und Dirigismus Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, kritisiert den Referentenentwurf zum Faire-Kassenwahl-Gesetz (GKV-FKG) scharf:

"Gesundheitliche Versorgung spielt sich regional ab. Denn wer vor Ort ist, kennt Bedürfnisse und Bedarfe der Menschen vor Ort besser und kann auf dieser Grundlage zielgenau gestalten. Andernfalls entscheiden Menschen irgendwo in der Republik ohne tiefe Kenntnis über die regionalen Versorgungsstrukturen und -notwendigkeiten konkret in Baden-Württemberg. Das Haus- und Facharztprogramm, das wir gemeinsam mit dem Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg seit einem Jahrzehnt erfolgreich leben und das wissenschaftlich erwiesen zu besserer Versorgung für die Patienten führt, ist das beste Beispiel dafür, dass regionale Gestaltungsbereitschaft und -kompetenz zwingend sind, um Qualität, Struktur und Vernetzung im Interesse der Versicherten zu verbessern.

Herr Spahn will elf AOKs in den bundesweiten Scheinwettbewerb stellen, ob ihm die Zentralisierung in einer Bundes-AOK vorschwebt, weiß ich nicht. Um effiziente und qualitativ hochwertige Versorgungsstrukturen wie zum Beispiel eine hausarztzentrierte Versorgung aufzusetzen, sind aber regionale Verwurzelung und die Kenntnis der Bedürfnisse der Menschen vor Ort unerlässlich.

Als AOK Baden-Württemberg definieren wir uns nicht vor allem über einen Wettbewerb um den niedrigsten Preis, sondern über die bestmögliche Versorgungsqualität. Dabei setzen wir seit Jahren auf Beitragsstabilität und -wirtschaftlichkeit – und das bei einem attraktiven Beitragssatz. Die Menschen im Land geben uns recht. Mittlerweile vertrauen fast 4,5 Millionen Baden-Württemberger ihre gesundheitliche Versorgung der AOK Baden-Württemberg an, so viele wie nie zuvor.

Die aktuelle Gesetzgebung des Bundesgesundheitsministers zeichnet sich durch klare Tendenzen zu noch mehr Zentralismus und Dirigismus aus. Schauen Sie auf die neuen Regelungen zur Heilmittelversorgung im Terminservice- und Versorgungsgesetz (TSVG) oder das Vorhaben der Aushebelung des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA), wie es der Referentenentwurf zum Implantateregister-Errichtungsgesetz (EDIR) vorsieht. Aber es gilt auch: Es kommt kein Gesetz so aus dem parlamentarischen Prozess, wie es hineingeht. Ich gehe davon aus, dass sich die besseren Argumente durchsetzen und Herr Spahn mit seinen Allmachtsphantasien letztlich Schiffbruch erleiden wird."

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news-2898 Mon, 18 Mar 2019 09:09:38 +0100 Forsa-Befragung: Pflegende genießen im Land hohes Ansehen Laut einer repräsentativen Forsa-Befragung der AOK Baden-Württemberg bewundern 87 Prozent der Baden-Württemberger die Pflegekräfte für ihre Arbeit Die Bevölkerung im Südwesten ist voller Anerkennung für Pflegekräfte, wie eine repräsentative Forsa-Befragung der AOK Baden-Württemberg bestätigt: 87 Prozent der Baden-Württemberger bewundern die Pflegekräfte für ihre Arbeit. „Menschen, die auf Betreuung, Unterstützung und Pflege angewiesen sind und diese auch auf gute Weise erleben, würdigen diese Hilfen. Zu Recht werden die, die kompetent beraten, engagiert unterstützen, professionell oder ehrenamtlich betreuen und pflegen immer mehr geachtet – es sind wichtige Aufgaben, denn sie sorgen für Lebensqualität für jeden einzelnen und tragen zum sozialen Frieden in unserer Gesellschaft bei“, so Britta March, Referatsleiterin Pflege und Beratung in der Pflege der AOK Baden-Württemberg.

Dennoch hat das Image des Pflegeberufes auch andere Seiten. Laut Forsa-Befragung könnten sich nur fünf Prozent der 18- bis 60-Jährigen, die noch nicht in der professionellen Pflege gearbeitet haben, vorstellen, in der Altenpflege zu arbeiten. Unter den 18- bis 29-Jährigen sind es sogar nur drei Prozent. Hauptgrund für die ablehnende Haltung ist laut der Befragten die mutmaßlich zu schlechte Vergütung (62 Prozent) „Die Entlohnung der Pflegekräfte muss differenziert betrachtet werden. Das allgemeine Bild, Pflegende seien unterbezahlt, trifft in dieser Pauschalität nicht zu“, so March.

Den Bericht der Forsa-Befragung finden Sie hier, die Tabellen der Forsa-Befragung finden Sie hier.

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news-2896 Sat, 16 Mar 2019 11:00:00 +0100 Regionale Apothekenstatistik unterstreicht Bedarf an innovativen Versorgungskonzepten Die AOK Baden-Württemberg nimmt Apothekenzahlen unter die Lupe Wie ist es um die Versorgung vor Ort mit Arzneimitteln in Baden-Württemberg bestellt? Die AOK Baden-Württemberg hat dazu eine Apothekenstatistik nach Landkreisen und kreisfreien Städten erstellt. Das Ergebnis: Die Apothekenverteilung in Baden-Württemberg ist ausgesprochen heterogen. In ländlichen Regionen sind Apotheken wesentlich weniger präsent als in Ballungszentren. Innovative Versorgungskonzepte können die Versorgung auf dem Land verbessern.

In der Bundesrepublik insgesamt sind Apotheken meistens sehr gut zu erreichen. Dies hat bereits im Jahr 2013 eine Studie des Thünen-Instituts für Ländliche Räume zeigen können: Fast 60 Prozent der Menschen konnten demnach innerhalb von 15 Minuten zu Fuß zu einer Apotheke gelangen. Nur 0,16 Prozent der Menschen wohnen weiter als 15 Kilometer von der nächsten Apotheke entfernt. Wer in Deutschland eine Apotheke braucht, wird innerhalb einer durchschnittlichen PKW-Fahrtzeit von vier Minuten an einer vorbeikommen. Während in der Bundesrepublik 24 Apotheken auf je 100.000 Einwohner kommen, sind es in Baden-Württemberg 23. In Europa reicht die Spanne extrem weit von 87 Apotheken je 100.000 Einwohner in Griechenland bis 8 in Dänemark.

Als große Krankenkasse im Südwesten ist die AOK Baden-Württemberg in einem Bundesland erfolgreich, das markante Unterschiede zwischen städtisch definierten Metropolregionen und großflächig ländlich geprägten Regionen aufweist. So versorgt in der Universitätsstadt Freiburg eine öffentliche Apotheke 548 AOK-Versicherte. Im flächenmäßig mehr als neun Mal größeren Landkreis Biberach kommen dagegen mit 2.122 rund viermal so viele AOK-Versicherte auf eine Apotheke. Die Apothekendichte in ländlicher Umgebung ist viel weiter geknüpft als in den Städten.

AOK Baden-Württemberg für innovative Versorgungslösungen

Die erheblichen Stadt-Land-Unterschiede in der Apothekendichte sind auch eine Folge des verbindlichen Preisbildungssystems für verschreibungspflichtige Arzneimittel. Das Festpreissystem, das auf den Einkaufspreis der Apotheke eine staatlich vorgegebene Packungs- und eine Notdienstpauschale sowie einen prozentualen Aufschlag vorsieht, führt dazu, dass rezeptpflichtige Arzneimittel in jeder Apotheke den gleichen Preis haben. Umsatzsteigerungen können Apotheker somit primär über die Menge der verkauften Arzneimittelpackungen erwirtschaften. Die aber sehen vor allem in der Nachbarschaft einer Arztpraxis ganz anders aus, und so lassen sich Apotheker lieber in der City nieder als in einer Kleinstadt.

Patienten aus ländlichen Regionen mit geringem Verordnungsvolumen werden oft schon heute von den Botendiensten umliegender Apotheken versorgt, wenn in der unmittelbaren Nähe keine Offizin ansässig ist. Durch den Ausbau neuer Versorgungskonzepte kann Baden-Württemberg auch hier zur Vorreiterregion für Deutschland werden. Digitale Rezeptsammelstellen, die telefonisch oder per Messenger mit einer Apotheke in Kontakt stehen, werden derzeit bereits erprobt. Patienten können ihre Rezepte von dort aus unmittelbar nach dem Arztbesuch digital an die ihnen genehme Apotheke übermitteln. Diese versorgt die Patienten über Botengänge und holt die Originalrezepte regelmäßig an der Sammelstelle ab. So wird unkomplizierte und schnelle Versorgung auch auf dem Land besser ermöglicht.

Zudem steht die Einführung des elektronischen Rezepts nun endlich in den Startlöchern. Die Digitalisierung bietet gerade für die Versorgung im ländlichen Raum auch hier große Chancen. Die AOK Baden-Württemberg spricht sich für eine Lockerung der Apothekenbetriebsordnung und des Mehrbesitzverbotes in Regionen mit niedriger Apothekendichte aus. Damit könnten weitere sinnvolle Versorgungskonzepte realisiert und eine innovative Versorgung im Interesse der Patientinnen und Patienten auf den Weg gebracht werden.

 

 

Stadt / LandkreisAnzahl ApothekenAnzahl AOK-VersicherteAOK-Versicherte je Apotheke
Freiburg i. Br.13272.287548
Heidelberg10162.489619
Baden-Baden5938.903659
Karlsruhe171113.698665
Konstanz10271.801704
Schwäbisch Hall59110.7361.877
Freudenstadt3871.5671.883
Tuttlingen3057.8761.929
Alb-Donau-Kreis612.5122.085
Biberach4391.2522.122

Die Auswertung der Apothekendichte bezieht sich auf die über 4,4 Millionen Versicherten der AOK Baden-Württemberg und somit auf fast jeden zweiten Einwohner Baden-Württembergs.


Vom 15. bis 16. März findet in Stuttgart die Interpharm statt. Die Interpharm ist Deutschlands wichtigste pharmazeutische Fortbildungsmesse. Am 16. März 2019 nimmt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, dort an einer Podiumsdiskussion zur apothekenpolitischen Lage teil. Er diskutiert zwischen 10:30 und 11:30 Uhr mit Fritz Becker, Biggi Bender und Karin Maag.

Interpharm

Programm

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news-2871 Tue, 05 Mar 2019 09:52:00 +0100 Fastenzeit – viele Wege des Verzichts Am Aschermittwoch beginnt die traditionelle Fastenzeit bis zum Osterwochenende. Das traditionelle Fasten sieht zwar nicht den kompletten Verzicht auf feste Nahrung vor, sondern den Verzicht auf Fleisch, Wurst, Alkohol und gegebenenfalls Süßigkeiten. Viele nehmen diesen Startschuss und das nahende Frühjahr aber zum Anlass, um mit dem sogenannten Heilfasten, also einem vollständigen Nahrungsentzug, überflüssige Pfunde loszuwerden. Heilfasten sollte dabei immer mit dem Hausarzt besprochen und von ihm begleitet werden, da der abrupte Verzicht auf Nahrung auch für gesunde Menschen eine Belastung bedeutet.

Denn erst nach mehrtägigem Fasten kann das Gehirn die Energieversorgung umschalten. In der Anfangsphase baut der Körper deshalb verstärkt körpereigenes Eiweiß aus der Muskulatur ab, die dadurch geschwächt wird. „Gewichtsabnahme ist beim Heilfasten nur ein netter Nebeneffekt, sollte aber nicht Ziel des Fastens sein, da der Gewichtsverlust nicht nachhaltig ist“, erklärt Anja Ettischer, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK Baden-Württemberg. „Der Körper drosselt den Energieverbrauch auf Sparflamme und Dank Jo-Jo-Effekt kommen die verlorenen Pfunde spätestens an Ostern und Pfingsten wieder auf die Hüften. Nur eine Ernährungsumstellung führt zu dauerhaftem Gewichtsverlust“, so Ettischer.

Allerdings kann Fasten den Auftakt für eine bewusstere und gesündere Ernährung bilden. Wer gesund ist, kann auf sogenanntes Intervallfasten setzen, bei dem es zwei Varianten gibt:  Das Intervallfasten, bei dem an zwei Tagen pro Woche maximal 600 Kalorien zu sich genommen werden, an den übrigen Tagen wird die Kalorienzufuhr gegebenenfalls etwas vermindert, aber ansonsten „normal“ gegessen. Die andere Form des Intervallfastens sieht vor, dass man über 8 Stunden des Tages verteilt die Tagesration an fester Nahrung zu sich nimmt, in den verbleibenden 16 Stunden des Tages hingegen nichts isst. Ob hierfür das Frühstück oder das Abendessen ausgelassen wird, ist eine Typfrage. „Aus gesundheitlicher Sicht können gesunde Erwachsene die in letzter Zeit häufig angepriesene Form des Intervallfastens 16:8 auch über einen längeren Zeitraum durchführen. Natürlich sollte bei den übrigen Mahlzeiten alle wichtigen Nährstoffe in Form einer gesunden, abwechslungsreichen Kost auf den Tisch kommen und viel getrunken werden“, erklärt Ettischer. „Die bewusste Auszeit kann dabei helfen, auf unnötige Kalorien wie abendliche Snacks vor dem Fernseher zu verzichten und somit auch dauerhaft überflüssige Pfunde zu verlieren“, so die Ernährungswissenschaftlerin. Diese Art des Fastens ist gesellschaftskompatibel, weil man ohne Probleme am Mittagessen und wahlweise beim Abendessen oder Frühstück mit der Familie teilnehmen kann und nichts verboten ist.

Ohne Rücksprache mit dem Hausarzt kann übrigens jeder auf den Konsum von Fast Food und Süßigkeiten verzichten. Und auch die reduzierte Nutzung von Smartphone und Fernsehen sind moderne Formen des Fastens.

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news-2872 Tue, 05 Mar 2019 09:52:00 +0100 Fastenzeit – viele Wege des Verzichts Am Aschermittwoch beginnt die traditionelle Fastenzeit bis zum Osterwochenende. Das traditionelle Fasten sieht zwar nicht den kompletten Verzicht auf feste Nahrung vor, sondern den Verzicht auf Fleisch, Wurst, Alkohol und gegebenenfalls Süßigkeiten. Viele nehmen diesen Startschuss und das nahende Frühjahr aber zum Anlass, um mit dem sogenannten Heilfasten, also einem vollständigen Nahrungsentzug, überflüssige Pfunde loszuwerden. Heilfasten sollte dabei immer mit dem Hausarzt besprochen und von ihm begleitet werden, da der abrupte Verzicht auf Nahrung auch für gesunde Menschen eine Belastung bedeutet. Denn erst nach mehrtägigem Fasten kann das Gehirn die Energieversorgung umschalten. In der Anfangsphase baut der Körper deshalb verstärkt körpereigenes Eiweiß aus der Muskulatur ab, die dadurch geschwächt wird. „Gewichtsabnahme ist beim Heilfasten nur ein netter Nebeneffekt, sollte aber nicht Ziel des Fastens sein, da der Gewichtsverlust nicht nachhaltig ist“, erklärt Anja Ettischer, Ernährungswissenschaftlerin bei der AOK Baden-Württemberg. „Der Körper drosselt den Energieverbrauch auf Sparflamme und Dank Jo-Jo-Effekt kommen die verlorenen Pfunde spätestens an Ostern und Pfingsten wieder auf die Hüften. Nur eine Ernährungsumstellung führt zu dauerhaftem Gewichtsverlust“, so Ettischer.

Allerdings kann Fasten den Auftakt für eine bewusstere und gesündere Ernährung bilden. Wer gesund ist, kann auf sogenanntes Interfallfasten setzen, bei dem es zwei Varianten gibt:  Das Intervallfasten, bei dem an zwei Tagen pro Woche maximal 600 Kalorien zu sich genommen werden, an den übrigen Tagen wird die Kalorienzufuhr gegebenenfalls etwas vermindert, aber ansonsten „normal“ gegessen. Die andere Form des Intervallfastens sieht vor, dass man über 8 Stunden des Tages verteilt die Tagesration an fester Nahrung zu sich nimmt, in den verbleibenden 16 Stunden des Tages hingegen nichts isst. Ob hierfür das Frühstück oder das Abendessen ausgelassen wird, ist eine Typfrage. „Aus gesundheitlicher Sicht können gesunde Erwachsene die in letzter Zeit häufig angepriesene Form des Intervallfastens 16:8 auch über einen längeren Zeitraum durchführen. Natürlich sollte bei den übrigen Mahlzeiten alle wichtigen Nährstoffe in Form einer gesunden, abwechslungsreichen Kost auf den Tisch kommen und viel getrunken werden“, erklärt Ettischer. „Die bewusste Auszeit kann dabei helfen, auf unnötige Kalorien wie abendliche Snacks vor dem Fernseher zu verzichten und somit auch dauerhaft überflüssige Pfunde zu verlieren“, so die Ernährungswissenschaftlerin. Diese Art des Fastens ist gesellschaftskompatibel, weil man ohne Probleme am Mittagessen und wahlweise beim Abendessen oder Frühstück mit der Familie teilnehmen kann und nichts verboten ist.

 
Ohne Rücksprache mit dem Hausarzt kann übrigens jeder auf den Konsum von Fast Food und Süßigkeiten verzichten. Und auch die reduzierte Nutzung von Smartphone und Fernsehen sind moderne Formen des Fastens.
 

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news-2868 Thu, 28 Feb 2019 11:57:53 +0100 Tipps gegen den Faschingskater Der Power-Smoothie für den Aschermittwoch Der Kater nach dem Faschingswochenende oder am Aschemittwoch ist in den meisten Fällen die Folge eines großen Wasser- und Mineralstoffverlustes, der in der Regel auf einen hohen Alkoholkonsum am Vorabend zurückzuführen ist. Alkohol führt meist zu Kopfschmerzen und Übelkeit und es gibt nur ein wirksames Mittel gegen den Kater: Auf Alkohol verzichten, zumindest weitgehend. Mit den folgenden Tipps lässt sich der Kater im besten Fall vermeiden oder – wenn es doch zu viel Alkohol war – zumindest zähmen.

Eine gute Basis:
Schon vor der Party eine gute Grundlage schaffen. Experten empfehlen, eine ausgewogene Mahlzeit vorher und immer wieder etwas Herzhaftes zwischendurch zu essen. Fetthaltige Speisen, wie Raclette oder Eintopf sorgen frühzeitig für eine solide Basis im Magen und verzögern im Körper die anschließende Aufnahme von Alkohol.

Viel Wasser trinken:
Da Alkohol dem Körper Wasser entzieht, sollte im Voraus und zwischen den alkoholhaltigen Getränken ausreichend Mineralwasser oder stilles Wasser getrunken werden. Und am besten auch nochmal vor dem Schlafen ein Glas Wasser trinken. So kann der Körper das Flüssigkeitsdefizit besser ausgleichen.

Zeit lassen beim Trinken:
Es dauert einige Zeit, bis sich der Alkohol bemerkbar macht. Deshalb ist es so gefährlich, in kurzer Zeit viel Alkohol zu trinken. Denn auch wenn man keinen Alkohol mehr zu sich nimmt steigt der Alkoholspiegel noch einige Zeit an.

Nicht durcheinander trinken:
Auch die Auswahl der Getränke ist wichtig: Hochprozentiges sollte man besser meiden. Süße alkoholhaltige Mix-Getränke verführen dazu, zu viel und zu schnell zu trinken. Auch damit sollte man also vorsichtig umgehen. Und noch ein Ratschlag: Nicht zu viele verschiedene Getränke nacheinander trinken. Offenbar scheint der Kater danach besonders ausgeprägt zu sein.

Frische Luft:
Ein Spaziergang an der frischen Lust bringt den Kreislauf in Schwung und wirkt Kopfschmerzen entgegen. Wer ein bisschen mehr machen möchte, kann zum Beispiel eine Radtour oder eine kleine Lauf- oder Walkingstrecke im Grünen absolvieren.

Wenn der Kater nicht zu zähmen ist:
Macht sich der Kater am Morgen danach trotzdem bemerkbar, braucht unser Körper Salz und ungesättigte Fettsäuren – auch wenn der Abbau des Alkohols dadurch nicht beeinflusst werden kann. Deshalb empfehlen sich als Frühstück gesalzene Brühe, der klassische Rollmops oder ein Rührei. Kohlenhydrate, beispielsweise Kartoffeln oder Nudeln, liefern Energie, um den Alkohol rasch abzubauen. Reichlich Tee und Wasser gleichen den Flüssigkeitshaushalt des Körpers aus und beschleunigen die Entgiftung. Leckere Smoothies sind nicht nur vitamin- und mineralstoffreich – sie sorgen auch dafür, dass man schnell wieder sein Immunsystem aufbaut!

Unser Tipp: Der Power-Smoothie für den Aschermittwoch

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news-2857 Wed, 20 Feb 2019 11:58:01 +0100 AOK Baden-Württemberg nimmt Gesundheitsversorgung in ländlichen Regionen stärker in den Fokus Südwest-AOK investiert dort zusätzlich 20 Millionen Euro und setzt auf Arztentlastung und Web-Anwendungen Dass mit dem Hausarztvertrag und den Facharztverträgen im Südwesten deutschlandweit einzigartige und spürbar bessere Strukturen geschaffen wurden, zeigen aktuelle Befragungsergebnisse des Meinungsforschungsinstituts forsa. Danach sind drei von vier Baden-Württemberger mit der Hausarztdichte im Land zufrieden (76 Prozent), bei der Facharztversorgung sind es immerhin 55 Prozent. „Was wir gemeinsam mit dem Hausärzteverband und MEDI Baden-Württemberg über zehn Jahre hinweg etabliert und konsequent vorangetrieben haben, ist schlichtweg eine nachhaltig bessere Versorgung. Mittlerweile nehmen 1,6 Millionen Versicherte und 7.500 Haus-, Kinder- und Fachärzte daran teil“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg.

 

Auch wenn die Herausforderungen für die ärztliche Versorgung vor allem in ländlichen Regionen noch nicht konkret spürbar seien, erkennbar seien sie allemal. Hermann: „Ein Drittel der Hausärzte in Baden-Württemberg wird innerhalb der nächsten fünf Jahren voraussichtlich in Ruhestand gehen, außerdem ist mit der Gesellschaft des langen Lebens auch ein wachsender Bedarf an medizinischer Betreuung verbunden. Wir nehmen die ländlichen Regionen deshalb jetzt stärker in den Fokus.“ Die Idee einer Regionalkomponente in der Finanzierung der gesetzlichen Krankenversicherung lehne er in diesem Zusammenhang deutlich ab. „Gelder wie die zusätzlichen 20 Millionen Euro, mit denen wir die Versorgung auf dem Land fördern, zukünftig dirigistisch in tendenziell überversorgte Metropolen zu pumpen, wäre gegen das Interesse der Versicherten.“

 

Dr. Berthold Dietsche, Vorstand des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, bestätigt die schwieriger werdende Situation auf dem Land: „Wir empfehlen ländlichen Gemeinden, in denen sich ein Nachfolgeproblem abzeichnet, sich frühzeitig mit dem ansässigen Hausarzt in Verbindung zu setzen und ihn bei Bedarf bei der Suche eines Praxisnachfolgers zu unterstützen.“ Derzeit seien beispielsweise 20 Gemeinden in Baden-Württemberg über die Internetplattform Perspektive Hausarzt auf der Suche nach einem Hausarzt.

 

Das allein, sind sich die Partner einig, werde aber nicht genügen. Vielmehr müssten auch die Strukturen vor Ort weiter angepasst und verbessert werden. Einen Teil der Lösung sehen sie in der konsequenten Entlastung der Ärzte. Als Beispiel führt Dietsche die VERAHs (Versorgungsassistentinnen und -assistenten in der Hausarztpraxis) an. „Sie unterstützen die Hausärztinnen und -ärzte, indem sie beispielsweise Patienten mit chronischen Erkrankungen regelmäßig in ihrer häuslichen Umgebung besuchen und ihnen dabei helfen, den Umgang mit ihrer Krankheit im Alltag zu meistern“, so Dietsche. Aktuell seien für die Versicherten der AOK Baden-Württemberg 2.200 VERAHs im Einsatz. Wichtiger Baustein sei PraCMan, ein Hausarztpraxis-basiertes Case Management für chronisch kranke Patienten. Es ermögliche den VERAHs durch Software Assessments, Hilfeplanung und Monitoring eine engmaschige Betreuung dieser Versicherten unter Supervision des Hausarztes. 520 VERAHs, die vor allem in ländlichen Regionen tätig sind, stehe für ihre Tätigkeit zudem ein Fahrzeug zur Verfügung, das die Ärzte, die am Hausarztprogramm der AOK Baden-Württemberg teilnehmen, zu vergünstigten Konditionen leasen könnten.

 

Einen vergleichbaren Ansatz gibt es für die Fachärzte. „Nach Vorbild der VERAH übernehmen im Haus- und Facharztprogramm der AOK Baden-Württemberg aktuell mehr als 300 Entlastungsassistentinnen und -assistenten in der Facharztpraxis (EFA) delegationsfähige Aufgaben und tragen dadurch zur Arztentlastung und zur weiteren Verbesserung der Patientenversorgung bei“, so Dr. Norbert Smetak, Stellvertretender Vorsitzender bei MEDI Baden-Württemberg.

 

„Neben der Entlastung der Ärzte wollen wir die strukturierte Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten noch weiter verbessern“, so Hermann. Wie dies gelingen könne, zeige beispielhaft TeleDerm. Dabei werden auffällige Hautveränderungen in der Hausarztpraxis fotografiert und an teilnehmende Hautärzte übermittelt. Innerhalb von nur 48 Stunden erhält der Hausarzt einen Befund und kann auf dieser Grundlage, falls notwendig, weitere Behandlungsschritte einleiten. „Digitale Möglichkeiten wie diese werden wir weiter, wo sie sinnvoll und akzeptiert sind, als wichtigen Baustein der zukünftigen gesundheitlichen Versorgung ausloten“, so der AOK-Chef. Entscheidend sei jedoch, dass sie in vertrauensvolle zwischenmenschliche Strukturen eingebettet seien. Dazu biete das Haus- und Facharztprogramm der AOK Baden-Württemberg beste Voraussetzungen.

 

 

 

Hinweis an die Redaktionen:

Für die repräsentative Erhebung führte das Meinungsforschungsinstitut forsa im Zeitraum von Januar bis Februar 2019 computer-gestützte Telefoninterviews mit 519 Baden-Württembergerinnen und Baden-Württembergern durch.

 

Die vollständigen Befragungsergebnisse sowie weitere Informationen zu PraCMan, TeleDerm und VERAH stehen im Mediaportal der AOK Baden-Württemberg www.aok-bw-presse.de zum Download bereit.

 

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news-2834 Fri, 15 Feb 2019 08:51:07 +0100 Verwaltungsrat der AOK Baden-Württemberg wählt neuen Vorstandsvorsitzenden Johannes Bauernfeind neuer Chef der Südwest-AOK ab 01.01.2020 „Der Verwaltungsrat freut sich, dass mit Johannes Bauernfeind eine hervorragend geeignete Persönlichkeit ab 2020 in der Nachfolge von Herrn Dr. Christopher Hermann an die Spitze der AOK Baden-Württemberg tritt“, so die alternierende Vorsitzende des Verwaltungsrats der AOK Baden-Württemberg, Monika Lersmacher, am Freitag (15.02.2019) nach der Sondersitzung des höchsten Gremiums der mit 4,45 Millionen Versicherten weitaus größten Kranken- und Pflegekasse im Land. Damit sind durch den Verwaltungsrat frühzeitig die Weichen dafür gestellt worden, dass die AOK Baden-Württemberg ihren erfolgreichen Wachstumskurs der letzten Jahre auch zukünftig nahtlos fortsetzen könne. „Die Wahl von Herrn Bauernfeind ist ein klares Signal dafür, dass wir auf Kontinuität in der auf Qualität und Stabilität angelegten Geschäftspolitik der AOK Baden-Württemberg setzen.“

 

Auf seiner Sondersitzung hatte der Verwaltungsrat den 52-jährigen Johannes Bauernfeind einstimmig zum neuen Vorsitzenden der AOK Baden-Württemberg ab 01.01.2020 gewählt. Bauernfeind folgt dem seit Oktober 2011 auf dieser Position amtierenden Dr. Hermann (64), dessen Vertrag Ende des Jahres ausläuft. Johannes Bauernfeind, von Hause Diplom-Volkswirt, ist bei der AOK Baden-Württemberg seit vielen Jahren in verschiedenen Führungspositionen verantwortlich tätig, zunächst als Fachbereichsleiter Krankenhaus und Leiter der von ihm selbst aufgebauten Stabsstelle Versorgungscontrolling und Analytik in der Hauptverwaltung in Stuttgart, in den letzten fünf Jahren als Geschäftsführer der Bezirksdirektion Neckar-Fils mit Sitz in Esslingen. Bauernfeind kennt damit sowohl die strategischen als auch die operativen Notwendigkeiten und Herausforderungen für die fünftgrößte Krankenkasse in Deutschland im hart umkämpften Krankenversicherungsmarkt in geradezu vorbildlicher Art und Weise.

 

Der Verwaltungsrat verbindet, so die alternierende Vorsitzende abschließend, mit seiner Entscheidung die Gewissheit, dass die AOK Baden-Württemberg auch zukünftig zum Wohle ihrer Versicherten und Beitragszahler die herausragende Stellung im Konzert der Kassen in Deutschland festigen und Gesundheits- und Pflegepolitik in Baden-Württemberg entscheidend mitprägen wird.

 

 

 

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news-2829 Thu, 07 Feb 2019 15:03:56 +0100 GSAV-Entwurf geht nicht weit genug AOK Baden-Württemberg plädiert weiterhin für völlige Abschaffung der Importquote Wenn im Jahr 2018 der deutsche Arzneimittelmarkt im Blickpunkt stand, ging es zumeist um Vorkommnisse, die besser nicht vorgekommen wären. Das Bundesgesundheitsministerium reagierte darauf inzwischen mit dem Entwurf eines „Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung“, kurz GSAV. Es soll genau das erreichen, was sein Name nahelegt: Die Sicherheit in der Arzneimittelversorgung erhöhen.


In Baden-Württemberg, in der Schweiz und in Ungarn ließen Ende Januar Ermittler Wohnungen, Büros und Apotheken durchsuchen. Hintergrund der Ermittlungen waren gefälschte Krebsarzneimittel, die aus dem EU-Ausland nach Deutschland importiert wurden.


Gerade die intransparenten Importwege von Arzneimitteln, die nicht für den deutschen Markt hergestellt wurden, stellen eine Gefahr für die Versorgungssicherheit dar. Darüber sind sich mittlerweile fast alle an der Arzneimittelversorgung beteiligten Akteure einig. Der Import-Weg war im vergangenen Jahr auch im Kontext der Ereignisse in Brandenburg ein Einfallstor für gestohlene und gefälschte Arzneimittel. Im Spätsommer und im Herbst 2018 haben sich die AOK Baden-Württemberg, der Deutsche Apothekerverband und die Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg gemeinsam für eine Abschaffung der Importquote stark gemacht.


Der im Kabinett verabschiedete GSAV-Entwurf sieht vor, dass importierte Arzneimittel in den Apotheken bevorzugt abgegeben werden sollen. Er zielt darauf ab, die bestehende Importförderklausel auf ein neues, dreigestuftes Verfahren umzustellen. Die problematische Quotensubvention bliebe dabei weiterhin bestehen. Den bürokratischen Aufwand in den Apotheken würde ein dreistufiges System nicht verringern.


Eine differenzierte Preisabstandsregelung für Importarzneimittel mag für Viele als zaghafter Schritt in die richtige Richtung erscheinen, eine Abschaffung der Importquote und eine Stärkung des direkten Wettbewerbs bleiben aus Sicht der AOK Baden-Württemberg aber weiterhin die einzig sinnvollen Optionen.

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news-2827 Thu, 07 Feb 2019 10:48:20 +0100 Hervorragende Ergebnisse Dickes Lob für die Servicequalität der AOK Baden-Württemberg Die Versicherten der AOK Baden-Württemberg sind mehr als zufrieden mit dem Service ihrer Krankenkasse. Das bestätigt die Marktforschung in eigener Sache. Ein neutraler Kassenvergleich gelangt derzeit zur gleichen Erkenntnis.


Die AOK Baden-Württemberg lässt monatlich von einem Marktforschungsunternehmen telefonische Interviews zur Kundenzufriedenheit durchführen. Hinzu kommen weitere Interviews, in denen es um die nachträgliche Bewertung von Dienstleistungen geht, die AOK-Kunden von ihrer Krankenkasse abgerufen haben. Aus beiden Befragungen lässt sich ein Zufriedenheitsindex ermitteln. Je näher sich dieser am Wert 1 befindet, desto höher ist der ermittelte Grad an Zufriedenheit. Im Jahr 2018 bewegte sich der Index auf dem Wert 1,94, was bedeutet, dass 80 Prozent der befragten Versicherten zufrieden waren mit dem Service der AOK Baden-Württemberg.


Am positivsten bewerteten die Befragten die Freundlichkeit der Mitarbeiter. Sie erreicht den Wert 1,52. Auch die Zeit, die sich die Mitarbeiter für die Anliegen der Versicherten nehmen, erreicht mit 1,69 ein sehr gutes Niveau. Daneben stellen vor allem Aspekte wie Erreichbarkeit (1,68), Öffnungszeiten (1,84) und Wartezeiten (1,85) die Versicherten sehr zufrieden.


Was die intern beauftragte Untersuchung herausfand, bestätigt auch der aktuelle Kassenvergleich des Magazins FOCUS Money, der in der Februar-Ausgabe 2019 erschienen ist. Die AOK Baden-Württemberg findet sich in der Gesamtwertung auf dem ersten Platz der regional geöffneten Krankenkassen. Einen weiteren ersten Platz sichert sie sich im Bereich „Servicequalität“ und erhält damit das Siegel „hervorragend“.


Als „hervorragend“ wertet FOCUS Money außerdem die Kriterien „Digitale Leistungen“, „Transparenz“ und „Besondere Versorgung“.

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news-2825 Wed, 06 Feb 2019 11:17:12 +0100 Angst und Depression in der Schwangerschaft besser erkennen Durch Innovationsfonds gefördertes Projekt Mind:Pregnancy schließt Versorgungslücke Depressionen in Schwangerschaften sollten kein Tabuthema sein. Allein bei der AOK Baden-Württemberg wurde bei mehr als 4.000 Frauen die 2017 ein Kind geboren haben, in der Schwangerschaft eine Depression diagnostiziert, das entspricht über 9 Prozent. Das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA) geförderte Projekt Mind:Pregnancy will Schwangere gezielt auf Störungen der Stimmungslage untersuchen lassen und damit eine Versorgungslücke schließen.  In diesem Programm für mehr Achtsamkeit in der Schwangerschaft haben Versicherte Schwangere der AOK Baden-Württemberg und weiterer teilnehmenden Kassen ab sofort die Möglichkeit, sich auf Anzeichen von Depressionen, Ängsten und Stress untersuchen zu lassen.  Zeigt sich in dieser ersten Untersuchung durch den behandelnden Frauenarzt, dass eine schwangere Frau eine starke psychische Belastung hat, wird sie durch Mitarbeiter der an dem Projekt teilnehmenden Universitäts-Frauenkliniken Heidelberg und Tübingen kontaktiert und bekommt direkt psychologische Hilfe. Schwangere, die mildere Anzeichen von Störungen der Stimmungslage zeigen, werden eingeladen, an einem onlinebasierten Selbsthilfeangebot zur Achtsamkeit teilzunehmen. „Unter Depressionen, Stress und Ängsten – darunter auch ganz konkreter Angst vor der Geburt selbst – leidet nicht nur die Schwangere selbst. Auch für Kind und Familie ist die Erkrankung eine große Belastung“, erklärt Dr. Stephanie Wallwiener, Projektleiterin und Privatdozentin an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg. Mind:Pregnancy soll Schwangere dabei unterstützen Depressions- und Angstsymptome zu erkennen und zu reduzieren und dadurch auch positiv auf eine natürliche und komplikationsarme Geburt hinzuwirken.
Weitere Informationen unter www.mindpregnancy.de

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news-2813 Mon, 28 Jan 2019 15:04:54 +0100 Die meisten vertrauen dem Hausarzt – und sich selbst forsa-Befragung wertet Zufriedenheit mit dem deutschen Gesundheitssystem aus

Eine im Dezember 2018 abgeschlossene Online-Umfrage von forsa hat sich mit der Zufriedenheit baden-württembergischer Patienten mit dem deutschen Gesundheitssystem befasst. Ausgewertet wurden die Antworten von 1009 gesetzlich Krankenversicherten. Im Großen und Ganzen fühlten sich drei Viertel der Befragten gut aufgehoben, in der Bewertung zeigten sich aber individuelle Unterschiede, die viel mit den persönlichen Lebensumständen zu tun haben. Dazu zählt auch die Haltung zu den Möglichkeiten der Telemedizin, die gleichfalls Gegenstand der Umfrage war.

 

Von den befragten Frauen und Männern äußerten sich 46 Prozent zufrieden über das deutsche Gesundheitssystem, 26 Prozent waren sogar außerordentlich zufrieden. Ein Großteil dieser Zufriedenheit scheint das Verdienst der Hausärzte zu sein, denn 85 Prozent der gesetzlich Versicherten gab an, sich bei Beschwerden zuerst an sie zu wenden. Gute Noten gaben zwei Drittel der Befragten zwar auch den Fachärzten, bemängelten jedoch, dass Facharztbesuche oft erst nach langen Wartezeiten für einen Termin möglich seien. Bei Teilnehmern des AOK-FacharztProgramms fallen die Wartezeiten überschaubar aus, denn sie bekommen innerhalb von zwei Wochen einen Termin beim Facharzt, in dringenden Fällen sogar am gleichen Tag.


Wie wichtig das Thema der Wartezeit für Patienten ist, hängt nicht zuletzt von den jeweiligen Lebensumständen ab. Gerade Berufstätige, die Arztbesuche mit ihren Arbeitszeiten in Einklang bringen müssen, empfinden schwierige Terminabstimmungen als hohe Belastung. Unzufrieden mit den Wartezeiten waren 73 Prozent der Berufstätigen aus der Befragung, bei den nicht Berufstätigen waren es elf Prozent weniger.


Die Verantwortung für die eigene Gesundheit sieht die Mehrheit der Befragten aus der forsa-Umfrage bei sich selbst: 72 Prozent geben an, dass sie gerade aus dem Wissen um die eigene Verantwortung ein Gefühl der Sicherheit beziehen. Nur 19 Prozent leiten dieses Gefühl von Sicherheit vor allem aus der Erwartung ab, im Notfall gut versorgt zu werden. Als Pessimisten erweisen sich nur 6 Prozent, die der Meinung sind, dass weder sie selbst noch andere viel für sie tun können, wenn ein Notfall eintritt.


Telemedizin: Noch Luft nach oben


Zur Telemedizin gibt es derzeit einige Modellprojekte in Baden-Württemberg. Die Befragten zeigen sich aber noch skeptisch: Erst 44 Prozent von ihnen können sich eine Video-Sprechstunde als vollwertige Alternative zum Arztbesuch vorstellen. Befragten unterhalb der Altersgrenze von 30 Jahren stehen dieser Möglichkeit offener gegenüber als ältere Befragte, Männern sagt sie eher zu als Frauen. So könnten sich 49 Prozent der Männer, aber nur 39 Prozent der Frauen mit dem Gedanken an eine Video-Sprechstunde anfreunden. Mehr als die Hälfte – nämlich 52 Prozent – sind es nur in der Gruppe der 19- bis 29-jährigen Männer.

 

Am Ende der Seiten unter "Dokumente" finden sich der Ergebnisbericht der zitierten forsa-Befragung sowie eine tabellarische Auswertung dazu.

 

 

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news-2807 Tue, 22 Jan 2019 16:53:51 +0100 Hilfe in besonderen Lebenssituationen Interview mit Sabrina Münch vom Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg Schwere Krankheiten und damit verbundene Pflegebedürftigkeit können Betroffene und ihre Angehörigen vor enorme soziale und familiäre Belastungen stellen. Wenn zu einer einschneidenden Diagnose wie Brustkrebs noch weitere belastende Faktoren kommen z.B. die notwendige Betreuung von Kindern, weil kein anderes Familienmitglied übernehmen kann, brauchen viele jemanden, der sie an die Hand nimmt und als Wegweiser durch den Dschungel von Anträgen und Möglichkeiten führt und so ganz konkrete Hilfestellungen leisten kann. Dies und noch viel mehr gehört zum Aufgabengebiet von Sabrina Münch, Diplom-Sozialpädagogin beim Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg:

Frau Münch, worin besteht denn Ihre Hauptaufgabe?

„Ganz klar im Finden von individuellen Lösungen für Menschen in besonderen Lebenssituationen. Dazu gehört die Beratung von Menschen mit psychischen Erkrankungen, Sucht- oder Krebserkrankungen, die aufgrund weiterer Belastungen oder ungünstiger Umstände die Situation nicht alleine bewältigen und koordinieren können. Dabei geht es um eine ganzheitliche Betrachtung des Menschen und seines Umfelds, um eine stabile Gesamtversorgung herstellen zu können. Daher findet z.B. der Großteil unserer Pflegeberatungen bei den Menschen daheim oder dann im KundenCenter vor Ort statt. Kehrt jemand beispielsweise nach einem Schlaganfall nach Hause zurück und ist weiterhin auf Pflege angewiesen, helfen wir vom Sozialen Dienst indem wir über Leistungen informieren und diese dann auch beantragen und koordinieren: Wir sprechen mit dem Pflegedienst, kümmern uns falls nötig um eine häusliche Hilfe und arbeiten auch mit anderen Netzwerkpartnern wie der Rentenversicherung oder dem Landratsamt zusammen. Wir stellen wo nötig auch Kontakt zu Selbsthilfegruppen her. Und ganz wichtig; Wir nehmen uns Zeit für Sorgen und Ängste und kümmern uns ganz individuell um jeden Betroffenen und dessen Familie.“

Gibt es weitere typische Fälle, um die sich der Soziale Dienst kümmert?

„Zielgruppen Sozialer Arbeit sind insbesondere sozial Benachteiligte, chronisch kranke Menschen, Behinderte oder von Behinderung bedrohte Menschen sowie Menschen mit multimorbiden Krankheitsbildern und einem komplexen individuellen Versorgungs- und Hilfebedarf, den sie selbst nicht oder nur ungenügend bewältigen. Typische Fälle gibt es nicht und schon gar kein 0815-Vorgehen. Wenn wir an der Haustür stehen, wissen wir selbst noch nicht, was uns erwartet und wie die Bedürfnisse der Leute aussehen. Daher sind wir vom Sozialen Dienst auch immer maximal gefordert, weil es immer neue Herausforderungen und andere Umstände gibt. Wir bieten unsere Hilfe an, wenn wir beispielsweise vom Krankenhaussozialdienst über eine Entlassung informiert werden, weil klar ist, dass der Patient zuhause Unterstützung benötigt, aber kein Angehöriger da ist, der das organisieren kann. Oder die Kollegen im AOK KundenCenter machen uns auf Kunden aufmerksam, die unsere Hilfe benötigen. Das ganze Angebot ist aber freiwillig seitens der Versicherten – sprich, wer keine Unterstützung von uns möchte, muss auch keine in Anspruch nehmen. Das kommt manchmal bei älteren Menschen vor, und solange keine akute Gefährdung besteht, werden wir dann auch nicht tätig.“


Was qualifiziert Sie für diese Aufgabe?
„Die Voraussetzung um beim Sozialen Dienst der AOK Baden-Württemberg arbeiten zu dürfen, ist ein abgeschlossenes Studium der Sozialpädagogik mit staatlicher Anerkennung. Bei mir war das ein duales Studium „Soziale Arbeit im Gesundheitswesen“ bei der AOK Baden-Württemberg mit Praxisphasen in der AOK vor Ort. Alle Mitarbeiter haben regelmäßig Seminare zu Gesprächsführung, lösungsorientierter Beratung, Deeskalationsschulungen, fachliche Weiterbildungen (bspw. Sozialrecht) oder eine Zusatzausbildung zur qualifizierten Pflegeberatung mit mehrtägigen Hospitationen im Pflegebereich. Ebenfalls verfügen circa 40 Kolleginnen und Kollegen über eine zertifizierte Weiterbildung für die psychoonkologische Beratung. Das rüstet uns gut für die komplexen und vielfältigen Aufgaben.“


Was berührt Sie in Ihrem Arbeitsalltag am meisten?

„Die Beratung von jungen Menschen, besonders wenn sie unheilbar erkrankt sind und nicht mehr lange zu leben haben. Wenn dann der verzweifelte Partner mit kleinen Kindern die Tür öffnet, geht mir das besonders nahe. Das spornt mich andererseits aber auch an, mein Bestes zu geben, um de Situation für die Familie erträglicher und leichter zu machen. Auch die Einsamkeit von älteren Pflegebedürftigen, bei welchen wir oft der einzige Ansprechpartner sind, berührt mich immer wieder sehr.“

Das klingt nach einer großen emotionalen Herausforderung - wie schaffen Sie es, da abends abzuschalten?
„Wir Kolleginnen und Kollegen sprechen nach schwierigeren Beratungsgesprächen immer darüber und beraten uns gegenseitig, sei es im Büro oder direkt nach der Beratung am Telefon. Während der ersten beiden Berufsjahre haben wir eine berufsbegleitende Supervision um das erlebte besser zu verarbeiten und uns emotional selbst zu schützen und abgrenzen zu können. Ich gebe alles – aber nach Feierabend bin ich selbst an der Reihe, sonst bin ich am nächsten Tag ja auch nicht fit um weiterzumachen. Und wir bekommen auch ganz viel zurück an Dankbarkeit und positiver Rückmeldung -  viele Patienten sind wirklich froh, dass es uns gibt und spiegeln uns das auch und wir merken, dass wir viel Gutes bewirken.“

Jedes Jahr beraten die circa 200 Diplom-Sozialpädagogen des Sozialen Dienstes 20.000 Betroffene und deren Angehörige. Zugang bekommen Versicherte über das KundenCenter, dieses leitet falls nötig an den Sozialen Dienst weiter.

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news-2801 Fri, 18 Jan 2019 09:37:55 +0100 Fehltage steigen leicht an Im Jahr 2018 fehlten die bei der AOK Baden-Württemberg versicherten Berufstätigen im Schnitt 18,6 Tage Der Krankenstand im Südwesten ist nach aktuellen Zahlen der AOK Baden-Württemberg im Vergleich zu den beiden zurückliegenden Jahren leicht gestiegen. Die AOK Baden-Württemberg verzeichnete 2018 im Schnitt pro Mitglied 18,6 Fehltage. Das sind 0,4 Tage mehr als 2017 und 0,2 Tage mehr als 2016. Der Krankenstand ist mit 5,1 Prozent im Vergleich zu 2017 um 0,1 Prozent höher.

 

Wie die aktuellen Zahlen zeigen, sind bei Mitgliedern der AOK Baden-Württemberg insgesamt 3,37 Millionen Fälle von Arbeitsunfähigkeit und 35,84 Millionen Fehltage registriert worden. Die Erwerbspersonen in Baden-Württemberg waren 2018 durchschnittlich (1,8-mal) etwas häufiger krankgeschrieben als im Vorjahr (1,7-mal). Für die krankheitsbedingten Fehltage sind besonders Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems und des Bindegewebes (22,0 Prozent), Krankheiten des Atmungssystems (14,3 Prozent), psychische Störungen (11,3 Prozent) sowie Verletzungen (10,5 Prozent) verantwortlich. Während die Zahlen für Verletzungen nahezu unverändert geblieben sind, belegt die aktuelle Auswertung bei den Krankheiten des Muskel-Skelett-Systems (z. B. Rückenschmerzen, sonstige Bandscheibenschäden und Schulterläsionen) einen leichten Rückgang. Die Zahl der krankheitsbedingten Fehltage, die auf psychische Störungen zurückzuführen sind, ist in den letzten Jahren kontinuierlich leicht angestiegen, und auch die Zahl für Krankheiten des Atmungssystems hat sich leicht erhöht.

 

„Bei den krankheitsbedingten Fehlzeiten der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer liegen Probleme des Bewegungsapparats, aber insbesondere Rückenleiden, mit Abstand an der Spitze. Jeder vierte Krankheitstag in Baden-Württemberg ist mittlerweile auf Rückenschmerzen zurückzuführen“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Zu den Hauptursachen für Rückenbeschwerden zählen Bewegungsmangel, Fehlhaltungen und einseitige Belastungen im Alltag und im Beruf“, erklärt die Expertin mit sportmedizinischer Zusatzqualifikation. Untersuchungen zeigen, dass regelmäßiges körperliches Training wie zum Beispiel Walking, Beweglichkeits- und Krafttraining Arbeitsunfähigkeit wegen chronifizierender Rückenschmerzen deutlich verringert. „Der Arzt sollte den Patienten daher gut informieren und ihn aktiv einbeziehen zur Vorbeugung von Rückenschmerzen und zur Linderung bestehender Beschwerden“, erläutert PD Dr. Sabine Knapstein. Beides orientiert sich an den individuellen Ursachen der Beschwerden und den Risikofaktoren. Die Versorgung im Rahmen des Orthopädie-Vertrags der AOK Baden-Württemberg berücksichtigt unter anderem auch diese wissenschaftlichen Erkenntnisse; AOK-Haus- und FacharztProgramm fördern gemeinsam die engere Vernetzung und den interdisziplinären Austausch der teilnehmenden Ärzte.

 

Mehr als die Hälfte der Mitglieder der AOK Baden-Württemberg (55,9%) war 2018 mindestens einmal krankgeschrieben. Dies entspricht ungefähr den Werten der Jahre 2017 und 2016. Um die Gesundheit der Beschäftigten zu fördern und sie für dieses Thema zu sensibilisieren, bietet die AOK Baden-Württemberg neben typischen gesundheitsförderlichen Maßnahmen auch Maßnahmen zur Verbesserung der Führungs- und Unternehmenskultur, des Betriebsklimas, der Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf bei der Betreuung der Betriebe an. Oft reichen schon wenige Maßnahmen, um rückenschonender zu arbeiten und einseitige Belastungen am Arbeitsplatz zu vermeiden.

 

 

Anmerkung für die Redaktionen:

Der Analyse liegen die Daten von mehr als 2,5 Millionen AOK-versicherten Arbeitnehmern in Baden-Württemberg zugrunde. Der Krankenstand beschreibt die Arbeitsunfähigkeitstage im Kalenderjahr. Mehr als die Hälfte (58 Prozent) aller Arbeitsunfähigkeitstage sind auf die vier beschriebenen Krankheitsarten zurückzuführen.

 

 

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news-2799 Thu, 17 Jan 2019 14:10:44 +0100 Kinder und Familien stärken für eine gesunde Gewichtsentwicklung Innovationsfonds fördert digital gestütztes Behandlungsprogramm für Kinder und Jugendliche mit Übergewicht oder Adipositas und ihre Familien Wissenschaftler des Universitätsklinikums Tübingen freuen sich mit der Landeshauptstadt Stuttgart, der AOK Baden-Württemberg und dem Land Baden-Württemberg über die Förderbekanntmachung des Innovationsfonds. Das von Dr. Florian Junne (Medizinische Universtitätsklinik Tübingen) und Prof. Dr. Stefan Ehehalt (Gesundheitsamt Stuttgart) federführend beantragte Projekt „Stufenmodell Adipositas-Therapie im Kindes- und Jugendalter (STARKids)“ wird über vier Jahre mit insgesamt ca. 4,6 Millionen Euro gefördert.

„Das Leitmotiv des Projekts ist es, Kinder und Familien zu stärken für eine gesunde Gewichtsentwicklung“ sagt Dr. Junne. Das Projekt startet voraussichtlich in der zweiten Jahreshälfte 2019. Es wird mit Unterstützung des Berufsverbandes der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) e. V. in Kinderarztpraxen im Rahmen des Vertrages zur hausarztzentrierten Versorgung (HZV-Vertrag) der AOK Baden-Württemberg und ihrer Vertragspartner durchgeführt. Stuttgarts Sozialbürgermeister Werner Wölfle ist sehr erfreut über die Förderzusage: „Die Förderung dieses wichtigen Projekts ist auch als Ausdruck der hervorragenden und zukunftsgerichteten Arbeit des öffentlichen Gesundheitsdienstes der Landeshauptstadt Stuttgart und des Landes Baden-Württemberg zu sehen.“

In Deutschland sind ca. zwei Drittel der Männer und die Hälfte der Frauen übergewichtig. Diese Entwicklung betrifft auch Kinder und Jugendliche: 15 Prozent sind übergewichtig, sechs Prozent leiden an Adipositas. Viele von ihnen tragen schon im Kindesalter ein erhöhtes Risiko für körperliche und seelische Begleit- und Folgeerkrankungen. Für die Behandlung fehlen in Deutschland bis dato flächendeckende strukturierte ambulante und leitliniengerechte Versorgungsangebote.

„Im Rahmen des nun geförderten neuen Versorgungsmodells STARKids sollen übergewichtige Kinder und Jugendliche, die in den HZV-Vertrag der AOK Baden-Württemberg eingeschrieben sind, in den Kinder- und Jugendarztpraxen identifiziert und in einem ersten Schritt auf bereits bestehende Grund- und Folgeerkrankungen untersucht werden“, erklärt Professor Ehehalt. Die Betroffenen werden daraufhin zu einem einjährigen digital gestützten Schulungsprogramm eingeladen, das auch spielerische Elemente (Gamification) beinhaltet. Hier lernen die Betroffenen und ihre Familien beispielsweise, sich gesundheitsfördernd zu ernähren und zu bewegen und ggf. motivationale Barrieren als Familien zu überwinden. Die Kinder und ihre Eltern erhalten dabei neben dem strukturierten Kontakt mit der Kinderarztpraxis Zugang zu einem innovativen Online-Angebot, das die Inhalte der Schulungen vertieft und erweitert. Über eine Feedback-Funktion der Plattform können Kinderund Jugendärzte Verlaufskontrollen durchführen. Erweist sich der Verlauf als ungünstig, werden die Betroffenen zu einer weiteren Schulung eingeladen. Zudem bietet ihnen das örtliche Gesundheitsamt in dieser intensivierten Stufe eine individuelle Beratung bzgl. weiterführender Therapieangebote an.

„Wir wollen ein innovatives Angebot zur Verfügung stellen, dass zielgruppengerecht und zeitgemäß ist und das den Familien und Kindern vor allem auch Freude machen kann in der Anwendung“ sagt Dr. Junne. Im Erfolgsfall kann eine verbesserte Gewichtsentwicklung der Kinder und Jugendlichen erzielt, die Lebensqualität und soziale Teilhabe langfristig erhöht und das Risiko für Folge- und Begleiterkrankungen gesenkt werden.

Ansprechpartner:

Dr. med. Florian Junne
Medizinische Universitätsklinik Tübingen, Innere Medizin VI
Osianderstr. 5
72076 Tübingen
+49 7071 29 86714
florian.junne@med.uni-tuebingen.de

apl. Prof. Dr. med. Stefan Ehehalt
Gesundheitsamt
Schloßstraße 91
70176 Stuttgart
stefan.ehehalt@stuttgart.de

Dr. Jörg Schweigard
AOK Baden-Württemberg
Presselstr. 19
70191 Stuttgart
0711-2593-229
presse@bw.aok.de

Universitätsklinikum Tübingen
1805 gegründet, gehört das Tübinger Universitätsklinikum zu den führenden Zentren der
deutschen Hochschulmedizin. Als eines der 33 Universitätsklinika in Deutschland trägt es
zum erfolgreichen Verbund von Hochleistungsmedizin, Forschung und Lehre bei. Weit über
400 000 stationäre und ambulante Patienten aus aller Welt profitieren jährlich von dieser
Verbindung aus Wissenschaft und Praxis. Die Kliniken, Institute und Zentren vereinen alle
Spezialisten unter einem Dach. Die Experten arbeiten fachübergreifend zusammen und
bieten jedem Patienten die optimale Behandlung ausgerichtet an den neuesten
Forschungsergebnissen. Das Universitätsklinikum Tübingen forscht für bessere Diagnosen,
Therapien und Heilungschancen, viele neue Behandlungsmethoden werden hier klinisch
erprobt und angewandt.

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news-2789 Mon, 14 Jan 2019 11:25:53 +0100 AOK Baden-Württemberg beruft Beirat Digitalisierung Breites Expertengremium begleitet digitalen Transformationsprozess Die AOK Baden-Württemberg hat einen Beirat aus Experten der Gesundheits- und Digitalwirtschaft berufen, der den Vorstand ab sofort in allen Fragen des weiteren digitalen Transformationsprozesses der größten Krankenkasse im Südwesten beraten wird. „Dass sich die fünftgrößte Krankenkasse in Deutschland bei der digitalen Transformation für die Anregungen und Impulse externen Sach- und Fachverstandes öffnet, begrüße ich als mutigen und richtigen Schritt“, so Prof. Dr.-Ing. Prof. e. h. Wilhelm Bauer, geschäftsführender Institutsleiter des Fraunhofer-Instituts für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO, der in der konstituierenden Sitzung des Beirats zum Vorsitzenden gewählt wurde. Gesundheit sei ebenso wie Digitalisierung ein Megathema. Deren Entwicklung würden unsere Gesellschaft auf Jahre weiter prägen. Daher halte er es für zielführend, möglichst viele unterschiedliche Blickwinkel zu berücksichtigen, wie es der neue Beirat exemplarisch ermögliche.

 

Ausgaben in Höhe von 34 Milliarden Euro, so eine aktuelle Studie, hätte das deutsche Gesundheitswesen 2018 durch Digitalisierung vermeiden können. Zugleich stehe noch jeder vierte Deutsche dem Gedanken ablehnend gegenüber, seine Gesundheitsdaten mit Ärzten, Kliniken und der Krankenkasse zu teilen, wie ein großes Beratungsunternehmen kürzlich in einer repräsentativen Befragung ermittelte. „Mehr digitale Prozesse können die Gesundheits- und Pflegeversorgung der Menschen im Land spürbar verbessern“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. Zugleich gelte: „Qualität schlägt Geschwindigkeit.“ Man müsse Chancen und Risiken jederzeit aufmerksam im Auge behalten und vor allem den Mehrwert für Versicherte und Patienten in den Mittelpunkt aller digitalen Innovationen rücken.

 

Zusammensetzung des Beirats Digitalisierung:

• Prof. Dr. Ing.-Prof. e. h. Wilhelm Bauer, geschäftsführender Leiter Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation IAO

• Dr. med. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender MEDI

• Harry Gatterer, Geschäftsführer Zukunftsinstitut

• Prof. Dr. Christoph Igel, Leiter Educational Technology Lab am Deutschen Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz

• Dr. rer. pol. Ilona Köster-Steinebach, Geschäftsführerin Aktions-bündnis Patientensicherheit

• Prof. Dr. Jörg Martin, Medizinischer Geschäftsführer Regionale Kliniken Holding RKH

• Dr. Alexander Schachinger, Geschäftsführer EPatient RSD

• Frank Stratmann, digitaler Berater und Blogger

• Roland Hamm, Versichertenvertreter

• Götz Anselm Maier, Arbeitgebervertreter

 

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news-2786 Fri, 11 Jan 2019 14:16:27 +0100 AOK Baden-Württemberg bietet Transparenz und Wissen zu Behandlungen Online-Patientenquittung zeigt Kosten der letzten fünf Jahre Versicherte der AOK Baden-Württemberg haben mit der AOK-PatientenQuittung Einblick in ihre persönlichen Gesundheitskosten der letzten fünf Jahre, soweit sie der Krankenkasse vorliegen. Bis 2018 zeigte die AOK-PatientenQuittung die von Leistungserbringern, wie zum Beispiel Ärzten, Apotheken oder Krankenhäusern, geleisteten Investitionen für die letzten 24 Monate an.

Der erweiterte Einblick bietet noch mehr Transparenz in die eigenen Gesundheitskosten und stärkt so die Gesundheitskompetenz. Neben der höheren Transparenz für die Versicherten ermöglicht die Patientenquittung auch den Blick auf Eigenleistungen bei Krankheit und kann so im Rahmen der Steuererklärung hilfreich sein. Bisher nutzen bereits rund 70.000 Patienten diesen Service, der auch Informationen zu speziellen Abrechnungen wie psychotherapeutischen Leistungen, Hochschulambulanzen, Prävention oder Vorsorge- und Rehabilitationsleistungen enthält und auch auf mobilen Endgeräten funktioniert.

Nach der Anmeldung auf dem gesicherten Website-Bereich „Meine AOK“ der AOK Baden-Württemberg steht den Versicherten die Online-Patientenquittung zur Verfügung. Der Zugang erfolgt mit Verwendung von Transaktionsnummern durch das sogenannte mTAN-Verfahren, wie es beispielsweise beim Onlinebanking eingesetzt wird. Dabei wird beim Aufruf der Patientenquittung eine Transaktionsnummer an das Mobiltelefon des Versicherten gesendet, die nach erfolgreicher Eingabe zur Einsicht berechtigt. Mit diesem Verfahren sind die sensiblen Daten bestens geschützt.
Mehr dazu unter www.AOK-bw.de/patientenquittung

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news-2773 Fri, 04 Jan 2019 15:51:08 +0100 Mehr Wettbewerb für effizientere Krankenhauslandschaft Aktuelle Studie stützt Forderungen der AOK Baden-Württemberg Die Analyse „Das deutsche Gesundheitswesen auf dem Prüfstand“ der Unternehmensberatung PwC fordert, nur „systemrelevante“ Krankenhäuser zu schützen und mehr marktwirtschaftlichen Wettbewerb unter den anderen Häusern zu fördern. Denn, so die Studie, aktuell gebe es Überkapazitäten in den Ballungsräumen und Großstädten. Das sehen auch die Verantwortlichen der AOK Baden-Württemberg so: „Das Problem zeigt sich zum Beispiel bei der Versorgung von sehr kleinen Frühgeborenen (mit einem Geburtsgewicht unter 1.250 g) in Baden-Württemberg deutlich,“ sagt Nadia Mussa, Fachbereichsleiterin Krankenhausversorgung der AOK Baden-Württemberg. „Es gibt zu viele Häuser mit relativ geringer Leistungsmenge, was hohe Kosten für Technik und Personal zur Folge hat.“ Gemeinsam mit der Unternehmensberatung Boston Consulting Group hat die Südwest-Kasse ermittelt, dass die auf Frühgeborene spezialisierten Krankenhäuser um 20 Prozent reduziert werden könnten – bei guter Erreichbarkeit und verbesserter Qualität. „Nicht jede Klinik muss alles können, zumal komplexe Behandlungen nur von dafür ausgestatteten Häusern durchgeführt werden sollten, die spezielles Fachpersonal vorhalten und aufgrund hoher Fallzahlen die entsprechende Erfahrung nachweisen können“, so Mussa.

Auch eine Umstellung der Finanzierung von Krankenhäusern fordert die PwC-Studie und trifft bei der AOK Baden-Württemberg auf offene Ohren. Die bisher geteilte Finanzierung der Kliniken – Betriebskosten werden über die Krankenkassen und Investitionen über die Bundesländer finanziert – sorgt oft für Konflikte. „Wenn die Finanzierung von Investitionen und Betriebskosten aus einer Hand kämen, würde das im System ‚Krankenhaus‘ mehr Transparenz und Kontrolle ermöglichen“ so Mussa. Trotz hoher Ausgaben und Versorgung auf hohem Niveau im deutschen Gesundheitswesen liefert das System nur mittelmäßige Ergebnisse, wie OECD-Statistiken regelmäßig zeigen. „Die zersplitterte Krankenhauslandschaft in Baden-Württemberg ist eine Hypothek auf die zukünftige Qualität und Finanzierbarkeit der stationären Versorgung,“ so Mussa. „Wir benötigen auch in Baden-Württemberg eine stärkere Spezialisierung bei den Krankenhäusern, um die bislang gute Qualität der stationären Versorgung in Zukunft zu halten.“

Hier geht es zur WiDO-Studie „Studien belegen: Qualität ist Erfahrungssache“.

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news-2752 Wed, 19 Dec 2018 12:02:42 +0100 „Einiges muss in der Pflege hinterfragt, manches neu gedacht werden“ Knapp 400.000 Pflegebedürftige in Baden-Württemberg stellen das Gesundheitswesen vor neue Herausforderungen Nach aktuellen Veröffentlichungen des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg waren im Dezember 2017 398.612 Menschen im Südwesten pflegebedürftig im Sinne des Pflegegesetzes. Der Anstieg um 21,4 % (plus 70.315 Pflegebedürftige), im Vergleich zur letzten Erhebung aus dem Dezember 2015, verdeutlicht die Herausforderungen rund um die Pflege, die auf das Gesundheitswesen und unsere Gesellschaft zukommen. „Prognosen gehen von einem weiteren Anstieg der Pflegebedürftigen aus, die institutionalisierte Pflege in Baden-Württemberg wie auch in der gesamten Republik steht darum vor großen Herausforderungen“, sagt Andreas Schmöller, Fachbereichsleiter Rehabilitations- und Pflegemanagement bei der AOK Baden-Württemberg. „Es gibt keine Erfahrungen und somit auch keine Blaupause, wie die Gesellschaft diese Herausforderung gut lösen kann.“

Drei Viertel (75,8 Prozent) der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg wurden zum Stichtag zu Hause gepflegt. 56,9 Prozent der Pflegegeldempfänger wurden ausschließlich von Angehörigen gepflegt und 18,9 Prozent von ambulanten Pflegediensten betreut. Knapp ein Viertel (24,1 Prozent) der Betroffenen wurden vollstationär in Heimen versorgt. Nach Angaben des Statistischen Landesamts Baden-Württemberg standen für die ambulante und stationäre Versorgung der Pflegebedürftigen 1.122 ambulante Pflegedienste sowie 1.777 voll- bzw. teilstationäre Pflegeheime im Land zur Verfügung.

Mit den zunehmenden Herausforderungen in der Pflege wird deutlich, dass die bestehende Struktur dringend weiterentwickelt werden muss, um auch in Zukunft qualitativ hochwertige Pflege sicherzustellen. „Einiges muss in der Pflege hinterfragt, manches neu gedacht werden“, ist sich Andreas Schmöller sicher. „Die institutionalisierte Pflege muss sich verändern. Die starre Trennung zwischen Leistungen der Krankenversicherung und denen der Pflegeversicherung entspricht immer weniger der Lebensrealität der Versicherten. Gleiches gilt für die aktuell zwingende Wahl zwischen Pflege in den eigenen vier Wänden oder Pflege im Heim. Um individuelle Antworten auf die unterschiedlichen Lebensentwürfe der Pflegebedürftigen und ihrer Angehörigen geben zu können, ist die enge Kooperation aller Akteure gefragt: Leistungserbringer und Leistungsträger, wie auch Städte, Gemeinden und Kommunen.
Mehr zu den aktuellen Zahlen der Pflege in Baden-Württemberg finden Sie hier.

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news-2750 Wed, 19 Dec 2018 11:40:51 +0100 Rauchfrei ins neue Jahr starten Gewohnheiten aufgeben erfordert starken Willen Zu den beliebtesten Neujahrsvorsätzen gehört für viele Raucher alle Jahre wieder, das Rauchen aufzuhören. Laut einer aktuellen Forsa-Umfrage im Auftrag der AOK Baden-Württemberg bezeichnen sich immerhin 15 Prozent der Baden-Württemberger als „regelmäßige Raucher“ und weitere 7 Prozent als „Gelegenheitsraucher“. Unter den befragten Nichtrauchern gaben dabei 30 Prozent an, früher geraucht zu haben. Was so manchem scheinbar umgehend gelingt, ist für den anderen eine enorme Herausforderung. Wir haben mit Thorsten Kapitzki-Nagler, Suchtexperte bei der AOK-Baden-Württemberg, gesprochen:

„Wie setzte ich denn meinen guten Vorsatz, mit dem Rauchen aufzuhören, in die Tat um? Am 1.1. einfach nicht rauchen?“

Kapitzki-Nagler: „Mark Twain soll gesagt haben ‚Rauchen aufhören ist kinderleicht. Ich habe es schon 100 Mal geschafft‘ und er hatte Recht. Die meisten Raucher brauchen wirklich mehrere Anläufe und Versuche, und bevor Sie nach der besten Strategie fragen: Es gibt da keinen Königsweg! Jeder muss für sich selbst einen Weg finden. Retrospektiv sagen viele Ex-Raucher, dass für sie ausschlaggebend der unbedingte Wille war, aufzuhören. Und genau der zählt.“

„Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg?“

Kapitzki-Nagler: „Im Prinzip ja. Allerdings erschweren körperliche wie psychische Abhängigkeit das Ganze. Menschen handeln ja vernünftig, in ihrer eigenen inneren Logik. Das heißt, sie scheinen für sich einen enormen Vorteil beim Rauchen zu empfinden, der die ja nun jedem bekannten Nachteile - seien es die gesundheitlichen oder auch die finanziellen - schlägt. Rauchen bietet dem Raucher subjektiv beispielsweise Entspannung, Stressabbau, gesellschaftliche Vorzüge, Genuss, weniger Appetit.... Das heißt, Betroffene müssen sich ihrer Motive klarwerden, an ihnen arbeiten und für sich selbst eine Alternative schaffen und dies auch wirklich wollen. Für den einen geht der Weg über Yoga, dem nächsten hilft es, gewohnte Muster zu durchbrechen und z. B. statt Kaffee trinken etwas anderes zu tun, um den Automatismus Kaffee-Kippe zu umgehen. Manchen helfen auch alternative Heilmethoden wie Akkupunktur oder Hypnose, um ihren Willen mit dem Rauchen aufzuhören, zu verstetigen.“

„Gibt es körperliche Abhängigkeit?“

Kapitzki-Nagler: „Grundsätzlich ja. Das kommt natürlich auch auf die Konsummenge und das Konsummuster an – aber starke Raucher, und dazu zählt man ab ca. 15 Zigaretten täglich, merken das durchaus auch körperlich. Jedes Suchtmittel bedient das Belohnungssystem im Gehirn und greift in die Stoffwechselvorgänge ein. Um körperliche Entzugserscheinungen zu mildern, gibt es pharmakologische aber auch psychologische Unterstützungsstrategien. Je nach Ausprägung der körperlichen Abhängigkeit und dem Vorhandensein anderer Risikofaktoren kann es hilfreich sein, sich den Rat seines Hausarztes zu holen.“

„Gibt es weitere Tipps und Tricks?

Kapitzki-Nagler: „Gut sind markante Zeitpunkte, die dabei helfen, alte Muster und Gewohnheiten zu durchbrechen. So zum Beispiel ein Umzug oder auch eine geplante Schwangerschaft oder eine Reise. Aber natürlich auch der Jahreswechsel, da sind Sie im Zweifel nicht allein mit ihrem Vorhaben – und wenn die Freundin oder ein Familienmitglied gleich mitmacht, umso besser.“

„Wann hat man es denn geschafft?“

Kapitzki-Nagler: „Frühestens nach 10 bis 13 Wochen kann man sagen, dass die Betroffenen auf einem guten Weg sind und ihr Verhalten dauerhaft ändern und die neuen Gewohnheiten beibehalten. Vorher ist man höchstens auf dem Weg zum Nichtraucher.“

 

Quelle: Die repräsentative Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der AOK Baden-Württemberg durchgeführt. Befragt wurden zwischen dem 29. Juni und dem 12. Juli 2018 insgesamt 1.010 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Personen ab 18 Jahren in Baden-Württemberg.

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news-2747 Mon, 17 Dec 2018 11:38:10 +0100 Mehr Transparenz im Pharmamarkt dringend notwendig Neues Gesetz zur Arzneimittelaufsicht zeigt in die richtige Richtung Positive Aspekte sieht Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, in dem heute bei der Verbändeanhörung im Gesundheitsausschuss diskutierten Referentenentwurf des Gesetzes für mehr Sicherheit in der Arzneimittelversorgung (GSAV). „Das Gesetz stärkt in einem ersten Schritt die Arzneimittelaufsicht und die Arzneimittelrabattverträge als wirksames Steuerungsinstrument“, unterstreicht Hermann. Rabattverträge sorgten für die Planungssicherheit beim Hersteller und maßgeblich für die Versorgungssicherheit der Patientinnen und Patienten, indem ausreichend Packungen für den deutschen Markt zur Verfügung stehen.

 

Dass der Gesetzesentwurf die Rolle des Bundesinstituts für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM) grundsätzlich stärkt, zeigt für Hermann deutlich in die richtige Richtung. Die AOK Baden-Württemberg habe sich nicht erst seit den Arzneimittelskandalen des Sommers 2018 für deutlich mehr Transparenz im Arzneimittelmarkt eingesetzt und dabei auch die Kernforderung erhoben, dass die Pharmaindustrie dem BfArM in allen versorgungsrelevanten Belangen auskunftspflichtig sein müsse. „Wenn das BfArM künftig auch Namen und Anschrift von Wirkstoffherstellern auf seinem Internetportal angeben muss, bringt das tatsächlich etwas mehr Licht in den Pharmamarkt.“ Doch nicht nur Pharmaunternehmen sollten Lieferprobleme verpflichtend melden – alle Akteure der Handelskette (auch Großhandel und Apotheken) müssten ebenso verpflichtet werden, dem Bundesinstitut als Trustcenter regelmäßig ihre Lagerbestände zu übermitteln, fordert Hermann. Um überhaupt erst abschätzen zu können, wie groß ein etwaiges Problem ist, hält der AOK-Chef zudem eine Nachhaltung der im Markt befindlichen Packungsmengen verschreibungspflichtiger Arzneimittel für überfällig.

 

Ein weiterer erster Schritt in die richtige Richtung sei es auch, dass das Bundesgesundheitsministerium bei der Importförderquote die Einsparungsgrenze von 15 Euro endlich abschaffen möchte.

 

Die noch ausstehende Zustimmung von Bundestag und Bundesrat im parlamentarischen Verfahren vorausgesetzt, könnte das GSAV im Sommer 2019 in Kraft treten.

 

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news-2740 Wed, 12 Dec 2018 11:24:29 +0100 Psychisch kranke Jugendliche besser versorgt Modellvorhaben für intensive ambulante Betreuung verhindert Psychiatrieaufenthalte für Heranwachsende Rund 14.400 Versicherte der AOK Baden-Württemberg im Alter von 16 bis 24 Jahren leiden unter schweren Störungen der Emotionsregulation wie Borderline-Störungen, ausgeprägte ADHS, Störungen des Sozialverhaltens, posttraumatische Belastungsstörungen oder schwere Essstörungen. In den vergangenen 5 Jahren stieg die Anzahl der Versicherten mit solchen Diagnosen um 34 Prozent. Um die psychiatrische Versorgung zu verbessern und zu vermeiden, dass sich die Krankheitsbilder verschlechtern und chronisch werden, initiiert die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit dem Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim und dem BKK Landesverband Süd ein neuartiges Modellvorhaben. „Eine intensive ambulante Betreuung mit festen Ansprechpartnern steht dabei im Vordergrund. Diese soll dazu beitragen, dass weniger Klinikaufenthalte nötig sind und Krisen der jungen Leute rechtzeitig erkannt und behandelt werden“, so Nadia Mussa, Leiterin des Fachbereichs Krankenhausversorgung bei der AOK Baden-Württemberg.

 

Im Jahr 2017 wurden mehr als 900 Versicherte der AOK Baden-Württemberg im Alter von 16 bis 24 Jahren aufgrund von Störungen der emotionalen Regulation im Krankenhaus behandelt. 42,5 Prozent von ihnen waren länger als sechs Wochen im Krankenhaus. „Häufig sind lange und wiederholte Aufenthalte in der Psychiatrie notwendig, was gerade für junge Menschen sehr belastend ist und einen Bruch in ihrer Biografie bedeutet“, so Mussa.

 

Etwa 75 Prozent der schweren psychiatrischen Erkrankungen beginnen in der Adoleszenz, d.h. in einem Alter von 16 bis 24 Jahren. Der frühe Beginn dieser Störungen stellt die Betroffenen vor die Herausforderung, die zentralen Aufgaben des Erwachsenwerdens unter deutlich erschwerten Bedingungen zu bewältigen: „Die Entwicklung der eigenen Identität, Werte und Ziele sowie die Anpassung an wechselnde soziale Bedingungen, müssen unter dem Einfluss von psychischen Erkrankungen gestaltet werden. Hierfür benötigen die Betroffenen Unterstützung durch ein Netz an Therapeuten und Ärzten“, erklärt Professor Dr. Martin Bohus, Wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Psychiatrische und Psychosomatische Psychotherapie am Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim, der gemeinsam mit Professor Dr. Tobias Banaschewski, Ärztlicher Direktor der Kinder- und Jugendpsychiatrie, für das Modellvorhaben und das therapeutische Konzept verantwortlich ist.

 

Vor allem der Übergang von der Kinder- und Jugendpsychiatrie zur Erwachsenenpsychiatrie belaste häufig die Behandlung: „Hier setzt das Modellvorhaben an, indem ein sogenanntes Track-Konzept etabliert wird. Über einen langen Zeitraum haben die Patientinnen und Patienten feste Ansprechpartner, die ihnen zur Seite stehen. Dadurch können viele Krisen vermieden bzw. rechtzeitig erkannt werden, um früh zu intervenieren. Durch diese intensive Begleitung während der gesamten Adoleszenz erreichen wir nachhaltige Behandlungserfolge und vermeiden unnötige Aufenthalte in der Klinik“, so Banaschewski.

 

Katrin Erk, Kaufmännischer Vorstand des ZI, lobt das Engagement der Projektpartner für eine verbesserte Versorgung: „Wir begrüßen es sehr, dass die AOK Baden-Württemberg und der BKK Landesverband Süd mit dem Modellvorhaben innovative Behandlungskonzepte des ZI aufgreift und hierfür die vom Gesetzgeber geschaffenen flexiblen Finanzierungsmöglichkeiten nutzen.“

 

Das Modellvorhaben startete im Herbst 2018, hat eine Laufzeit von 8 Jahren und wird wissenschaftlich evaluiert.

 

 

 

 

Zusätzliche Informationen für Journalisten zum Modellvorhaben:

Der Fokus des Modellvorhabens liegt auf einer Intensivierung der ambulanten Behandlung. Hierfür wird ein sogenanntes Track-Konzept auf Basis der „Dialektisch Behavioralen Therapie“ eingeführt: Im Zentrum der Behandlung steht die Vermittlung von spezifischen Fähigkeiten zur Stresstoleranz, Emotionsregulation, Selbstakzeptanz und zwischenmenschlicher Kompetenz. Die Patientinnen und Patienten erhalten ergänzend zur regulären ambulanten Behandlung in der Hochschulambulanz Gruppentherapien und die Möglichkeit der Behandlung zu Hause (Home Treatment) sowie ein kontinuierliches erlebnispädagogisch basiertes Programm. Hier werden zum Beispiel wöchentliche Gruppenabende, Wochenendaktivitäten oder gemeinsame Ausfahrten angeboten. Bei Stabilisierung der Patienten und nach Abschluss der Einzel- und Gruppentherapien in der Hochschulambulanz erfolgt die kontinuierliche begleitende Betreuung der Patienten über onlinegestützte Kontaktaufnahmen sowie quartalsweise Termine bei Bedarf. Durch diesen langfristig angelegten Behandlungsverlauf und dem damit verbundenen dauerhaften Patientenkontakt können akute Krisen reduziert bzw. kann umgehend dem Bedarf entsprechend behandelt werden.

 

 

Das Modellvorhaben basiert auf der innovativen therapeutischen Arbeit am Adoleszentenzentrum des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit in Mannheim. Das Adoleszentenzentrum ist eine gemeinsame Behandlungseinheit der Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie des Kindes- und Jugendalters, der Klinik für Psychosomatik und Psychotherapeutische Medizin sowie des Instituts für Psychiatrische und Psychosomatische Psychotherapie. Durch die enge Zusammenarbeit dieser drei Abteilungen finden Patienten hier erstmals in Deutschland ein störungsspezifisches und kontinuierliches Behandlungsangebot über die komplette Phase der Adoleszenz.

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news-2739 Wed, 12 Dec 2018 10:24:56 +0100 Zweite ärztliche Meinung: Wichtige Entscheidungshilfe für Patienten Ärzte können jetzt Zulassung zur Abrechnung von Zweitmeinung beantragen Nachdem der Anspruch auf eine Zweitmeinung bei planbaren Eingriffen mit dem GKV-Versorgungsstärkungsgesetz vom 16.07.2015 als neue vertragsärztliche Leistung in § 27b SGB V festgeschrieben wurde, sind nun die Verfahrensregeln des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) in Kraft getreten. Ärzte können bei ihrer Kassenärztlichen Vereinigung ab sofort eine Genehmigung zur Abrechnung von Zweitmeinungen beantragen.

Die Zweitmeinung ist eine unabhängige, neutrale ärztliche Meinung, die Patienten zur Notwendigkeit eines geplanten Eingriffs sowie zu Behandlungsalternativen beraten soll. Sie umfasst die Durchsicht vorliegender Befunde des behandelnden Arztes, ein Anamnesegespräch sowie körperliche Untersuchungsleistungen. Ein rechtlicher Zweitmeinungsanspruch gilt für Versicherte aller gesetzlichen Krankenkassen und besteht vorerst bei zwei Indikationen: Eingriffe an den Gaumen- und/oder Rachenmandeln sowie bei Gebärmutterentfernungen.

Ärztinnen und Ärzte, die eine Zweitmeinung abgeben, müssen die vom G-BA festgelegten Anforderungen an die besondere, eingriffsspezifische Qualifikation erfüllen. Sie müssen eine Facharztbezeichnung aus dem jeweiligen Fachgebiet haben und mindestens fünf Jahre in Vollzeit (bei Teilzeit entsprechend mehr) in der Patientenversorgung dieses Fachgebiets tätig gewesen sein. Zudem dürfen keine Interessenkonflikte vorliegen, die einer Unabhängigkeit der Zweitmeinung entgegenstehen. Darum darf der Arzt, der die Zweitmeinung abgibt, nicht den Eingriff an dem begutachtenden Patienten vornehmen.

„Wir begrüßen die Möglichkeit einer ärztlichen Zweitmeinung, die durch den Gesetzgeber geschaffen wurde, denn Sie hilft Patientinnen und Patienten einzuschätzen, ob ein Eingriff notwendig ist oder es Behandlungsalternativen gibt“, sagt Dr. Leslie Trautrims-Michelitsch, Fachbereichsleiterin Behandlungsmanagement bei der AOK-Baden-Württemberg. „Unabhängig von der gesetzlichen Zweitmeinung, bietet die AOK Baden-Württemberg ihren Versicherten über ihre Satzung ein breites Angebot zur ärztlichen Zweitmeinung, das weit über den gesetzlichen Anspruch hinausgeht.“

Mehr zur Zweitmeinung der AOK Baden-Württemberg finden Sie hier

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news-2734 Fri, 07 Dec 2018 14:30:56 +0100 Die eGK – es kann nur eine geben Ab 1. Januar 2019 können Praxen nur noch die neue eGK auslesen Die Versicherten der AOK-Baden-Württemberg haben in den letzten Wochen und Monaten von Ihrer Krankenkasse ein Schreiben mit der neuen elektronischen Gesundheitskarte (eGK) per Post bekommen. Der Gesetzgeber hat dafür gesorgt, dass Arztpraxen, Psychotherapeuten, Krankenhäuser, Apotheken und Krankenkassen sicher vernetzt werden und das geschieht sicher und datenschutzgerecht über die Gesundheitskarte.

Mit der neuesten Generation der Karte, die oben rechts die Kennung „G 2“ oder „G 2.1“ hat, wird vieles einfacher. Die Versichertenstammdaten, die im Kartenchip gespeichert sind, werden bei jedem Arzt, der bereits an die Telematik-Infrastruktur angeschlossen ist, abgeglichen und gegebenenfalls automatisch aktualisiert. Versichertendaten, wie zum Beispiel der Wohnort nach einem Umzug, sind so immer aktuell. Ebenso werden der Versichertenstatus und die Gültigkeit der Karte überprüft, um Missbrauch zu vermeiden.

Für die Zukunft sind noch weitere Funktionen der eGK geplant, wie zum Beispiel ein Notfalldatensatz, ein elektronischer Medikationsplan, ein elektronischer Organspendeausweis und eine PIN, mit der der Versicherte den Zugriff auf seine medizinischen Daten individuell freigeben kann.

Ab Januar 2019 ist nur noch die aktuelle Generation der Gesundheitskarte gültig, darum sollten Versicherte die alte Karte an die Krankenkasse zurückgeben. Diese kümmert sich dann um ein umweltschutz- und datenschutzgerechtes Recycling der eGK. Mehr zur neuen eGK sehen Sie hier.

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news-2729 Wed, 05 Dec 2018 11:29:33 +0100 Baden-Württemberg fordert Versorgungsreserve für Impfstoffe und Arzneimittel Nach erneutem Impfstoffmangel verlangen Spitzen des Gesundheitswesens im Land Konsequenzen  

Gemeinsame Pressemitteilung

AOK Baden-Württemberg
Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg
Landesapothekerverband Baden-Württemberg

 

Der diesjährige Mangel an Grippeimpfstoffen sorgt für Diskussionen im Land. Spitzenvertreter aus dem Gesundheitswesen fordern jetzt Konsequenzen.

Der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, sieht die Pharmaunternehmen und den Großhandel zwar in der Pflicht, Abhilfe schaffen müsse allerdings der Bund: „Die Impfstoffhersteller haben ihre Zusage an die Politik, die im Zusammenhang mit der Abschaffung der Lieferverträge der Kassen zu Impfstoffen gegeben wurde, nicht eingelöst. An die Stelle der Planungssicherheit ist offensichtlich die Sorge um Überkapazitäten getreten.“ Hermann weiter: „Wir reden hier nicht über irgendwelche Produkte, sondern über unverzichtbare Bestandteile unserer Gesundheitsversorgung. Wenn der Gesetzgeber die Impfstoffhersteller derart aus ihrer Pflicht entlässt, muss er selbst für die Versorgungssicherheit eintreten. Das kann durch Einlagerung von Reservekapazitäten durch den Bund erfolgen.“

Auch Fritz Becker, Präsident des Landesapothekerverbandes, sieht die Lösung in einer nationalen Impfstoff- und Arzneimittelreserve. „Die Apotheken können nur die Impfstoffe ausgeben, die sie bekommen. Offensichtlich scheint das Laissez-faire-System nicht zu funktionieren. Wir fordern daher eine nationale Reserve an wichtigen Impfstoffen und anderen Arzneimitteln, in der wir etwa den Bedarf von mehreren Monaten vorhalten, die Liefereng-pässe überbrücken und die hohe Importabhängigkeit in diesem Bereich ausgleichen können. Wir sehen hier die Arzneimittelhersteller und den Großhandel in der Umsetzungspflicht, die Kosten dafür muss der Bund tragen. Für saisonale Impfstoffe muss ein fixer, für alle verbindlicher Zeitplan her, damit die sinnvollen Vorbestellphasen besser genutzt werden können.“

Dr. Norbert Metke, Vorstandsvorsitzender der Kassenärztlichen Vereinigung Baden-Württemberg, bringt den Unmut der Ärzteschaft zum Ausdruck. „Seit diesem Jahr haben wir wieder die gleiche Situation wie vor den Kassen-Lieferverträgen: Es sind nicht genügend Impfstoffe gegen die Grippeviren vorhanden. Aktuell haben unsere Ärzte bereits den Großteil ihrer Impfstoffe verbraucht. Gemeinsam werden wir dafür Sorge tragen, die verfügbaren Restbestände auch entsprechend der Versorgung zukommen zu lassen. So fragen wir die noch vorhandenen Impfdosen bei unseren Mitgliedern ab und stellen die Information über eine entsprechende Plattform unseren Mitgliedern zur interkollegialen Versorgung der zu Impfenden zur Verfügung. Die gleiche Situation kann auch bei anderen Arzneimitteln auftreten. Kritisch wird es, wenn dann keine Alternative verfügbar ist wie etwa bei patentgeschützten Arzneimitteln. Wir haben kein Verständnis, dass es in einem der höchst entwickelten Staaten der Welt nicht möglich ist, ausreichend Impfstoff und Arzneimittel zur Verfügung zu stellen. Wir wollen gar nicht daran denken, was passiert, wenn wir einmal eine plötzliche Epidemie haben. Hier besteht unbedingt dringender Handlungsbedarf.“

 

 

Kontakt (Pressestellen):

 

Kassenärztliche Vereinigung Baden-Württemberg

Telefon: 0711 7875-3419

 

AOK Baden-Württemberg

Telefon: 0711 2593-229

 

Landesapothekerverband Baden-Württemberg

Telefon: 0711 22334-77

 

 

 

 

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news-2727 Tue, 04 Dec 2018 12:07:57 +0100 Handy und Digitalisierung stressen Arbeitnehmer Jeder zweite Baden-Württemberger hat Probleme beim Einschlafen Die zunehmende Digitalisierung in der Arbeitswelt, ständige Erreichbarkeit auf dem Diensthandy sowie das Verschwimmen der Grenzen zwischen Privat- und Berufsleben fordern ihren Tribut. Eine aktuelle Umfrage der Universität St. Gallen hat erneut bestätigt, dass Arbeitnehmern, die IT- und Kommunikationstechnik in ihrer Freizeit beruflich nutzen, weniger zufrieden sind und sich emotional erschöpft fühlen. Auch im Südwesten haben Arbeitnehmer offensichtlich mit diesen Herausforderungen der Digitalisierung zu kämpfen, denn eine Forsa-Studie, die im letzten Jahr von der AOK Baden-Württemberg beauftragt wurde, bestätigt, dass 52 Prozent der Baden-Württemberger Probleme beim Einschlafen haben: Bei 4 Prozent der Befragten ist dies sehr häufig der Fall, bei 10 Prozent häufig und weiteren 38 Prozent fällt das Einschlafen ab und zu schwer. Eine mögliche Ursache für diese Probleme sind auch in der Flexibilisierung der Arbeitswelt und der damit verbundene Nutzung von Handy, Tablet oder Notebook bis in die Nacht zu suchen. In Baden-Württemberg nutzen laut Forsa-Umfrage zwei Drittel der Bürger ab 18 Jahre (65 Prozent) abends einen Computer, ein Notebook, ein Tablet oder ein Smartphone – bei den Jüngeren ist der Anteil erwartungsgemäß höher als bei den Älteren. 30 Prozent dieser Personen schalten es zwei bis drei Stunden vor dem Schlafengehen aus oder auf Standby. 44 Prozent nutzen das Gerät bis kurz vor dem ins Bett gehen und 23 Prozent sogar noch im Bett.

„Meist tragen mehrere Faktoren zu Schlafstörungen bei, unter anderem seelische Belastungen wie beruflicher und familiärer Stress oder Geldsorgen, aber auch der Lebensstil und Erkrankungen, beispielsweise Depressionen oder Schilddrüsenüberfunktion, spielen eine Rolle“, so Privatdozentin Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin der AOK Baden-Württemberg. Häufig erschweren Stress und seelische Belastungen das Ein- und Durchschlafen und nicht selten sind die Gründe dafür in der zunehmenden Digitalisierung in der Arbeitswelt und der ständigen Erreichbarkeit der Arbeitnehmer zu suchen. Die gute Nachricht dabei: Schlafstörungen klingen oft ab, sobald die Belastung nachlässt. Halten Belastungen jedoch lange Zeit an oder bleiben die Schlafstörungen darüber hinaus bestehen, sollte man den Hausarzt aufsuchen.
Mehr in der Studie über die Einschlafprobleme der Baden-Württemberger finden Sie hier.

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news-2695 Wed, 28 Nov 2018 15:54:59 +0100 AOK Baden-Württemberg in der Spitzengruppe beim Handelsblatt-Ranking Bestnoten bei Leistung und Kundenservice Beim aktuellen Ranking des Deutschen Finanz-Service Instituts (DFSI), das im Handelsblatt veröffentlicht wurde, erzielte die AOK Baden-Württemberg in einem Vergleich von 75 gesetzlichen Krankenkassen einen Platz in der Spitzengruppe. Mit 85,6 Punkten in der Gesamtwertung und der Bestnote „sehr gut“ platzierte sie sich hinter einem bundesweiten Wettbewerber als beste regionale Krankenkasse.

Für die Gesamtnote im Ranking hat das Deutsche Finanz-Service Institut (DFSI) die Kriterien Leistung, Kundenservice und Finanzkraft betrachtet und mit je einem Drittel gewichtet. In der Kategorie „Leistung“ wurde untersucht, welche Kassen mehr als den gesetzlich vorgeschriebenen Standard zum Beispiel durch besondere Gesundheitsförderung bieten. In der Kategorie „Service“ wurden insbesondere Aspekte wie der Kundenservice, die Anzahl der Servicestellen oder die Unterstützung bei Fragen wie zum Beispiel bei Behandlungsfehlern betrachtet. Beim Kriterium „Finanzkraft“ wurde untersucht, ob die Krankenkasse finanziell so gut aufgestellt ist, dass sie auch in schlechteren Zeiten ohne Beitragserhöhungen auskommt.

Ihren Spitzenplatz im Ranking begründet die AOK Baden-Württemberg durch den Kundenservice, mit dem die Südwestkasse bei den Themen „Service und Geschäftsstellennetz“ jeweils zu den Top-Drei gehört. Beim Leistungsangebot hatte die Südwestkasse bei vielen Unterkriterien die Nase weit vorn, zum Beispiel bei Zusatzleistungen, digitale Leistungen, Transparenz, alternative Versorgung und besondere Versorgung. Beim Kriterium „Finanzkraft“ konnte die AOK Baden-Württemberg mit einem stabilen Beitrag und wachsenden Mitgliederzahlen punkten. Das gesamte Ranking sehen Sie hier.

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news-2680 Wed, 21 Nov 2018 14:19:33 +0100 Wenn die Nase juckt und der Hals kratzt Vorbeugende Maßnahmen helfen die Erkältung zu vermeiden Wenn die Tage kürzer werden und Wintermäntel wieder Saison haben, werden auch die Wartezimmer bei den Allgemeinärzten wieder voller. Viele Versicherte sitzen dann mit den Symptomen einer klassischen Erkältung im Wartezimmer – 2017 war rund jeder dritte AOK-Versicherte in Baden-Württemberg erkältet.

Im Gegensatz zur echten Grippe, die durch Influenza-Viren ausgelöst wird, plötzlich beginnt und meistens von starkem Krankheitsgefühl, Allgemeinsymptomen und Fieber begleitet wird, startet die gewöhnliche Erkältung eher schleichend. Erste Symptome sind meist ein Kratzen im Hals, Schnupfen, Husten und selten leicht erhöhte Temperatur bzw. Fieber. Im Gegensatz zur Grippe verläuft die Erkältung typischerweise harmloser und klingt meist nach einigen Tagen wieder ab. Aber bei Menschen mit schwachem Immunsystem oder Kleinkindern kann auch eine Erkältung zu gravierenden gesundheitlichen Komplikationen führen.

Darum ist Vorbeugung wichtig: „Vor Atemwegsinfekten schützen vor allem Händewaschen, genügend Schlaf und eine ausgewogene Ernährung. Auch wer häufig an die frische Luft geht, mehrmals am Tag die Wohnung gut lüftet und engen Kontakt zu anderen Menschen meidet, kann Erkältungen vorbeugen“, sagt Dr. Hans-Peter Zipp, Kinder- und Jugendarzt bei der AOK Baden-Württemberg. Wichtige vorbeugende Maßnahmen, um das das Risiko einer Erkältungsinfektion zu verringern, ist außerdem das Gesicht nicht mit den Händen zu berühren. Der Verzehr von frischem Obst und Gemüse kann die Abwehrkräfte stärken.

Und für alle, die von der ersten Erkältungswelle schon erwischt wurden gibt es einen einfachen Rat: Viel Ruhe und Schlaf. Denn Medikamente wirken bei einer Erkältung nicht gegen die Krankheitserreger, sondern sollen die Beschwerden lindern.

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news-2664 Tue, 20 Nov 2018 10:54:20 +0100 Baden-Württemberger trinken laut Forsa-Umfrage zu viel Alkohol Knapp die Hälfte der Baden-Württemberger ist für Werbeverbot von Alkohol Jeder dritte Baden-Württemberger (32 Prozent) trinkt mindestens einmal die Woche Bier, jeder vierte Wein oder Sekt, wohingegen andere Alkoholika wie Schnaps oder Likör von 7 Prozent der Befragten wöchentlich konsumiert werden. Männer trinken tendenziell häufiger und mehr Bier als Frauen, Frauen bevorzugen Wein und Sekt. Beide Gruppen liegen dabei häufig im als riskant eingestuften Bereich. Zu diesen Ergebnissen kommt eine von der AOK Baden-Württemberg in Auftrag gegebene repräsentative Forsa-Umfrage. Gesundheitliche Probleme wie Übergewicht oder Bluthochdruck, die durch Alkoholkonsum negativ beeinflusst werden können, haben nach eigenen Angaben dabei 11 Prozent der Befragten.

 

„Als riskant gilt ein Alkoholkonsum von im Durchschnitt mehr als einem Standardglas pro Tag bei Frauen und mehr als durchschnittlich zwei Standardgläsern pro Tag bei Männern. Als Standardglas gelten ein kleines Glas Bier oder ein kleines Glas Wein. Frauen und Männer sollten an mindestens zwei Tagen pro Woche ganz auf Alkohol verzichten“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg. Jede vierte Baden-Württembergerin trinkt mindestens ein Mal die Woche Wein oder Sekt, 10 Prozent mindestens drei Mal die Woche. Die riskante Menge ist laut der Umfrage für viele schnell erreicht: 37 Prozent der Frauen, die angaben, mindestens ein Mal die Woche zu Wein oder Sekt zu greifen, bleiben bei einem einzigen Glas – 41 Prozent trinken zwei Gläser. „Das ist für Frauen bei einem besonderen Anlass noch im Rahmen, wenn an anderen Tagen verzichtet wird“, so PD Dr. Knapstein. 13 Prozent der Frauen, die mindestens einmal pro Woche zu Wein oder Sekt greifen, trinken allerdings drei Gläser und 6 Prozent mehr als drei Gläser Wein oder Sekt. Männer trinken im Vergleich zu Frauen demnach etwas weniger häufig Wein und Sekt: 21 Prozent mindestens einmal pro Woche, 8 Prozent mindestens drei Mal wöchentlich, dafür aber mehr: Fast jeder Zweite, der mindestens einmal pro Woche zu Wein oder Sekt greift, trinkt dann zwei Gläser und 28 Prozent drei oder mehr Gläser Wein.

 

Jeder fünfte männliche Baden-Württemberger trinkt mindestens drei Mal in der Woche Bier, bei den Frauen sind das im Vergleich nur 6 Prozent. Mehr als jeder Dritte Baden-Württemberger (39 Prozent), der mindestens einmal pro Woche Bier trinkt, konsumiert dann 0,6 bis 1 Liter und jeder Zehnte sogar mehr als einen Liter und liegt damit im riskanten Bereich. Nur 16 Prozent der Baden-Württembergerinnen trinken mindestens ein Mal in der Woche Bier. Davon nehmen dann 28 Prozent mehr als 0,6 Liter Bier zu sich.

 

Die Gründe für riskanten Alkoholkonsum können sehr unterschiedlich sein. „Bei Jugendlichen spielen beispielsweise Identitätsfindung, Gruppendruck, das Austesten von Grenzen und der Ablöseprozess vom Elternhaus sowie die Verfügbarkeit von Alkohol eine Rolle“, erläutert PD Dr. Knapstein. In diesen Jahren bilde sich ein Konsummuster heraus, das häufig in Grundzügen auch im Erwachsenenalter beibehalten werde. Dass Alkohol gesellschaftlich akzeptiert, billig zu haben und leicht verfügbar ist, fördert den Konsum auch bei Erwachsenen. Er gilt als Stimmungsmacher. „Gefährlich wird es, wenn man Alkohol konsumiert, um Stress oder Wut zu vergessen. Von älteren Menschen weiß man auch, dass sie damit häufig auf aktuelle Schwierigkeiten reagieren, wie beispielsweise das Gefühl der Leere nach dem Wechsel vom Berufsleben in den Ruhestand, den Verlust des Lebenspartners oder das Gefühl der Einsamkeit“, berichtet PD Dr. Knapstein.

 

Auswirkung auf die Gesundheit hat das Trinkverhalten aus Sicht der Befragten eher weniger: 11 Prozent derer, die mindestens einmal im Monat Alkohol trinken, haben gesundheitliche Probleme, die vom Alkoholkonsum mit beeinflusst werden, zum Beispiel Übergewicht (5 Prozent), Magenprobleme (4 Prozent) oder Bluthochdruck (3 Pro-zent). Rund jeder zehnte Baden-Württemberger (11 Prozent) war in den letzten fünf Jahren schon einmal so betrunken, dass er nicht mehr wusste, was er tat, oder auf Hilfe von anderen angewiesen war. Die deutliche Mehrheit (88 Prozent) hatte dagegen eigenen Angaben zufolge in den letzten fünf Jahren keinen derartigen „Vollrausch“. Dieser ist laut PD Dr. Knapstein unbedingt zu vermeiden: „Es wurde mehrfach nachgewiesen, dass exzessiver Alkoholkonsum verschiedenste Formen und Abstufungen gesundheitlicher und sozialer Probleme verursachen kann. Er erhöht das Risiko für diverse Krebsarten, neurologische und psychische Störungen, kardiovaskuläre und Magen-Darm-Krankheiten, perinatale Erkrankungen, Alkoholvergiftungen, Unfälle, Suizide und durch Gewalt verursachte Todesfälle.“

 

Doch auch wer die gesundheitlich unbedenklichen Grenzen überschreitet, schädigt seinen Körper und senkt die Lebenserwartung deutlich. „Stress sollte kein Grund sein, regelmäßig zum Feierabendbier zu greifen. Denn er lässt sich auch anders abbauen, zum Beispiel durch körperliche Bewegung. Laufgruppen, Sportvereine oder auch der Besuch im Fitnessstudio schaffen zudem soziale Kontakte und wirken Vereinsamung entgegen“, sagt PD Dr. Knapstein. Die AOK Baden-Württemberg bietet zahlreiche Bewegungs- und Entspannungskurse und hat mit dem Programm ‚Lebe Balance‘ ein Angebot für Menschen, die mit Achtsamkeits- und Entspannungsübungen ihre psychische Gesundheit stärken möchten.

 

Fast jeder zweite Baden-Württemberger (49 Prozent) ist für ein generelles Werbeverbot für alkoholische Getränke. Frauen befürworten dies häufiger als Männer, Ältere häufiger als Jüngere. Befragte, die selbst keine alkoholischen Getränke konsumieren, sind überdurchschnittlich häufig dafür, Werbung für alkoholische Getränke komplett zu verbieten. Gut jeder Dritte (35 Prozent) lehnt dagegen solch ein generelles Werbeverbot ab und weitere 16 Prozent sind unentschlossen.

 

Quelle: Die repräsentative Online-Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der AOK Baden-Württemberg durchgeführt. Befragt wurden zwischen dem 29. Juni und dem 12. Juli 2018 insgesamt 1010 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Internetnutzer ab 18 Jahren in Baden-Württemberg.

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news-2663 Mon, 19 Nov 2018 10:45:44 +0100 Baden-Württemberger fordern Zigaretten-Werbeverbot Knapp jeder Vierte im Südwesten raucht – der Durchschnitt liegt bei 14 Zigaretten oder Zigarillos am Tag Die deutliche Mehrheit (68 Prozent) der Baden-Württemberger findet, dass Werbung für Tabakwaren komplett verboten werden sollte. Zu diesem Ergebnis kommt eine von der AOK Baden-Württemberg in Auftrag gegebene repräsentative Forsa-Umfrage. „Ein Verbot ist auch mit Blick auf die immer jünger werdenden Einstiegsraucher sinnvoll, denn insbesondere jüngere Menschen lassen sich durch Werbung leicht beeinflussen. Diese Gruppe ist besonders gefährdet, da das Risiko lebenslanger Tabakabhängigkeit und die Schwere der gesundheitlichen Folgen mit sinkendem Einstiegsalter steigen“, sagt Dr. Manuela Pfinder, Suchtexpertin bei der AOK Baden-Württemberg. Je mehr Zigarettenwerbung Kinder und Jugendliche sehen würden, desto höher sei die Wahrscheinlichkeit, dass sie selber mit dem Rauchen beginnen.

 

Trotz abschreckender Bilder auf Tabakwaren ist die Zahl der Raucher in Baden-Württemberg noch immer sehr hoch. Das belegen die Zahlen der Forsa-Studie, wonach sich 15 Prozent der Baden-Württemberger als „regelmäßige Raucher“ und weitere 7 Prozent als „Gelegenheitsraucher“ bezeichnen. Im Durchschnitt werden 14 Zigaretten oder Zigarillos am Tag geraucht: Knapp jeder dritte Raucher (29 Prozent) konsumiert pro Tag bis zu fünf Zigaretten/Zigarillos. Jeweils 18 Prozent nennen eine Stückzahl zwischen sechs und zehn beziehungsweise elf und fünfzehn. Fast ebenso viele (17 Prozent) rauchen täglich 16 bis 20 Zigaretten/Zigarillos. Knapp jeder Zehnte (9 Prozent) nennt eine Stückzahl von mehr als 20, also mehr als eine ganze Packung. 7 Prozent der Raucher sagen, dass sie weder Zigaretten noch Zigarillos rauchen, sondern ausschließlich E-Zigaretten, Shisha, Zigarre oder Pfeife.

 

Nach Ansicht von Dr. Manuela Pfinder ist vor allem das junge Einstiegsalter der Tabakkonsumenten alarmierend. Laut Forsa-Umfrage liegt das Einstiegsalter bei knapp 90 Prozent der Befragten vor dem 21. Lebensjahr: 14 Prozent im Alter zwischen 18 und 20 Jahren, 29 Prozent mit 16 oder 17 Jahren und 32 Prozent mit 14 oder 15 Jahren. 13 Prozent waren sogar noch jünger. „Es ist nachgewiesen, dass junge Leute, die vor Vollendung des 21. Lebensjahres mit dem Rauchen angefangen haben, ein deutlich erhöhtes Risiko lebenslanger Tabakabhängigkeit haben. Tabakrauch enthält mindestens 3.500 toxische chemische Substanzen, von denen bereits 55 als karzinogen befunden wurden. Aktives und passives Rauchen haben immense gesundheitliche Folgen wie COPD, Lungenkrebs, frühzeitige Mortalität und viele andere Krankheiten“, sagt die Expertin der AOK Baden-Württemberg. Die Effekte des Rauchens seien in frühen Lebensphasen besonders gravierend und resultierten häufig in gesundheitlichen Langzeitschädigungen. Aus diesem Grunde solle Tabakrauchabstinenz bereits zu Beginn menschlichen Lebens gefordert werden, nämlich ab der pränatalen Phase.

 

Die Hoffnung der Politik, mit abschreckenden Bildern auf Tabakwaren, Raucher vom Rauchen abzubringen, wird durch die Forsa-Studie zerschlagen. 90 Prozent der regelmäßigen Raucher gaben an, die Bilder eher nicht abschreckend zu finden. „Diese Maßnahme hat dementsprechend nicht zum gewünschten Ergebnis geführt. Dafür könnte aber ein Werbeverbot für Zigaretten und Tabakwaren dazu führen, dass in Zukunft weniger Menschen überhaupt erst mit dem Rauchen anfangen“, sagt Dr. Manuela Pfinder.

 

Mit dem bundesweiten Wettbewerb „Be smart, don’t start“ für rauchfreie Schulklassen will die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit ihren Partnern Schülerinnen und Schüler der sechsten bis achten Klassen für die gravierenden gesundheitlichen Folgen des Rauchens sensibilisieren und deren Einstieg ins Rauchen verhindern. Für alldiejenigen, die bereits rauchen und damit aufhören möchten, bietet die AOK Baden-Württemberg Entwöhnungskurse an.

 

Quelle: Die repräsentative Online-Umfrage wurde vom Meinungsforschungsinstitut Forsa im Auftrag der AOK Baden-Württemberg durchgeführt. Befragt wurden zwischen dem 29. Juni und dem 12. Juli 2018 insgesamt 1.010 nach einem systematischen Zufallsverfahren ausgewählte Internetnutzer ab 18 Jahren in Baden-Württemberg.

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news-2647 Fri, 16 Nov 2018 14:47:36 +0100 Erster Schritt zur echten Wahlfreiheit: Beamte in der GKV Baden-Württemberg bewertet eine Umsetzung des „Hamburger Modells“ als schwierig Im Norden der Republik haben Beamtinnen und Beamte seit August 2018 mehr Optionen, wenn es um die Entscheidung für die Krankenversicherung geht: Hamburg bietet Neu-Beamten neben der Kombination aus privater Krankenversicherung und Beihilfe auch die Möglichkeit in die gesetzliche Krankenversicherung einzutreten und bezahlt die Hälfte der gesetzlichen Beiträge. Im Süden sieht man diesen Weg noch skeptisch: Nach einer Landtagsanfrage bewertet das Finanzministerium Baden-Württemberg eine Umsetzung des „Hamburger Modells“ als schwierig. Neben verfassungsrechtlichen Bedenken sieht man vor allem kurz- und mittelfristig finanzielle Mehrbelastungen, die derzeit noch nicht abschätzbar seien.
Für die Verantwortlichen in Hamburg dagegen ist das Glas nicht halb leer, sondern halb voll – nach übergangsweise Mehrkosten wird in der Hansestadt Kostenneutralität durch diese Öffnung der GKV erwartet. Auch in der AOK Baden-Württemberg sieht man das „Hamburger Modell“ als möglichen ersten Schritt hin zu einem einheitlichen, integrierten Versicherungsmarkt. Das sogenannte Duale System von GKV und PKV ist historisch überholt. Mit einer echten Wahlfreiheit für Beamtinnen und Beamte kann die Politik einen einheitlichen Rahmen für den solidarischen Wettbewerb zwischen allen Krankenkassen schaffen.

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news-2621 Fri, 09 Nov 2018 13:34:30 +0100 Neues Versorgungsmodul Internistische Rheumatologie im FacharztProgramm kommt gut an Moderne Rheumatherapie braucht deutlich mehr Zeit für ausführliche Gespräche und individuelle Beratung Am 08. November 2017 ist der Vertrag zum Versorgungsmodul Internistische Rheumatologie im Rahmen des FacharztProgramms von der AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK unterschrieben worden. Ärzte, Rheumatologische Fachassistentinnen und Patienten sind sich einig, dass dort bundesweit erstmals die Ansprüche an eine moderne ambulante Rheumatherapie adäquat abgebildet sind. Neben schnellerem Zugang zu qualitätsgesicherter Diagnostik und Therapie bietet es vor allem mehr Zeit für ausführliche Gespräche und individuelle Beratung.

In den ersten beiden Quartalen seit Start wurden schon rund 4.000 Patienten behandelt. Dr. Michaela Bellm aus dem „Rheumaärzte MVZ“ in Bruchsal ist eine von derzeit landesweit 25 teilnehmenden Rheumatologen. Der gute Zuspruch sei auch ein Zeichen dafür, dass in der Öffentlichkeit das Bewusstsein gestiegen ist, dass rheumatologische Erkrankungen und auch Verdachtsfälle frühzeitig in die Hände von erfahrenen Rheumatologen gehören. „Wir bieten hierfür eigens eine sogenannte ‘Rheumasuchsprechstunde’ an und kommunizieren das auch gegenüber den Hausärzten in unserer Region”, so Bellm, „für den Hausarzt ist ein Rheumapatient schließlich immer ein Einzelfall, während wir in unseren rheumatologischen Praxen jeden Tag  30 bis 40 Menschen mit Rheuma sehen.“

Diese Frühdiagnostik brauche, ebenso wie die laufende Betreuung durch qualifizierte Ärzte und ihre Praxisteams, Zeit. Genau hier setzt die innovative Vergütungssystematik im Vertrag an. Im Gegensatz zur Regelversorgung honoriere er die nötige Zeit, um die Patienten gründlich beraten zu können. Ist die Diagnose gestellt, kann eine frühzeitige medikamentöse Behandlung die Erkrankung heute stoppen. Die Entscheidung über die richtige Therapie muss im ausführlichen Gespräch mit dem Patienten bzw. der Patientin erfolgen. Dies und die regelmäßige Anpassung der Therapie an Krankheitsverlauf und Lebenssituation sind ein fortwährender Prozess. Darüber hinaus wird zum Nutzen richtiger körperlicher Aktivität, ausgewogener Ernährung, Gewichtsoptimierung und Nikotinstopp beraten.

Viele Alltagsfragen können die Betroffenen auch mit der Rheumatologischen Fachassistentin (RFA) besprechen. Eine von ihnen ist Patricia Czerwinski im MVZ von Dr. Bellm: „Wir sind gut informiert und hochmotiviert, das spüren unsere Patientinnen und Patienten auch.“ Sie begrüßt es deshalb, dass die Vertragspartner seit Juli 2018 auch die Zusatzausbildung der “Entlastungsassistentin in der Facharztpraxis” (EFA®) fördern. Diese entlastet den Arzt durch die Übernahme delegationsfähiger Leistungen, insbesondere bei Schulungen und in der Patientenbetreuung in Spezialsprechstunden. Sie trägt somit wesentlich zu einer intensiveren Versorgung bei, zum Beispiel bei Fragen zu Bewegungsangebote vor Ort oder wie mit dem Rauchen aufgehört werden kann. Denn Nikotin belastet nicht nur das Herz-, Kreislaufsystem, sondern verstärkt auch auch Gelenkbeschwerden und Knochenschwund. Die Schulung StruPi (strukturierte Patienteninformation), die an drei Abendterminen stattfindet, kann von den teilnehmenden Ärzten über das Rheumamodul abgerechnet werden.

Die Teilnahme am Rheumamodul bringt den Betroffenen eine finanzielle Entlastung. Monatlich etwa 30 bis 50 Euro für notwendige Medikamente waren es bei N. Schmidt, die sie teilweise aus eigener Tasche zahlen musste. Die 37-jährige Rheumapatientin von Dr. Bellm ist seit Jahresbeginn Teilnehmerin am FacharztProgramm. „Seitdem fallen die Zuzahlungen bei meinen Rezepten weg. Das ist schon eine ordentliche Stange Geld”, sagt sie. Es sei beruhigend zu wissen, dass auch weitere Leistungen – wenn die Indikation besteht – wie Knochendichtemessungen bezahlt werden. Alle AOK- und Bosch BKK-Patienten profitieren darüber hinaus von den Vorteilen des eng verzahnten AOK- bzw. Bosch BKK-HausarztProgramms. So erhält der Hausarzt möglichst frühzeitig, spätestens jedoch innerhalb von 14 Tagen einen strukturierten Befundbericht inklusive aktualisiertem Medikationsplan. Dr. Ewald Unteregger, als Experte des Hausärzteverbands bei den Vertragsverhandlungen beteiligt, erklärt: „Es gibt bundesweit zu wenig Rheumatologen, und wir versprechen uns durch die definierten Schnittstellen zwischen Haus- und Facharztvertrag zukünftig eine deutliche Verkürzung der Wartezeiten für unsere Patienten, weil wir gemeinsam Behandlungswege und den Zugang zum Facharzt vereinfacht haben.“

Dr. Bellm lobt, dass das Rheuma-Modul auch die Fortschritte auf dem Gebiet der Rheumatologie angemessen abbildet. Hierbei sei hilfreich, dass auch in anderen Fachgebieten in den vergangenen Jahren das Bewusstsein für Rheuma als eine Systemerkrankung gewachsen ist, die mit anderen Erkrankungen interagiert und sogar ein eigenständiges Risiko für Begleiterkrankungen birgt. „Eine rheumatische Entzündung im Körper erhöht etwa das Risiko für Herzinfarkt und Schlaganfall, ebenso wie Diabetes mellitus, Bluthochdruck oder erhöhtes Cholesterin”, erklärt sie. Gleichzeitig müssen Arzneimittelinteraktionen mit anderen Medikamenten beachtet werden. Deshalb begrüßt sie es sehr, dass der Vertrag auch einen Multimorbiditätszuschlag für die Behandlung von Patienten mit Begleiterkrankungen bzw. mitbetroffenen Organen vorsieht.

Vertragspartner des Moduls Internistische Rheumatologie im AOK-Facharztvertrag
Orthopädie/Rheumatolgie in Baden-Württemberg
:
AOK Baden-Württemberg, Berufsverband niedergelassener Chirurgen (BNC), Berufsverband für Orthopädie und Unfallchirurgie (BVOU), Bosch BKK, MEDI Baden-Württemberg, Berufsverband Deutscher Rheumatologen (BDRh e.V.) in enger Abstimmung mit der Rheumaexperten BW eG

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news-2617 Thu, 08 Nov 2018 14:00:07 +0100 Fortbestand der acht Krebsberatungsstellen im Land auch für 2019 gesichert Die Bundesregierung hat immer noch nicht die Finanzierung der Krebsberatungsstellen geregelt. Ein Gesetzgebungsverfahren dazu steht seit 2016 aus. Wie bereits in den Vorjahren springt die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit der Landesregierung, der Deutschen Rentenversicherung und den übrigen gesetzlichen Krankenkassen auch für 2019 in die Bresche. „Denn“, so Andreas Schmöller, verantwortlich für das Rehabilitations- und Pflegemanagement bei der größten Kasse im Südwesten, „die psychosoziale Unterstützung der Patientinnen und Patienten und ihren Familien ist für die Bewältigung ihrer Krankheit enorm wichtig.“

Nur durch das seit 2016 andauernde Engagement, aus einem Schulterschluss der gesetzlichen Krankenkassen und der Deutschen Rentenversicherung gemeinsam zwei Drittel der jährlich insgesamt 1,2 Millionen Euro für den Fortbestand der Krebsberatungsstellen zu übernehmen, können diese weiter ihre wichtigen Dienste leisten. Das verbleibende Drittel steuert das Land Baden-Württemberg bei. Allein die AOK Baden-Württemberg zahlt 2018 fast eine Viertel Million Euro an die Krebsberatungsstellen und stellte aufgrund von Fehlbeträgen jeweils neben dem „GKV-Finanzierungsanteil“ einen zusätzlichen Betrag in Höhe von 50.000 Euro zur Verfügung. Damit können die Krebserkrankten und ihre Angehörigen weiter auf die qualifizierte Unterstützung der Krebsberatungsstellen in Baden-Württemberg bauen.

Die Diagnose Krebs stürzt Erkrankte und deren Angehörige unvermittelt in eine Krise, der Unterstützungsbedarf dieser Menschen ist besonders groß. Im Interesse aller Krebspatientinnen und -patienten fordert die AOK Baden-Württemberg, dass die Krebsberatungsstellen durch die Bundespolitik endlich als Regelleistung festgeschrieben werden.

Die AOK Baden-Württemberg begleitet Versicherte bei der Krebsberatung zusätzlich mit dem Programm ‚AOK-Curaplan Brustkrebs‘. Dabei werden Brustkrebs-Patientinnen von 40 psychoonkologisch ausgebildeten Beraterinnen intensiv auf ihrem schwierigen Weg begleitet. Im Jahr 2017 wurden 815 Frauen betreut.

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news-2610 Fri, 02 Nov 2018 16:05:07 +0100 Hausarztzentrierte Versorgung in Baden-Württemberg – Ein Erfolgsmodell In der Ausgabe 11/2018 von Implicon - Gesundheitspolitische Analysen - werden die Vorteile der Hausarztzentrierten Versorgung basierend auf den Evaluationsergebnissen analysiert Zehn Jahre nach dem Start der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) durch die AOK Baden-Württemberg, dem Hausärzteverband und Medi haben die Institute für All­ge­mein­medizin der Universitäten Frankfurt und Heidelberg die dritte Evaluation für die Jahre 2011 bis 2016 vorgelegt. Sie bestätigt die beiden vorangegangenen Unter­su­chun­gen und zeigt erstmals auch Hinweise auf eine geringfügige Verlängerung der Lebenszeit von Versicherten, die an der HZV teilnehmen.

Alle in der Evaluation gemes­senen medizinischen Versorgungsparameter zeigen teils deutliche, vor allem nach­hal­tige Verbesserungen insbesondere beim Management chronischer Erkran­kun­gen. Erreicht wird dies über eine intensivere Versorgung und Koordination durch Haus­ärzte, die konsequente Einbindung von Fachärzten, die Aufwertung der Medizi­ni­schen Fachangestellten und Investitionen in Fortbildung der Ärzte. Ab 2019 wollen die Partner der HZV gezielt in den Ausbau der digitalen Infrastruktur investieren.

Der komplette Artikel steht registrierten Abonnenten von Implicon - Gesundheitspolitischen Analysen - auf der Homepage zum Download zur Verfügung.

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news-2608 Fri, 02 Nov 2018 13:38:14 +0100 Frühzeitig gegen Herzschwäche vorbeugen Anlässlich des Weltmännertages empfiehlt die AOK Baden-Württemberg, die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Gesundheitsstörungen zu nutzen In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2017 insgesamt 206.917 AOK-Versicherte aufgrund einer Herzinsuffizienz behandelt. Obwohl sich statistisch gesehen mehr Frauen (113.478) als Männer (93.439) behandeln lassen, steigen die Behandlungszahlen in den letzten Jahren nur noch bei den Männern. Während die Zahlen bei den Frauen von 2014 bis 2017 um 0,5 Prozent gesunken sind, steigerten sich diese bei den Männern um 17,6 Prozent. Laut Angaben des Statistischen Bundesamtes ist die Herzinsuffizienz bei den Männern in Deutschland die fünfhäufigste Todesursache.

Bei einer Herzinsuffizienz handelt es sich um eine mangelnde Pumpleistung des Herzens. Bei einem Vorwärtsversagen reicht die Pumpleistung nicht aus, um den Körper mit sauerstoffreichem Blut zu versorgen. Bei einem Rückwärtsversagen kommt es zu einem Rückstau des Blutes. Das kann zu Wassereinlagerungen in der Lunge oder in den Beinen führen. Herzinsuffizienz kann zu Atemnot - etwa beim Treppensteigen -, zu einer verminderten Leistungsfähigkeit oder auch zu Herzrhythmusstörungen führen.

Anlässlich des Weltmännertages am 3. November 2018 empfiehlt die AOK Baden-Württemberg, die Vorsorgeuntersuchung zur Früherkennung von Gesundheitsstörungen zu nutzen. Ab dem 35. Lebensjahr können Männer und Frauen alle zwei Jahre für einen Check zum Arzt.

Neben der regelmäßigen Kontrolle durch den Hausarzt, kann auch jeder selbst etwas dafür tun, das Risiko einer Herzinsuffizienz zu senken. „Eine gesunde Lebensführung mit ausreichender Bewegung, eine gesunde, fettarme Ernährung, mäßiger Alkoholkonsum, Reduzierung von Übergewicht und der Verzicht auf Nikotin können das Risiko vermindern, eine Herzinsuffizienz zu entwickeln. Auch wenn die Diagnose einmal gestellt ist: Gezielte Vorbeugung und eine Veränderung der Lebensgewohnheiten können den Krankheitsverlauf positiv beeinflussen“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Wichtig bei dieser Erkrankung, die die Lebensqualität vieler Menschen einschränke, sei es außerdem, dass der behandelnde Arzt regelmäßige Kontrolluntersuchungen durchführe und gegebenenfalls Fachärzte hinzuziehe.

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news-2605 Tue, 30 Oct 2018 16:17:46 +0100 Süß und Sauer: Weshalb wir Menschen Halloween lieben Was ist eigentlich Gruseln – physiologisch betrachtet?

Gelegenheiten wie Halloween ermöglichen es uns Menschen, uns sozusagen im geschützten Raum Gefahren auszusetzen. Rational wissen wir, dass von den gruseligen Gestalten an Halloween oder den Monstern in einer Geisterbahn keine wirkliche Gefahr ausgeht. Trotzdem spult unser Körper die gewohnten Reaktionen ab: Er schüttet zunächst Stresshormone aus und - für die Freude am Nervenkitzel besonders wichtig – nach der überstandenen Gefahr zur Belohnung Glückshormone. Möglich ist das, weil die Hinregionen, die für die Ausschüttung dieser Hormone zuständig sind, nicht zwischen simulierter und realer Gefahr unterscheiden können. Von dieser Ambivalenz zwischen rationalem Verstehen und instinktiven Reaktionen lebt der ‚Nervenkitzel‘, den wir empfinden.


Was passiert im Körper, wenn wir z.B. von einer gruseligen Gestalt erschreckt werden?

Der Körper startet ein automatisches ‚Stressprogramm‘, das uns Menschen seit der Urzeit das Überleben gesichert hat. Unser Körper stellt uns höchst effizient und in kürzester Zeit ein hohes Maß an Energie zur Verfügung. Wir werden wacher, aufmerksamer und unsere Reaktionsgeschwindigkeit ist deutlich erhöht.

Unser Körper schüttet Stresshormone dazu aus, die zu verschiedenen körperlichen Reaktionen führen. Dazu gehören, dass der Herzschlag sich beschleunigt, der Blutdruck steigt, die Atmung sich beschleunigt, die Muskeln sich anspannen und die Pupillen sich weiten. Ziel dieser unbewussten Handlung unseres Körpers ist es, sich auf die Alternativen Kampf oder Flucht vorzubereiten.


Das war’s schon?

Nicht ganz! Denn nach dem ganzen Stress belohnt uns unser Körper mit der Ausschüttung von Endorphinen, also Glückshormonen. Die sorgen dafür, dass wir uns auch eine ganze Weile nach dem Gruseln noch euphorisiert fühlen. Aber Endorphine können noch mehr: Sie lindern Schmerzen, lassen uns besser schlafen, machen uns sexuell aktiver, dämpfen den Hunger, stärken das Immunsystem und – auch wenn das paradox klingen mag – sie beugen Stress vor.

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news-2592 Fri, 19 Oct 2018 13:40:29 +0200 Leichter Rückgang bei Osteoporose AOK Baden-Württemberg: Prävention beginnt bereits im Kindes- und Jugendalter Welt-Osteoporosetag: Osteoporose ist die am weitesten verbreitete Knochenerkrankung im Alter. Laut dem Robert Koch Institut leiden etwa 15 Prozent der Frauen ab einem Alter von 50 Jahren und 6 Prozent der Männer in der gleichen Altersgruppe unter Osteoporose. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 150.693 Versicherte der AOK Baden-Württemberg (132.181 Frauen, 18.512 Männer) aufgrund einer Osteoporose-Erkrankung stationär oder ambulant behandelt. Mit Blick auf die Zahlen aus den zurückliegenden fünf Jahren lässt sich ein leichter Rückgang dieser Knochenerkrankung erkennen. Der Anteil ist seit 2013 um durchschnittlich 1,6 Prozent pro Jahr gesunken.

Allerdings ist der Anteil aller Versicherten der AOK Baden-Württemberg, die sich aufgrund einer Osteoporose im Jahr 2017 behandeln ließen, mit 3,47 Prozent immer noch relativ hoch. Umso wichtiger ist eine frühzeitige Behandlung, um drohende folgenschwere Knochenbrüche, chronische Schmerzen, Behinderung und Pflegebedürftigkeit zu vermeiden. Eine Behandlung mit verschiedenen Medikamenten in Kombination mit einer Bewegungstherapie kann gegen das Fortschreiten der Krankheit helfen. „Für Osteoporose-Patienten gehören ausführliche Aufklärung und Beratungen zu Lebensstiländerungen zu einer guten Versorgung. Dazu zählen Hinweise zu abwechslungsreicher Bewegung mit Förderung der Muskelkraft und Koordination, Empfehlungen zu gesunder Ernährung und Nikotinstop. Auch sollten ältere Menschen möglichst einen Body-Mass-Index von 20 nicht unterschreiten und darauf aufbauend auch Ratschläge zur Sturzprophylaxe. Dazu zählt zum Beispiel, eventuell sturzfördernde Medikamente zu überdenken wie Beruhigungsmittel beziehungsweise damit bewusst umzugehen“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

Auch wenn die Krankheit im Kindes- und Jugendalter nahezu keine Rolle spielt, empfiehlt Dr. Knapstein, mit der Prävention bereits in jungen Jahren zu beginnen: „Eine frühzeitige und lebenslange Prävention durch regelmäßige Bewegung ist für den Erhalt der Knochengesundheit unabdingbar. Regelmäßige körperliche Aktivitäten zur Stärkung der Muskulatur und damit auch der Knochen in der Kindheit führen zu einer höheren Knochenmasse und sind somit ein wichtiger Beitrag zur Osteoporoseprävention.“

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news-2588 Thu, 18 Oct 2018 15:19:04 +0200 Gerlach: Baden-Württemberg als Vorreiter der interdisziplinären Versorgung Am morgigen Freitag (19.10.2018) diskutiert der Sachverständigenrat zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen (SVR) mit gesundheitspolitischen Vertretern aus Baden-Württemberg, Bayern und Hessen die Ergebnisse seines jüngsten Gutachtens. Im Mittelpunkt stehen auch Vorschläge zur Verbesserung der sektorenübergreifenden Versorgung. Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe‐Universität Frankfurt am Main, sieht aufgrund seiner Forschungsergebnisse das Haus- und Facharztprogramm der AOK Baden-Württemberg bei der interdisziplinären Versorgung als Vorreiter: „Es wäre gut, wenn das, was hier bereits praktiziert wird, auch bundesweit Beachtung finden würde.“

Prof. Dr. Gerlach, was zeichnet Ihrer Ansicht nach das Haus- und Facharztprogramm besonders aus?

Prof. Dr. Ferdinand Gerlach: „Eine Besonderheit der hausarztzentrierten Versorgung in Baden-Württemberg ist die enge Verknüpfung mit inzwischen sechs ebenfalls strukturierten Facharztverträgen. Der ansonsten im deutschen Gesundheitswesen stark ausgeprägten Fragmentierung, die auf vielfältige Weise für mangelnde Effektivität und Effizienz verantwortlich ist, wird hier gezielt entgegengewirkt.“

Könnten Sie das etwas konkreter ausführen?

F.G.: „Es wird erstmals eine neue Qualität der Zusammenarbeit von Haus- und Fachärzten ermöglicht. So gibt es zum Beispiel regelhaft gezielte, auf der Basis von Versorgungspfaden sinnvoll koordinierte Überweisungen, eine explizite Orientierung an evidenzbasierten, qualitativ hochwertigen Entscheidungsgrundlagen und interdisziplinäre Fallkonferenzen.“

Und was bedeutet das für die Patientinnen und Patienten?

F.G.: „Für das Jahr 2016 wurden Patienten mit unspezifischem Rückenschmerz anhand verschiedener Indikatoren im Vergleich zur Regelversorgung untersucht, die im Rahmen des 2014 gestarteten Orthopädievertrages behandelt werden. Dabei haben wir relevante Unterschiede festgestellt. Die Vorteile zeigten sich unter anderem bei der Häufigkeit der Chronifizierung des unspezifischen Rückenschmerzes oder bei der Vermeidung unnötiger Krankenhausaufenthalte.“


Prof. Dr. med. Ferdinand M. Gerlach ist Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe‐Universität Frankfurt am Main und Vorsitzender des Sachverständigenrats zur Begutachtung der Entwicklung im Gesundheitswesen.


Hinweise für die Redaktionen:
Vor zehn Jahren schlossen Hausärzteverband, MEDI und AOK Baden-Württemberg den ersten HZV-Vertrag (Hausarztzentrierte Versorgung). Mittlerweile nehmen knapp 5.000 Haus- und Kinderärzte und 2.500 Fachärzte und Psychotherapeuten an den Verträgen im Südwesten teil. Sie verantworten gemeinsam die Versorgung von 1,6 Millionen HZV-Versicherten und mehr als 625.000 Versicherten im gemeinsamen Facharztprogramm von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK.

Weitere Informationen sowie aktuelle Evaluationsergebnisse stehen zum Download bereit.

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news-2584 Thu, 18 Oct 2018 10:02:46 +0200 Was fehlt: Faire Krankenkassenbeiträge für ALG-II-Empfänger Der Deutsche Bundestag berät heute (18.10.2018) abschließend über das Versichertenentlastungsgesetz (GKV-VEG). Ein wichtiges Thema, das die Regierungsparteien in ihrem Koalitionsvertrag vereinbart hatten, fehlt jedoch: die Anpassung der Krankenkassenbeiträge für ALG-II-Empfänger.

Ein Forschungsgutachten des IGES Instituts im Auftrag des Bundesgesundheitsministeriums bestätigte Ende 2017: Gemessen an den Gesundheitsausgaben über alle Gruppen der ALG-II-Bezieher zahlt der Bund den gesetzlichen Krankenkassen jährlich rund 9,6 Milliarden zu wenig. Damit wird eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe auf die Solidargemeinschaft der GKV-Beitragszahler abgewälzt. Der Staat muss hier seiner Finanzverantwortung nachkommen und kostendeckende Beiträge bezahlen.

Der Gesundheitsausschuss des Bundesrates hatte bereits in seiner Empfehlung zum GKV-VEG für die 970. Sitzung des Bundesrates am 21.09.2018 angemahnt, die Beiträge des Bundes für ALG-II-Empfänger schrittweise der Realität anzupassen. Bislang blieb auch dieser Ruf im Bundesgesundheitsministerium unerhört.

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news-2572 Fri, 12 Oct 2018 15:54:57 +0200 Welthospiztag: Die Bedürfnisse jedes einzelnen sind wichtig Sterben gehört zum Leben dazu. Kein einfaches Thema, doch die Hospizkultur bringt viel Gutes in die Schwere, die das Ende des Lebens für alle Beteiligten immer in sich trägt. Mit Britta March, Pflegeexpertin der AOK Baden-Württemberg, sprachen wir anlässlich des 30. Welthospiztages (13.10.2018) über die große Bedeutung der palliativen Begleitung.


Britta March, was leitet die AOK Baden-Württemberg bei einem so wichtigen wie sensiblen Thema der Palliativversorgung?


Britta March: Grundsatz ist für uns im täglichen Handeln die Charta zur Betreuung schwerstkranker und sterbender Menschen. Der Leitgedanke, dass jeder Mensch ein Recht auf ein Sterben unter würdigen Bedingungen hat, spiegelt unsere Haltung wider. Sie ist für uns ein Versprechen an unsere Versicherten, sie bis zum Lebensende zu begleiten. Insofern beschreibt das Motto des diesjährigen Welthospiztages „Weil du wichtig bist“ sehr gut auch unsere Haltung – für den einzelnen Versicherten immer wieder erlebbar zu machen: Du bist wichtig, du bist uns wichtig.


Was heißt das konkret für den einzelnen?


B.M.: Gelebte Hospizkultur heißt für uns, für eine verlässliche individuelle Versorgung am Lebensende Sorge zu tragen. Hierbei geht es um Themen wie Vertrauen, Geborgenheit, Nähe, Aufräumen und Abschied nehmen. Die AOK Baden-Württemberg nimmt sich dem an und gestaltet gemeinsam mit den weiteren Partnern im Gesundheitswesen maßgeblich die palliative Versorgung. Und im ganzen Land existiert zwischenzeitlich eine Vielzahl von Unterstützungs- und Versorgungsangeboten für Kinder, Jugendliche und Erwachsene wie Hospize, ambulante Hospizdienste, spezialisierte ambulante Palliativdienste, Palliativstationen in Krankenhäusern sowie deren Brückenpflege. Tagtäglich leisten Ehrenamtliche im Team mit Berufsgruppen verschiedenster Professionen wertvolle Hospizarbeit. Hospizarbeit deren Qualität sich insbesondere auch an der Zufriedenheit von Sterbenden sowie An- und Zugehörigen orientiert.


Was sind die aktuellen Herausforderungen in der palliativen Versorgung?


B.M.: Ein wichtiger zukunftsweisender Baustein zur Verfestigung des Hospizgedankens in unserer Gesellschaft ist die aktuelle Implementierung von Beratungsangeboten zur physischen, psychischen, sozialen und religiösen bzw. spirituellen Unterstützung sowie zu pflegerischen Maßnahmen und medizinischen Behandlungen in Vorbereitung auf die letzte Lebensphase in vollstationären Pflegeeinrichtungen und Einrichtungen der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderung. Wir als AOK Baden-Württemberg haben es uns zum Ziel gesetzt, eine Palliativversorgung, die den Bedürfnissen der Betroffenen gerecht werden kann, landesweit aktiv zu gestalten und im Sinne einer ganzheitlichen Versorgung zu befördern.



Hinweis an die Redaktionen:
Die AOK Baden-Württemberg informiert online über Beratungs- und Hilfsangebote der Hospiz- und Palliativversorgung. Das Internetangebot umfasst mehr als 8.000 Einträge, darunter stationäre Hospize, Hospizdienste und Palliativstationen sowie Teams der Spezialisten in der ambulanten Palliativversorgung (SAPV).

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news-2569 Thu, 11 Oct 2018 13:56:45 +0200 Welt-Rheumatag: Früherkennung und Rauchverzicht AOK-FacharztProgramm fördert die Beratung und Unterstützung des Rheuma-Patienten durch den Arzt Anlässlich des Welt-Rheumatags am 12. Oktober 2018 weist die AOK Baden-Württemberg darauf hin, dass eine frühe Diagnose und Therapieeinleitung von entscheidender Bedeutung für den weiteren Verlauf einer Rheumaerkrankung sind. In Deutschland sind schätzungsweise zwei Prozent der erwachsenen Bevölkerung und rund 15.000 Kinder und Jugendliche von entzündlich-rheumatischen Erkrankungen betroffen. Landesweit zählte die AOK Baden-Württemberg im Jahr 2016 183.508 Versicherte, die aufgrund von Rheuma behandelt wurden. Die meisten Betroffenen sind zwischen 75 und 79 Jahre alt.

„Der Begriff ‚entzündlich-rheumatische Erkrankungen‘ bezeichnet eine Gruppe sehr unterschiedlicher, oft chronisch verlaufender Krankheiten. Bei diesen Erkrankungen greift das Immunsystem eigenes Körpergewebe an. Die entzündlichen Reaktionen betreffen vor allem den Bewegungsapparat, können aber auch innere Organe wie Herz und Niere schädigen. Beispiele für solche Erkrankungen sind die rheumatoide Arthritis, Morbus Bechterew und der systemische Lupus erythematodes“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Bei fortgeschrittenem Rheuma könnten schon einfache Tätigkeiten schwerfallen. Dazu zählten zum Beispiel Körperpflege, das Essen mit Messer und Gabel oder das Schließen von Knöpfen. Andere Beschwerden, die im Zusammenhang mit der Rheumaerkrankung stehen wie zum Beispiel Schmerzen und Abgeschlagenheit könnten für die Betroffenen sehr belastend sein.

Ein Mittel, den Krankheitsverlauf etwas weniger schlimm zu gestalten, kann Nikotinverzicht sein. „Rauchen trägt zur Entstehung einer rheumatoiden Arthritis bei und kann den Verlauf der Erkrankung ungünstig beeinflussen. Bei Rheumatikern, die nicht rauchen, wirken Rheumamedikamente besser als bei Rauchern. Rheumakranke Raucher brauchen daher mehr Medikamente. Studien belegen auch, dass die Zerstörung der erkrankten Gelenke bei Rauchern aggressiver verläuft als bei Nichtrauchern“, sagt Knapstein. Die Versorgung von Rheumakranken im Rahmen des AOK-FacharztProgramms fördert deshalb auch ganz bewusst die Beratung und Unterstützung des Patienten durch den Arzt mit dem Ziel des Rauchverzichts.

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news-2561 Tue, 09 Oct 2018 10:43:50 +0200 10 Jahre Hausarztvertrag in Baden-Württemberg Umfassend besser versorgt und erste Hinweise auf Überlebensvorteile Gemeinsame Pressemitteilung

 

Es ist im deutschen Gesundheitswesen ein absolutes Novum, dass Wissenschaftler über eine Dekade forschen, Langzeiteffekte erkennen und beschreiben können. Im Südwesten der Republik ist es in der Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) der AOK Baden-Württemberg und ihrer ärztlichen Partner gelebte Realität. Die Ergebnisse der Universitäten Frankfurt/Main und Heidelberg belegen: HZV-Teilnehmer werden besser versorgt, und erstmals sind auch Hinweise auf Überlebensvorteile erkennbar. Von der intensiveren Betreuung profitieren vor allem chronisch Kranke, die mit 60 Prozent das Gros der 1,6 Millionen freiwilligen HZV-Teilnehmer stellen. Laut Forschungsergebnissen entfallen pro Jahr allein 1,2 Millionen unkoordinierte Facharztkontakte. Herzpatienten bleiben jährlich rund 46.000 Krankenhaustage erspart. Diabetiker werden in sechs Jahren vor ca. 4.000 schweren Komplikationen wie Amputationen oder Schlaganfällen bewahrt. Weitere Versorgungsverbesserungen erwarten die Vertragspartner durch nutzenbringende, digitale Strukturen, die ab 2019 eingerichtet werden und sukzessive die knapp 5.000 HZV-Ärzte mit rund 2.500 Ärzten und Psychotherapeuten in den angeschlossenen Facharztverträgen in Baden-Württemberg untereinander digital vernetzen.

 

Für Diabetiker wirken die geregelten HZV-Strukturen besonders positiv, insbesondere wenn es sich um Folge- und Begleiterkrankungen dreht: „Unsere Analysen zeigen sehr deutlich, dass bei HZV-Patienten mit Diabetes mellitus deutlich weniger und zeitlich später schwerwiegende diabetesbedingte Komplikationen auftreten. Konkret kommen bei Diabetikern in der HZV Dialyse, Erblindung und Amputationen sowie auch Herzinfarkte und Schlaganfälle seltener vor“, so Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Direktor des Instituts für Allgemeinmedizin der Goethe-Universität Frankfurt/Main.

 

Ein sehr bemerkenswerter Effekt sei der signifikante Überlebensvorteil zugunsten der HZV-Versicherten. „Wir können zwar, durch die Evaluationsmethodik bedingt, noch nicht alle möglichen Einflussfaktoren auf das Überleben von Patienten kontrollieren. Dennoch zeigt sich bei Betrachtung des Fünfjahreszeitraums 2012 bis 2016, dass das Risiko zu versterben in der HZV geringer ist, als in der Regelversorgung. Das zugrundeliegende statistische Überlebenszeitmodell weist eine Zahl von knapp 1.700 vermiedenen Todesfällen in der HZV aus“, erklärt Prof. Dr. Joachim Szecsenyi, Ärztlicher Direktor der Abteilung Allgemeinmedizin und Versorgungsforschung des Universitätsklinikums Heidelberg.

 

Den Hauptgrund dafür, dass sich die Politik trotz aller positiver Forschungsergebnisse bis heute in der Umsteuerung in Richtung mehr Versorgungswettbewerb überhaupt nicht bewegt hat, sieht der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, in Kurzatmigkeit und fehlendem Mut der politischen Verantwortlichen: „Die Politik hat sich seit Jahren fest in immer mehr Klein-Klein eingerichtet und greift mit Gesetzen und Vorgaben wie jetzt wieder mit dem TSVG noch tiefer in die Regulierungskiste. Das ist nicht unsere Welt. Wir haben längst den schnellen, unkomplizierten Arztzugang, die intensivere Betreuung, bessere Vergütung und die klare Aufwertung der sprechenden Medizin am Netz.“ Investitionen von 618 Millionen Euro im Jahr 2017 in die Alternative Regelversorgung seien laut AOK-Chef hervorragend angelegtes Geld. Die AOK Baden-Württemberg hätte im gleichen Zeitraum in der Regelversorgung glatte 50 Millionen Euro mehr ausgegeben – bei nachweisbar schlechterer Versorgung der Versicherten. Hermann: „Und selbstverständlich bleiben wir nicht stehen. Mit Nephrologie, Pulmologie und HNO wird die Alternative Regelversorgung 2019 um weitere Facharztgebiete erweitert, und die Vernetzung in Richtung Krankenhausversorgung werden wir im nächsten Jahr im Bereich Knie- und Hüft-OPs starten.“

 

Für Dr. Berthold Dietsche, Vorsitzender des Hausärzteverbandes Baden-Württemberg, liegt der Erfolg der letzten zehn Jahre vor allem darin, dass „die HZV nachhaltig die richtigen Antworten auf Kernprobleme der ärztlichen Selbstverwaltung gibt“. Dazu zähle vor allem eine leistungsgerechte Honorierung ohne Budgetierung, eine einfache Abrechnung für die nur noch zwei Stunden, statt zwei Tage benötigt werde und ein verbindliches Einschreibesystem. Dieses sei die Voraussetzung für eine wirksame Versorgungssteuerung. Pro Jahr 2,1 Millionen mehr Hausarztkontakte und 1,2 Millionen weniger unkoordinierte Facharztkontakte in der HZV im Vergleich zur Regelversorgung zeigten, dass die Koordination funktioniert. Mit der HZV sei es darüber hinaus gelungen, eine konsequente Verpflichtung zur Fortbildung mit hausärztlichen Themen zu etablieren. Vier spezielle Fortbildungen pro Jahr seien Pflicht. Aus Sicht von Dietsche sei die HZV-Teilnahme außerdem ein entscheidender Wettbewerbsvorteil bei der Nachfolgeplanung. Praxen mit einem hohen Anteil an HZV-Patienten steigerten ihren Wert und seien grundsätzlich attraktiver für den Ärztenachwuchs. Sie gäben einerseits Planungssicherheit für Investitionen und laufende Kosten, andererseits fördere die HZV Teamstrukturen und arbeitsteilige Strukturen – Kriterien, die für junge Ärztinnen und Ärzte einen hohen Stellenwert hätten.

 

Wichtig sei auch eine strukturierte und verbindliche Anbindung an die Facharztebene, wie Dr. Norbert Smetak, stellvertretender Vorsitzender von MEDI Baden-Württemberg und BNK-Bundesvorsitzender unterstreicht: „In den Haus- und Facharztverträgen gibt es eindeutige Regelungen bezüglich des Zeitrahmens, in dem ein Patient eine Behandlung bekommen muss. Das ist deswegen möglich, weil in diesen Verträgen, im Gegensatz zum Kollektivvertrag, jeder Behandlungsfall bezahlt und nicht bei Überschreitung eines Budgets einfach gestrichen und damit nicht bezahlt wird. Das macht nicht nur die Terminservicestellen überflüssig, sondern der Patient kann sich weiterhin an den Arzt seines Vertrauens wenden, statt weitervermittelt zu werden.“

 

Die HZV und die Facharztverträge seien auf die Versorgung akuter und chronischer Krankheiten ausgerichtet und die Schnittstellen zwischen den beiden Versorgungsebenen abgestimmt, so Smetak. „Aber bisher findet der Austausch von Arztbriefen in der Regel immer noch per Post oder Fax statt“, betont er mit Blick auf das kommende IT-Vernetzungsprojekt. Diese Tatsache und das jahrelange Gerangel auf Bundesebene um die elektronische Gesundheitskarte seien Grund genug, die Vernetzung auf Landesebene zu forcieren, so die Vertragspartner unisono. Kaum eine der derzeit zahlreichen IT-Initiativen im deutschen Gesundheitswesen könne auf eine vergleichbare Vertragskonstruktion und eine seit zehn Jahren gelebte und eingespielte, analoge Vernetzung zurückgreifen.

 

Auf Basis der dort entwickelten und gelebten „Kultur der Zusammenarbeit“ sollen ab dem ersten Quartal 2019 zunächst mit drei IT-Anwendungen sukzessive digitale Strukturen aufgebaut werden, um die Qualität der Alternativen Regelversorgung auch online nachhaltig zu sichern: das sind der elektronische Arztbrief, die elektronische Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung (E-AU) und das elektronische Medikationsdossier (Hauskomet). Der E-Arztbrief wird erstmals klar definierte Informationen bei Überweisung und Rücküberweisung strukturiert, und damit digital verarbeitbar, in Echtzeit zur Verfügung stellen. Die E-AU vereinfacht und beschleunigt die Verarbeitung, sodass zum Beispiel Krankengeld noch schneller an die langzeiterkrankten Versicherten überwiesen werden kann. Das hausärztlich koordinierte Medikationsdossier zeigt allen an der Behandlung beteiligten Praxen die medikamentöse Therapie an. Änderungen oder Ergänzungen von Fachärzten werden so lange unter Vorbehalt angezeigt und protokolliert, bis sie vom Hausarzt bestätigt und übernommen werden.

 

Derzeit nehmen knapp 5.000 Haus- und Kinderärzte und 2.500 Fachärzte und Psychotherapeuten an den Verträgen im Südwesten teil. Sie verantworten gemeinsam die Versorgung von 1,6 Millionen HZV-Versicherten und mehr als 625.000 Versicherten im gemeinsamen Facharztprogramm von AOK Baden-Württemberg und Bosch BKK.

 

Video "Zehn Jahre bessere Versorgung"

 

 

Kontakt (Pressestellen):

 

AOK Baden-Württemberg
Telefon: 0711 2593-229

 

MEDI Baden-Württemberg
Telefon: 0711 806079-223

 

Hausärzteverband Baden-Württemberg
Telefon: 0172 201 03 90

 

Weitere Informationen

Neue Versorgung

 

 

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news-2556 Fri, 05 Oct 2018 09:47:50 +0200 Bitte keine Doppelfinanzierung am Krankenhausbett! Im laufenden Jahr wird allein die AOK Baden-Württemberg über 4 Milliarden Euro für den Betrieb der Krankenhäuser im Land ausgeben. Bereits heute erhalten die Kliniken in Baden-Württemberg damit genügend Geld von den Krankenkassen, um ausreichend Personal zu beschäftigen und angemessen zu bezahlen. Das geplante Pflegepersonal-Stärkungsgesetz (PpSG) sieht vor, dass die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Versicherten die den Krankenhäusern entstandenen Pflegepersonalkosten über gesonderte Budgets finanzieren. Damit ist sichergestellt, dass die anfallenden Kosten für Pflegekräfte 1:1 finanziert werden. Dies gilt für alle Tarifsteigerungen sowie für jegliche Steigerungen der Vollkräfte in der Pflege. Auch die übrigen Personalkosten sind über den Landesbasisfallwerte vollumfänglich vergütet, sodass es keines weiteren Zuschlags bedarf.

Mit dem Pflegezuschlag sollte sichergestellt werden, dass Pflegepersonalkosten ausreichend vergütet werden und Anreize bestehen, eine angemessene Pflegepersonalausstattung vorzuhalten. Wenn nun die Pflegekosten gesondert durch die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Versicherten vergütet werden sollen, bleibt für eine Zuschlagsregelung daneben kein Raum mehr. Ein Fortbestehen des Pflegezuschlags würde in diesem Zusammenhang eine ungerechtfertigte Doppelfinanzierung der Krankenhäuser und Doppelbelastung der Beitragszahler bedeuten. Zudem bedeuten bereits die Neuregelungen im PpSG zur vollständigen Refinanzierung von Tarifsteigerungen aufgrund der damit verbundenen Anreize für die Tarifvertragsparteien absehbar eine erhebliche Belastung für die gesetzlichen Krankenkassen und ihre Versicherten.

Das Volumen des Pflegezuschlags in Höhe von 500 Mio. Euro stammt ursprünglich aus dem Versorgungszuschlag. Der Versorgungszuschlag hatte die Intention, das Abschlagsvolumen des Mehrleistungszuschlags zu neutralisieren. Der Mehrleistungsabschlag existiert nicht mehr. Damit ist auch der Neutralisierungsbedarf entfallen.

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news-2553 Thu, 04 Oct 2018 16:42:36 +0200 Baden-Württemberger radeln mehr als 4 Millionen Kilometer zur Arbeit und sparen fast 760.000 kg Kohlendioxid Mehr als 10.300 Baden-Württemberger haben von Mai bis August 2018 an der Aktion „Mit dem Rad zur Arbeit“ teilgenommen. Die gemeinsame Aktion der AOK Baden-Württemberg und des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs (ADFC) soll Menschen dazu motivieren, das Fahrrad für den Weg zur Arbeit zu nutzen. Dabei radelten die Teilnehmer in Baden-Württemberg 4.008.948 Kilometer. Das entspricht im Vergleich mit einem durchschnittlichen PKW einer CO2-Ersparnis von rund 760.000 Kilogramm und einem zusätzlichen Kalorienverbrauch von ca. 95.681.300 Kalorien. Die Vorteile für die Teilnehmer liegen auf der Hand: Wer dem täglichen Stau entgeht, hat weniger Stress. Außerdem hat regelmäßiges Radfahren positive Auswirkungen auf die Gesundheit: Die Ausdauer wird verbessert und der Kalorienverbrauch angekurbelt. Schon 30 Minuten moderates radeln reichen laut AOK-Experten aus, um Herz- Kreislauferkrankungen vorzubeugen.

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news-2548 Mon, 01 Oct 2018 13:44:22 +0200 Keine Zunahme von Depressionen Die AOK Baden-Württemberg unterstützt Betroffene und ihre Angehörigen mit zwei Online-Trainingsprogrammen 15. Europäischer Depressionstag: Depressive Erkrankungen zählen zu den häufigsten Krankheiten in Deutschland. Knapp vier Millionen Deutsche sind an Depressionen erkrankt. Im Jahr 2017 waren 465.382 Versicherte der AOK Baden-Württemberg wegen einer Depression in ambulanter oder stationärer Behandlung. Dies entspricht 10,72 Prozent aller Versicherten. Seit 2014 hat sich die Behandlungsprävalenz pro Jahr nicht verändert. Lediglich ein Drittel der in Deutschland Erkrankten erhält jedoch laut Angaben von EDD (European Depression Day) professionelle Hilfe. Dies liege vor allem an Unwissen, Vorurteilen und dem immer noch vorherrschenden Stigma psychischer Erkrankungen.

„Anzeichen für eine Depression sollten vom Hausarzt aktiv erfragt werden. Denn viele Patienten berichten von sich aus zunächst von eher unspezifischen körperlichen Beschwerden wie Schlaflosigkeit, Abgeschlagenheit, diffusen Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen oder einem Druckgefühl in Hals und Brust. Der Arzt stellt dazu meist zwei Fragen: Hat sich der Betroffene im vergangenen Monat häufig niedergeschlagen, bedrückt, traurig oder gar hoffnungslos gefühlt? Und: Hatte er in dieser Zeit deutlich weniger Freude an Dingen, die er sonst gerne macht? Ergeben sich aus den Antworten Hinweise auf eine Depression, folgen weitere Schritte zur Sicherung der Diagnose“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg.

Versicherte der AOK Baden-Württemberg, die an einer Depression erkrankt sind, können am FacharztProgramm Psychotherapie, Neurologie und Psychiatrie der AOK Baden-Württemberg teilnehmen. Dies ermöglicht eine schnelle, strukturierte und flexibel auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnittene Behandlung. „Zu den Zielen der Behandlung gehört unter anderem, dass sich die Beschwerden der Depression verringern und sich die Krankheit zurückbildet, dass weitere depressive Episoden ebenso verhindert werden wie eine Selbsttötung und dass die Betroffenen wieder an ihrem beruflichen und sozialen Leben teilhaben“, so Knapstein.

Unterstützung erhalten Betroffene und ihre Angehörigen zusätzlich mit zwei Online-Trainingsprogrammen der AOK Baden-Württemberg. Sie können begleitend zum Einsatz kommen, aber eine Therapie nicht ersetzen. Das Online-Trainingsprogramm „MoodGym“ kann Menschen mit depressiven Beschwerden dabei unterstützen, an der Behandlung mitzuarbeiten.

Der „Familiencoach Depression“ unterstützt Angehörige, Partner, Freunde und andere Bezugspersonen von erkrankten Erwachsenen dabei, mit den typischen Beschwerden einer Depression bei den Erkrankten umzugehen.

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news-2546 Mon, 01 Oct 2018 13:16:29 +0200 Stürze im Alter können verhindert werden AOK-Programm „Sturzprävention in Pflegeheimen“ reduziert Brüche und Operationen Eine Studie der Deutschen Gesellschaft für Unfallchirurgie (DGU) und der Deutschen Gesellschaft für Geriatrie (DGG) zeigt, dass Hüftfrakturen wie ein Oberschenkelhalsbruch die mit Abstand häufigsten Knochenbrüche in hohem Alter sind — mit fatalen Folgen: Zehn Prozent der Patienten sterben innerhalb von 30 Tagen nach dem Sturz, rund ein Fünftel kommt nach dem Unfall nicht mehr auf die Beine und muss in eine Pflegeeinrichtung ziehen.

Damit es gar nicht erst zu einer Knie- oder Hüftgelenks-OP kommt, führt die AOK Baden-Württemberg gemeinsam mit Pflegeinrichtungen das Programm „Sturzprävention in Pflegeheimen“ durch. Mehr als die Hälfte der Pflegeheimbewohner stürzt mindestens ein mal pro Jahr. Das sind in baden-württembergischen Pflegeheimen rund 40.000 Stürze. Die meisten davon ziehen komplizierte und langwierige Brüche nach sich. Gerade Stürze und deren Folgen werden von den Bewohnerinnen und Bewohnern von Pflegeeinrichtungen als ein wesentliches Problem beschrieben.

Solche Stürze können bereits durch einfache Maßnahmen verhindert werden. Wesentliche Inhalte der AOK-Sturzprävention sind deshalb die Qualifizierung des Pflegepersonals, eine Analyse des Sturzgeschehens, die Umgebungsgestaltung, die Pflegeorganisation sowie das Balance- und Krafttraining. Die Sicherheit der älteren Menschen im Alltag wird gestärkt und dadurch auch die Angst reduziert. Oberschenkelbrüche und Krankenhauseinweisungen können vermieden werden. Laut AOK-Angaben wurden bereits über 700 Einrichtungen im Land geschult.

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news-2530 Fri, 21 Sep 2018 10:24:04 +0200 Baden-Württemberg: Frauen trinken gesünder als Männer Forsa-Umfrage ermittelt für die AOK das Trinkverhalten der Baden-Württemberger Laut einer aktuellen repräsentativen forsa-Befragung im Auftrag der AOK Baden-Württemberg trinkt etwas mehr als ein Fünftel der Menschen im Land mindestens einmal pro Woche zuckerhaltige Erfrischungsgetränke. Wenngleich die überwältigende Mehrheit der Befragten in erster Linie zu Mineral- oder Leitungswasser greift, sind zuckerhaltige Erfrischungsgetränke vor allem bei Männern und jungen Erwachsenen angesagt. „Unter ernährungswissenschaftlichen Gesichtspunkten sind Wasser, ungezuckerte Kräuter- und Früchtetees die besten Durstlöscher und Flüssigkeitslieferanten“ so Gabriele Weidner, Ökotrophologin bei der AOK Baden-Württemberg. „Getränke, die wie beispielsweise Limonaden mit Zucker gesüßt sind, enthalten einfach nur unnötige Kalorien – und können deshalb zu Übergewicht beitragen.“ Das wüssten die meisten Menschen auch. Nur halten würden sie sich nicht immer daran.

Dies gilt offenbar besonders für männliche Befragte. Altersübergreifend nehmen 29 Prozent der männlichen Umfrageteilnehmer und 32 Prozent der 18- bis 29-Jährigen mindestens einmal pro Woche Cola, Limonade oder vergleichbare Getränke zu sich, elf Prozent der Männer und 14 Prozent der jungen Erwachsenen tun es sogar fast täglich. Bei Frauen und Menschen über 60 Jahren ist der Anteil deutlich geringer. 67 Prozent der weiblichen Befragten und 82 Prozent der Älteren verzichten sogar komplett auf die ungesunden Getränke.

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Hinweis an die Redaktionen:
In einer im Juni und Juli 2018 durchgeführten repräsentativen forsa-Befragung im Auftrag der AOK Baden-Württemberg gaben 1010 in Privathaushalten lebende deutschsprachige Personen über 18 Jahren Auskunft zu ihren Essgewohnheiten und ihrem Trinkverhalten.

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news-2526 Fri, 21 Sep 2018 09:40:33 +0200 Mehr als 90.000 Demenzkranke – Tendenz steigend Online-Pflegekurse bieten Angehörigen wichtige Unterstützung Zum 24. Mal ist am 21. September 2018 der Welt-Alzheimer-Tag. In einer stetig älter werdenden Gesellschaft spielt diese Erkrankung eine immer größere Rolle. Jedes Jahr erkranken allein in Deutschland etwa 200.000 Menschen neu an einer Demenz. Rund zwei Drittel der Demenzen entfallen auf die Alzheimerkrankheit. In Baden-Württemberg wurden im Jahr 2016 insgesamt 91.840 Versicherte der AOK Baden-Württemberg (58.726 Frauen, 33.114 Männer) aufgrund einer Demenzerkrankung stationär oder ambulant behandelt.

Wissenschaftler gehen davon aus, dass die Zahl der Menschen, die von Demenz betroffen sind, in den nächsten Jahren weiterwachsen wird, da die Gruppe der über 80-Jährigen, die am schnellsten wachsende Gruppe unserer Gesellschaft ist. Schon heute gehören Demenzen zu den häufigsten psychiatrischen Erkrankungen im Alter. Und ihr Vorkommen nimmt mit steigenden Lebensjahren stark zu.

„Demenz wird als Oberbegriff für unterschiedliche Krankheiten verwendet, von denen die bekannteste und häufigste Alzheimer ist. Man spricht dann von einer Demenz, wenn der Betroffene seit mindestens sechs Monaten unter einer Gedächtnisstörung kombiniert mit der Beeinträchtigung mindestens einer weiteren Hirnleistung leidet, die zu deutlichen Störungen im Alltagsleben führt“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Außer dem Gedächtnis könnten auch Denken, Orientierung, Lernfähigkeit, Sprache und Urteilsvermögen beeinträchtigt sein. Oft würden diese Einschränkungen von Persönlichkeits- und Verhaltens-Veränderungen begleitet.

Für eine optimale Versorgung ist es wichtig, dass Hausarzt und Facharzt gut vernetzt sind. Dafür schafft die AOK Baden-Württemberg mit dem FacharztProgramm die Rahmenbedingungen. Unterstützung bietet zudem der Soziale Dienst der AOK. 60 von 100 Demenzkranken werden in Privathaushalten von Familienmitgliedern versorgt. Das bedeutet, dass fast jeder zweite Pflegebedürftige, der von Angehörigen zu Hause betreut wird, dement ist. Häufig sind es Frauen, die etwa sechs bis zehn Stunden täglich für die Pflege des betroffenen Angehörigen aufwenden. „Die kognitiven Einschränkungen des Betroffenen, aber auch Symptome wie Wahn, Schlafstörungen und Aggressivität, die im Zusammenhang mit einer Demenz auftreten können, belasten viele Pflegende und schränken deren Lebensqualität stark ein“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein.

Um pflegende Angehörige zu unterstützen, bietet die AOK Baden-Württemberg Pflegeberatung und Pflegekurse an. Weil nicht jeder die Möglichkeit hat, vor Ort an solchen Kursen teilzunehmen, gibt es inzwischen auch Online-Pflegekurse der AOK.

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news-2524 Thu, 20 Sep 2018 16:32:05 +0200 Neue Arzneimittel kommen immer teurer Ausgaben für hochpreisige Medikamente haben sich in den letzten sechs Jahren verdoppelt Die Ausgaben für Arzneimittel steigen GKV-weit immer weiter an. Im Jahr 2017 lagen sie um 1,4 Milliarden Euro über denen des Vorjahres, eine Steigerung von fast vier Prozent. Die Hauptursache dieses Kostenanstiegs liegt in einem Fehlkonstrukt der Preisbildung für den patentgeschützten Markt begründet: Neue patentgeschützte Medikamente sind dabei fast immer auch teure Medikamente.


Als „teuer“ gelten in der AOK Baden-Württemberg Arzneimittel, bei denen der Verkaufspreis der einzelnen Packung oberhalb der Richtgröße von 500 Euro liegt. Alleine von 2016 auf 2017 sind die Ausgaben für solche Medikamente bei der AOK Baden-Württemberg um 8,3 Prozent angestiegen. In den letzten sechs Jahren haben sich die Ausgaben in diesem Marktsegment sogar mehr als verdoppelt. Wurden im Jahr 2011 rund 3,7 Millionen Euro für Arzneimittel mit hohem Packungspreis ausgegeben, so lagen die Ausgaben im Jahr 2017 bereits bei rund 7,5 Millionen Euro.


Was die Kostenentwicklung in die Höhe treibt, ist das geltende Preisbildungsverfahren: In den ersten zwölf Monaten nach Markteintritt eines neuen Arzneimittels wird jedes neu zugelassene Produkt von der GKV in vollem Umfang erstattet. Der Phantasie des Herstellers sind für die Höhe des Preises dabei keine Grenzen gesetzt. Erst nach Ablauf eines Jahres gibt der Gesetzgeber der GKV die Möglichkeit, in Abhängigkeit des nachgewiesenen Zusatznutzens zur bisherigen Standardtherapie einen für die Zukunft geltenden Arzneimittelpreis festzulegen. Lässt sich ein Zusatznutzen nicht nachweisen, erstatten die gesetzlichen Krankenkassen nur die Kosten der bisherigen Standardtherapie. Bis zu diesem Zeitpunkt hat die Solidargemeinschaft der Gesetzlichen Krankenversicherung aber die vom Hersteller festgelegten Preise bereits zwölf Monate lang bezahlt.


Im Interesse ihrer Versicherten fordert die AOK Baden-Württemberg seit langem, dass nutzenorientierte Arzneimittelpreise rückwirkend ab Markteintritt gelten müssen.


Der zum 20. September 2018 erschienene Arzneiverordnungs-Report 2018 behandelt das Thema hochpreisiger Arzneimittel ausführlich:

Arzneiverordnungs-Report 2018

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news-2518 Wed, 19 Sep 2018 11:47:46 +0200 Maßgebliche Rolle in der geriatrischen Rehabilitation Die AOK Baden-Württemberg investiert gezielt mehr Geld in die qualifizierte Rehabilitation Am 19. September 2018 findet im Geriatrischen Zentrum des Universitätsklinikums Tübingen der 27. Geriatrietag des Landes Baden-Württemberg statt. Auf dem Posium wird Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg als über das landesweite Geriatriekonzept referieren.

Wir sprachen vorab mit Lena Weidinger, Referatsleiterin Rehabilitation und Teilhabe, über die Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft, die Rolle der AOK Baden-Württemberg in Bezug auf die geriatrische Rehabilitation und die Chancen durch die Digitalisierung für diesen speziellen Bereich der Medizin.

Worin bestehen die größten Herausforderungen einer immer älter werdenden Gesellschaft?

Lena Weidinger: "Wir leben in einer Gesellschaft des langen Lebens und gleichzeitig sind die für Gesundheitsleistungen vorhandenen Ressourcen begrenzt. Für uns besteht daher die größte Herausforderung darin, dass wir unsere Versicherten frühzeitig erreichen und diesen Angebote machen können, die helfen, Krankheiten zu verhüten, abzuwenden oder deren Verschlimmerung zu verhindern. Um effizient mit den Ressourcen umzugehen, müssen Prävention, Akutmedizin, Rehabilitation und Pflege miteinander vernetzt werden und sinnvoll ineinandergreifen. Die AOK Baden-Württemberg denkt bei der Gestaltung von Versorgung an alle Versicherte – in jedem Alter – und entwickelt bedarfsorientierte Angebote und Strukturen. Ob bei der HZV-KinderReha, bei Beratung in schwierigen Lebenssituationen wie beispielsweise nach einer Krebsdiagnose oder bei der Geriatrischen Rehabilitation – überall finden sich hierzu tolle und bereits gelebte Beispiele."

Wie können diese Herausforderungen in der Geriatrie bewältigt werden?

Lena Weidinger: "Gemeinsam! Es braucht mehr Vernetzung im Gesundheitssystem, denn es braucht weniger Denken in Sektoren und mehr übergreifende Konzepte und Ansätze. Damit auch die künftigen, höheren Bedarfe abgedeckt werden können, braucht es nicht nur die Vermeidung von Stillstand, sondern eine sinnvolle Weiterentwicklung und Anpassung der Angebote. Die AOK Baden-Württemberg setzt dabei seit vielen Jahren auf die innovative Zusammenarbeit mit Vertragspartnern und der Wissenschaft „im Ländle“ und hat beispielsweise neben dem Konzept AOK-proReha Geriatrie, das unseren Versicherten eine medizinische Rehabilitation auf hohem Niveau garantiert, als einzige Krankenkasse ein eigenständiges Angebot für pflegende Angehörige."

Welche Rolle spielt die AOK Baden-Württemberg in Bezug auf die geriatrische Rehabilitation?

Lena Weidinger: "Die AOK Baden-Württemberg spielt in der geriatrischen Rehabilitation die maßgebliche Rolle. Wir stehen zum Geriatriekonzept in Baden-Württemberg als Versorgungskonzept, bekennen uns zur geriatrischen Rehabilitation und verfolgen das Ziel der Sicherung einer zukunfts- und leistungsfähigen Versorgung. Ein Lösungsweg, den die AOK Baden-Württemberg hierfür anbietet, ist das evidenzbasierte und leitlinienorientierte Behandlungskonzept AOK-proReha Geriatrie, welches in Zusammenarbeit zwischen der AOK Baden-Württemberg, Wissenschaft und der Praxis entwickelt wurde. Die AOK Baden-Württemberg investiert hier gezielt mehr Geld in die qualifizierte Rehabilitation auf Basis eines fairen leistungsorientierten Vergütungsmodells. Wir sind hier freiwillig unterwegs und gehen bewusst einen anderen Weg als alle anderen Krankenkassen, für derartige Projekte haben wir keinen gesetzlichen Auftrag, wir tun es trotzdem und tun es gern, denn so sichern wir nachhaltig und zukunftsfähig eine wichtige Versorgungsstruktur in Baden-Württemberg."

Welchen Stellenwert nimmt die Digitalisierung innerhalb der Geriatrie ein?

Lena Weidinger: "Die Digitalisierung von einzelnen Arbeitsschritten unterstützt uns heute bereits in der Kommunikation mit Rehabilitationskliniken und dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung. Durch elektronische Datenübermittlungen werden Informationen praktisch ohne Zeitverzug ausgetauscht und auch Bürokratie reduziert. Die dadurch gewonnene Zeit investieren wir sinnvoll in die Beratung und Betreuung unserer Versicherten."

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news-2515 Wed, 19 Sep 2018 09:19:38 +0200 Jeder Zehnte 2017 an Depression erkrankt Neues Onlinetool unterstützt Angehörige Die Zahl der Baden-Württemberger, die unter Depressionen leiden, bleibt auf konstant hohem Niveau. Dies zeigt eine aktuelle Auswertung der AOK Baden-Württemberg. Demnach wurde bei mehr als jedem zehnten im vergangenen Jahr eine Depression diagnostiziert. Häufig belastet eine Depression nicht nur den Erkrankten, sondern auch seine Angehörigen, weil die Beschwerden dieser Erkrankung den gemeinsamen Alltag beeinflussen und die Angehörigen nicht wissen, wie sie helfen können. Um betroffene Familien zusätzlich zu unterstützen, startet die AOK Baden-Württemberg ein neues Onlineprogramm: den „Familiencoach Depression“. Er hilft Angehörigen, Partnern, Freunden und andere Bezugspersonen von erkrankten Erwachsenen, mit den typischen Beschwerden einer Depression wie gedrückter Stimmung, Interessensverlust, Freudlosigkeit und Antriebsmangel umzugehen. Der Online-Coach kann auch dazu beitragen, Krisensituationen und Suizidgedanken zu erkennen und sich rechtzeitig professionelle Unterstützung zu holen.

„Es ist wünschenswert, Angehörige bei der Behandlung eines depressiven Patienten mit einzubeziehen, weil sie den Erkrankten im Alltag erleben“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin bei der AOK Baden-Württemberg. Viele Patienten berichteten beim Arztbesuch zunächst von eher unspezifischen körperlichen Beschwerden wie Abgeschlagenheit, Kopfschmerzen, Magen-Darm-Problemen odereinem Druckgefühl in Hals und Brust. „Deshalb sollten depressive Beschwerden vom Hausarzt aktiv erfragt werden. Oft führen die Antworten auf zwei Fragen auf die richtige Spur: Hat sich der Betroffene im vergangenen Monat häufig niedergeschlagen, bedrückt, traurig oder gar hoffnungslos gefühlt? Und: Hatte er in dieser Zeit deutlich weniger Freude an Dingen, die er sonst gerne macht?“, erläutert die Medizinerin.

Solche Warnzeichen nehmen häufig auch Angehörige wahr. Der „Familiencoach Depression“ vermittelt ihnen Wissen über die Krankheit und deren Behandlung. Wissenschaftliche Studien haben belegt, dass dies die Belastung und das eigene Erkrankungsrisiko der Angehörigen senken und die Rückfallrate der Patienten reduzieren kann.

Das Onlinetool entwickelt hat federführend Prof. Dr. Elisabeth Schramm vom Universitätsklinikum Freiburg. Die Psychologin ist eine anerkannte Expertin der störungsspezifischen Psychotherapie depressiver Patienten unter Einbindung ihrer Angehörigen. Unterstützt wurde sie dabei von einem Team weiterer Experten, die in unterschiedlichen Gebieten der Depressionsbehandlung tätig sind. Das Programm enthält vier unabhängig voneinander nutzbare Trainingsbereiche. Interessierte bekommen dort Tipps für den Umgang mit depressiv Erkrankten im Alltag, lernen, auch auf sich selbst zu achten, erfahren, wie sie die Beziehung zum Erkrankten stärken können und erhalten Informationen zu Ursachen, Symptomen und Behandlungsmöglichkeiten.

Mit dem „Familiencoach Depression“ ergänzt die AOK ihr Angebot von Online-Coaches wie das Selbsthilfeprogramm „moodgym“ zur Prävention und Linderung depressiver Symptome. Das interaktive Onlineangebot, das sich nun speziell an die Angehörigen wendet, ist kostenfrei und anonym unter der Adresse www.familiencoach-depression.de verfügbar.

Weiterführende Information:
Der Facharztvertrag für die Bereiche Psychotherapie, Neurologie und Psychiatrie, den die AOK Baden-Württemberg mit Ärzten und Psychotherapeuten abgeschlossen hat, ermöglicht den teilnehmenden Patienten eine schnelle, strukturierte und flexibel auf die Bedürfnisse der Patienten zugeschnittene Behandlung.

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news-2509 Thu, 13 Sep 2018 11:49:07 +0200 GKV und PKV: Echte Wahlfreiheit für Beamtinnen und Beamte gefordert „Das Hamburger Modell, bei dem seit 1. August 2018 Beamtinnen und Beamte in Hamburg den hälftigen Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung vom Dienstherrn erstattet bekommen, ist genauso in anderen Ländern und für den Bund machbar“, so Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg.

In der Gesetzlichen Krankenversicherung können sich Beamtinnen und Beamten grundsätzlich dann versichern, wenn die im Sozialgesetzbuch festgelegten Zugangsvoraussetzungen erfüllt sind. Das ist der Fall, wenn sie nach einer versicherungspflichtigen Beschäftigung in den Beamtenstatus wechseln und gewisse Mindestversicherungszeiten erfüllen: Der Versicherte muss in den letzten fünf Jahren vor dem Ausscheiden mindestens 24 Monate oder unmittelbar vor dem Ausscheiden ununterbrochen mindestens zwölf Monate in der gesetzlich krankenversichert gewesen sein. Eine Weiterversicherung ist zudem innerhalb von drei Monaten möglich, wenn ein bisher familienversichertes Kind in den Beamtenstatus wechselt und die bisherige Familienversicherung deshalb beendet wird.

Allerdings leistet der Dienstherr keinen „Arbeitgeberanteil“ am Krankenversicherungsbeitrag. Denn anders als in Hamburg, wo Beamtinnen und Beamten seit dem 1. August 2018 die Beiträge zur GKV hälftig vom Dienstherrn erhalten können, tragen sie ansonsten überall in Deutschland, so auch in Baden-Württemberg, den vollen Beitrag zur Gesetzlichen Krankenversicherung, also Versicherten- und „Arbeitgeberbeitrag“, zu 100 Prozent alleine.

„Das sogenannte duale System von GKV und PKV ist historisch überholt und lässt insbesondere für Beamtinnen und Beamte keine echte Wahlfreiheit zu“, so Hermann. „Der Politik muss es darum gehen, mittel- und langfristig einen einheitlichen Rahmen für den solidarischen Wettbewerb zwischen den Krankenkassen und somit einen integrierten Versicherungsmarkt zu schaffen. Wettbewerb und Wahlfreiheit für die Versicherten würden dadurch gestärkt. Dies ist ein möglicher erster Schritt hin zu einem einheitlichen und integrierten Versicherungsmarkt.“

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news-2507 Thu, 13 Sep 2018 11:37:59 +0200 Berufsstarter: Gemeinsam mit Rückenwind zum Erfolg Auch bei der AOK Baden-Württemberg begann am 1. September das neue Ausbildungsjahr. Heute (13.09.2018) kommen die „Neuen“ erstmals an einem Ort zusammen. Bei der AzubiOlympiade 2K18 messen sich in Untersteinbach die über 200 Berufsstarterinnen und -starter mit weiteren 250 Auszubildenden und dual Studierenden in Disziplinen wie Kegeln, Dosenwerfen oder Hindernislauf. Der Sieg steht weniger im Vordergrund, vielmehr geht es um das gegenseitige Kennenlernen und das spielerische Erleben der Werte und Identität der AOK Baden-Württemberg. „Wir wollen das Gemeinschaftsgefühl der Neuen untereinander und mit dem Unternehmen insgesamt stärken“, so Tobias Abel, Vorsitzender der Gesamt-Jugend- und Auszubildendenvertretung der AOK Baden-Württemberg. So solle ihnen auch von Seite der Mitarbeitervertretung der Start und das rasche Eingewöhnen und Wohlfühlen erleichtert werden.

Die AzubiOlympiade 2K18 beginnt um 9 Uhr und läuft bis zum späten Nachmittag.

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news-2496 Fri, 07 Sep 2018 13:50:00 +0200 Vitamintabletten helfen Herz und Hirn nicht Gesunde Ernährung und Bewegung sind laut Experten vielversprechender Laut Experten der Deutschen Gesellschaft für Neurologie (DGN) und der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft (DSG) senken Vitaminpillen nicht das Risiko an einem Schlaganfall oder einem Herzinfarkt zu erkranken. In einer Übersichtstudie, die aktuell veröffentlicht wurde, haben Forscher 18 Studien mit mehr als zwei Millionen Teilnehmern ausgewertet. Das Ergebnis stützt die Resultate zahlreicher Studien aus den vergangenen Jahren: Unabhängig von Einnahmezeitraum, Alter, Geschlecht, Raucher/Nichtraucher oder der sportlichen Aktivität haben Nahrungsergänzungsmittel keinerlei Auswirkungen auf das Risiko einen Schlaganfall oder einen Herzinfarkt zu erleiden. Weitaus vielversprechender zur Vorbeugung gegen Gefäßerkrankungen sind nach Aussagen der DSG-Experten gesunde Ernährung sowie Sport und Bewegung. Zur Vorbeugung von Herz-Kreislauferkrankungen und Schlaganfall wird generell eine mediterrane Ernährung mit einem hohen Anteil an Gemüse und Obst sowie ausreichend körperliche Bewegung empfohlen. Zu den Risikofaktoren, die beeinflussbar sind, zählen Übergewicht, Bewegungsmangel, Nikotin- sowie Alkoholkonsum. Welcher Nachholbedarf in Deutschland mit Blick auf regelmäßige körperliche Bewegung besteht, zeigt eine aktuelle Veröffentlichung der Weltgesundheitsorganisation (WHO): 2016 lag die Quote der Bewegungsmuffel in Deutschland bei 42 Prozent. Als körperlich ausreichend aktiv gilt laut WHO, wer sich pro Woche zweieinhalb Stunden bewegt oder 75 Minuten Sport treibt. Für eine optimale Gesundheitsprävention sollten es mindestens fünf Stunden Bewegung pro Woche oder zweieinhalb Stunden Sport sein.

Ursache eines Herzinfarkts sind meist hochgradige Verengungen oder gar ein kompletter Verschluss eines Herzkranzgefäßes. „Von 100.000 Menschen in Deutschland wird pro Jahr bei rund 300 ein Herzinfarkt diagnostiziert. Zum Vergleich: In Schweden oder auch in Japan sind es weniger als 100 von 100.000 pro Jahr.  Bei der Interpretation dieser Zahlen sind jedoch regionale Gegebenheiten zu berücksichtigen“, berichtet Dr. Jan Paulus, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg. Eine Ernährungsumstellung, angepasste Bewegung und Nikotinstopp können sich auch bei bereits Erkrankten günstig auf den Verlauf auswirken. Die AOK bietet ihren Versicherten im Rahmen von Haus- und FacharztProgramm eine Versorgung an, bei der sich Hausarzt und behandelnder Kardiologe bei der Therapie besonders eng abstimmen.
Ein Schlaganfall wird durch eine plötzliche Durchblutungsstörung im Gehirn ausgelöst. Dadurch entsteht ein Sauerstoffmangel, in dessen Folge Nervenzellen absterben. Die Hirnfunktionen und damit die Steuerung des Körpers werden dadurch stark beeinträchtigt. „Bewusstseinsstörungen, halbseitige Lähmungen und Ausfallerscheinungen des Sprech- oder Sehvermögens können die Folge eines Schlaganfalls sein“, erläutert Dr. Jan Paulus.

Die rasche Akutversorgung in spezialisierten Krankenhausabteilungen, sogenannten Stroke Units, hat die Sterblichkeit sowie das Risiko bleibender Behinderungen durch einen Schlaganfall gesenkt. Da bei einem Schlaganfall eine Unterversorgung von Hirnregionen mit Blut und Sauerstoff auftritt und dabei Gehirnzellen absterben, beginnt der Wettlauf gegen die Zeit bereits mit den ersten Symptomen. In Baden-Württemberg wurde mit Unterstützung der AOK eine neue Schlaganfall-Konzeption erarbeitet, um Patienten mit Verdacht auf einen Schlaganfall besser zu versorgen. An 49 Standorten weist die Website des baden-württembergischen Ministeriums für Soziales und Integration entsprechende Einrichtungen für Schlaganfallpatienten aus (Stand: 01.08.2017). Doch bevor der Patient medizinisch versorgt werden kann ist es wichtig, dass Laien Symptome eines Schlaganfalls sicher erkennen und entsprechend schnell reagieren können. Die FAST-Methode unterstützt beim Erkennen der typischen Symptome: www.aok.de/pk/bw/inhalt/schlaganfall-symptome-richtig-deuten/

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news-2486 Thu, 30 Aug 2018 14:47:49 +0200 Immer mehr Baden-Württemberger leiden unter Migräne Anzahl der betroffenen Männer wächst Immer mehr Menschen in Baden-Württemberg sind mit Migräne-Erkrankungen in ärztlicher Behandlung, das zeigen Zahlen der AOK Baden-Württemberg: 130.637 Patientinnen und Patienten der Krankenkasse, bei der fast jeder zweite im Land versichert ist, waren 2017 mit der Diagnose „Migräne“ in ambulanter oder stationärer Behandlung. Die Dunkelziffer liegt nach Meinung von Experten noch deutlich höher, da viele Betroffene die Symptome mit Selbstmedikation behandeln und nicht zum Arzt gehen. Die Zahl der Betroffenen stieg von 2013 bis 2017 altersstandardisiert im Durchschnitt jedes Jahr um 2,2 Prozent.

„Wie häufig Migräne-Attacken auftreten, ist individuell sehr unterschiedlich,“ sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Manchen Betroffenen haben sie regelmäßig für mehrere Tage im Monat, bei anderen sind die Abstände sehr unregelmäßig. Eine Diagnose ist fast immer bereits anhand der typischen Symptome möglich.“ Darum ist ein Besuch beim Hausarzt empfehlenswert, nur so kann die bestmögliche Therapie im Einzelfall erfolgen. Über zwei Drittel der Betroffenen sind Frauen, aber auch immer mehr Männer leiden unter Migräne. Die Zahl der erkrankten Männer in Baden-Württemberg stieg in den letzten fünf Jahren durchschnittlich um 2,9 Prozent auf 27.221 Fälle.

Die Ursachen für Migräne, die sich mit Symptomen wie Kopfschmerzattacken, Übelkeit, Lärm- und Lichtempfindlichkeit äußern, sind nicht bekannt – allerdings kann auch eine genetische Veranlagung eine Rolle spielen. Um Migräne-Anfälle zu verhindern, sollten auslösende Faktoren wie zum Beispiel Stress, Schlafmangel oder zu wenig Flüssigkeitsaufnahme vermieden werden.

Mehr Informationen rund um das Thema Migräne und wie sie vermieden werden kann unter www.aok.de/pk/bw/  und www.migraeneliga.de  

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news-2477 Wed, 22 Aug 2018 12:08:15 +0200 Vorsorgevollmacht – Entscheidungen in Ihrem Sinn Ein Formular für (fast) alle Fälle Niemand beschäftigt sich gerne mit Krankheit, Alter oder damit, dass er vielleicht eines Tages die eigenen Angelegenheiten nicht mehr regeln könnte. Doch nicht jeder ist bis ins hohe Alter noch so gesund und fit, dass er weiterhin völlig selbständig leben und für sich entscheiden kann. In einer Notsituation oder wenn Entscheidungen nicht mehr selbst getroffen werden können ist eine Vorsorgevollmacht eine wichtige Voraussetzung, damit im Sinne des Betroffenen gehandelt wird. Wenn zum Beispiel ein Angehöriger einen Schlaganfall erleidet und danach nicht mehr geschäftsfähig ist, kann es schnell kompliziert werden. Denn rechtlich verbindliche Erklärungen kann er in diesem Fall nicht mehr abgeben. Und wer für ihn handeln kann und darf, ist dann zunächst meist völlig unklar.

„Mit der Vorsorgevollmacht bestimmt man im Vorhinein, welche Person seines Vertrauens wichtige Entscheidungen für einen treffen darf, wenn man selbst dazu nicht mehr in der Lage ist“, sagt Christine Schneider, Referatsleiterin Patientenrechte bei der AOK Baden-Württemberg. „Es ist ein Irrtum zu glauben, dass sich der Ehepartner oder die Kinder automatisch um alles kümmern dürfen – sie sind ohne eine ausdrückliche Vollmacht zur rechtlichen Vertretung nicht befugt.“ Ein Vertreter sollte ohne Zeitverzögerung in eine medizinische Behandlung, die dem Willen des Betroffenen entspricht, einwilligen können. Auch sollte er gegenüber Heimleitern verhandlungsfähig sein und gegenüber der Kranken- und Pflegeversicherung tätig werden können. Dafür ist es entscheidend, rechtzeitig Vorsorge getroffen zu haben.

Doch für manche Fälle reicht eine Vorsorgevollmacht allein nicht aus, um Entscheidungen für eine andere Person zu treffen: So ist zum Beispiel die Möglichkeit zur Einwilligung in eine freiheitsentziehende Maßnahme ausdrücklich in der schriftlichen Vollmacht zu nennen und es ist eine zusätzliche Genehmigung des Betreuungsgerichts erforderlich. Und bei höchstpersönlichen Rechtsgeschäften, wie z. B. das Verfassen eines Testamentes, ist eine Stellvertretung durch einen Bevollmächtigten gar nicht zulässig.

Weitere Informationen und Formulare rund um die Vorsorgevollmacht, sowie die Unterschiede zur Betreuungsverfügung oder Patientenverfügung finden Sie unter https://bit.ly/2N5TvsY und https://www.bmjv.de/SharedDocs/Publikationen/DE/Betreuungsrecht.html

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news-2471 Tue, 21 Aug 2018 14:34:13 +0200 Baden-Württemberg ist Schlusslicht bei Masern-Impfung WHO besorgt: Zahl der Maserninfektionen steigt europaweit Die Infektionen und Erkrankungen mit Masern sind nach Angaben der Weltgesundheitsorganisation (WHO) dramatisch gestiegen: Im ersten Halbjahr 2018 wurden mit 41.000 Fällen 70 Prozent mehr Infektionen als im vergleichbaren Vorjahreszeitraum (24.000 Infektionen) registriert. Zwar ist die Impfrate der Kinder in Europa seit 2016 von 88 auf 90 Prozent gestiegen, doch nach Angaben der WHO bestehen große Unterschiede. In manchen Regionen liege die Quote über dem 95-Prozent-Ziel der Organisation, in anderen seien es nicht einmal 70 Prozent. „Ziel der WHO ist es, die Masern weltweit auszurotten. Nord- und Südamerika, aber auch viele Länder Osteuropas und einige Länder im südlichen Afrika sind inzwischen ganz frei von Masern. In Deutschland hingegen erkranken jedes Jahr einige hundert Menschen daran“, berichtet Privatdozentin Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Baden-Württemberg liegt zwar beim europäischen Blick auf die Impfzahlen im Mittelfeld, beim deutschlandweiten Vergleich ist das Bundesland aber auf dem letzten Platz. Die offiziellen Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zeigen bundesweit einen leichten Anstieg der Masern-Impfquote bei der Schuleingangsuntersuchung. Von 96,4 Prozent (1. Impfung) und 91,5 Prozent (2. Impfung) in 2010 stieg die Quote auf 97,1 Prozent (1. Impfung) und 92,9 Prozent (2. Impfung) in 2016. In beiden Vergleichsjahren lag Baden-Württemberg im Ländervergleich auf dem letzten Platz. 2010 waren 94,1 Prozent (1. Impfung) und 87,6 Prozent (2. Impfung) der Kinder bei der Schuleingangsuntersuchung gegen Masern geimpft. 2016 lag die Zahl dann bei 95,2 Prozent (1. Impfung) und 89,5 Prozent (2. Impfung).

Krankheiten wie Masern, aber auch Mumps oder Röteln, werden oftmals nicht ernst genug genommen und einzelne Stimmen stellen die Impfungen an sich in Frage. Aber die Erfolge konsequenter Impfkampagnen in der Bekämpfung schwerer Erkrankungen sind eindrucksvoll, darum rät die AOK Baden-Württemberg dringend zur Masern-Impfung. „Alle Kinder und Jugendliche bis 18 Jahre sollten zweimal gegen Masern geimpft sein“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein. „Über 18-Jährige, die einen unklaren Impfstatus haben und ebenso Personen, die nach 1970 geboren und nur einmal geimpft wurden, sollten sich einmalig gegen Masern impfen lassen, vorzugsweise mit einem Impfstoff, der gegen Masern, Mumps und Röteln immunisiert.“Masern sind eine Krankheit, die sehr ansteckend ist und leicht übertragen werden kann. Weil die Erkrankung kurzfristig die körpereigene Immunabwehr schwächt, kann bei 1 bis 6 von 100 Erkrankten zusätzlich eine Lungenentzündung auftreten. Lungenentzündungen sind auch die häufigste Ursache für Todesfälle, die im Zusammenhang mit einer Masernentzündung stehen. Bei 10 von 10.000 Masernkranken kann es zu Gehirnentzündungen kommen. Meist tritt diese Komplikation bei Jugendlichen und Erwachsenen auf. In sehr seltenen Fällen kann es bei Kindern, die im Alter von bis zu fünf Jahren an Masern erkrankt sind, Jahre später zu einer schleichenden Zerstörung von Gehirnzellen kommen, die zum Tode führt. Mehr zu den Impfungen und den Leistungen der AOK unter https://www.aok.de/pk/bw/inhalt/impfen-alle-leistungen-im-ueberblick-3/ 

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news-2463 Wed, 15 Aug 2018 15:33:25 +0200 Weniger Pillen mit höherem Risiko in Baden-Württemberg Empfängnisverhütung: Ärzte verordnen weniger risikoreiche Pillen Die Verordnung von risikoreicheren Verhütungs-Pillen für junge Frauen bis 20 Jahren ist in den vergangenen Jahren deutlich zurückgegangen. Das zeigt eine aktuelle Analyse der GKV-Verordnungsdaten durch das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO). Der Anteil der kombinierten oralen Kontrazeptiva mit einem höheren Risiko für Thrombosen und Embolien lag in Baden-Württemberg 2017 bei 56,0 Prozent, während es 2012 noch bei 68,2 Prozent war. Bundesweit fiel der Verordnungsanteil der risikoreicheren Pillen im selben Zeitraum von 67,1 Prozent auf 55,5 Prozent.

Seit 2014 empfiehlt das Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte (BfArM), dass Ärzte besonders jungen Frauen, die das erste Mal die Pille einnehmen, Präparate mit einem geringeren Risiko für die Bildung von Thrombosen und Embolien verschreiben sollen. Die Wirkstoffkombinationen der risikoreicheren Antibabypillen erhöhen die Wahrscheinlichkeit für Blutgerinnsel in den Venen, sogenannte Thrombosen. Deren gefährlichste Folge kann dann eine Lungenembolie sein.

Frauen, die die Pille einnehmen, sollten auf typische Anzeichen einer Thrombose oder Embolie achten und bei entsprechenden Anzeichen umgehend einen Arzt aufsuchen. Symptome können starke Schmerzen im Bein, Schwellungen des Beines oder ein Spannungs- oder Schweregefühl im Bein sein. Auch eine bläulich-rote Verfärbung oder Glänzen der Haut am Bein können Zeichen einer Thrombose sein. Bei einer Lungenembolie sind plötzliche Atembeschwerden oder Atemnot, atemabhängiger Brustschmerz und Herzrasen typische Symptome.

Mehr Informationen zu Nutzen und Risiken der verschiedenen Pillenvarianten sind in der AOK-Faktenbox www.aok.de/faktenboxen verfügbar.

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news-2458 Fri, 10 Aug 2018 10:50:00 +0200 Studien belegen: Qualität ist Erfahrungssache Spezialisierung der Krankenhäuser in Baden-Württemberg ist nötig Wer ein künstliches Knie benötigt oder eine andere planbare Operation vor sich hat, sollte sich gut informieren, in welcher Klinik er den Eingriff durchführen lässt. Nachweislich ist vor allem dort die Qualität sehr gut, wo ausreichend Erfahrung und Expertise auch auf Grund hoher Fallzahlen vorliegen.

Das nächstgelegene Krankenhaus ist nicht immer das am besten geeignete. So zeigt der Qualitätsmonitor 2018 des Wissenschaftlichen Instituts der AOK (WiDO), dass Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg nicht immer die optimale Versorgung bekommen und die Qualitätsunterschiede unter den Kliniken enorm sind. Wesentliche Faktoren sind laut Studie die Erfahrung der Klinik und der Operateure beim jeweiligen Eingriff sowie der postoperativen Versorgung.

Um die bislang gute Qualität der stationären Versorgung stabil zu halten, benötigen auch baden-württembergische Krankenhäuser in Zukunft einen höheren Grad der Spezialisierung. In den Niederlanden sind seit vielen Jahren Mindestmengen für planbare stationäre Leistungen vorgeschrieben. Dort lässt sich ein Zusammenhang zwischen der Durchführungshäufigkeit und der Behandlungsqualität nachweisen. So konnte durch die Zentralisierung von Bauchspeicheldrüseneingriffen zum Beispiel ein Rückgang der Sterblichkeit von 9,8 Prozent auf 5,1 Prozent beobachtet werden.

Dass eine Spezialisierung der Krankenhäuser die Qualität der Behandlungsergebnisse verbessern kann, ist vielfach bestätigt. Die Patientinnen und Patienten in Baden-Württemberg sind dazu bereit. Eine forsa-Befragung aus dem Jahr 2018 zeigt, dass mehr als vier von fünf Befragten im Land eine weitere Anfahrt in Kauf nehmen würden, um bei einem planbaren Eingriff von einem Spezialisten stationär behandelt zu werden. Fast zwei Drittel der Baden-Württemberger würden dafür weiter als 50 Kilometer fahren. Den Menschen in Baden-Württemberg kommt es offenbar auf die Qualität und nicht auf die Entfernung zum Krankenhaus an.

Finden Sie das passende Krankenhaus mit dem AOK-Krankenhausnavigator

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news-2450 Thu, 09 Aug 2018 11:19:30 +0200 Zeckensommer 2018 beschert uns die größte Anzahl an Zecken der letzten zehn Jahre Der deutsche Südwesten ist beliebt bei mittelständischen Unternehmen, bei Touristen und – bei Zecken. Viele Regionen gelten hier seit langer Zeit als Gebiete mit hoher Zeckendichte. Die kleinen Spinnentiere finden in den Wiesen und ausgedehnten Wäldern des Südens ideale Lebensbedingungen, zumal sie warme Temperaturen lieben. Im Sommer 2018 kommt nun alles zusammen: In Baden-Württemberg als dem ohnehin schon wärmsten Bundesland, klettern die Temperaturen auf bis zu 39 Grad. In seinen zeckenfreundlichen Biotopen lässt die Hitze in diesem Jahr noch mehr Krabbeltiere schlüpfen als sonst. 2018 wird damit zu einem Zeckenjahr.

Ein Forscherteam des Deutschen Instituts für Infektionsforschung (DZIF) und des Instituts für Mikrobiologie der Bundeswehr hat sich in jüngster Zeit vor allem mit dem Gemeinen Holzbock (Ixodes ricinus) beschäftigt, einer besonders weit verbreiteten Zecken-Art. Die Wissenschaftler kamen im Frühjahr zu der Prognose, dass der Holzbock 2018 in Süddeutschland wesentlich häufiger vorkommen wird als in früheren Jahren. Im Jahr 2017 konnte das Team auf einer standardisierten Messfläche 180 Holzböcke zählen. Für den Sommer 2018 sagten die Forscher für eine gleich große Fläche 443 Zecken voraus.

Zecken leben im Wald, entlang von Waldrändern und auf schattigen Wiesen, aber auch in Grünanlagen mit Büschen und Bäumen. Sie ernähren sich vom Blut von Wirbeltieren. Um auf einen Wirt zu gelangen, klettert die Zecke auf eine erhöhte Stelle wie zum Beispiel einen Grashalm oder ein Gebüsch. Dort wartet sie in einer Höhe von weniger als einem Meter, bis ein Tier oder ein Mensch vorbeikommt und lässt sich vom künftigen Wirt quasi aufstreichen. Unwahr ist dagegen die weit verbreitete Ansicht, Zecken ließen sich von Bäumen fallen. Auch springen können sie nicht.

Zum Problem werden Zecken für Menschen, weil sie über ihren Speichel und über ihre Beißwerkzeuge Krankheitserreger übertragen können. FSME und Borreliose sind die beiden Erkrankungen, für deren Übertragung Zecken gefürchtet werden.

Borreliose

Dr. Simon Dally, Biologe bei der AOK Baden-Württemberg, erklärt, woran Betroffene Infektionen durch Zeckenbisse erkennen können: „Meist tritt an der Einstichstelle eine juckende Rötung der Haut auf, die einige Tage später wieder verschwindet. Dabei handelt es sich um eine normale Reaktion, nicht um das Anzeichen einer Borreliose. Die sogenannte Wanderröte ist hingegen auf eine Borreliose-Infektion zurückzuführen. Sie tritt einige Tage, manchmal auch erst einige Wochen, nach einem Zeckenstich auf. Diese deutliche ringförmige Hautrötung ist oft im Zentrum blasser als am Rand. Der rote Ring wandert dann allmählich nach außen. In einigen Fällen erscheint nur eine unspezifische Hautrötung, die wandert. Tritt dies ein, sollte der Hausarzt zur Abklärung aufgesucht werden.“

Behandelt wird Borreliose in der Regel mit Antibiotika. Meist heilt sie komplett aus. Ohne Antibiotikabehandlung ist das Risiko für einen schweren Verlauf erhöht. Dann kann es in der Folge zu einer Neuroborreliose mit Lähmungserscheinungen, Nervenentzündungen oder einer Gehirnhautentzündung kommen. Selten entwickelt sich nach einer unbehandelten Borreliose auch eine Lyme-Arthritis mit Entzündungen und Schwellungen der Gelenke. Beide Erkrankungen können mit Antibiotika behandelt werden und bleiben meist ohne Spätfolgen.

FSME

Die andere von Zecken übertragene Infektion ist die Frühsommer-Meningoenzephalitis, die vor allem unter ihrer Abkürzung FSME bekannt ist. Bei ihr handelt es sich um eine Virus-Infektion. Simon Dally: „Anders als bei Borreliose-Bakterien gibt es gegen die FSME-Viren eine Impfung, sie wird in Risikogebieten vor allem für Personen empfohlen, die sich viel im Freien aufhalten.“

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 15.563 Versicherte der AOK Baden-Württemberg aufgrund einer Borreliose-Erkrankung (stationär oder ambulant) behandelt. Betroffen waren 8.702 Frauen und 6.861 Männer. Am häufigsten betroffen ist die Altersgruppe der 55- bis 59-Jährigen und die Gruppe der 75- bis 79-Jährigen. Der Anteil der Betroffenen steigt mit zunehmendem Alter an. Eine Ausnahme bilden Kinder im Alter zwischen fünf und neun Jahren, unter denen der Anteil bereits über dem der 10- bis 14-Jährigen liegt. Ab dem 80. Lebensjahr fällt der Anteil der Betroffenen wieder ab.

Vorbeugung hilft

Wer den Sommer in seinen vier Wänden verbringt, wird keinen Zecken begegnen. Wer sich aber viel im Freien aufhält, sollte sensibel für mögliche Gefahren sein. Zum Schutz vor Stichen und möglichen Infektionen sollten bei Aktivitäten und Aufenthalten auf Wiesen, im Wald, an Waldrändern sowie in Grünanlagen mit Büschen und Bäumen geschlossene Schuhe, lange Hosen und Oberbekleidung mit langen Ärmeln getragen werden. Zusätzlich kann man sich schützen, wenn man die Hosenbeine in die Socken steckt. Hilfreich sind vor allem helle Hosen, weil sich auf ihnen Zecken als dunkle Punkte leicht erkennen lassen.

Zecken entfernen

Wer trotz aller Vorsicht eine Zecke findet, die sich in einer Hautstelle festgesetzt hat, sollte sich so verhalten, wie es AOK-Arzt Dally empfiehlt: „Hat eine Zecke gestochen, sollte sie so schnell wie möglich mit einer Zeckenpinzette oder Zeckenkarte entfernt und die Wunde sorgfältig desinfiziert werden. Dabei sollte die Zecke möglichst nicht gedreht werden. Auf keinen Fall sollte man sie vor dem Entfernen mit Öl oder Klebstoff beträufeln, weil dies dazu führen könnte, dass die Zecke mögliche Krankheitserreger abgibt.“

 

 

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news-2448 Wed, 08 Aug 2018 15:11:45 +0200 EU-weite Umfrage zur Sommerzeit Zeitumstellung kann auch gesundheitliche Folgen haben Erstmals befragt die EU-Kommission in diesem Jahr die gesamte Bevölkerung der Europäischen Union nach deren Meinung zur Zeitumstellung. Die Online-Abstimmung läuft unter https://ec.europa.eu/info/consultations/2018-summertime-arrangements_de noch bis zum 16. August und soll als Grundlage für einen möglichen Vorschlag zur Abschaffung der Sommerzeit dienen. Die Zeitumstellung ist umstritten, denn neben der oftmals angezweifelten Energieeinsparung bringt sie auch erheblichen Aufwand und birgt gesundheitliche Risiken: Probleme mit dem Schlaf, dem Wohlbefinden und der Gesundheit, ausgelöst durch die Zeitumstellung, beeinflussen das tägliche Leben und mindern die Lebensqualität für viele Menschen.

Zahlen der AOK Baden-Württemberg zeigen, dass Schlafstörungen ein weit verbreitetes Problem sind. Im Jahr 2016 waren 187.279 Versicherte der AOK Baden-Württemberg wegen Schlafstörungen in ambulanter oder stationärer Behandlung. Die Krankheitshäufigkeit steigt mit zunehmendem Alter an, Frauen und Männer sind zu etwa gleichen Anteilen betroffen. „Bis zu 20 von 100 Menschen haben Probleme mit dem Ein- oder Durchschlafen. Frauen und ältere Menschen haben besonders häufig Schlafstörungen und auch chronische Schlafprobleme. Sie können aber in jedem Alter auftreten, sogar bei kleinen Kindern“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Ein fester Zeitplan und klare Gewohnheiten unterstützen den Schlaf-Wach-Rhythmus. So sollte man möglichst immer zur gleichen Zeit ins Bett gehen und zur gleichen Zeit aufstehen. Grundsätzlich sollte man jedoch erst dann ins Bett gehen, wenn man sich müde fühlt. Entspannungstechniken wie zum Beispiel autogenes Training oder progressive Muskelentspannung müssen zwar zunächst erlernt werden, sind aber langfristig sehr erfolgversprechend.“

Mehr Informationen zum Schlaf der Baden-Württemberger finden Sie in einer Forsa-Umfrage der Südwest-AOK.

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news-2441 Tue, 07 Aug 2018 12:50:28 +0200 Temperaturrekord in Baden-Württemberg Kinder und Babys vor Hitze schützen Die Hitzewelle erreicht ihren vorläufigen Höhepunkt im Südwesten, bis zu 39 Grad werden laut Wetterdienst in der 32. Kalenderwoche erwartet. Diese Temperaturen können die Gesundheit gefährden, bei zu langem und ungeschütztem Aufenthalt im Freien können Hitzschlag, Sonnenstich und Dehydrierung  die Folgen sein.

Ein besonderes Augenmerk sollten Eltern deswegen auf die Babys und Kleinkinder haben, da deren Wärmeregulierungsvermögen noch nicht so stark ausgeprägt ist und ihre Körpertemperatur besonders schnell über 40 Grad ansteigen kann.  „Kleine Kinder toben auch trotz Höchsttemperaturen noch gerne“, so PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Bei Temperaturen über 35 Grad ist es ratsam, das Spielen und Toben im Freien auf die frühen Morgenstunden oder den Abend zu verlegen und die Kinder nie der direkten Sonne auszusetzen“, so Knapstein. „Sonnencremes mit Lichtschutzfaktor 50 und Kopfbedeckung sollten für Kinder draußen Standard sein.“ Außerdem sei es wichtig, auf dem Spielplatz oder auf Autofahrten immer genug Wasser bei sich zu haben und darauf zu achten, dass die ganze Familie genug trinkt. „Mit Säuglingen sollte man, falls möglich, tagsüber während der größten Hitze im Haus bleiben, öfters stillen oder, falls nötig, zusätzlich Wasser oder ungesüßten Fencheltee anbieten“, so Knapstein. Tabu sei es in jedem Fall, Säuglinge oder Kinder allein im Auto zurückzulassen, schon kurze Verzögerungen könnten ausreichen, und es könne für die im Auto Zurückgelassenen lebensgefährlich werden. 

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news-2432 Wed, 01 Aug 2018 15:38:54 +0200 Echter Qualitätswettbewerb: Beihilfe für gesetzlich versicherte Beamte jetzt möglich "Hamburger Modell" ist der richtige Schritt zu echtem Wettbewerb der Krankenkassen In Hamburg erhalten Beamte, die freiwillig in der gesetzlichen Krankenversicherung (GKV) versichert sind, ab heute (1. August 2018) erstmals einen Zuschuss. Die neue Regelung sieht vor, dass das Land wie bei Angestellten nun auch bei Ihren Beamten den halben Beitrag zur gesetzlichen Krankenversicherung übernimmt. In Deutschland waren die Beiträge zur GKV von Beamten bisher in allen Bundesländern alleine zu tragen. Darum sehen viele Experten das sogenannte „Hamburger-Modell“ als einen richtigen Schritt zu einem echten Wettbewerb aller Krankenkassen um die beste Qualität. Bei der AOK Baden-Württemberg wird diese Entwicklung sehr positiv gesehen. Die größte Krankenkasse im Südwesten fordert seit Langem mehr Gestaltungsspielraum, der durch die schrittweise Einführung eines integrierten und einheitlichen Versicherungsmarkts ermöglicht wird sowie mehr Qualität in die Versorgung bringt. Beamte versichern sich in Deutschland bisher überwiegend bei einer privaten Krankenversicherung und erhalten, je nach Familiensituation und Bundes- bzw. Landesrecht, 50 bis 80 Prozent der bezahlten Gesundheitsleistungen von ihrem Dienstherrn erstattet. In Hamburg war vor allem ein Motiv für die Neuregelung, dass der Dienstherr sich nicht an den Beiträgen einer gesetzlichen Krankenkasse beteiligt und dies für viele Beamte ein großes Hindernis für die Wahl einer gesetzlichen Krankenkasse darstellt.

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news-2423 Fri, 27 Jul 2018 15:24:36 +0200 AOK Baden-Württemberg übernimmt Hepatitis-B-Impfung Als wichtigster Schutz gegen eine Hepatitis-B-Infektion gilt die Hepatitis-B-Impfung Chronische Hepatitis B und C betreffen 325 Millionen Menschen weltweit und auch in Deutschland sind schätzungsweise bis zu 600.000 Menschen erkrankt. Im Jahr 2017 sind 968 Hepatitis-C- und 876 Hepatitis-B-Nachweise im Südwesten gemeldet worden. Anlässlich des Welt-Hepatitis-Tags am 28. Juli 2018 ruft das Regierungspräsidium Stuttgart zur Impfung gegen Hepatitis auf.

Leberentzündungen durch Hepatitis B- und C-Viren können chronisch werden. Unbehandelt können beide Infektionen zu Leberzirrhose, Leberkrebs und Tod führen. Eine rechtzeitige Diagnose kann dies verhindern. Chronische Hepatitis B ist gut kontrollierbar und Hepatitis C ist heute fast immer heilbar.

Als wichtigster Schutz gegen eine Hepatitis-B-Infektion gilt die Hepatitis-B-Impfung. Die AOK Baden-Württemberg übernimmt die Hepatitis-B-Impfung für ihre Versicherten. Bei „besonders gefährdeten Personengruppen“ ist es eine Pflichtleistung, für alle anderen Personen ist es eine Satzungsleistung.

Die Gesundheitsberichterstattung des Bundes spricht von einer Impfquote der Kinder mit vorgelegtem Impfausweis bei Einschulungsuntersuchungen im Jahre 2016 von 87,3 Prozent.

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news-2420 Fri, 27 Jul 2018 11:53:38 +0200 Feiern ja, Komasaufen nein Zahlen der AOK Baden-Württemberg zeigen Rückgang der jugendlichen Komasäufer In Baden-Württemberg haben seit dieser Woche die Sommerferien begonnen und viele Jugendliche nutzen die freien Tage, um feiern zu gehen, sei es auf dem Sommerfest, im Park, auf einer Aussichtsplattform, auf der Abschlussfahrt mit der Schule oder mit dem Sportverein oder im ersten Urlaub ohne die Eltern. Gefeiert wird dabei oft mit viel Alkohol und ab und zu enden diese Abende dann im Krankenhaus. Laut einer Studie der Weltgesundheitsorganisation (WHO) trinken Jugendliche mit etwa 13 Jahren erstmals Alkohol und erleben ihren ersten Rausch noch vor ihrem 14. Geburtstag. Ein riskanter Alkoholkonsum ist laut Robert Koch-Institut bei knapp 16 Prozent der Jugendlichen zwischen 11 und 17 Jahren festzustellen, regelmäßiges Rauschtrinken bei 11,5 Prozent. Laut einiger Studien gibt es Hinweise darauf, dass Jugendliche, die besonders früh beginnen, Alkohol zu trinken und viel Alkohol konsumieren, ein erhöhtes Risiko haben, im späteren Leben einen problematischen Umgang mit Alkohol oder sogar eine Alkoholabhängigkeit zu entwickeln.

Doch die gute Nachricht ist, dass die Krankenhausaufenthalte bei den jugendlichen Versicherten der AOK Baden-Württemberg aufgrund von Komasaufen in den letzten Jahren kontinuierlich weniger geworden sind. Die Krankenhausfallrate bei jugendlichen Komatrinkern ist in den letzten fünf Jahren um jährlich 4,7 Prozent gesunken. Die schlechte Nachricht ist aber, dass sich Jugendliche noch immer bis zur Besinnungslosigkeit betrinken. Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 1.091 Kinder und Jugendliche im Alter von 10 bis 19 Jahren mit der Diagnose „Komasaufen“ in ein Krankenhaus eingeliefert. „Rauschtrinken ist ein gesundheitlich besonders riskantes Trinkmuster, welches akute Schäden wie Alkoholvergiftungen und Verletzungen sowie Gewalt - auch gegenüber Dritten - verursachen kann. Langfristig können Alkoholabhängigkeit und vielfältige organische Schäden Folgen des Rauschtrinkens sein“, warnt Dr. Jan Paulus, Arzt bei der AOK-Baden-Württemberg.

Weil Jugendliche im Umgang mit Alkohol noch unerfahren sind, ihr Körper aber noch nicht ausgereift ist, sind sie anfälliger für gravierende gesundheitliche Schäden bei einem übermäßigen Konsum. Ihr Körper kann den Alkohol nur sehr langsam abbauen, weshalb schon geringe Mengen zu schweren Schäden und Vergiftungen führen können. Das sogenannte Rauschtrinken stellt dabei ein besonderes Risiko dar. Hinzu können soziale Probleme kommen wie zum Beispiel Schwierigkeiten in der Schule oder Auseinandersetzungen mit Freunden oder Eltern als Folge des Alkoholkonsums im Jugendalter. Nach Angaben des Robert Koch-Instituts ist bei jungen Männern im Alter zwischen 15 und 29 Jahren jeder vierte Todesfall auf Alkohol zurückzuführen. Bei Frauen in dieser Altersgruppe ist es jeder zehnte Todesfall. Alkohol kann zudem die körperliche und geistige Entwicklung beeinträchtigen und sich nachteilig auf die körperliche Fitness und den Muskelaufbau auswirken.

Die AOK Baden-Württemberg fördert seit Jahren die suchtpräventiven Projekte der kommunalen Suchtbeauftragten in den Stadt- und Landkreisen. Wird ein Jugendlicher mit einer Alkoholvergiftung ins Krankenhaus eingeliefert, wird nach Möglichkeit noch während des Krankenhausaufenthalts ein Suchtbeauftragter informiert. Dieser kontaktiert dann die betroffenen Jugendlichen, um frühzeitig geeignete und individuelle Suchtpräventionsmaßnahmen einleiten zu können.

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news-2415 Wed, 25 Jul 2018 16:28:38 +0200 Hundstage – Tipps für die heißen Tage Was in den nächsten Tagen und Wochen zu beachten ist und wie man sich bei großer Hitze am besten verhält Jetzt wird es heiß in Deutschland. Am 23. Juli haben die Hundstage begonnen – oft die heißeste Zeit des Jahres und 2018 mit bis zu 35 Grad. Sommerliche Hitzeperioden werden im Volksmund oft Hundstage genannt. Kalendarisch umfassen sie die Zeit vom 23. Juli bis zum 23. August. Diese Wetterperiode wurde nach dem Hundsstern Sirius, dem Hauptstern des Sternbildes „Großer Hund“, am Morgenhimmel benannt, der in der Antike in den Morgenstunden der heißesten Sommertage aufging.  

Freibadbetreiber, Eisverkäufer oder Cabriofahrer freuen sich, doch die hochsommerlichen Temperaturen bergen auch Gefahren, die oftmals tödlich enden können. Laut des Statistischen Landesamtes starben 2017 in den Monaten Juni, Juli und August fast 1.400 Baden-Württemberger aufgrund von Hitze. Todesursachen, die bei Hitze besonders zunehmen, sind insbesondere in den Bereichen „Krankheiten des Kreislaufsystems“, „Psychische und Verhaltensstörungen“ sowie „Endokrine, Ernährungs- und Stoffwechselkrankheiten“ zu finden. Zu den psychischen und Verhaltensstörungen gehört die Todesursache „Demenz“. Davon betroffen sind in der Regel hochbetagte Menschen, bei denen das Durstempfinden gestört sein kann. Viele Patienten mit Demenz werden zu Hause gepflegt. Daher ist es bei anhaltender Hitze wichtig, dass die Pflegenden ein wachsames Auge darauf haben, wie viel der Erkrankte tatsächlich trinkt.

Was in den nächsten Tagen und Wochen zu beachten ist, wie man sich bei großer Hitze am besten verhält und welche Vorsichtsmaßnahmen zu treffen sind, darüber sprachen wir mit Dr. Jan Paulus, Arzt bei der AOK Baden-Württemberg:

Welche Lebensmittel sind geeignet für heiße Tage, welche nicht?
„Wie es in den Mittelmeerländern vorgelebt wird, sind kalte Suppen, Salate und fettarme Gerichte mit viel Gemüse im Sommer eine gute Wahl. Weil bei starker Hitze auch mehr geschwitzt wird, benötigen wir mehr Flüssigkeit als gewohnt. Diese kann zum Teil auch über die Nahrung aufgenommen werden. Dafür eignen sich besonders gut wasserhaltige Obst- und Gemüsesorten wie beispielsweise Melone, Gurke und Tomate. Grundsätzlich enthält Rohkost auch mehr Flüssigkeit als gekochtes Gemüse.“

Welche Getränke sind gut für den Körper?
„Wie auch bei anderen Wetterlagen nimmt man Flüssigkeit am Besten über Wasser zu sich. Das darf gerne auch geschmacklich aufgepeppt werden, zum Beispiel mit einer Scheibe unbehandelter Zitrone oder Limette, einigen Minzblättern oder auch einem Stück Salatgurke. Gut geeignet sind auch ungesüßte Tees, insbesondere Früchte- und Kräutertees, die zudem auch leicht gekühlt gut schmecken. Der Mehrbedarf an Flüssigkeit ist bei großer Hitze nicht zu unterschätzen: Die sonst empfohlenen 1,5 - 2 Liter reichen bei Sommerhitze oft nicht mehr aus. Gesunde können die Trinkmenge daher unbesorgt um einen Liter steigern. Bei bestimmten Erkrankungen, wie beispielsweise einer Herzschwäche oder auch bestimmten Nierenleiden, sollten die Betroffenen unbedingt mit ihrem Arzt klären, ob sie die Trinkmenge steigern sollten und welche zusätzliche Menge für sie verträglich ist."

Welche Kleidung ist besonders bei Hitze geeignet?
„Bei Sommerhitze ist luftige, weite und helle Kleidung aus Naturfasern geeignet. Grundsätzlich wird bei einem Aufenthalt im Freien dazu geraten, zum Schutz vor der Sonne eine Kopfbedeckung zu tragen. Galt das früher vor allem für kleine Kinder und Senioren, gilt diese Empfehlung inzwischen auch für alle anderen Altersgruppen.“

Welchen Menschen macht die Hitze besonders zu schaffen?
„Besonders ältere Menschen können aus unterschiedlichen Gründen gefährdet sein. Manche trinken bei Hitze zu wenig, weil ihr Durstempfinden vermindert ist. Manche haben Vorerkrankungen, zum Beispiel Herzerkrankungen, weshalb ihnen die Hitze besonders zu schaffen macht. Und es gibt Pflegebedürftige, die auf Hilfe angewiesen sind, wenn sie genügend trinken sollen. Hitze und Sonne können aber auch andere Schäden verursachen. Eltern sollten auf ihre Babys und Kleinkinder ein besonders wachsames Auge haben, weil ihr Körper die Temperatur noch nicht so gut regulieren kann. Besonders häufig treten in Hitzeperioden Sonnenstich und Hitzschlag auf. Zu den häufigsten Anzeichen für einen Sonnenstich zählen Kopfschmerzen, Übelkeit mit Erbrechen, eine erhöhte Körpertemperatur bis hin zu leichtem Fieber und ein hochroter und heißer Kopf, aber auch Unruhe, Abgeschlagenheit, Schwäche und Schwindel. Bei einem schweren Sonnenstich können zudem Bewusstseinsstörungen, Nackensteifigkeit und in seltenen Fällen auch Krampfanfälle auftreten. Oft treten diese Beschwerden allerdings erst Stunden nach dem Aufenthalt in der Sonne auf. Typisch für einen Hitzschlag sind Fieber über 40 Grad, ein schneller Puls, Schwindel oder auch Übelkeit. Weil bei einem Hitzschlag der Körper keinen Schweiß mehr produzieren kann, ist die Haut heiß und trocken, möglicherweise auch gerötet. Ein extremer Hitzschlag ist ein medizinischer Notfall, weil der Kreislauf völlig zusammenbrechen kann. Bei ersten Anzeichen helfen kühlen, ausruhen und trinken. Besonders gefährdet sind Menschen, die sich bei Hitze in engen, schlecht gelüfteten Räumen aufhalten, Sportler, die bei extremer Hitze trainieren und chronisch kranke Menschen. Was auch immer wieder nicht bedacht wird: Keinesfalls sollte man Säuglinge oder Kleinkinder bei Sonne allein im Auto lassen. Das kann sich ganz schnell aufheizen und so zur tödlichen Falle werden.“

Sport: Was ist sinnvoll? Was schadet eher?
„Bei starker Hitze und Sonne ist es auch für Sportler ratsam, stets eine Kopfbedeckung zu tragen. Generell sollte übermäßige Anstrengung zumal in der prallen Sonne vermieden werden. Denn das könnte zu einem Hitzschlag führen. Wer gesund ist, muss aber nicht auf seinen Sport verzichten. Wichtig ist es jedoch, seine Aktivitäten auf morgens oder abends zu verlegen, dann ist es nicht so heiß und die Ozonbelastung niedriger. Grundsätzlich sollte man vor und nach dem Sport ausreichend trinken. Das ist bei Hitze natürlich besonders wichtig.“

Was hilft, um mit der Hitze besser zurecht zu kommen?
„Luftige Kleidung, leichte Kost und ausreichend Flüssigkeit helfen, mit der Hitze besser zurecht zu kommen. Wer sich draußen aufhält, sollte den Schatten suchen. Um sich vor Sonnenbrand zu schützen, sollte man sich bei jedem Aufenthalt im Freien gut mit Sonnenschutzmittel eincremen. Denn auch im Schatten kann man einen Sonnenbrand bekommen. Die Haut vergisst nichts und langfristig gesehen erhöhen Hautschädigungen durch zu viel Sonne das Risiko, an Hautkrebs zu erkranken. Auch im Schatten sollten beim Eincremen der Gesichtspartie Ohren und Augenlider nicht vergessen werden. Bei pflegebedürftigen Menschen ist es wichtig, dass Angehörige und Betreuer besonders darauf achten, dass alte Menschen unter Berücksichtigung der bestehenden Erkrankungen ausreichend Flüssigkeit zu sich nehmen.“

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news-2412 Wed, 25 Jul 2018 16:07:13 +0200 Arzneimittel: Importquote ist ein zahnloses Bürokratiemonster „Die Reimportquote schützt das Geschäftsmodell der Reimporteure durch quasi staatlich verordnete Umsatzgarantien“, so Dr. Christopher Hermann am heutigen Mittwoch (25.07.2018) in Stuttgart. „Diese – indirekte – Subventionierung eines Marktteilnehmers bedarf der besonderen Legitimation. Die ist nicht ersichtlich.“ Die Importquote verpflichtet Apotheken, im Bereich rezeptpflichtiger Medikamente zu mindestens fünf Prozent Parallelimporte an ihre Kunden abzugeben. Im Interview spricht sich der Vorstandsvorsitzende der AOK Baden-Württemberg erneut für ihre Abschaffung aus.

Welche Auswirkungen haben Reimporte auf Patienten im europäischen Ausland wie z. B. Rumänien, Bulgarien, Portugal, wo die Kaufkraft wesentlich geringer ist?
Der Arzneimittelmarkt ist europaweit hoch intransparent. Inwiefern die deutsche Importquote zu Arzneimittelengpässen in anderen EU-Ländern führt, bleibt deshalb im Dunkeln. Fakt ist aber: Die gesetzlichen Krankenkassen versorgen in Deutschland rund 72 Millionen Menschen. Wird deren Arzneimittelbedarf auch durch Importe aus anderen EU-Ländern gedeckt, liegt nahe, dass dies zu Lasten der Versorgung der Menschen in anderen Ländern mit niedrigeren Arzneimittelpreisen geht.

Besteht – auch aufgrund der Importquote – ein Risiko durch gefälschte, gestohlene oder falsch umgepackte Medikamente?
In den vergangenen Jahren gab es immer wieder Informationen der Behörden, dass gefälschte Arzneimittel über den Weg der Importe in den deutschen Markt gelangt sind. Erst kürzlich deckte das ARD-Magazin Kontraste einen mit hoher krimineller Energie aufgezogenen Betrug mit Krebsmedikamenten aus Griechenland auf – mit nicht absehbaren Folgen für die Patientinnen und Patienten in Deutschland und Griechenland. Insofern ist es durchaus denkbar, dass auch die Importquote ein Einfallstor für gefälschte Arzneimittel ist.

Inwiefern ist die Quote noch ein wirksames Sparinstrument für die Krankenkassen? Wie hoch sind die Einsparungen durch Reimporte bei der AOK?
Für das Gesamtjahr 2017 hat die AOK Baden-Württemberg durch Reimporte ganze 7 Millionen Euro weniger für Arzneimittel ausgeben müssen. Zum Vergleich: Im selben Jahr hat das Unternehmen durch Arzneimittelrabattverträge fast 230 Millionen Euro eingespart. Dies zeigt: Arzneimittelrabattverträge als einziges marktwirtschaftliches Instrument im GKV-Pharmabereich sind auch gleichzeitig der wirksamste Weg, die Ausgaben der Versichertengemeinschaft für Arzneimittel zu dämpfen. Bürokratiemonster aus der planwirtschaftlichen Steinzeit der Arzneimittelausgabensteuerung in der GKV müssen im 21. Jahrhundert endgültig ausgemustert werden.

Was spricht denn überhaupt noch für die Importquote und warum sollte man die Arzneimittelimporte mit einer gesetzlich festgelegten Quote fördern?
Bei ihrer Einführung Anfang des Jahrhunderts war das Ziel der Importquote, das Preisniveau von Arzneimitteln in Deutschland zu senken. Zu diesem Zeitpunkt war die Importquote tatsächlich ein taugliches Instrument. Denn damals gab es bei vielen Wirkstoffen keinerlei funktionierenden Wettbewerb. Das hat sich geändert: Arzneimittelrabattverträge haben bei vielen Arzneimitteln zu ganz anderen Marktgegebenheiten und Preisen geführt. Die Importquote als planwirtschaftliches Instrument ist heute schlicht überflüssig.

Inwiefern würden die Patientinnen und Patienten im Land von einer Abschaffung der Importquote profitieren?
Die Reimportquote bedeutet für alle Beteiligten, vor allem für Apotheker, einen ganz erheblichen bürokratischen Aufwand. Sie müssen zunächst prüfen, ob ein Importarzneimittel, das die Anforderungen der Quote erfüllt, überhaupt verfügbar ist. Andernfalls muss die Apotheke dies auf dem Rezept kenntlich machen, um keinen Malus zu riskieren. Zudem muss die Importquote für jede einzelne Krankenkasse erfüllt werden. Im Sinne der Versorgungsqualität sollten die Apotheker diese Zeit viel eher in die Beratung der Patientinnen und Patienten investieren können.

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news-2411 Wed, 25 Jul 2018 15:45:20 +0200 Hermann unterstützt Becker: Importquote überflüssig Der Vorstandschef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, und der DAV-Vorsitzende Fritz Becker sind sich einig: Die Importquote bringe nichts, außer Aufwand. Hermann: „Die Quote ist ein bürokratisches Monster und trägt zur dringend notwendigen Transparenz im Markt Nullkommanix bei.“ Und was die effizienten Instrumente zur Steuerung der Arzneimittelausgaben betreffe, ist die Quote weder zweit- noch drittbeste Lösung, sondern Teil des Problems der europaweiten Intransparenz über Versorgungswege und Versorgungssicherheit bei Arzneimitteln. „2017 hat die AOK Baden-Württemberg durch Reimporte ganze 7 Millionen Euro weniger für Arzneimittel ausgegeben, was aber mit jeder Menge überbordender Bürokratie verbunden war. Im selben Jahr führten die Arzneimittelrabattverträge zu Entlastungen von 230 Millionen Euro“, so Hermann weiter. Sein Fazit: „Vermeintliche Steuerungsinstrumente aus der planungswirtschaftlichen Steinzeit gehören nicht ins 21. Jahrhundert, sondern abgeschafft.“

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news-2408 Wed, 25 Jul 2018 14:04:59 +0200 Reha für Ältere? Macht Sinn! Das Landessozialgericht in Stuttgart hat aktuell entschieden: Demenzkranke dürfen nicht per se von Reha-Maßnahmen ausgeschlossen werden. Ein gutes Zeichen! Denn auch ältere Patientinnen und Patienten profitieren – vor allem, wenn die Rehabilitation speziell auf ihre Bedürfnisse zugeschnitten sind. Dies zeigt das Beispiel AOK proReha Geriatrie. Das Behandlungskonzept soll nach einem Oberschenkelhalsbruch vor allem die Menschen wieder fit machen für ihr Leben zuhause, die älter sind und unter mehreren Krankheiten gleichzeitig leiden.

In den Kooperationskliniken erarbeiten die Teams aus Ärzten, Pflegedienst und Therapeuten für jeden Patienten einen individuellen Rehaplan, der auf den neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen fußt – und vor allem sein alltägliches Umfeld in den Mittelpunkt nimmt. Welche motorischen Fähigkeiten sind besonders wichtig? Gilt es, viele Stufen zu steigen? Wohnt der Patient an einem Hang, so dass er häufig Steigungen meistern muss?

Die Erfolge sind erfreulich – insbesondere für die Patientinnen und Patienten. So sank der Anteil der Rehabilitandinnen und Rehabilitanden, bei denen die Rehabilitationseinrichtung nach der Entlassung Probleme sieht, deutlich. Tendenziell können mehr Menschen in ihr gewohntes Umfeld statt ins Pflegeheim entlassen werden. Ein schöner Nebeneffekt: Urininkontinenz kommt deutlich seltener vor, was an besser abgestimmten Medikationsplänen liegt, mit denen die Patientinnen und Patienten die Rehaklinik verlassen.

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news-2407 Wed, 25 Jul 2018 13:04:52 +0200 Beitragssatz der AOK Baden-Württemberg bleibt 2019 im vierten Jahr stabil Der Verwaltungsrat des Unternehmens hat heute (25.07.2018) den weiteren Stabilitätskurs der AOK Baden-Württemberg bestätigt. Angesichts der soliden Haushaltslage mit einem deutlichen Plus 2017 von gut 290 Millionen Euro wird die AOK Baden-Württemberg ihren Beitragssatz 2019 auch im vierten Jahr in Folge bei 15,6 Prozent stabil halten können.

Diese Stabilitätsprognose fußt auf einer Analyse, der die heute aufgrund der absehbaren gesetzlichen Änderungen realistisch abschätzbaren Ausgabenbelastungen zugrunde liegen. Diese sind beherrschbar, weil praxiserprobte Qualitäts- und Ausgabensteuerungsinstrumente konsequent bei der AOK Baden-Württemberg zum Einsatz kommen. Ein Beispiel sind die Arzneimittelrabattverträge, die bei der AOK Baden-Württemberg allein im vergangenen Jahr zu Entlastungen von 230 Millionen Euro führten.

Ein weiterer wesentlicher Stabilitätsfaktor ist der ungebrochene Wachstumskurs der Südwest-AOK. Allein in diesem Jahr ist die Versichertenzahl bereits erneut um 84.000 Kundinnen und Kunden gestiegen. Mit ihrem hohen Versichertenplus steuert die AOK Baden-Württemberg unaufhaltsam auf eine neue Höchstmarke seit Einführung der Wahlfreiheit 1996 von 4,45 Millionen Versicherten zu.

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news-2405 Wed, 25 Jul 2018 09:10:05 +0200 Notaufnahmegebühr? Bessere Strukturen heißt die Lösung! Die AOK Baden-Württemberg lehnt die Forderung der KBV nach einer "Notfallaufnahmegebühr" entschieden ab Die AOK Baden-Württemberg lehnt die jüngste Forderung der Kassenärztlichen Bundesvereinigung (KBV) nach einer Gebühr zur Vermeidung überflüssiger Besuche in der Notaufnahme von Kliniken entschieden ab.

Versicherte zu bestrafen ist keine Lösung und die Idee „Praxisgebühr“ ist weder neu noch innovativ. Stattdessen lautet die Aufgabe bessere Strukturen zu schaffen. Ansätze liegen in einer Weiterentwicklung der Honorarregelungen für ambulante Ärzte sowie der Krankenhaus- und Rettungsdienstfinanzierung, um Fehlanreize in den Ambulanzen zu vermeiden. Hierzu gehört auch eine qualitativ hochwertige Steuerung der Patienten auf die richtige Versorgungsstufe.

Die Hausarztzentrierten Versorgung (HZV) in Baden-Württemberg zeigt, dass es auch ohne finanzielle Zwangsmaßnahmen geht, die Versicherten besser im Versorgungssystem zu steuern. Die AOK Baden-Württemberg stärkt in der HZV die zentrale Steuerungs- und Koordinierungsfunktion der rund 4.000 teilnehmenden Haus- und Kinderärzte. Diese steuern nachhaltig die rund 1,6 Millionen Patientinnen und Patienten, die in der HZV eingeschrieben sind, auch hinsichtlich der Inanspruchnahme fachärztlicher Leistungen.

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news-2396 Mon, 16 Jul 2018 14:47:38 +0200 Zumeldung - Modellvorhaben Sektorenübergreifende Versorgung Sektorenunabhängige Versorgung auf Grundlage effizienter und qualitätsorientierter Strukturen ist im Interesse der Menschen Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, bewertet die heute (16.07.2018) vorgestellten Ergebnisse des Modellprojekts des Ministeriums für Soziales und Integration zur sektorenübergreifenden Gesundheitsversorgung positiv: „Wir begrüßen sehr das integrierte Vorgehen, das dem Projekt zugrunde liegt. Die Ergebnisse bestätigen die Erfahrungen der AOK Baden-Württemberg: Eine für Baden-Württemberg und seine Regionen maßgeschneiderte sektorenunabhängige Versorgung auf Grundlage effizienter und qualitätsorientierter Strukturen ist im Interesse der Menschen die richtige Antwort auf die sich wandelnde Gesellschaft. Im zehnten Jahr unseres Haus- und Facharztprogramms erleben 1,6 Millionen Versicherte tagtäglich, wie viel besser Versorgungspfade sind, die von den starren Grenzen der Sektoren befreit sind.“

Dies haben alle unsere bisherigen wissenschaftlichen Evaluationen des Haus- und Facharztprogramms gezeigt. Der nächste Schritt müsse nun die Digitalisierung sein. Denn die Vernetzung von Menschen kombiniert mit der Vernetzung von Daten lege die Voraussetzung für ein erfolgreiches Zusammenspiel der Bereiche ambulante und stationäre Versorgung, Pflege, Prävention und Rehabilitation. „Um innovative Versorgung zu gewährleisten, müssen die ordnungspolitischen Weichen klar in Richtung Qualitätswettbewerb gestellt und regionale Versorgungssteuerung seitens der Politik weiter gefordert und gefördert werden“, so der AOK-Chef.

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news-2362 Wed, 04 Jul 2018 11:51:53 +0200 Teledermatologie: Zukunftsweisende digitale Vernetzung zwischen Haus- und Hautarzt Schneller Informationsaustausch zwischen Haus- und Facharzt Keine Überweisung oder Terminsuche, kein langwieriges Anreisen oder Wartezeiten, stattdessen ein schneller Informationsaustausch zwischen Haus- und Facharzt – die Telemedizin eröffnet neue Möglichkeiten, die medizinische Versorgung insbesondere auf dem Land zu verbessern. Hierzu zählt das seit 01. Juli 2018 gestartete Projekt TeleDerm, von dem Patientinnen und Patienten mit Hauterkrankungen oder -veränderungen profitieren. Das Verfahren ist einfach: In der Hausarztpraxis wird unter Einhaltung des Datenschutzes die veränderte Hautstelle fotografiert und die Bilder übers Internet dem Hautarzt übermittelt. Innerhalb von 48 Stunden erhalten die Patientinnen und Patienten von ihrem Hausarzt eine Diagnose, auch die weitere Therapie wird in der Hausarztpraxis durchgeführt. „Das Projekt mit seiner digitalen Technik ermöglicht eine schnellere Behandlung und bringt im Rahmen der Hausarztzentrierten Versorgung die Vernetzung der Versorgungsebenen zwischen Haus- und Facharzt voran“, sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „In Verbindung mit einem vertrauensvollen Patient-Arzt-Verhältnis kann hier die Technik ihr positives Potenzial voll entfalten“, so der AOK-Chef weiter.

 

In dem zum 01. Juli 2018 angelaufenen Projekt TeleDerm wird nun ein Jahr lang beobachtet, in welchem Maß die Zahl der Überweisungen an Dermatologen durch die digitale Vernetzung im Vergleich zu einer Kontrollgruppe zurückgeht. Des Weiteren wird erhoben, inwieweit die Wartezeiten beim Hautarzt für jene Kranken sinken, die auf eine fachärztliche Versorgung angewiesen sind. Untersucht wird auch, wie zufrieden Patientinnen und Patienten sowie Ärztinnen und Ärzte mit dieser Versorgungsform sind. Insgesamt 50 Praxen, die an der Hausarztzentrierten Versorgung teilnehmen, beteiligen sich in den vier Landkreisen Böblingen, Calw, Rottweil und Zollernalb an TeleDerm. Die Praxen sind bereits mit der notwendigen Technik ausgestattet, die von geschultem Personal eingesetzt wird. Seit dem 1. Juli können teilnehmende Hausärzte zusammen mit den Bildern und Beschwerdebefunden über eine sichere Datenleitung Rat von Dermatologen anfordern. Gefördert wird das Projekt aus dem Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesausschusses. Ergebnisse werden bis Mitte 2020 erwartet.

 

Das Institut für Allgemeinmedizin und Interprofessionelle Versorgung des Universitätsklinikums Tübingen ist die projektführende Institution. Für Projektleiterin Prof. Dr. Stefanie Joos, Allgemeinmedizinerin sowie Ärztliche Direktorin des Instituts, liegen die Vorteile für Arzt und Patient auf der Hand: „Die Betroffenen müssen weder lange auf einen Facharzttermin warten, noch weite Wege in Kauf nehmen. In den meisten Fällen können sie dank Teledermatologie eine zuverlässige Diagnose und Therapieempfehlungen auch bei ihrem Hausarzt erhalten.“

 

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news-2349 Wed, 27 Jun 2018 14:57:28 +0200 AOK Baden-Württemberg zum zweiten Sondergutachten Morbi-RSA Weiterentwicklung durch mehr regionalen Versorgungswettbewerb Die AOK Baden-Württemberg sieht angesichts der jetzt bekannt gewordenen ersten Ergebnisse aus dem zweiten Sondergutachten des wissenschaftlichen Beirats zur Weiterentwicklung des morbiditätsorientierten Risikostrukturausgleichs (Morbi-RSA) beim Bundesversicherungsamt keinen grundsätzlichen und kurzfristigen Änderungsbedarf.

Laut AOK Baden-Württemberg müssten Krankenkassen jetzt deutlich mehr Versorgungswettbewerb in den Regionen praktizieren. Nur auf die Ausgleichswirkungen des Morbi-RSA zu vertrauen, könne längst nicht mehr genügen. Hier sei echtes Management gefragt, vor Ort bessere Versorgungsqualität, effizientere und vernetzte Strukturen zu schaffen. Nur so gelangen Patientinnen und Patienten wirklich in den viel beschworenen Mittelpunkt des Geschehens.


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news-2346 Tue, 26 Jun 2018 11:05:10 +0200 Weltdrogentag 2018 "Zu 100 Prozent vermeidbar!" Den 26. Juni hat die Generalversammlung der Vereinten Nationen bereits im Jahr 1987 zum "Weltdrogentag" ernannt, um auf den Missbrauch von Substanzen aufmerksam zu machen, die Abhängigkeiten erzeugen können. Entsprechend umständlich liest sich denn auch der volle Name des Aktionstags: "Internationaler Tag gegen Drogenmissbrauch und unerlaubten Suchtstoffverkehr" ("International Day against Drug Abuse and Illicit Trafficking").

Mit eigenen Zahlen kann die AOK Baden-Württemberg ein breites Spektrum des Drogenkonsums belegen: Im Jahr 2017 erhielten insgesamt 3.097 ihrer Versicherten im Krankenhaus eine Spezifische Qualifizierte Entzugsbehandlung und hatten zusätzlich mindestens eine Haupt- oder Nebendiagnose auf psychische Störungen und Verhaltensstörungen durch Opioide, Cannabinoide, Kokain, andere Stimulanzien (vor allem Methamphetamin), Halluzinogene oder multiplen Substanzgebrauch. 451 Versicherte der AOK Baden-Württemberg haben 2017 eine Sucht-Rehabilitation durchgeführt, worunter auch Maßnahmen des Alkoholentzugs subsumiert werden.

Schädigungen durch Drogen gehören zu den wenigen gesundheitlichen Risiken, die Menschen ebenso bewusst wie vollständig verhindern können. Im gesamten Gesundheitswesen nehmen Schädigungen durch Drogenkonsum damit eine Sonderstellung ein: "Eine Vielzahl wissenschaftlicher Studien demonstriert die gravierenden Folgen des Drogenkonsums – und dazu zählen auch legale Drogen wie Alkohol und Tabak - in der Schwangerschaft", sagt Dr. Manuela Pfinder vom Fachbereich Gesundheitsförderung der AOK Baden-Württemberg. "Die durch den Drogenkonsum verursachten irreversiblen Schädigungen bei Embryo und Fötus sind zu 100 Prozent vermeidbar. Aus diesem Grund beginnt Prävention dort, wo menschliches Leben beginnt, nämlich bereits in der pränatalen Phase.“

Website der Vereinten Nationen zum Weltdrogentag

 

 

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news-2339 Thu, 21 Jun 2018 11:19:20 +0200 Behandlungsfehler Schicksal oder Kunstfehler: Was tun, wenn die Behandlung nicht erfolgreich ist? Jede Krankheit bedeutet eine große Belastung für die betroffenen Patienten - physisch wie auch psychisch. Besondere Belastungen treten auf, wenn die Behandlung, die eigentlich als heilende Maßnahme gedacht ist, nicht ordnungsgemäß durchgeführt wird. Schlimmstenfalls geht es den Betroffenen in so einem Fall hinterher schlechter als vorher.

Rund 1.500 vermutete Behandlungsfehler sind im Jahr 2016 bei der AOK Baden-Württemberg aufgelaufen, 2017 waren es dann etwa 1.650. Davon wurden 799 Fälle auf Wunsch der Versicherten überprüft (2016: 761 Fälle). In 29 Prozent der untersuchten Fälle hat sich der Verdacht auf einen Behandlungsfehler tatsächlich erhärtet. Die Zahlen der auffälligen und untersuchten Vorfälle steigt in den letzten Jahren kontinuierlich, was zumindest darauf hindeutet, dass  Patienten dem Thema zunehmend sensibler begegnen.

Faktenbox zum Thema Behandlungsfehler (pdf-Dokument)

Wenn die ärztliche Kunst versagt, brauchen Patienten Hilfe. Experten der AOK Baden-Württemberg beraten Versicherte und bieten konkrete Hilfe für die  möglichen weiteren Schritte an. Die AOK Baden-Württemberg betreut ihre Versicherten über das AOK-MedTelefon unter der zentralen Rufnummer 0800 1050501. Kontaktieren können sie die AOK-Experten außerdem unter der Adresse behandlungsfehler@bw.aok.de per E-Mail.

Expertin zum Thema Behandlungsfehler ist Denise Juraske von der AOK Baden-Württemberg. In unserem Audio-Beitrag erklärt sie, was Versicherte tun sollten, wenn sie den Verdacht haben, dass ihr Arzt oder das Pflegepersoanl einen Fehler gemacht haben könnten.

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news-2321 Wed, 13 Jun 2018 11:59:38 +0200 TK und AOK Baden-Württemberg sprechen sich für einheitliche Gesundheitsakte aus Baas und Nesch auf Digital Health Summit Die Techniker Krankenkasse (TK) und die AOK Baden-Württemberg setzen sich für eine Standardisierung der Gesundheitsakten für Versicherte in Deutschland ein. Gemeinsames Ziel sei es, dass alle Aktenlösungen einheitlichen technischen Standards folgten, forderten Dr. Jens Baas, Vorstandsvorsitzender der TK, und Siegmar Nesch, Stellvertretender Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg, auf dem Digital Health Summit der CEBIT. Nur so sei gewährleistet, dass die unterschiedlichen Lösungen der Krankenkassen miteinander kompatibel sind und sich keine Insellösungen etablieren.

 

Das gemeinsame Ziel von TK und AOK Baden-Württemberg ist es, die Akteure im Gesundheitswesen über die Sektorengrenzen hinweg zu vernetzen, und so die Versorgung der Versicherten zu optimieren. Bislang liegen medizinische Daten isoliert voneinander bei Ärzten, Krankenhäusern, Therapeuten oder Krankenkassen. Diese Daten bieten jedoch nur einen Mehrwert für die Versorgung der Versicherten, wenn sie sinnvoll zusammengeführt und genutzt werden können. Das bedeutet, dass die Versicherten die Datenhoheit über ihre persönlichen Gesundheitsinformationen besitzen müssen, um selbst bestimmen zu können, wann sie wem Zugriff darauf gewähren. Damit diese digitale Vernetzung aller Akteure im Gesundheitswesen möglich wird, müssen die bestehenden technischen Lösungen sinnvoll zusammengeführt werden.

 

"Es ist gut, dass Krankenkassen hier die Führungsposition übernommen haben und das Thema Gesundheitsakte voranbringen", sagt Dr. Jens Baas. Das dürfe aber nicht zu einer Vielzahl von Einzellösungen führen. "Die Digitalisierung macht dort Sinn, wo sie den Versicherten und ihrer Gesundheitsversorgung einen Mehrwert bringt. Die großen Potenziale der Digitalisierung können wir heben, wenn wir gemeinsam auf die Kompatibilität der technischen Lösungen setzen", sagt Siegmar Nesch. Es sei wichtig, dass Aktenlösungen und Gesundheitsnetzwerke so gestaltet werden, dass die Daten portabel sind. "Wir schaffen offene Standards, sodass ein Versicherter seine Daten bei einem Kassenwechsel problemlos mitnehmen kann", sagt Baas. Um es Versicherten zu ermöglichen, ihre Gesundheits- und Krankheitsdaten strukturiert und übersichtlich an einem Ort zu speichern und selbst zu managen, hat die TK gemeinsam mit IBM den digitalen Datentresor TK-Safe entwickelt. Über ihr Smartphone können TK Versicherte sicher auf ihre Gesundheitsinformationen zugreifen und ihre Daten verwalten.

 

Die AOK-Gemeinschaft hat in den Modellregionen Mecklenburg-Vorpommern und Berlin ihr digitales Gesundheitsnetzwerk gestartet. Über die Plattform können Patienten, niedergelassene Ärzte und Kliniken Gesundheitsdaten digital miteinander austauschen. Es schafft damit die technische Grundlage für die sektorenübergreifende Vernetzung. Der Versicherte bleibt dabei jederzeit Herr seiner Daten, die nur fließen, wenn er sein Einverständnis für den Datenaustausch gegeben hat. „Starke Vernetzung der Patienten mit ihren Ärzten und den Ärzten untereinander, mehr Qualität und klare Struktur sind das Gebot der Stunde und dies kann durch digitale Anwendungen enorm befördert werden“, so Nesch.

 

 

 

Hinweis für die Redaktionen:

Die Techniker Krankenkasse und die AOK-Gemeinschaft versichern rund 37 Millionen Menschen in Deutschland. Das entspricht etwa jedem zweiten gesetzlich Versicherten in Deutschland.

 

 

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news-2317 Tue, 12 Jun 2018 16:55:13 +0200 AOK-Chef fordert allgemeinverbindliche Tarifverträge in der Pflege Fachkräftemangel - ein großes Problem in vielen Pflegeeinrichtungen. Damit sich daran etwas ändere, müssten die in der Pflege tätigen Mitarbeiter mindestens den tariflich festgelegten Lohn bekommen, fordert Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg: "Ich halte es für richtig, wenn die Politik endlich das Thema angeht, Tarifverträge in der Pflege für allgemeinverbindlich zu erklären, denn in der Tat ist es so, dass die Tarifpartner von sich aus hierzu keine adäquate Vereinbarung hinkriegen."

Der AOK-Chef kommentiert damit die Ergebnisse einer repräsentativen Umfrage des SWR, der im Mai 2018 eine telefonische Umfrage unter 1.009 Deutschen ab 18 Jahren durchgeführt hat. 78 Prozent der Befragten gaben darin an, sie seien bereit, mehr Geld in die Pflegeversicherung einzuzahlen, wenn dies zu einer spürbaren Verbesserung der Pflege beitrage.

Hermann sieht die Bezahlung aber nicht als den einzigen wichtigen Punkt. Mittelfristig gehe es vor allem auch darum, über das neue Pflegeberufegesetz die Qualität der Ausbildung für Pflegekräfte zu stärken.

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news-2299 Tue, 05 Jun 2018 09:23:14 +0200 Zahl möglicher Behandlungsfehler steigt um 10 Prozent AOK Baden-Württemberg hilft Versicherten bei Verdachtsfällen Rund 1.650 vermutete Behandlungsfehler (2016: 1.500) sind bei der AOK Baden-Württemberg im Jahr 2017 aufgelaufen – ein Plus von 10 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Davon wurden 799 Fälle auf Wunsch der Versicherten (2016: 761) geprüft und in 29 Prozent dieser Fälle (2016: 21 Prozent) hat sich der Verdacht auf einen Behandlungsfehler erhärtet. Auch beim Medizinischen Dienst der Krankenversicherung Baden-Württemberg stieg die Zahl der Verdachtsfälle um über 11 Prozent: 2017 wurden im Auftrag der Krankenkassen 4.751 Fälle (2016: 4.262) gutachterlich auf einen Behandlungsfehler geprüft. Demnach hinterfragen Patientinnen und Patienten bei entsprechendem Verdacht medizinische Leistungen öfter und nehmen dabei die Beratung der gesetzlichen Krankenkassen in Anspruch. „Experten der AOK Baden-Württemberg unterstützen unsere Versicherten bei einem möglichen Behandlungsfehler und bieten neben der Beratung konkrete Hilfe bei möglichen weiteren Schritten“, sagt Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg. „Dass Versicherte diese Unterstützung stärker als bisher annehmen, spiegelt die wachsende Sensibilisierung für dieses Thema wider.“

Nach einer medizinischen Behandlung soll es Patienten bessergehen und im Idealfall können sie geheilt werden. Bleibt beides aus, kann es auch an einem Behandlungsfehler liegen. Ein Behandlungsfehler liegt zum Beispiel dann tatsächlich vor, wenn eine durchgeführte Maßnahme nicht dem medizinischen Standard ent-spricht oder die berufsfachliche Sorgfalt vermissen lässt. Das kann durch mangelnde Aufklärung im Patientengespräch, bei der Diagnostik, bei der Therapieauswahl, der Behandlung selbst oder bei der Koordinierung und Überwachung eines Eingriffs auftreten. Bereits seit mehr als 16 Jahren hilft die AOK Baden-Württemberg bei Verdachtsfällen ihren Versicherten und hat bisher bei 8.500 möglichen Behandlungsfehlern fachlich beraten.

In den erhärteten Verdachtsfällen werden neutrale fachärztliche Gutachten von der AOK Baden-Württemberg in Auftrag gegeben, die den Versicherten kostenfrei zur Verfügung stehen. Besonders oft müssen sich die beauftragten Fachgutachten mit Fällen aus Orthopädie/Unfallchirurgie (23 Prozent) und Allgemeiner Chirurgie (21 Prozent) auseinandersetzen. Danach folgen Zahnheilkunde (inklusive Mund/Kiefer/Gesichts-Chirurgie) mit 11 Prozent sowie Innere Medizin und Frauenheilkunde/Geburtshilfe mit jeweils 8 Prozent.

Einen Anspruch auf Schadenersatz haben Versicherte, wenn ein Behandlungsfehler ursächlich für einen gesundheitlichen Schaden ist. Die Beweislast liegt dabei beim Versicherten. „Eine erleichterte Beweisführung ist immer wieder in der Diskussion, ist aber bisher von der Politik nicht aufgegriffen worden“, ergänzt Hermann.

Hinweis an die Redaktionen:
Bei einem Verdacht auf Behandlungsfehler helfen die Experten der AOK Baden-Württemberg ihren Versicherten, klären den Sachverhalt und zeigen Möglichkeiten für das weitere Vorgehen auf. Kontakt: Denise Juraske, Telefon 0711 2593-723, E-Mail denise.juraske@bw.aok.de

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news-2297 Tue, 05 Jun 2018 08:57:03 +0200 Zumeldung zum Arztreport der Barmer Psychische Erkrankungen bei jungen Erwachsenen auf konstantem Niveau Insgesamt wurden 2016 64.236 Versicherte der AOK Baden-Württemberg im Alter zwischen 18 und 25 Jahren aufgrund einer psychischen Erkrankung stationär oder ambulant behandelt. Das entspricht einem Anteil von 14,9 Prozent. Von 2014 bis 2016 ist die Zahl derjenigen, die aufgrund einer psychischen Erkrankung behandelt wurden, nahezu konstant geblieben (0,6 Prozent jährliche Steigerung). Lediglich bei den jungen Männern gab es einen leichten Anstieg (1,86 Prozent).

Mit rund 40.000 Diagnosen nehmen Depressionen 2016 bei den 18- bis 25-Jährigen einen hohen Stellenwert ein. Diese Zahl schließt einmalige depressive Episoden ebenso ein wie wiederkehrende Depressionen.
Reaktionen auf schwere Belastungen und Anpassungsstörungen folgen mit rund 29.500 Diagnosen. Hinter dieser Diagnose können sich höchst unterschiedliche Ausprägungen verbergen. Das reicht von Belastungsreaktionen, die beispielweise nach einem Unfall auftreten können, über Anpassungsstörungen, wie sie sich zum Beispiel nach einem Wechsel von der Schule an die Universität einstellen können, bis hin zu schweren posttraumatischen Belastungsstörungen.
Angststörungen wurden 2016 bei rund 23.000 der 18- bis 25-jährigen AOK-Versicherten in Baden-Württemberg diagnostiziert.

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news-2290 Tue, 29 May 2018 15:13:16 +0200 Immer mehr hochpreisige Medikamente Ein Jahr nach Einführung des „Gesetzes zur Stärkung der Arzneimittelversorgung in der gesetzlichen Krankenversicherung" (AMVSG) wird deutlich: der Umsatzanteil der Hochpreis-Arzneimittel wächst weiter rasant.  Die Ausgaben für teure Präparate mit einem Apothekenverkaufspreis von mehr als 500 Euro pro Packung sind bei der AOK Baden-Württemberg von 2012 bis 2017 um 66 Prozent gestiegen, die Anzahl der Verordnungen hingegen wuchs lediglich um 21 Prozent. 2017 machten Hochpreismedikamente bereits mehr als 40 Prozent der Netto-Arzneimittelausgaben der AOK Baden-Württemberg aus, 2012 waren es noch 29 Prozent.

Grund hierfür: Die Hersteller setzen im ersten Jahr nach der Zulassung den Medikamentenpreis selbst fest. Auch wenn später festgestellt wird, dass der Preis nicht angemessen war, ist die Differenz zwischen „Mondpreis“ und angemessenem Preis durch den Hersteller grundsätzlich nicht zurück zu zahlen. Der Plan, den späteren Erstattungspreis ab einer Umsatzschwelle von 250 Millionen Euro im ersten Jahr rückwirkend gelten zu lassen, wurde im parlamentarischen Verfahren fallengelassen und trat nicht in Kraft.

Ein anderes Instrument könnte dem Ausgabenanstieg sinnvoll entgegenwirken und gleichzeitig einen Anreiz für Hersteller schaffen, um innovative Arzneimittel zu entwickeln: durch eine rückwirkende Festlegung des Erstattungsbetrages nach der Nutzenbewertung könnten Hersteller nur noch für echte Innovationen hohe Preise durchsetzen. Der Grundsatz „der Preis folgt dem (Zusatz-) Nutzen“ würde dann gelten.

 

 

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news-2259 Fri, 18 May 2018 09:38:57 +0200 Notfallversorgung Zuallererst Frage der Qualität, nicht des Geldes Wer in Deutschland als Notfall in ein Krankenhaus eingeliefert wird, hat das Recht, bestmöglich versorgt zu werden. Je nach Art des Notfalles soll die stationäre Versorgung der Patienten deshalb zukünftig in Krankenhäusern der verschiedenen Notfallstufen stattfinden. Der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat kürzlich ein Konzept vorgelegt, das entsprechende Qualitätsmerkmale festlegt.

Mit dem Notfallstufenkonzept hat der G-BA den gesetzlichen Auftrag aus dem Krankenhausstrukturgesetz (KHSG) vom 01.01.2016 umgesetzt, ein System von Notfallstrukturen, einschließlich einer Stufe für die Nichtteilnahme an der Notfallversorgung festzulegen. Je nach Einordnung in die Stufen bekommen die Krankenhäuser Zuschläge oder im Fall der Nichtteilnahme an der Notfallversorgung Abschläge. Damit werden die an den jeweiligen Stufen orientierten Aufwendungen für die Notfallversorgung zielgerichtet finanziert.

Die konkrete Ausgestaltung legen GKV-Spitzenverband und die Deutsche Krankenhausgesellschaft (DKG) in einer Vereinbarung auf Bundesebene fest. Die Beratungen zur Ausgestaltung von Vergütungszu- und -abschlägen haben gerade erst begonnen. Von den Abgeordneten ein Gesetz für die Verhinderung von Abschlägen für die Krankenhäuser einzufordern, die zukünftig nicht an der Notfallversorgung teilnehmen, wie es die DKG aktuell tut, ist unseriös.

Es ist im Interesse der Patienten, wenn sie darauf vertrauen können, im Notfall in einem Krankenhaus versorgt zu werden, das dafür personell und apparativ gut ausgestattet ist und dafür auch die nötige Vergütung erhält.

Bisher gab es keine Notfallstufen. Die Krankenhäuser haben selbst entschieden, ob sie an der Notfallversorgung teilnehmen oder nicht, auch, ob sie sich kurzfristig von der Notfallversorgung abmelden. Die Aufwendungen für die Notfallversorgung der Patienten war in den Fallpauschalen abgebildet. 

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news-2258 Thu, 17 May 2018 14:26:29 +0200 Zumeldung - Cannabis-Report Aktuelle Zahlen und Einschätzungen zum Gesetz Cannabis als Medizin. Seit Inkrafttreten des Gesetzes „Cannabis als Medizin“ am 10.03.2017 sind bei der AOK Baden-Württemberg insgesamt 1745 Anträge eingegangen. Die aktuelle Genehmigungsquote liegt bei 82,5 %. Alle eingehenden Anträge werden sorgfältig geprüft und in der Regel dem Medizinischen Dienst der Krankenversicherung (MDK) zur Begutachtung vorgelegt. Dieser begutachtet die Anträge nach einem einheitlichen verbindlichen Begutachtungsleitfaden. Die für die Begutachtung beim MDK notwendigen Angaben werden mit einem Arztfragebogen (https://www.kvbw-admin.de/api/download.php?id=2740) beim Vertragsarzt angefordert.

Knapp die Hälfte aller Anträge wurden zur Behandlung von unterschiedlichsten Schmerzzuständen gestellt. Bei Krebserkrankungen werden neben der Behandlung von Schmerzen auch häufig Anträge für die Behandlung der Kachexie oder chemotherapieinduziertem Erbrechen gestellt. Eine weitere wesentliche Indikationen ist die Behandlung von Spastiken bei Multipler Sklerose. Auch bei psychiatrischen Krankheitsbildern werden Therapieversuche unternommen. Darüber hinaus findet sich noch eine Vielzahl weiterer Erkrankungen.

„Bis auf einige Ausnahmen gibt es für die meisten anderen potenziellen medizinischen Anwendungsgebiete von Cannabinoiden derzeit nur wenig Evidenz“, sagt Susanne Braun, Apothekerin bei der AOK Baden-Württemberg. Um Erkenntnisse über die Wirkung von Cannabis zu medizinischen Zwecken zu gewinnen und somit eine Grundlage für die Entscheidung über die dauerhafte Leistungspflicht der gesetzlichen Krankenkasse zu haben, wurde die Teilnahme an einer nicht interventionellen anonymisierten Begleiterhebung verpflichtend in das Gesetz aufgenommen. „Aufgrund des fehlenden Wirkungsnachweises lässt das Gesetz bisher auch keine Einschränkung auf bestimmte Indikationen zu. Deshalb erachten wir die Begleiterhebung und deren Ergebnisse als besonders wichtig“, sagt Braun.

Bei den genehmigten Anträgen verteilen sich die Darreichungsformen wie folgt: Cannabisblüten: 33 %, Dronabinol (Tropfen, Kapseln): 56 % und Fertigarzneimittel (Sativex®, Canemes®): 11 %. Susanne Braun: „Viele Ärzte bevorzugen die Verordnung von Dronabinol und Fertigarzneimitteln, da die Anwendung für den Patienten einfacher ist und die Therapie besser gesteuert werden kann.“

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news-2229 Wed, 02 May 2018 16:12:12 +0200 Zumeldung - 2.000 Ärzte fordern Maßnahmen gegen Fehlernährung Die AOK Baden-Württemberg unterstützt die Initiative der Ärzte Die AOK Baden-Württemberg unterstützt die Initiative der Ärzte, von der Bundesregierung wirksame Maßnahmen gegen Fehlernährung zu fordern. „Unsere Zahlen zeigen, dass Versicherte, die bereits rund um ihren 30. Geburtstag krankhaft übergewichtig sind und eine Diabetesdiagnose haben, in den folgenden 10 bis 15 Jahren deutlich häufiger als Nicht-Diabetiker zusätzlich Bluthochdruck, Erkrankungen des Herzens, des Blutgefäßsystems sowie der Gelenke entwickeln und an einer Depression erkranken“, sagt Privatdozentin Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg und Ernährungsmedizinerin. Von den rund 423.000 Diabetikern, die 2016 bei der AOK Baden-Württemberg versichert waren, hatten mehr als 145.000 krankhaftes Übergewicht (Adipositas). Das ist mehr als jeder Dritte.

„Mehr als 90 von 100 Diabetikern haben Diabetes Typ 2. Mit dem Anstieg von Überernährung und Bewegungsmangel in der Gesellschaft steigt auch die Zahl der Typ-2-Diabetiker deutlich an“, betont PD Dr. Sabine Knapstein. Um körperlichen Schäden wie zum Beispiel Typ-2-Diabetes, Bluthochdruck und weiteren Erkrankungen wirksam vorzubeugen, haben Gewichtsnormalisierung und körperliche Aktivität hohe Priorität. „Umso wichtiger ist es, früh die Grundlagen für eine ausgewogene Ernährung und regelmäßige Bewegung zu legen. Dafür ist es notwendig, zu Verhaltensänderungen zu motivieren sowie Eltern und Kindern die entsprechende Gesundheitskompetenz zu vermitteln“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein.

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news-2222 Fri, 27 Apr 2018 16:16:38 +0200 Wissenschaftliche Forschung belegt: Versorgungssicherheit durch Arzneirabattverträge gewährleistet Kein Zusammenhang zwischen Lieferengpässen und Rabattverträgen Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat am Freitag (27.04.2018) die Effizienz der Arzneirabattverträge eindeutig bestätigt. Für Dr. Christopher Hermann, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Arzneirabattverträge, profitiere gerade die Versorgungssicherheit von einem geregelten Arzneimittelmarkt: „Entgegen ständig wiederholter Aussagen der Pharmalobby gibt es keinen Zusammenhang zwischen Lieferengpässen und exklusiven Rabattverträgen.“ Die von den Herstellern gemeldeten Lieferengpässe betreffen fast ausschließlich den Klinikbereich, in dem es keine Rabattverträge gebe. Im rabattvertragsgeregelten ambulanten Arzneimittelmarkt sei dagegen die Lieferfähigkeit ausgezeichnet. Lediglich bei 0,6 Prozent der abgegebenen Fertigarzneimittel dokumentierten die Apotheken ein Lieferversagen des Herstellers und geben dann ein gleichwertiges, austauschbares Arzneimittel ab.

 

Auch jüngsten Forderungen nach einer generellen Ausschreibung von Rabattverträgen unter drei Anbietern (Mehrfachausschreibung/Mehrpartnermodell) erteilt Hermann eine Absage. Zwei Bundesländer übernähmen damit unreflektiert die Argumente der Pharmahersteller, die durch Mehrpartnermodelle den Wirkmechanismus der Rabattverträge aushebeln wollten. Die WIdO-Forschung weise nach, dass seit Einführung der Rabattverträge die Marktkonzentration deutlich abgenommen habe. „Mehrpartnermodelle hingegen fördern genau jene Marktkonzentration, die die Politik eigentlich bekämpfen möchte. Gerade kleinere Unternehmen können in einem Mehrpartnermodell ihren Absatz und damit ihren Angebotspreis nicht planen und werden so aus dem Markt verdrängt“, erklärt Christopher Hermann.

 

Unter marktwirtschaftlichen Aspekten – so Hermann weiter – sei das Interesse führender Pharmahersteller an möglichst hohen Arzneimittelpreisen sicher nachvollziehbar, die Politik jedoch sei besser beraten, wenn sie sich gemeinsam mit der Gesetzlichen Krankenversicherung für die Interessen der Versicherten einsetze. Hermann weiter: „Die AOKs haben 2017 durch ihre Arzneimittelrabattverträge über 1,6 Milliarden Euro eingespart und diese Gelder wieder in die Versorgung ihrer Versicherten investiert. Unsere Ausgaben für Medikamente sind 2017 nur um 0,9 Prozent je Versichertem gestiegen, der GKV-Schnitt liegt bei 2,8 Prozent. Hohe Preise sind also nicht in Stein gemeißelt, auch wenn viele Anbieter das gerne so sehen würden.“

 

Pressemeldung des WIdO als pdf-Download

 

 

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news-2216 Wed, 25 Apr 2018 09:52:05 +0200 Serie Stress: Stressforscher: "Druck annehmen und aushalten lernen" Statistiken zeigen: Stress ist ein breites gesellschaftliches Phänomen, das sich durch alle Bevölkerungsgruppen zieht. Ob als Arbeitnehmer, als Eltern oder als Popstar – wachsende Anforderungen an Flexibilität und Leistungsfähigkeit und das Risiko der Überforderung können jeden treffen: „Grundlage der menschlichen Psyche ist es, sozial eingebunden zu sein. Doch unsere heutige, sehr mobile Welt kann zwischenmenschliche Netzwerke gefährden“, so Prof. Martin Bohus vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit in Mannheim. Stressforscher Bohus warnt allerdings davor, Drucksituationen gänzlich aus dem Weg zu gehen. Denn sie könnten auch positiv wirken: „Wenn man die Erfahrung macht, dass man Belastungen durchstehen und lösen kann, verbessert man seine Stressresistenz.“ Sein Rat: „Raus aus der psychischen Schonhaltung. Auf sich selbst achten, Nein sagen lernen - klar. Aber auch Ja sagen lernen und Stress auch einfach mal annehmen und aushalten.“

Welche Bedeutung das soziale Umfeld für einen erfolgreichen Umgang mit Stress haben kann, unterstreicht die Musikerin Judith Holofernes, Ex-Front-Frau der erfolgreichen Band „Wir sind Helden“: „Am Ende der Wir-sind-Helden-Zeit war ich rückblickend betrachtet mit mindestens einem Bein im Burnout. Schlafstörungen, Auflösungswünsche, Phasen von Traurigkeit. Ich bin froh, dass ich in dieser Zeit gute Freunde hatte, die mich wachgerüttelt haben.“ Dass die eigenen Erfahrungen mit Drucksituationen für die Stressresistenz wichtig sind, betont auch Deutschrocker Heinz Rudolf Kunze: „Nach 38 Jahren im Musikgeschäft habe ich gelernt, mit meinem Stress umzugehen. Das war für mich überlebenswichtig. Andernfalls wäre ich gar nicht so weit gekommen.“

Im Programm „Lebe Balance“ der AOK Baden-Württemberg erlernen die Teilnehmer auch, ihre persönlichen Schutzfaktoren im Alltag zu stärken und ihr Leben intensiver nach ihren Werten auszurichten.



Prof. Martin Bohus, Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze traten am 17.04.2018 gemeinsam bei der Premiere der Veranstaltung „Sprechstunde im Theaterhaus“ auf.

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news-2197 Tue, 10 Apr 2018 09:56:35 +0200 Serie Stress: Heinz Rudolf Kunze: „Ich lebe in der Gewissheit, dass die Panik mich jeden Tag wieder packen könnte.“ Rock-Urgestein Heinz Rudolf Kunze ist einer der Gäste der „Sprechstunde im Theaterhaus“. Gemeinsam mit der Musikerin Judith Holofernes und dem Stressforscher Prof. Martin Bohus gibt er am 17.04. um 19:30 Uhr exklusive Einblicke in sein Gefühlsleben. Mit uns sprach er schon heute über Stress und sein persönliches Stressempfinden.

Herr Kunze, Sie verdienen Ihren Lebensunterhalt seit mehr als 35 Jahren mit Musik. Wie schafft man es, dem Druck der Branche so lange Stand zu halten?

Heinz Rudolf Kunze: „Der Druck ist da, sicher. Die Frage ist, wie man mit dem Druck umgeht. Mir gelingt das seit einigen Jahren sehr gut. Das hat mit dem Alter zu tun. Es hat aber gerade auch damit zu tun, dass ich schon so lange dabei bin. Wenn ich heute auf die Bühne gehe, kenne ich die Erwartungshaltung meines Publikums. Die Besucher meiner Konzerte sind sehr treu. Sie wissen, was sie von mir erwarten können. Dafür bin ich dankbar, denn das ist nicht selbstverständlich. Durch die lange gemeinsame Zeit – ich auf der Bühne, die Zuhörer im Saal – hat sich ein tiefer Rapport zwischen uns gebildet, der mich heute entspannt in meine Auftritte hineingehen lässt.

Das war aber nicht immer so. Gerade zu Beginn meiner Karriere litt ich unter furchtbarem Lampenfieber. Ich bin froh, das hinter mir gelassen zu haben.“

Sie hatten Ende der 1980er bis Mitte 1990er wiederholt mit Panikattacken zu kämpfen. Schaut man in Ihre Diskografie, scheint das Ihre Schaffenskraft nicht eingeschränkt zu haben.

HRK: „In meinem Beruf als Künstler haben mich die Panikattacken überhaupt nicht gebremst. Auch in dieser Zeit habe ich eine ganze Reihe weiterer Alben veröffentlicht, zwei Musicals für die deutsche Sprache adaptiert, mein Bowie-Buch geschrieben. Mein Körper hat sich einen ganz komischen Kanal gesucht. Die Panik kam immer nur, wenn ich allein zuhause war. Ich stand da oder saß und konnte mich einfach nicht mehr bewegen – solange, bis ich nicht mehr allein war. Das ging so über Jahre hinweg. Bis die Panik eines Tages einfach nicht mehr auftauchte.“

Das Ende Ihrer Panikattacken klingt unspektakulär. War es das?

HRK: „Ja und Nein. Ja, weil ich eine hervorragende Therapeutin hatte – die eigentlich gar nichts gemacht hat. Sie hat dagesessen, mich reden lassen, still zugehört, hin und wieder eine Bemerkung eingeworfen, mich weiterreden lassen. Und das war offenbar genau das, was ich brauchte. Davor hatte ich schon zwei andere Therapeuten ausprobiert, die Behandlungen aber nach einer Weile abgebrochen. Es waren zwar hochinteressante Gespräche, die haben mich nur leider überhaupt nicht weitergebracht (lacht).

Nein, weil ich die Tatsache, dass ich seit 20 Jahren keine Panikattacke mehr hatte, nicht als Ende der Panik empfinde. Ich lebe in der Gewissheit, dass sie jeden Tag zurückkehren könnte.“

Woraus schöpften Sie in dieser Zeit Ihren Lebensmut?

HRK: „Meine Bestätigung und meinen Antrieb lieferte mir meine Arbeit. Ich habe einfach einen wunderschönen Beruf. Er ist zwar anstrengend, und wir Musiker geben auf der Bühne sehr viel von uns. Aber es kommt eben auch vom Publikum viel zurück. Für mich ist Applaus wie Sonnenlicht – ein Genuss und Seelenstreichler.

Mit dem Top-Hit „Dein ist mein ganzes Herz“ wurden Sie mit einem Schlag in Deutschland einem breiten Publikum bekannt. Wie groß war für Sie der Druck, nachlegen zu müssen?

 HRK: „Wie es der Zufall wollte, stieg ich kurz nach der Goldenen Schallplatte gemeinsam mit dem Financial Controller meines damaligen Plattenlabels in den Aufzug. Einer, der mir zuvor nicht einmal guten Tag gesagt hatte. Ich habe dem Label zwar auch zu Beginn meiner Karriere keine Verluste eingebracht, aber eben auch keine riesigen Gewinne. Jetzt hatte er mich plötzlich auf dem Schirm – und verabschiedete sich aus dem Lift mit den Worten: ‚Ab jetzt zähle ich auf Sie.‘ Von der Seite kam also Druck.

 Ich dagegen empfand gar keinen Druck, ganz im Gegenteil. Das Wissen, so etwas Großes erreicht zu haben, gab mir Kraft und Selbstvertrauen. Ich tankte aus diesem Erfolg vor allem Energie und Bestätigung.“

 Es folgten viele weitere Publikumserfolge. Die Bandbreite Ihrer Diskografie ist riesig. Woraus ziehen Sie auch nach all den Jahren noch Inspiration?

HRK: „Ich brauche keine Inspiration aus irgendwas zu ziehen. Meine Texte finden mich, nicht umgekehrt. Ich bin da wie ein Medium. Ich sitze in meinem Sessel und lese oder mit meiner Familie beim Essen – und auf einmal muss ich aufspringen, in mein Arbeitszimmer gehen und einen Text schreiben, der mir gerade unvermittelt in den Sinn kam.“

Stress kann auch aus sozialem Druck entstehen. Wie gehen Familie und Freunde damit um, wenn Sie das gemeinsame Essen plötzlich unterbrechen und Ihre Aufmerksamkeit nicht mehr Ihren Lieben, sondern ganz der Musik gehört? Tolerieren die das?

HRK: „Zum Glück, ja. Sonst wären es für mich auch nicht die richtigen Freunde.“

Sie werden in diesem Jahr 62 Jahre alt – und geben mehr und auch längere Konzerte als jemals zuvor. Haben Sie keine Sorge, sich und Ihren Körper mit diesem Pensum zu überfordern?

HRK: „Ich hoffe, ich kann das noch sehr lange machen. Heute fühle ich mich auf der Bühne mit meinem Publikum wohler denn je. Und derzeit habe ich nicht das Gefühl, dass sich das in absehbarer Zeit ändern könnte. Eine ganz wichtige Rolle spielt dabei auch mein Management, mit dem ich schon sehr lange und vertrauensvoll zusammenarbeite. Die achten schon darauf, dass ich nicht verbrenne.“

Herr Kunze, wir wünschen Ihnen, dass Sie noch sehr lange auf der Bühne stehen und Musik machen und freuen uns sehr auf den 17.04. und die Sprechstunde im Theaterhaus mit Ihnen.

 

Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend, der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2191 Fri, 06 Apr 2018 09:21:55 +0200 Serie Stress: Fußballprofi Baumann: „Diese Zeit, in der man sich nicht körperlich betätigt, empfinde ich als stressig.“ Am 17.04.2018 geben die Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze bei der "Sprechstunde im Theaterhaus" Einblicke in ihren beruflichen und privaten Stress und ihren persönlichen Umgang damit. Stress gibt es nicht nur im Musikgeschäft, er geht jeden an. Mit dem Torhüter Oliver Baumann, seit seinem Wechsel zur TSG 1899 Hoffenheim im Sommer 2014 einer der Dauerbrenner beim Bundesligisten, sprachen wir über den Druck im Profisport – und mit welchen individuellen Rezepten er ihm Stand hält.

Als junger Fußballprofi ist man – anders als die Altersgenossen, die noch im Studium stehen oder nach ihrer Ausbildung gerade erste Schritte im Beruf gehen – schon mittendrin, steht jedes Wochenende unter dem Druck eines Ligaspiels, unter der Woche im Konkurrenzkampf um einen Platz im Kader. Hätten Sie sich manchmal gewünscht, den Stress des Profifußballers gegen den eines „ganz normalen“ jungen Mannes zu tauschen?


Oliver Baumann: „Nein, ich hätte nie tauschen wollen. Es war immer mein Traum, in der Bundesliga zu spielen und darauf habe ich immer hingearbeitet. Natürlich musste ich dafür auch einiges opfern, aber ich habe es nie bereut – im Gegenteil. Natürlich spürt man den Druck als Profifußballer, aber diesen Druck kann man auch in positive Energie, Emotion oder Gedanken umwandeln. Als Beispiel: Es ist einfach geil, in einem großen Stadion vor so vielen Menschen zu spielen. Unser Beruf bringt Druck mit sich, denn wir wollen erfolgreich sein und die Fußballfans unterhalten.“

Spätestens wenn der Stadionsprecher die Mannschaftsaufstellungen ins Mikrofon brüllt, beginnt es bei zehntausenden Fans im Stadion und noch mehr an den Fernsehschirmen zu kribbeln. Wenn Sie als Profifußballer dagegen den Rasen betreten, haben Sie sich schon tagelang auf das Spiel eingestimmt und vorbereitet, haben taktische Anweisungen im Kopf, Informationen über ihre Gegenspieler, gehen in den folgenden 90 Minuten in unzählige Zweikämpfe, müssen in Sekundenbruchteilen ständig Entscheidungen treffen. Was sind für Sie persönlich die stressigsten Situationen vor und während eines Ligaspiels?

O.B.: „Vor einem Spiel ist es die Phase, bevor ich meine gewohnten Abläufe absolviere. Also die Zeit vor dem Ankommen im Stadion, dem Umziehen in der Kabine, dem Aufwärmen und der unmittelbaren Vorbereitung auf den Anpfiff. Das klingt vielleicht merkwürdig, da man in dieser Zeit ja eigentlich Ruhe hat, aber diese Zeit, in der man sich nicht körperlich betätigt, empfinde ich als stressig. Während des Spiels ist für mich als Torhüter am stressigsten, das gesamte Spiel über angespannt, fokussiert und konzentriert zu sein. Ich möchte immer zur richtigen Zeit die bestmögliche Entscheidung treffen. Das ruft schon ein Stresslevel hervor.“

Viele Menschen finden erst im Lauf Ihres Berufslebens und im fortgeschrittenen Alter den für sie individuell passenden Umgang mit ihrem beruflichen Stress. Als Fußballprofi bleibt nicht viel Zeit, diese Lebenserfahrung zu sammeln. Was sind Ihre Rezepte, mit Ihrem stressigen Job umzugehen? Und wie haben Sie sie gefunden?

O.B.: „Durch die vielen Spiele, die permanente Wiederholung der Spielsituationen – auch im Training – sammelt man Erfahrung und weiß mit der Zeit, wie der eigene Körper am besten mit Anspannung und Entlastung umgeht. Nach einer Partie spiele ich zu Hause zum Beispiel ganz gerne Playstation, um wieder runterzukommen und mich zu entspannen. Wir arbeiten mit unserem Sportpsychologen Prof. Dr. Jan Mayer bei der TSG Hoffenheim immer wieder an unserer Konzentrationsfähigkeit – zum Beispiel mit Hilfe verschiedener Apps. Darüber hinaus eignen wir uns die Fähigkeit an, den Druck positiv zu sehen und entsprechend damit umzugehen.“

Auch ein Profisportler hat ein Privatleben. Was sind für Sie persönliche stressige Situationen in ihrem Alltag jenseits des Berufs? Und wie lösen Sie diesen Stress für sich auf?

O.B.: „Das Reflektieren hilft dabei sehr. Der positive Bundesliga-Stress führt dazu, dass man mit dem Alltagsstress besser umgehen kann. Termin- oder Zeitdruck ist dafür ein gutes Beispiel. Damit kann ich dann abseits des Fußballs sehr gut umgehen und das entsprechend einordnen.“

Zum Abschluss: Sie sind Vorbild für viele junge Kicker, die von einer Profikarriere träumen. Welchen Tipp können Sie ihnen geben, um die richtige Balance zwischen Ehrgeiz, der oft zu selbstgemachtem Stress führt, und der nötigen, aber nicht übertriebenen Hang-Loose-Attitüde zu finden?

O.B.: „Die gesunde Mischung macht es. Ich finde, man sollte immer danach streben, sich zu verbessern. Damit geht viel Disziplin einher. Trotzdem darf man den Spaß am Fußball oder generell am Sport niemals verlieren. Talent und auch das nötige Glück sind weitere wichtige Bausteine, aber vor allem auch der Ehrgeiz. Am Ende des Tages wird einem Talent aber der nötige Antrieb fehlen, wenn der Spaß zu kurz kommt.“


Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend, der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2186 Wed, 04 Apr 2018 09:51:32 +0200 Restaurantkritiker Dollase: „Die Verteufelung der Discounter ist keine Strategie für die Zukunft.“ In diesen Tagen findet auf der Messe Stuttgart wieder der „Markt des guten Geschmacks – die Slow Food Messe“ statt. Auch in diesem Jahr werden rund 100.000 Besucher erwartet. Was die sich dort anschauen, hat mit der Wirklichkeit auf den meisten deutschen Tellern allerdings nur wenig zu tun. Mit Jürgen Dollase, einem der besten Restaurantkritiker Deutschlands, sprachen wir darüber, woran das liegt – und wie es sich ändern könnte.

Herr Dollase, allein durch das Internet verfügen die Menschen in Deutschland heute über mehr Informationen zu „guter“ Ernährung als jemals zuvor. Weshalb nehmen „Zivilisationskrankheiten“ wie Adipositas und Diabetes auch hierzulande dennoch immer weiter zu?

Jürgen Dollase: „Das ist eine Frage der Qualität der Informationen und des Wissens. Im Internet findet sich gerade im kulinarischen Bereich extrem viel Halbwissen, und man kann nur dann einigermaßen damit zurechtkommen, wenn man in der Lage ist, die Informationen ein wenig zu sortieren und zu bewerten. Informationen sind auch immer nur Details, die man sich bei Bedarf schnell zusammensuchen kann. Wichtiger ist eine Art ganzheitliches kulinarisches Bewußtsein, mit dem man einen für alle sinnvollen Zusammenhang zwischen eigener Person, Ökologie und Gesellschaft herstellen kann. Ohne diesen Zusammenhang wird es keine wesentlichen Veränderungen im kulinarischen Verhalten geben.“

56 Prozent der Baden-Württemberger finden, dass die Hersteller auf Verpackungen unzureichend über den Zuckergehalt auf ihren Produkten informieren. Halten Sie diesen Vorwurf für gerechtfertigt?

J.D.: „Natürlich finde ich es gut, wenn Verbraucher auf allen gesundheitlich relevanten kulinarischen Informationen bestehen. Aber auch hier geht es wieder mehr um das kulinarische Bewußtsein als um technische Details. Und da müßte sich bei vielen industriellen Produkten erst einmal die Frage stellen, ob sie nicht ein in gewisser Weise abhängig machendes, künstlich überwürztes Geschmacksbild produzieren. Darin sehe ich eine noch größere Gefahr als bei einer isolierten Betrachtung von zu viel Zucker oder Salz. Wenn wir verlernen, wie zurückhaltend und fein natürliche Produkte schmecken und wenn wir immer nur „die volle Dröhnung“ industriell überwürzter Produkte brauchen, beginnen wir, den Kampf um Gesundheit, eine gute Ernährung und Genuß zu verlieren.“

Fastfood-Ketten gehen mit Dumping-Preisen auf Kundenfang. 1,99 Euro für einen Burger oder 3,49 Euro für ein „komplettes“ Gericht (Burger, Pommes Frites, Getränk). Wie können die Menschen dennoch davon überzeugt werden, daheim und frisch zu kochen?

J.D.: „Zu den Preisen muß ich auf den oben genannten Zusammenhang verweisen. Wenn industrielle Produkte und Fast Food abhängig machen sollen, spielt natürlich auch ein Kampfpreis als Mittel des Verdrängungswettbewerbes eine Rolle. – Andererseits: wenn man bei einem Fastfood-Restaurant an der Kasse ansteht, kann man sich sehr darüber wundern, wie viel Geld tatsächlich für Mutter, Vater, Kinder ausgegeben wird. Auch an Supermarktkassen staune ich oft darüber, wie viel Geld für salzige und süße Snacks ausgegeben wird und wie wenig für frische Produkte. Zur Lösung solcher Probleme wird man eines Tages – da bin ich mir ziemlich sicher – die Steuern anders gestalten und frische Grundprodukte bevorteilen. Vielleicht wird es einmal eine Staffelung geben, bei der ein Industrieprodukt um so mehr besteuert wird, je mehr Zusatzstoffe es enthält. – Das Problem der Überzeugung bleibt eine große Aufgabe, die noch nicht gelöst ist. Kurz gesagt: das Gute muß preislich und gleichzeitig von der geschmacklichen Attraktivität her konkurrieren können.“

Beim Discounter kosten Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse einen Bruchteil dessen, was beim Metzger oder auf dem Wochenmarkt verlangt wird. Empfehlen Sie dennoch, einen Bogen um Discounter zu machen? Und falls ja, weshalb?

J.D.: „Nein, ich empfehle nicht, einen Bogen um die Discounter zu machen, sondern daran zu arbeiten, daß sie gute Produkte aus fairer Produktion und fairem Vertrieb über ihre Möglichkeit, große Mengen einzukaufen, erschwinglicher machen. Dazu werden die Preise – darüber darf man sich keine Illusionen machen – ein Stück steigen müssen, und es wird notwendig sein, Einkauf und Vertrieb wieder bzw. noch stärker zu regionalisieren. Wenn man – was die Discounter ja versuchen – Warenvielfalt anbieten will, kann man nicht nur mit Erzeugern zusammenarbeiten, die bundesweit alle Filialen einer Kette beliefern können. Die Verteufelung der Discounter (aus welchen Gründen auch immer) ist keine Strategie für die Zukunft.“

Die Schere zwischen Arm und Reich geht in Deutschland immer weiter auseinander. Und vor allem die Ärmeren, so die Studien, ernähren sich schlecht. Ist gute Ernährung eine Frage des Geldes?


J.D.: „Nein. Gute Ernährung ist eine Frage der Bildung, des Wissens, des Know How. Wer gedankenlos und unreflektiert durch sein Alltagsleben trudelt, wird das erst recht auch im kulinarischen Bereich tun. Allerdings schützt auch das, was wir allgemein unter „guter Bildung“ verstehen nicht automatisch vor einem problematischen kulinarischen Verhalten. Die „alte“ Bildung hat viele Beschränkungen. Wir brauchen eine neue Bildung (und im übrigen auch ganz dezidiert eine neue Politik – vermutlich mit einem neuen Typus von Politiker), die z.B. auch in der Lage ist, das schon erwähnte ganzheitliche kulinarisches Verhalten zu ermöglichen. – Auf einen engen kulinarischen Rahmen bezogen ist hervorragendes Essen mit sehr, sehr wenig Geld möglich. Aber – dazu muß man sich auch deutlich von industriellen Geschmäckern entfernen und ein Know How an Zubereitungsarten etc. besitzen, mit dem man wirklich etwas anfangen kann. Ein paar Rezepte zu beherrschen reicht da nicht aus.“

Viele Kinder wissen heute nicht mehr, wie Fleisch, Fisch, Obst und Gemüse vor der industriellen Verarbeitung aussehen und/oder schmecken. Was empfehlen Sie gegen diese Entwicklung?

J.D.: „Ich setze einmal voraus, daß „Kochen und Essen“ (so mein Vorschlag) irgendwann ein ganz normales Schulfach wird. Wesentlich ist auch die Sozialisation von frühesten Kindesbeinen an. Kinder sollten immer „dabei sein“, eine Vielzahl von Produkten und Gerichten probieren, früh vergleichen lernen, früh Entscheidungen treffen. Ich glaube, daß z.B. die kulinarische Unterforderung von Kindern und Jugendlichen durch „kinderfreundliche“, simplifizierte Rezepte etc. ein falscher Weg ist. Sie sollten so früh wie möglich kochen lernen und vor allem früh entscheiden können, wie gut etwas schmeckt und nach welchen „Eingriffen“ es gut schmeckt. Dazu muß vor allem die Attraktivität des häuslichen Geschehens rund ums Essen erheblich gesteigert werden – z.B. durch gemeinsames Essen und Kochen als feste Institution.“

Als einer der einflußreichsten Restaurantkritiker bewerten Sie regelmäßig Gourmet-Restaurants, die sich viele Menschen nicht leisten können. Woran erkennt der Otto-Normalverbraucher, ob sein Stamm-Restaurant „gute“ Küche anbietet?

J.D.: „Das sind zwei sehr verschiedene Aspekte. Daß sich viele Menschen Gourmet-Restaurants nicht leisten können, halte ich für ein beliebtes, aber wenig zutreffendes Klischee. Mit den Ticketpreisen für Rockkonzerte oder den Preisen für Kino und Diskotheken kommt man schon durchaus in die Nähe von den Preisen eines Gourmetrestaurants. Außerdem reden wir nicht von täglicher Verpflegung, sondern von anregenden kulinarischen Ereignissen allererster Güte, die man sich ab und zu leisten sollte. Wir selber haben früher für solche Besuche gespart. – Punkt zwei: wenn „Otto Normalverbraucher“ seine Lieblingsküche ißt, wird er sie für gut halten. Ob sie auch vor etwas strengeren Kriterien bestehen kann, wird er vermutlich kaum ermitteln können. Aber – ich habe da natürlich ein paar Kniffe auf Lager. Einmal sollte man jede Küche meiden, bei der man den Eindruck hat, sie arbeite vorwiegend mit industriellen Produkten, die nur noch erwärmt und zusammengelegt werden. Diese Küchen, die im Grunde wie Imbißstuben mit vorgefertigten Produkten aus dem Tiefkühlfach, der Dose oder dem Glas arbeiten, gibt es auch im bürgerlichen Bereich noch häufig. Außerdem sollten die Produkte erkennbar frisch sein. Und Fleisch oder Fisch, die gut sind, schmecken auch dann gut, wenn man sie ganz alleine ißt, also auch die Saucen und Beilagen wegläßt. Gut ist eine Küche auch dann, wenn sie nicht stark gewürzt ist und man den Eigengeschmack der Produkte klar erkennen kann, gut ist sie auch dann, wenn sich keine Überlagerungen ergeben, also etwa eine zu starke Sauce den Fleischgeschmack überlagert. Mit solchen kleinen Checks kommt man schon recht weit bei der Beurteilung der Qualität eines „normalen“ Restaurants.“

Hand aufs Herz: Wie oft sehnen Sie sich nach Pommes rot-weiß? Wie sieht Ihr persönlicher Ernährungsplan abseits der Restaurant-Tests aus?

J.D.: „Pommes rot-weiß? Nie! Auch die Sehnsucht nach ähnlichen „Ausrutschern“ hält sich sehr in Grenzen. – Mein persönlicher Ernährungsplan sieht seit Jahrzehnten immer noch ganz ähnlich aus. Wenn es eben geht, koche ich und das mit unterschiedlichen Intentionen und unterschiedlichen, durchaus nicht immer kostspieligen Produkten mal traditionelle Gerichte, mal Modernes, mal ganz Neues. Wenn ich koche, halte ich es für Zeitverschwendung, wenn es nicht so gut wie möglich wird.“



Jürgen Dollase ist Restaurantkritiker, Buchautor (aktuell: Pur, präzise, sinnlich: Ganzheitlicher Genuss - die Zukunft des Essens und Journalist. Als solcher betreibt er derzeit die Plattform eat-drink-think, auf der er auch schon einmal Kochtipps für die Studenten-WG gibt.

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news-2185 Tue, 03 Apr 2018 11:44:55 +0200 Arzneimittelrabattverträge bremsen Ausgabenanstieg „Effizientes Arzneimittelmanagement trägt wesentlich zum Erfolg der AOK bei“ „Die Arzneimittelrabattverträge sind Marktwirtschaft vom Feinsten und das erfolgreichste Instrument zur Ausgabensteuerung. Die AOKs konnten 2017 durch solche Verträge mit pharmazeutischen Unternehmen über 1,6 Milliarden Euro einsparen, die direkt der Versichertengemeinschaft zugutekommen“, betont Dr. Christopher Hermann, Vorsitzender des Vorstandes der AOK Baden-Württemberg und Verhandlungsführer für die bundesweiten AOK-Rabattverträge, zum Start der inzwischen 19. Vertragstranche. Die AOK-Ausgaben für Medikamente seien 2017 lediglich um 0,9 Prozent je Versicherten gestiegen. Das sei der niedrigste Wert unter den Krankenkassen. Der GKV-Schnitt liege bei einem Anstieg von 2,8 Prozent.

Die zum 1. April in Kraft getretene große Vertragstranche für 118 generische Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen beinhaltet neben den Produkten der auslaufenden Tranchen XV und XVI zehn Generika, die erstmals ausgeschrieben wurden. Darunter befinden sich mehrere Präparate gegen Bluthochdruck und zur Behandlung von HIV-Infektionen, zur Vorbeugung von Nebenwirkungen einer Chemotherapie und zur medikamentösen Therapie bei Depressionen. Partner der AOKs sind 49 Pharmaunternehmen und Bietergemeinschaften. Das jährliche AOK-Umsatzvolumen der 19. Tranche beziffert AOK-Chef Hermann auf fast zwei Milliarden Euro.

 

Die zum 1. April 2018 gestartete Tranche „AOK XIX“ im Überblick:

  • Laufzeit: 1. April 2018 bis 31. März 2020
  • Verträge über 118 Wirkstoffe/Wirkstoffkombinationen
    in 121 Fachlosen (23 im Dreipartnermodell vergeben)
  • 49 erfolgreiche Pharmaunternehmen/Bietergemeinschaften
  • jährliches AOK-Umsatzvolumen: 1,98 Milliarden Euro

 

Hintergrund:

Die Rabattverträge für Generika ermöglichen Einsparungen bei gleichbleibend hoher Qualität in der Arzneimittelversorgung. Das eingesparte Geld steht zum Beispiel für innovative Versorgungsformen zur Verfügung. Die Rabattverträge sorgen zudem nachhaltig für Wettbewerb im Bereich der Generika. Die AOK-Verträge decken zwei Drittel des Generikamarktes ab und umfassen alle markt- und ausgabenrelevanten Wirkstoffe. Mit Inkrafttreten von AOK XIX laufen aktuell Verträge für 282 Wirkstoffe und Wirkstoffkombinationen (in 288 Fachlosen) mit einem jährlichen AOK-Umsatzvolumen von insgesamt rund 5,2 Milliarden Euro.

Mehr Informationen:  aok-rabattvertraege.de

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news-2182 Tue, 03 Apr 2018 09:55:33 +0200 Serie Stress: Warnzeichen frühzeitig erkennen Unser Leben ist schneller geworden, anspruchsvoller und komplizierter. Da wäre es sehr außergewöhnlich, wenn man sich nicht auch manches Mal gestresst fühlen würde. Um diese stressigen Zeiten gut zu überstehen, braucht es zum einen das richtige Handwerkszeug zur Stressbewältigung und zum anderen ein waches Auge für die ersten Frühwarnzeichen, um im Stress-Strudel nicht unterzugehen. Wie dies funktioniert, erklärt Prof. Martin Bohus vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim:

„Menschen reagieren ganz unterschiedlich auf Stress. Die einen sind auch bei hoher Arbeitsbelastung und ausgefülltem Privatleben noch fröhlich, andere haut schon die kleinste Krise um. Manche stopfen sich in stressigen Zeiten Schokolade tafelweise in sich hinein, andere greifen gar zu Alkohol und Zigaretten. Manche reagieren gereizt und schotten sich ab, andere drohen zu erstarren. Die einen laufen unter Stress zu Hochform auf, andere verlieren völlig die Orientierung“, erklärt Bohus. Auch wenn es so viele unterschiedliche Reaktionen auf Stress gibt, wie die Menschen verschieden sind, so gibt es doch ein Stufenmodell, das für alle gilt:

Drei Stufen
In einem ersten Schritt ist es wichtig, die eigenen Verhaltensmuster in Stress-Situationen zu kennen. „Wie reagiere ich selbst, wenn ich unter Stress stehe?“. Sind es eher die körperlichen Symptome wie Kopfschmerzen und Herzrasen oder zeigen sich „vegetative“ Störungen wie Schlafstörungen, Heißhunger oder Bewegungsunruhe? Oder aber sind es Ängste, Konzentrationsstörungen oder sonstige grübelnde Gedanken, die einem den Kopf zermartern. Oft ist es auch eine Mischung von allem. Wichtig ist, die eigenen Stress-Reaktionen zu kennen“, betont Bohus.

Im nächsten Schritt geht es darum, den richtigen Umgang mit Stress und Belastungen zu finden. „Die Stress-Reaktionen sind die ersten Alarmglocken, sie sollten uns wachrütteln. Sie zeigen uns, dass Körper und Psyche gestresst sind und wir eigentlich dringend etwas unternehmen sollten, um diese belastende Situation zu verändern. Übersieht man diese Signale, läuft das Stress-System schnell auf Hochtouren und der Akku ist leer. Vielleicht hat man die Alarmglocken überhaupt nicht hören können oder wollen. Oder man hat sich über Jahre ungünstige Verhaltensmuster antrainiert, die vielleicht auf kurze, selten aber auf lange Sicht wirklich helfen“, erklärt Bohus. Auch hier helfe der fürsorgliche Beobachter. Er unterstütze dabei, die Befindlichkeiten wahrzunehmen und zu erkennen, sobald man unter Stress gerät. Auch sei es sinnvoll, sich schon früh gesunde Verhaltensmuster anzueignen, um dann im Stressmoment nicht alles noch schlimmer zu machen. Hierzu gehören laut Bohus Zeit für Entspannung, Aktivitäten mit Freunden, gesundes Essen, ausreichend Bewegung und erholsamer Schlaf. Besonders in stressigen Zeiten werden diese Dinge oft vernachlässigt. Dabei wären sie gerade dann ein wichtiger Ausgleich.

„Ist die Maschine zu lange heiß gelaufen, können erste psychische Störungen auftreten. Jeder dritte Erwachsene ist mindestens einmal im Leben von einer solchen behandlungsbedürftigen Störung betroffen. Manche bringen schon mit der Geburt eine größere Anfälligkeit mit, andere sind schlicht resistenter gegen Stress“, so Bohus. Ob man bei erkennbaren Symptomen von Burnout oder gar einer Depression spreche, sollte man den Fachleuten überlassen. Auch die Behandlung gehöre in die Hände von erfahrenen Psychotherapeuten.


Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2180 Thu, 29 Mar 2018 10:15:01 +0200 Serie Stress: Berufseinstieg: „Was will mir dieses junge Ding über das Leben sagen?“ Simone Maier begann 2013 ihre Ausbildung als Bankkauffrau bei der BW Bank. Heute betreut sie in der Filiale Bad Cannstatt 17.000 Privatkunden – und stemmt nebenbei ihre Weiterbildung zur Bankfachwirtin. Für Privates und Familie bleibt da wenig Zeit. Und dennoch hat sie für sich ihre Balance gefunden.

Frau Maier, Sie betreuen 17.000 Kunden. Das macht rein rechnerisch pro Arbeitstag rund 250 Kunden. Wie kriegen Sie das hin?

Simone Maier: "Im Jahr führe ich mehrere hundert persönliche Gespräche, die, um jedem Einzelfall gerecht zu werden, vorbereitet und nachbereitet werden wollen. Und nicht alle sind erfreulich, weil es hin und wieder auch um Existenzen geht. Der eine oder andere Kunde wird da auch schon einmal sehr emotional mir gegenüber."

Wie gehen Sie als junger Mensch damit um?

S.M.: "Ich habe gelernt, mich in mein Gegenüber hineinzuversetzen. Deshalb nehme ich emotionale Ausbrüche der Kunden heute vor allem als Hilfeschrei wahr. Und ich versuche zu helfen, so weit es meine Richtlinien zulassen. Andererseits fällt es mir schwerer, ältere Menschen – zum Beispiel im Alter meines Vaters – zu beraten, weil ich mir vorstelle, was mein Vater dazu sagen würde."

Nämlich?

S.M.: "Was will mir dieses junge Ding denn über das Leben sagen? (lacht) Das sind Zweifel, mit denen ich mit Unterstützung meines Teamleiters nach und nach umzugehen lerne."

Dennoch: Ihre Eltern scheinen für Sie wichtige Bezugspunkte zu sein.

S.M.: "Definitiv. Ich telefoniere zwei Mal pro Woche mit meiner Mutter und meinem Vater, was mir sehr gut tut."

Und die restlichen fünf Tage der Woche?

S.M.: "Samstags absolviere ich von acht Uhr bis 15 Uhr meine Weiterbildung zur Bankfachwirtin und lerne unter der Woche regelmäßig am Abend."

Mitunter schwierige Kundengespräche, Weiterbildung am Wochenende, Lernen unter der Woche. Bleibt da noch Zeit für Entspannung und Regeneration?

S.M.: "Ich treffe mich, so oft es geht, abends mit Freunden im Restaurant oder in einer Bar – und versuche dabei, nicht über die Arbeit zu reden. Diese Termine plane ich übrigens ganz strategisch, um gar nicht in die Versuchung zu kommen, abends auf dem Sofa abzuhängen." (lacht)

Frau Maier, vielen Dank für dieses Gespräch. Und weiterhin viel Erfolg bei der Beratung Ihrer Kunden und Ihrer Weiterbildung.


Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2171 Tue, 27 Mar 2018 09:35:27 +0200 Serie Stress: "Wenn Stress zur Panik wird. Mein Leben im Alarmzustand" Ein Gastbeitrag von Autor und Blogger Uwe Hauck

Die Diagnose der Ärzte in der psychiatrischen Klinik lautete auf schwere, wiederkehrende Depression und generelle Angststörung. Irgendwie war es erleichternd, nach einem allumfassenden und völligen Zusammenbruch auf meiner Arbeitsstelle, der sogar in einen Suizidversuch mündete, endlich dem Kind einen Namen geben zu können.

Es hatte eigentlich schon mit der ersten Arbeitsstelle jenseits des Universitätsbetriebs begonnen. Plötzlich wurde bewertet, kontrolliert, formal eingesperrt. Alles, was ich an Forschung und Studium geschätzt hatte, wurde von Regeln und Bürokratie überlagert. Und dann kam, bei meinem zweiten Arbeitgeber dieses eine Gespräch. Man lieferte Kritik, setzte mich unter Druck, drohte gar mit disziplinarischen Maßnahmen bis hin zur Kündigung. Das mündete in einen Nervenzusammenbruch. Schließlich hatten wir gerade ein Haus gekauft und erwarteten das dritte Kind. Von diesem Tag an geriet ich in eine Leistungsspirale, die mir letztlich fast das Leben geraubt hätte. Nichts war mehr gut genug, ich wollte alles noch etwas besser machen. Aus Angst vor Abwertung, vor Versagen. Der Druck wurde von Jahr zu Jahr größer, aber ich erkannte ihn nicht, weil ich ihn mir selbst auferlegte. Die Jahresgespräche gerieten für mich zu Dramen, vor denen ich bereits Tage davor Panik hatte. Jedes kritische Wort, jede Beurteilung konnte in mir mittlerweile eine Panikattacke auslösen.

Gelegentlich wird die Bedeutung von Stress für die Ausbildung einer Angststörung oder einer Depression verneint. Ich kann für mich sicher sagen, meine Depression, meine Panikattacken wurden erst durch den Stress, den Druck im Beruf, die Angst vor Verlust der Existenz bedrohlich.

Die Klinik war nach einem Suizidversuch  für mich die Rettung. Hier konnte ich frei von Druck und Leistungsförderungen wieder zu mir kommen. Aber es brauchte Zeit, bis das Hamsterrad endlich stillstand. Bis ich mir eingestehen konnte, eine Depression zu haben und das nicht als Schwäche zu sehen, sondern als lebensbedrohende und schwere Erkrankung. Und ich musste vieles erst wieder lernen. Nein sagen war da noch das “einfachste”. Meinen Wert nicht mehr nur aus dem ziehen, was ich tue war und ist für mich elementar wichtig. Zu lange war ich abhängig von den Urteilen anderer über mich, konnte jedes kritische Wort eine allumfassende Panikattacke auslösen.

Ich vertrete im Gegensatz zu manch anderer Meinung die Position, dass mit der wichtigste Verursacher von Depressionen und Ängsten Stress ist. Nicht zwangsweise beruflicher Stress, obwohl dieser der Gefährlichere ist, da man ihm nur sehr schwer entkommt, besteht doch immer der Anspruch auf Spitzenleistung, die dann im nächsten Jahr schon als Standard gesehen wird.

Wir leben mittlerweile in einer Realität, die von immer mehr Druck, immer höherem Leistungsdenken geprägt ist. Dem gilt es entgegenzuwirken, zu hinterfragen, wie drängend Aufgaben wirklich sind. Denn nur, wenn wir wieder Zeit für uns finden, den Druck rauszunehmen lernen, können wir das persönliche Risiko einer psychischen Krankheit auf Grund von Stress senken.

Ich habe meine Prioritäten nach den Aufenthalten geändert. Als Autor habe ich mit “Depression abzugeben.” ein Buch geschrieben, das hoffentlich andere Menschen berührt, zu sich kommen lässt und dazu motiviert,  sich Hilfe zu suchen, sollte der Stress, der Druck bereits übermächtig sein.

Das Buch war quasi eine Art Aufarbeitung meiner Erlebnisse nach dem Zusammenbruch und meinem Weg zurück ins Leben. Zurück in ein anderes, ein besseres Leben. Und die Rolle als  Autor ist auch ein Stück Befreiung. Denn jetzt ist da ein weiterer Aspekt meines Lebens, der jenseits von Erwerbsarbeit liegt aber für mich die Möglichkeit bietet, meine Kreativität frei auszuleben, die ich zuvor unter dem rationalen  Panzer eines Informatikers versteckt gehalten habe.

Und ich schöpfe meinen Wert nicht mehr aus dem, was ich tue, sondern daraus, dass ich lebe. Der Mensch hat einen inhärenten Wert durch seine pure Existenz. Dieser ist weder hinterfragbar noch verleugbar. Leistung ist wichtig, aber nicht lebenswichtig.


Uwe Hauck ist freier Autor und Blogger. Nach einem Studium der Computerlinguistik und Künstlichen Intelligenz und einem anschließenden Stipendium arbeitete er von 1997 bis heute bei verschiedenen IT-Dienstleistern. Hauck veröffentlichte bisher zwei Sachbücher und aktuell einen Tatsachenroman. In „Depression abzugeben“ berichtet er über seinen Suizidversuch und die darauf folgenden Klinikaufenthalte und versucht, Depressionen etwas von ihrem Stigma zu nehmen.


Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2168 Fri, 23 Mar 2018 15:38:32 +0100 Serie Stress: Geschäftsführer und Bundesliga-Trainer: „Auch mein Tag hat nur 24 Stunden.“ Jürgen Schweikardt kennt Stress und Druck seit Jahren. Während seiner Zeit als aktiver Spieler war er ein erfolgreicher Handballer – unter anderem beim TVB 1898 Stuttgart. Seine ganze Leidenschaft gehört dem Verein auch nach dem Abschluss seiner Profi-Laufbahn. Heute ist er Geschäftsführer des Bundesligisten - und aktuell auch Trainer der Profimannschaft.

Was sind Ihre persönlichen Stresstreiber?

Jürgen Schweikardt: "Meine Tätigkeit als TVB-Geschäftsführer ist definitiv sehr vielseitig: die zweigleisige Planung der neuen Saison, Presse-, Sponsoren und Verbandstermine, ein eng getakteter Spiel-terminplan mit meist stundenlangen Fahrten zu den Auswärtsspielen und natürlich eine Vielzahl an internen Abstimmungsgespräche halten mich immer auf Trapp. Mitte Februar habe ich zudem interimsweise den Trainerposten beim TVB übernommen. Jetzt heißt es außerdem, die Trainingseinheiten mit meinem Co-Trainer zu planen und durchzuführen und unsere Mannschaft auf den jeweils nächsten Gegner einzustellen."

Was tun Sie dagegen?

J.S.: "Meine Tätigkeit ist sicherlich kein gewöhnlicher Job, sondern eine Aufgabe, die ich mit viel Herzblut ausübe. Dennoch kann ich mich nicht verreißen und auch mein Tag hat nur 24 Stunden. Ich versuche, locker zu bleiben und die richtigen Prioritäten zu setzen. Dazu gehört auch, dass ich Aufgaben an meine Mitarbeiter weitergebe und mich auf mein Team um mich herum verlasse. Mir hilft es, wenn ich immer wieder bewusst auf die bereits erreichten Zwischenziele zurückblicke. Zwischendurch werde ich auch regelmäßig selbst sportlich aktiv und freue mich, bei meiner Familie und Freunden zu sein, um so dem Kopf auch mal eine Auszeit zu gönnen."

Welche Auswirkungen hat Stress auf Ihr Privatleben?

J.S.: "Handball ist mein Leben und der TVB mein Heimatverein. Sicherlich kommt es mir sehr entgegen, das mein Beruf gleichzeitig mein Hobby ist. Das hilft schon mal sehr. Dennoch müssen in der aktuellen Situation andere Themen etwas zurückgefahren oder zurückgestellt werden. Wichtig ist, dass ich aber immer weiß, was mir persönlich guttut und diese Dinge nicht vernachlässige. Dazu zählt neben meiner Familie, eine gesunde Ernährung, aktiver Sport, ausreichend Schlaf und das bewusste Leben im Hier und Jetzt."

Wie sind Sie zu Ihren Stressbewältigungsstrategien gekommen?

J.S.: "Da ich seit einiger Zeit im Sport tätig bin und früher selbst in der 2. Bundesliga gespielt habe, bin ich es seit vielen Jahren gewohnt, quasi ständig unter besonderem Erfolgsdruck zu stehen. Im Laufe der Zeit wird man von verschiedenen Seiten immer mehr dafür sensibilisiert, was Körper, Geist und Seele benötigen, um leistungsfähig zu sein. Darin liegt aber auch eine gewisse Gefahr, dass sich manches unbewusst verselbständigt. Ich reflektiere mich deswegen immer wieder und frage mich, ob ich noch in der richtigen Spur bin."


Jürgen Schweikardt ist Geschäftsführer beim Handball-Bundesligisten TVB 1898 Stuttgart. Seit Mitte Februar betreut er zudem die Mannschaft als Interimstrainer.

 

Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2154 Wed, 21 Mar 2018 11:43:10 +0100 Serie Stress: Was ist eigentlich Stress im Körper – physikalisch betrachtet? „Stress entsteht, wenn wir Reizen ausgesetzt sind, die der Körper als unangenehm empfindet, beispielsweise Lärm, Hitze, Kälte, einer Verletzung oder auch Ängsten. Wir fühlen uns meist in Situationen gestresst, in denen wir am liebsten davonlaufen oder in denen wir gerne „in den Angriff“ übergehen würden. Dabei unterscheidet der Körper nicht zwischen positivem und negativem Stress“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „Er schüttet Stresshormone aus, die zu folgenden körperlichen Reaktionen führen: der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller, die Muskeln spannen sich an, die Pupillen weiten sich“, so Knapstein. Herabgesetzt würden hingegen die Verdauungstätigkeit, die Immunabwehr und die Tätigkeit der Geschlechtsorgane, was zu Erkrankungen führen könne.

„Dieses ‚Stress-Programm‘ im Körper läuft automatisch ab und hat das Überleben der Menschen über Generationen seit der Urzeit gesichert. Denn so kann der Körper höchst effizient und in kürzester Zeit ein hohes Maß an Energie zur Verfügung stellen – wir werden wacher, aufmerksamer und unsere Reaktionsgeschwindigkeit ist deutlich erhöht. Das war lange Zeit entscheidend für den Erfolg bei einer Flucht oder einem Kampf“, erklärt Knapstein.

Stress sei daher eine ganz natürliche – und im Grunde auch sinnvolle – Reaktion. Früher wurde die Anspannung durch Bewegung (Flucht oder Kampf) abgebaut. Auch heute sei Stress nicht per se schlecht. „Wenn aber die Stresssituation dauerhaft besteht, der gesunde Wechsel zwischen Anspannung und Entspannung ausbleibt, dann bleibt der Körper dauerhaft in Alarmbereitschaft – damit wird Stress dann zum Risikofaktor beispielsweise für Herz-Kreislauferkrankungen“, führt Knapstein aus. Dauerstress könne daher beispielsweise folgende Erkrankungen auslösen: Rückenschmerzen und andere muskuläre Verspannungen; häufige Erkältungen durch eine Schwächung des Immunsystems; Kopfschmerzen, Migräne und Tinnitus; Magen- und Darmgeschwüre, gestörte Fortpflanzung und sexuelle Unlust; Alkohol-und Drogenmissbrauch bis hin zu psychische Erkrankungen wie Panikattacken und Depressionen.
„Ob Stress als positiv oder negativ erlebt wird und ob überhaupt Stress erlebt wird, hängt von unseren subjektiven Einschätzungen ab. Eine positive Grundeinstellung kann helfen, Fehlbelastungen vorzubeugen oder sie zu mindern“, erklärt Knapstein.

Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2152 Mon, 19 Mar 2018 14:20:25 +0100 Mehr Orientierung an gelungener Krankenhausplanung Nicht jedes Krankenhaus hat die Qualität, die möglich ist und benötigt wird Bei der Vorstellung des „Krankenhaus Report 2018“ der AOK (am 19. März 2018) wurde deutlich: Bei der Krankenhausplanung in Deutschland ist es schon heute möglich die Klinikstrukturen qualitätsorientiert zu zentralisieren und zu spezialisieren. Der Vorstands-Chef der AOK Baden-Württemberg, Dr. Christopher Hermann, fordert mehr Orientierung an bisher gut gelungener Krankenhausplanung im Land:

„In Baden-Württemberg hat nicht jedes Krankenhaus die Qualität, die möglich ist und benötigt wird. Die Schlaganfall-Konzeption Baden-Württemberg, die wir gemeinsam mit dem Sozialministerium entwickelt haben, zeigt, dass über die Krankenhausplanung eine qualitätsgesteuerte Strukturierung stationärer Versorgung erfolgreich umgesetzt werden kann. Den gleichen Mut wünscht sich die AOK Baden-Württemberg auch bei anderen schwerwiegenden und schwierigen Eingriffen aber auch in der Frühchen-Versorgung.

Beispiel Frühchen-Versorgung: Wissenschaftliche Studien belegen in mittlerweile erdrückender Zahl und Übereinstimmung, dass die Säuglingssterblichkeit in Perinatalzentren Level 1, also Krankenhäusern, die auf die Versorgung der besonders kleinen Frühchen unter 1250g besonders spezialisiert sind, deutlich geringer ist als in anderen. Die Mortalität von sehr unreifen Frühgeborenen in Krankenhäusern mit geringer Spezialisierung und niedriger Fallzahl beträgt bis zu 272 % der Mortalität in großen Perinatalzentren mit hoher Spezialisierung. In Baden-Württemberg versorgen 20 Perinatalzentren die „kleinsten“ der Frühchen (unter 1250g Geburtsgewicht). Aber nur neun Perinatalzentren versorgen pro Jahr mehr als 50 dieser kleinen Frühchen. Die vorgeschriebene Mindestmenge liegt bei lediglich 14 solcher Geburten pro Jahr.

Auch das Beispiel Darmkrebs zeigt, dass immer noch zu viele Menschen – nämlich je nach Art des Eingriffs zwischen 21 Prozent und 65 Prozent – ein verkürztes Leben haben, weil Kliniken ‚Gelegenheitschirurgie‘ betreiben. Aktuelle Zahlen belegen: Setzt man strikt auf Qualität, würden nur noch rund 50 Krankenhäuser in Baden-Württemberg Darmkrebsoperationen durchführen. Heute sind es noch doppelt so viele.“

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news-2149 Fri, 16 Mar 2018 14:14:08 +0100 "Was stresst, ist immer abhängig davon, in welcher Gesellschaft man lebt." Stressige Situationen kennen alle. Doch wie entsteht Stress im Körper, wie reagiert er darauf und welche Stressfaktoren gibt es? Antworten gibt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

Wie und wo entsteht denn im Körper Stress?

Dr. Sabine Knapstein: "Wir hören, sehen, riechen, fühlen oder schmecken ständig etwas. Unser Nervensystem nimmt diese Reize aus der Umwelt auf, leitet die Signale weiter an das Gehirn, das diese Reize verarbeitet. Je nachdem, welche Erfahrungen wir gemacht haben, empfinden wir bestimmte Reize als angenehm, andere hingegen als unangenehm. Reize, die als unangenehm empfunden werden, sind Stressfaktoren. Fluglärm oder auch ein Presslufthammer wird als Störung empfunden, der Körper stuft diesen Reiz daher als Stressfaktor ein. Ganz anders Vogelgezwitscher oder Meeresrauschen, das die meisten Menschen als angenehm empfinden – sie entspannen sich, wenn sie diese Geräusche hören.“

Und die Reaktionen darauf?

S.K.: "Bei Stressreaktionen lassen sich drei Ebenen unterscheiden:

1. Die mentale Reaktionsebene – dabei geht es um Gedanken und Gefühle. Man steckt beispielsweise im Stau fest auf dem Weg zu einem Termin und fragt sich „warum ausgerechnet jetzt, warum immer ich?“ Es entwickelt sich Frust und Ärger.

2. Die Reaktion im Verhalten: um beim Beispiel Stau zu blieben - man gerät in Hektik, sucht nach Möglichkeiten aus dem Stau zu „entkommen“, betätigt die Lichthupe, schimpft vor sich hin.

3. Die Reaktionen im Körper: Er schüttet Stresshormone aus, die zu folgenden körperlichen Reaktionen führen: der Herzschlag beschleunigt sich, der Blutdruck steigt, die Atmung wird schneller, die Muskeln spannen sich an, die Pupillen weiten sich."

Woran kann man Stress bei anderen erkennen?

S.K.: "Das ist höchst unterschiedlich. Manche Leute wirken auch unter hoher Anspannung ganz ruhig und hoch konzentriert, andere werden hektisch, wieder andere geraten buchstäblich ins Schwitzen.

Was sich bei manchen Menschen in Stresssituationen beobachten lässt, sind verschiedene Formen von Berührungen: Sie berühren sich selbst, z.B. indem sie sich über die Lippen lecken, sich im Gesicht kratzen, sich an die Nase, in den Nacken oder unterhalb des Halses fassen, mit den Händen spielen oder mit den Handflächen über die Oberschenkel streichen. Sie berühren Objekte, z.B. spielen sie mit einem Kugelschreiber, mit der Brille, mit einer Halskette, greifen häufiger zum Glas, um etwas zu trinken. Sie berühren eine andere Person, z.B. wenn sie nach der Hand eines anderen greifen.

Häufig empfinden wir gestresste Menschen auch als gereizt, hektisch und nervös - das kann aber auch ganz andere Ursachen haben."
 
Welche Situationen sind landläufig „stressig“ und warum?

S.K.: "Was den Menschen stresst, ist immer abhängig davon, in welcher Gesellschaft er lebt. Früher waren die wesentlichen Stressfaktoren Kälte, Hitze, Hunger oder Verletzungen. Heute sind es überwiegend psychosoziale Faktoren, die Menschen gereizt, hektisch und nervös machen. Typische Beispiele dafür sind Leistungsdruck und Termindruck, Konflikte in der Schule, am Arbeitsplatz oder in der Familie, Dauererreichbarkeit, ungesunde Ernährung, Bewegungsmangel, ein Mangel an Entspannung, überzogene Ansprüche an sich selbst, Unzufriedenheit, Sorgen, Zukunftsängste aber auch schwere Krankheit oder Tod eines geliebten Menschen. Weitere Stressfaktoren können Umwelteinflüsse wie zum Beispiel Lärm und chemische Gifte sein, aber auch Erinnerungen an negative Erlebnisse  empfinden wir als stressig."

Ist Stressempfinden rein subjektiv?


S.K.: "Worauf der Einzelne gestresst reagiert und wie er dann reagiert, ist individuell sehr verschieden. Der eine wirkt trotz einer herausfordernden Situation gelassen und ruhig, ein anderer braucht diesen berühmten „Kick“ und läuft dadurch zur Hochform auf, wieder ein anderer wirkt wie gelähmt und reagiert völlig frustriert. Abhängig ist Stress auch von der konkreten Situation – stehe ich beispielsweise bei schönem Wetter im Stau, es läuft gute Musik im Radio und ich habe keinerlei Termindruck, kann ich die Situation eher gelassen nehmen und belächle womöglich sogar die offenbar gestressten Dauerhuper und Drängler. In der gleichen Situation reagiere ich aber gestresst, wenn ich zum Beispiel dringend die Fähre erreichen muss, die mich auf meine Urlaubsinsel bringt, oder wenn ich zu einem wichtigen Meeting im Büro erwartet werde."


Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.


Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de.



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news-2145 Fri, 16 Mar 2018 11:11:00 +0100 Heuschnupfen: Wenn der Frühling schon im Winter anklopft Nach aktuellen Untersuchungen hat in Deutschland jeder vierte eine Heuschnupfen-Allergie Kribbeln in der Nase, Augenjucken und ständiges Niesen – viele Allergiker haben die Heuschnupfen-Symptome bereits in den ersten Wochen des Jahres. Die Allergie gegen den Blütenstaub von Bäumen, Kräutern und Gräsern tritt besonders im Frühling und im Sommer auf. Da aber die Pollen der Frühblüher Birke, Erle oder Hasel immer früher im Jahr zu fliegen beginnen, kämpfen manche Betroffene bereits zum Jahresanfang mit den lästigen Beschwerden.

Für die Erkennung einer Pollenallergie erfragt der Arzt zunächst die Beschwerden, die Lebensumstände und die Krankengeschichte. Dann kann mit dem Prick-Test festgestellt werden, ob man auf bestimmte Stoffe allergisch reagiert. Dabei werden Extrakte der möglichen Allergene auf die Haut am Unterarm aufgetragen und die Haut wird an diesen Stellen leicht eingeritzt. Mögliche Reaktionen sind Hinweise für Allergien auf spezifische Stoffe. Zusätzliche Tests können zusätzliche Klarheit bringen. Diese Tests werden in der Regel von Fachärzten für Allergologie angeboten, wozu insbesondere Haut-, HNO-, Lungen- und Kinderärzte gehören. Wer unter einer Pollenallergie leidet, kann möglicherweise auch auf bestimmte Nahrungsmittel allergisch reagieren, denn das körpereigene Abwehrsystem reagiert in beiden Fällen auf im Grunde harmlose Eiweiße wie auf einen Krankheitserreger. Eine typische Kreuzallergie liegt zum Beispiel bei Birkenpollenallergikern vor, die beim Biss in einen frischen Apfel ein Kribbeln und Schwellungen im Mund- sowie Rachenraum spüren.

Nach der Diagnose durch den Facharzt ist eine konsequente Behandlung der Pollenallergie wichtig, denn aus Heuschnupfen kann sich im Laufe der Zeit ein allergisches Asthma entwickeln. Mehr als jedes dritte Kind mit Heuschnupfen ist von diesem sogenannten Etagenwechsel betroffen. Der Arzt berät den Patienten darum zu möglichen Therapien. Neben der Behandlung der Symptome durch Tabletten, Nasenspray und Augentropfen kann die Bekämpfung der Ursachen durch eine Hyposensibilisierung hilfreich sein. Dabei bekommt der Patient die jeweiligen Pollenallergene in allmählich steigender Dosierung über einen längeren Zeitraum zugeführt, um ihn so gegen den Allergieauslöser unempfindlich zu machen. „Bei 80 bis 90 Prozent der Patienten ist diese Therapie wirksam, sofern sie abgeschlossen wird. Die Wirkung hält danach mehrere Jahre an. Wird bei Kindern mit Pollenallergie früh genug mit der Hyposensibilisierung begonnen, sinkt das Risiko der Entstehung von Asthma“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

Aktuelle Untersuchungen gehen davon aus, dass in Deutschland jeder vierte eine Heuschnupfen-Allergie hat. Zur Vorbeugung ist es wichtig, die bekannten Allergene weitgehend zu meiden, soweit dies möglich ist. Bei der Behandlung der Beschwerden kommen Medikamente wie Antihistaminika oder kortisonhaltige Mittel zum Einsatz. Durch eine Hyposensibilisierung kann bei vielen Betroffenen über einen längeren Zeitraum Beschwerdefreiheit oder zumindest eine Linderung der Beschwerden erreicht werden.

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news-2142 Thu, 15 Mar 2018 11:27:26 +0100 Volkskrankheit Nummer eins Jeder vierte Versicherte der AOK Baden-Württemberg begab sich 2016 aufgrund eines Rückenleidens in ärztliche Behandlung. Laut Robert Koch-Institut haben rund 85 von 100 Menschen mindestens einmal im Verlauf ihres Lebens Rückenschmerzen. Es gibt zwei Lebensabschnitte, in denen besonders viele Menschen über Rückenschmerzen klagen – das sind zum einen die Mitte 50 bis Mitte 60-Jährigen und zum anderen die Altersgruppe kurz vor dem 80. Geburtstag. Aber die Ergebnisse des Kinder- und Jugendgesundheitssurveys des Robert Koch-Instituts zeigen, dass auch knapp jedes zweite Mädchen im Alter zwischen 14 und 17 Jahren von Rückenschmerzen berichtet. Jungen sind etwas seltener betroffen. Bei 8 von 10 Patienten mit Rückenschmerzen lässt sich keine eindeutige Ursache für die Schmerzen finden. Mediziner sprechen dann von unspezifischem Rückenschmerz.

Rückenschmerzen sind also weiterhin die Volkskrankheit Nummer eins – auch in Baden-Württemberg. Laut einer Auswertung unter den bei der AOK Baden-Württemberg Versicherten steigt die Zahl der Betroffen seit 2012 jedes Jahr um 1,7 Prozent. Jeder Vierte (25,56 Prozent) begab sich 2016 aufgrund eines Rückenleidens in ärztliche Behandlung. „Für diese Patienten ist mehr Bewegung und Entspannung meist die beste Medizin. Muskeln und Bandscheiben werden durch Bewegung gestärkt, die Durchblutung angekurbelt. Entspannung wirkt sich positiv auf muskuläre Verspannungen aus“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg.

„Bandscheiben funktionieren wie ein Schwamm. Im Liegen und bei rhythmischen Bewegungen wie zum Beispiel Laufen oder Gehen saugt sich ihr Kern mit Nährflüssigkeit voll. Im Stehen oder Sitzen werden die Bandscheiben hingegen förmlich ausgetrocknet“, so die AOK-Expertin. Ist der Rückenschmerz akut, hilft Wärme. Wichtig ist, dass der Patient schnell wieder in Bewegung kommt, um so an der Ursache des Schmerzes ansetzen zu können. Daher kann es sinnvoll sein, für maximal zwei Wochen ein entzündungshemmendes Schmerzmittel einzunehmen, um den Teufelskreis aus Schmerzen und Schonung zu durchbrechen.

Um die Volkskrankheit Nummer eins, Rückenschmerzen, und andere orthopädische Probleme patientenfreundlich behandeln zu können, gibt es das orthopädische FacharztProgramm von AOK Baden-Württemberg, Bosch BKK, MEDI Baden-Württemberg und den Berufsverbänden BVOU und BNC. Es garantiert eine schnelle Terminvergabe und ausreichend Zeit für Beratung. Statt voreiliger Apparatemedizin ermöglicht das Programm eine ursachenorientierte Behandlung von orthopädischen Krankheiten und – im Zusammenspiel von Haus- und Facharzt – eine ganzheitliche medizinische Betreuung.

Das Vergütungssystem für die Ärzte ist in diesem Programm so gestaltet, dass sich der teilnehmende Facharzt ausreichend Zeit für das intensive Gespräch und die sorgfältige körperliche Untersuchung nehmen kann. Anstatt wie in der Regelversorgung oft bis zu drei Monate auf ein Erstgespräch warten zu müssen, bekommen Patienten nach der Überweisung durch den Hausarzt innerhalb von maximal 14 Tagen einen Termin beim Orthopäden oder Chirurgen, im Notfall sogar am selben Tag. Denn die teilnehmenden Fachärzte haben sich vertraglich zur zügigen Terminvergabe und auch zu Abendsprechstunden für berufstätige Patienten verpflichtet.

Patienten, die im AOK-FacharztProgramm Orthopädie eingeschrieben sind, werden bei Bedarf vom AOK-Präventionsberater individuell zu den AOK-Gesundheitsangeboten beraten. Speziell auf Rückenschmerz-Patienten zugeschnitten ist das „AOK-RückenKonzept“, ein wissenschaftlich validiertes Rückentraining an Geräten.

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news-2135 Wed, 14 Mar 2018 10:03:00 +0100 Stress ist nicht gleich Stress Stress scheint in der Gesellschaft allgegenwärtig. Die Mehrheit klagt über einen mehr oder weniger stressigen Alltag. Doch Stress ist nicht gleich Stress und jeder nimmt belastende Situationen unterschiedlich wahr. So läuft der eine unter gelegentlichem Termindruck zu Höchstformen auf, während der nächste sich die Nacht um die Ohren schlägt und unausgeschlafen nur einen Bruchteil seines normalen Pensums erfüllt. „Positiver Stress motiviert und treibt uns an. Aus den Fugen gerät unser System dagegen, wenn wir längere Zeit über unsere Verhältnisse leben, d.h. unsere psychischen Ressourcen erschöpft sind“, erklärt Prof. Martin Bohus vom Zentralinstitut für Seelische Gesundheit (ZI) in Mannheim. „Wenn uns der Alltag über den Kopf wächst und wir uns erschöpft, kraft- und mutlos fühlen, wenn der negativ erlebte Stress überhandnimmt. Wenn wir aus den Augen verloren haben, was unserem Leben Sinn und Bedeutung verleiht. Dann kommen wir aus dem Gleichgewicht. Die Folgen dieser Dis-Balance sind vielschichtig: das Spektrum reicht von körperlichen Symptomen wie Schlafstörungen, Verspannungen oder Verdauungsstörungen über unterschiedlich ausgeprägte Erschöpfungszustände bis hin zu behandlungsbedürftigen psychischen Erkrankungen,“ so Bohus.

Von Risikofaktoren zu Schutzfaktoren

Was aber macht gesunde und stabile Menschen aus? Warum verkraften manche das Auf und Ab ihres Lebens besser als andere, gehen vielleicht sogar gestärkt aus Krisen und Rückschlägen hervor? „Die Menschen unterscheiden sich erheblich in ihrer Widerstandsfähigkeit. Die gute Nachricht ist, dass man viel dazu beitragen kann, diese zu erhöhen, indem man sich selbst und dem eigenen Leben achtsamer begegnet “, so Bohus. Es gehe außerdem darum, die psychosozialen Schutzfaktoren zu stärken: Unangenehme Emotionen und Ereignisse akzeptieren zu lernen, sich von negativen Gedankenmustern zu distanzieren („megakognitive Kompetenz“), die Selbstachtung zu stärken, Problemlösekompetenz zu erwerben und die soziale Einbindung zu verbessern. Unterstützen können dabei zum Beispiel autogenes Training, progressive Muskelentspannung oder Yoga.

 

 

Über die Anzeichen von Stress und wie man den Auswirkungen auf die Gesundheit präventiv entgegenwirken kann, dazu findet ein anregender Talk im Theaterhaus Stuttgart statt. Die beiden Musiker Judith Holofernes und Heinz Rudolf Kunze sowie der wissenschaftliche Experte Professor Martin Bohus diskutieren gemeinsam über Methoden zum Abschalten. Ein Abend der durch die Live-Auftritte der beiden Songwriter alles andere als stressig wird, sondern viele Anregungen zum Umdenken liefert und zugleich einen spannenden Einblick in das Künstlerleben von Holofernes und Kunze gibt.

 

Termin: 17. April 2018 um 19.30 Uhr im Theaterhaus Stuttgart, Siemensstraße 11, Stuttgart

Weitere Informationen und Tickets unter: www.Sprechstunde-im-Theaterhaus.de

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news-2119 Fri, 02 Mar 2018 14:23:13 +0100 Koalitionsvertrag ist kein großer Wurf Für die AOK Baden-Württemberg steht fest: Der Koalitionsvertrag ist kein großer Wurf. Gestaltungsspielräume für mehr Wettbewerb werden kaum genutzt. Gesundheitspolitik

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news-2110 Wed, 21 Feb 2018 16:10:55 +0100 Grippeerkrankungen nehmen zu Die AOK Baden-Württemberg empfiehlt eine Grippeimpfung Die Zahl der Grippeerkrankungen in Baden-Württemberg ist in den vergangenen Wochen sprunghaft angestiegen. Meldeten sich im Dezember 2017 noch insgesamt 2412 bei der AOK Baden-Württemberg versicherte Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer aufgrund einer Grippe krank, waren es im Januar 2018 mit 6195 mehr als doppelt so viele, die aufgrund einer Grippeerkrankung eine Arbeitsunfähigkeitsbescheinigung bei ihrem Arbeitgeber einreichen mussten.


Eine Grippe wird durch Influenzavieren verursacht, geht mit einem plötzlichen Erkrankungsbeginn mit Fieber oder deutlichem Krankheitsgefühl, verbunden mit Allgemeinsymptomen wie Muskel- und/oder Kopfschmerzen und Reizhusten einher und hält länger an als ein grippaler Infekt.


Vor allem Menschen mit einer geschwächten Immunabwehr sollten sich durch eine Impfung vor Grippe schützen. Dazu zählen neben Senioren ab 60 Jahren und chronisch kranken Menschen aller Altersgruppen auch Säuglinge und Kleinkinder, deren Immunsystem noch nicht ausgereift ist. Auch Schwangeren wird ab Beginn des zweiten Schwangerschaftsdrittels zur Impfung geraten.


Die Ständige Impfkommission am Robert-Koch-Institut empfiehlt insbesondere Menschen ab 60 Jahren eine Grippeimpfung. In diesem Alter besteht ein deutlich erhöhtes Risiko für schwere Krankheitsverläufe. „Bei Menschen, deren Abwehrsystem bereits durch eine Grippeinfektion geschwächt ist, kann zusätzlich eine bakterielle Infektion der Atemwege eine lebensbedrohliche Lungenentzündung auslösen“, sagt PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin bei der AOK Baden-Württemberg. „90 von 100 Grippetoten sind älter als 60 Jahre.” Die Grippeschutzimpfung könne bei diesem Personenkreis die Erkrankungsraten auf die Hälfte verringern, so Knapstein.


Die Kosten der Grippeschutzimpfung übernehmen die AOK Baden-Württemberg und andere gesetzliche Krankenkassen für ihre Versicherten.

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news-2100 Wed, 14 Feb 2018 14:00:00 +0100 Frühjahrsputz für den Körper Richtig fasten - der Gesundheit zuliebe asdaölsddö 

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news-2092 Wed, 07 Feb 2018 14:38:03 +0100 Auch online stark AOK Baden-Württemberg punktet in großem Kassenvergleich mit digitaler Nähe Im Gesundheitsbereich stoßen digitale Angebote auf wachsende Nachfrage. Im Herbst 2017 konnte eine vom AOK-Bundesverband in Auftrag gegebene YouGov-Umfrage belegen, dass sich eine deutliche Mehrheit der damals befragten knapp 1.800 Studienteilnehmer eine digitale Gesundheitsakte im Angebot ihrer Krankenkasse wünscht und diese auch gerne nutzen würde. Zu diesem Befund passt, dass die Beurteilung der Qualität einer Krankenkasse heute viel mit deren Engagement auf dem digitalen Sektor zu tun hat. Repräsentative Kassenvergleiche fragen inzwischen auch elektronische Angebote mit ab. So bewertet Focus Money in seinem im Februar 2018 erschienenen Kassenvergleichstest erstmals auch die Kategorie „Digitale Leistungen“.

Online-Angebote übertragen das Prinzip der Versichertennähe in die digitale Welt. Bescheren im echten Leben in Baden-Württemberg 230 Kundencenter den Versicherten der AOK Baden-Württemberg kurze Wege zur persönlichen Betreuung, so übernehmen im Internet anwenderfreundlich konzipierte Web-Plattformen diese Aufgabe. „Meine AOK“, das Online-Kundencenter der AOK Baden-Württemberg, gibt den Versicherten jederzeit gesicherten Zugriff auf persönliche Daten sowie auf wichtige Formulare und Leistungsanträge. Wertvolle Gesundheitstipps finden sich im Gesundheitsmanager sowie im in einem den Versicherten vorbehaltenen, exklusiven Bereich der Internetseiten. Mehrere Smartphone-Apps runden das digitale Angebot ab.

Gymnastik für die Seele

Eines der jüngsten Online-Projekte der AOK ist Moodgym, ein digitales Selbsthilfeprogramm zur Vorbeugung gegen Depressionen. Das von australischen Wissenschaftlern entwickelte Programm ist weltweit im Einsatz und wurde von der AOK auf die Gegebenheiten des deutschen Gesundheitswesens zugeschnitten. In dieser Version besteht es aus fünf Bausteinen: Einem interaktiven Spiel, Fragebogen zu Depression und Angst, Audio-Dateien mit Entspannungsübungen zum Herunterladen, einem Arbeitsbuch und kontinuierlichem Feedback zum persönlichen Fortschritt der Nutzer.

Sehr gut bis hervorragend

Die AOK Baden-Württemberg geht aus dem aktuellen Kassenvergleich von Focus Money mit dem für sie besten Ergebnis seit Einführung dieses Vergleichstests hervor: In den Kategorien „Gesundheitsförderung“, „Besondere Versorgung“, „Service“ und „Transparenz“ schneidet die AOK mit der Bewertung „hervorragend“ ab, ein „sehr gut“ bekam sie jeweils in den Kategorien „Zusatzleistungen“ und „Digitale Leistungen“. Zudem gab es die Auszeichnung „Von Ärzten empfohlen“ in der Sonderkategorie „Doktors Liebling“.

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news-2082 Thu, 01 Feb 2018 17:28:00 +0100 Deutlich mehr Geld für Kliniken im Land Die Finanzmittel für die Krankenhäuser erhöhen sich um 3,1 Prozent auf über 9 Milliarden Euro. Die AOK Baden-Württemberg trägt mit 144 Millionen Euro den Löwenanteil der Erhöhung. Krankhaus

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news-2031 Tue, 09 Jan 2018 14:04:29 +0100 Apothekenmarkt: Umstrukturierung geht vor Konzentration AOK Baden-Württemberg empfiehlt Höchstpreissystem Die Zahl der deutschen Apotheken nehme weiterhin ab, noch aber sei „eine gute, flächendeckende Versorgung mit Arzneimitteln nicht gefährdet“, zitiert die dpa heute (09.01.2018) die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände ABDA. Von einem Höchststand von 21.602 Apotheken zu Beginn des Jahres 2009 sei die Zahl der Apotheken bundesweit auf 20.023 bis Ende 2016 zurückgegangen.

Absolute Zahlen sagen wenig aus

Definitiv hat die Versorgungssicherheit der Bevölkerung höchste Priorität. Angaben über die absolute Zahl der Apotheken sagen über die Qualität der Versorgungssicherheit jedoch wenig aus. Konkurrieren in den Fußgängerzonen mancher Großstädte mitunter zwei oder drei Apotheken auf Sichtweite miteinander, stehen dieser Überversorgung ländliche Regionen gegenüber, in denen ganzen Ortschaften keine einzige Apotheke mehr zur Verfügung steht. Aus Sicht der AOK Baden-Württemberg sollte die Politik über ein verändertes Preisbildungssystem einen strukturellen Ausgleich begünstigen.

Das Problem: Auch Apotheken müssen rentabel wirtschaften. Anders als ein Handwerksbetrieb, die Gastronomie oder der Handel unterliegt die Offizin einer speziellen Form der Preisbildung. Die Arzneimittelpreisverordnung regelt die Abgabe verschreibungspflichtiger Fertigarzneimittel an Endverbraucher dergestalt, dass sie den Abgabepreis dieser Medikamente packungsbezogen vorgibt. Der Preis berechnet sich aus der Summe einer Pauschale von derzeit 8,35 Euro pro Packung, der um einen variablen Anteil von drei Prozent des Herstellerabgabepreises erhöht wird.

Stadtflucht begünstigen

Die Folge dieser Form der Preisbildung ist, dass sich Apotheken dort rechnen, wo sie besonders viele Einzelpackungen verkaufen können. Und das ist vor allem in der Nachbarschaft niedergelassener Ärzte in den Innenstädten der Fall. Für den Umzug aufs Land spricht aus Sicht der Apotheker momentan nicht viel.

Das zeigen auch Zahlen der AOK Baden-Württemberg, die sich mit der regionalen Verteilung der Apotheken und der Versicherten beschäftigt. So müssen sich in den Innenstädten von Freiburg und von Stuttgart lediglich 150 AOK-Versicherte eine Apotheke „teilen“, in Teilen des Kreises Heidenheim hingegen sind es schon rund 10.000. Je ländlicher die Region, desto dünner meist also die Versorgung mit Apotheken.

Der Apothekenversandhandel kann dazu beitragen, weniger gut mit Apotheken abgedeckte Regionen besser zu versorgen. Langfristig wirkt aber vor allem eine veränderte Preisbildung belebend auf die Versorgungsstruktur. Die AOK Baden-Württemberg spricht sich deshalb für ein flexibles Höchstpreissystem aus, das eine wünschenswerte Stadtflucht begünstigen müsste. Würden die derzeit bestehenden Festpreise in ein solches System überführt, stünde es Apothekern frei, von den Höchstpreisen unter marktwirtschaftlichen Kriterien nach unten abzuweichen. Der sich dann entwickelnde gesunde Wettbewerb würde zwangsläufig dazu führen, dass einige Apotheken aus den Ballungsräumen in ländliche Regionen abwandern müssten. Profitieren würde davon die Bevölkerung: Echte Versorgungssicherheit träte anstelle einer nur quantitativ behaupteten.

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news-2019 Wed, 27 Dec 2017 11:31:33 +0100 10.000 Lux bekämpfen Winter-Depression Die Tage werden kürzer, der Himmel ist meist grau und die Stimmung ist im Keller: Das muss nicht zu einer depressiven Störung führen. Einige Menschen sind jedoch in dieser Zeit anfälliger für depressive Erkrankungen. Eine saisonal bedingte Depression liegt dann vor, wenn in drei oder mehr aufeinander folgenden Jahren die depressiven Episoden immer zur gleichen Jahreszeit auftreten, meist im Herbst und Winter. In der Regel verschwinden die Anzeichen einer saisonal bedingten Depression nach drei bis vier Monaten wieder. Die Häufigkeit der Winter-Depression ist abhängig vom Breitengrad. In den deutschsprachigen Ländern sind etwa 2,5 % der Menschen betroffen. Jüngere haben ein erhöhtes Risiko, Frauen sind häufiger betroffen als Männer. Sie macht sich vor allem durch ausgeprägte Antriebslosigkeit, ein gesteigertes Schlafbedürfnis und vermehrten Appetit, Gewichtszunahme und einen Heißhunger nach Süßigkeiten bemerkbar.

Im Falle einer Winter-Depression wird die psychische Verfassung vermutlich durch den Mangel an hellem Tageslicht getrübt. „Körperliche Bewegung im Freien hebt bei vielen Menschen die Stimmung und kann depressiven Episoden vorbeugen sowie die Symptome einer Depression lindern“, erläutert PD Dr. Sabine Knapstein, Ärztin und Psychotherapeutin von der AOK Baden-Württemberg. Empfohlen werden häufig Walking, Joggen und Radfahren. Zudem kann der Einsatz von sehr hellem Kunstlicht die Symptome der saisonalen Depression lindern“, ergänzt PD Dr. Sabine Knapstein. Die Behandlung mit dem Lichttherapiegerät erfolgt an mehreren Tagen und dauert jeweils rund 30 Minuten. Die Lichtstärke beträgt dabei zwischen 2.500 und 10.000 Lux.


Aktivitäten und Kurse, ergänzend zu einer Lichttherapie, bietet die AOK Baden-Württemberg für Ihre Mitglieder vor Ort. Mehr Informationen finden Sie hier.

 

 

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news-2002 Thu, 07 Dec 2017 09:18:34 +0100 Gesicherte Qualität im Krankenhaus G-BA beseitigt rechtliche Unschärfen Im kommenden Jahr könnte weitere Bewegung in die Qualitätssicherung bei stationären Eingriffen kommen. Denn der Gemeinsame Bundesausschuss (G-BA) hat das Verfahren, mit dem Krankenhäuser darlegen sollen, dass sie die erforderliche Mindestmenge im folgenden Kalenderjahr voraussichtlich erreichen, überarbeitet. Die Neufassung soll im Jahr 2018 in Kraft treten. Es wurden Fristen für die Kliniken zur Darlegung der Prognose und die Landesverbände der Krankenkassen zur Bewertung der Prognose festgelegt. „Damit sind verfahrensrechtliche Unsicherheiten, die bislang bestanden, zumindest angegangen“, so Nadia Mussa, Fachbereichsleiterin Krankenhausversorgung bei der AOK Baden-Württemberg. Ob der G-BA die bislang bestehenden Lücken bei der inhaltlichen Bewertung damit erfolgreich schließen konnte, müsse die Praxis zeigen. „Das wünschen wir uns natürlich. Denn Mindestmengen sind ein wichtiges Instrument, die Qualität von Operationen im Interesse der Patienten sicherzustellen.“

Die Deutsche Gesellschaft für Chirurgie (DGCH) sieht das ähnlich. Auf ihrer Jahrespressekonferenz (05.12.2017) strich sie ihre besonderen Qualitätskriterien im Bereich der Allgemein- und Viszeralchirurgie heraus, die, ebenso wie die gesetzlichen Mindestmengen, einen direkten Zusammenhang zwischen Erfahrung und Erfolg attestieren. Die liegen deutlich über den Mindestmengen-Vorgaben des G-BA.

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news-2000 Wed, 06 Dec 2017 15:10:10 +0100 Gesundheit für die Hosentasche Apps der AOK Baden-Württemberg bieten Hilfe und wertvolle Informationen für einen gesunden Alltag Das veränderte Medienverhalten und die wachsende Nutzung von Social Media spiegeln sich auch im Gesundheitswesen wider. Die Apps der größten Krankenkasse im Südwesten bieten wertvolle Informationen zum Thema Gesundheit. Die Informationen können von allen Interessierten genutzt werden. Für AOK-Versicherte gibt es zusätzliche Serviceleistungen wie zum Beispiel die GPS-gestützte Suche nach AOK-KundenCentern oder die Navigation zu Partnern im AOK-Hausarzt-Program

Die Service-App „AOK Gut versorgt“ bietet zum Beispiel Unterstützung bei der Suche nach Apotheken und Ärzten, hilft bei der Suche nach einer ärztlichen Zweitmeinung und unterstützt bei der Planung von Vorsorgeuntersuchungen für die ganze Familie. Die AOK-App „Schwangerschaft“ gibt Schwangeren eine breite Palette von Informationen – von Vorsorgeuntersuchungen über Anträge zum Mutterschaftsgeld bis zu Tipps für eine gesunde Schwangerschaft. Weitere mobile Anwendungen der AOK Baden-Württemberg sind die App „Lebe Balance“, die dabei hilft Stress zu vermeiden und ausgeglichen zu leben, sowie die App „AOK Lexikon“, die Unternehmen zu wichtigen Themen der Sozialversicherung informiert.

Die direkten Links zu den Apps im App Store sowie Google Play finden Sie unter www.aok-bw.de/apps 

Aktuelle Informationen zum Gesundheitswesen und News zur AOK Baden-Württemberg finden Sie auch auf Twitter unter www.twitter.com/AOKBWPresse

 

 

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news-1995 Thu, 30 Nov 2017 10:52:57 +0100 Alkoholmissbrauch Auch die Versicherten der AOK Baden-Württemberg haben 2016 wieder etwas häufiger zur Flasche gegriffen. Jugendliche sind häufig betroffen, aber die reiferen Jahrgänge haben ihren Alkoholkonsum noch viel weniger im Griff. Trinken, bis nichts mehr geht?

 

Alkoholmissbrauch bleibt leider ein Thema - auch in Südwesten, und auch unter den Versicherten der AOK Baden-Württemberg. Über die Jahre 2011 bis 2016 haben sich die Fallzahlen der Versicherten, auf die die Hauptdiagnose "Komatrinken" anwendbar war, zwar tendenziell rückläufig entwickelt, im Jahr 2016 war jedoch wieder ein leichter Fallzahlenanstieg wahrnehmbar. Von 6.564 auf 6.645 Betroffenen stiegen im vergangenen Jahr die belegten Fälle an.

weitere Informationen

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news-1980 Wed, 22 Nov 2017 17:09:16 +0100 Quo vadis Gesundheitswesen? AOK Dialog bringt in Stuttgart Gesundheitsexperten zusammen In der Veranstaltungsreihe AOK Dialog trafen sich gestern in Stuttgart Experten aus dem Gesundheitswesen, um über die Zukunft der Branche zu diskutieren. Die AOK Baden-Württemberg hatte in der brisanten politischen Situation – zwischen Wahlen, Sondierungsgesprächen und einer neuen Regierungsbildung – Experten aus dem Gesundheitswesen und Diskussionsteilnehmer in die Staatsgalerie Stuttgart eingeladen. Unter dem Motto „Nach der Wahl verordnet: Die Hallo-Wach-Spritze für das Gesundheitssystem“ diskutierten Dr. Christopher Hermann, Vorsitzender des Vorstandes AOK Baden-Württemberg, Dr. Bernadette Klapper, Bereichsleiterin Themenbereich Gesundheit Robert Bosch Stiftung GmbH, Anette Dowideit, Reporterin Investigativteam Die Welt, Anno Fricke, Redakteur Hauptstadtbüro Ärzte Zeitung und Norbert Wallet, Hauptstadtkorrespondent Stuttgarter Nachrichten / Stuttgarter Zeitung.

Unter der Moderation von Wolfgang Molitor, stellvertretender Chefredakteur Stuttgarter Nachrichten, beleuchteten die Diskussionsteilnehmer Themen aus dem Gesundheitswesen, die nach den geplatzten Sondierungsgesprächen in Berlin weiter im Vakuum sind oder bereits seit längerem auf neue Impulse der Politik warten.

Die Teilnehmer der Podiumsdiskussion waren sich einig, dass das Gesundheitswesen mehr Reformationsbereitschaft benötigt, um die richtigen Anreize für Innovationen und nachhaltige Verbesserungen in Versorgung und Pflege zu setzen. Digitalisierung, die Vernetzung von stationärer und ambulanter Versorgung, die Kostenentwicklung bei Medikamenten, Restrukturierung in der Notfallversorgung sowie der Personalmangel in der Pflege waren einige der Brennpunkte, die vor den über 400 Gästen engagiert diskutiert wurden.

Unter www.twitter.com/AOKBWPresse finden Sie ausgewählte Zitate des AOK Dialogs und aktuelles rund um Gesundheitspolitik und Gesundheitswesen.

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news-1977 Tue, 21 Nov 2017 13:45:38 +0100 Sondierungsgespräche gescheitert Video: Jamaika ist raus – ist jetzt mehr Gesundheit drin? Die Berliner Sondierungsgespräche sind gescheitert, aus der Jamaika-Koalition an der Spree wird vorerst nichts. Was das für die Zukunft der Gesundheitspolitik bedeutet, wollten wir von namhaften Politikern wissen. Gesundheitspolitik

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news-1971 Mon, 20 Nov 2017 14:37:00 +0100 Pflegeheime deutlich besser als ihr Ruf Bis 2030 steigt die Anzahl der Menschen, die Pflege benötigten, um ein Drittel an „Zu lange und zu Unrecht wurde ‚ambulant vor stationär‘ postuliert und die Pflege im Heim damit diskreditiert“, sagt Britta March, verantwortlich für den Bereich Pflege bei der AOK Baden-Württemberg, vor dem Hintergrund der jüngsten Medienberichterstattung über die schlechten Zustände in deutschen Pflegeheimen. „Damit muss Schluss sein. Erstens, weil das Leben im Pflegeheim hierzulande deutlich besser ist als sein Ruf. Zweitens, weil die Gesellschaft des langen Lebens ambulant und stationär braucht.“ Denn bis 2030 werde die Zahl der Menschen, die Pflege benötigten, um ein Drittel steigen, so March weiter.

Nach aktuellem Kenntnisstand könnte die Anzahl der Pflegebedürftigen in Baden-Württemberg allein aus demografischen Gründen von 298.769 im Jahr 2013 um 103.000 zunehmen und im Jahr 2030 auf rund 402.000 steigen (Quelle: Statistisches Landesamt). Dies wäre ein Anstieg um 35 Prozent. Bis zum Jahr 2050 könnte die Anzahl pflegebedürftiger Menschen sogar um 93 Prozent zunehmen und damit um 279.000 Personen auf dann rund 578.000 Pflegebedürftige steigen.

„In der Gesellschaft des langen Lebens können und wollen die Menschen alt werden. Das bedeutet für viele Menschen Beeinträchtigungen, Hilfe- und Pflegebedarf im Alltag. Wo aber ein Mensch wohnt und Unterstützung und Pflege erhält, soll jeder für sich entscheiden können“, sagt March. Umso wichtiger ist die Erkenntnis, dass Lebensqualität auch im Pflegeheim möglich ist. „Es ist dringend notwendig, dass die Menschen die Vorurteile gegen die Pflege im Heim abbauen“, fordert March und ergänzt, dass schlechter Pflege immer konsequent begegnet werden müsse. „Heime generell an den Pranger zu stellen ist unfair, undifferenziert und falsch“, so March.

Bestätigt wird die AOK-Expertin auch eine aktuelle Forsa-Studie, die von der AOK Baden-Württemberg in Auftrag gegeben wurde. Die Befragten, die durch einen zu pflegenden Angehörigen eigene Erfahrungen mit Pflegeheimen gemacht haben, bewerten die Situation der Bewohnerinnen und Bewohner überwiegend positiv. Zwei Drittel von ihnen (67 Prozent) empfinden, dass sie sich dort wohlfühlen können. Ebenso viele (63 Prozent) sind überzeugt, dass man sich liebevoll um sie kümmert. Mehr als ein Drittel dieser Befragten (34 Prozent) würde das Wohnen im Alter im Pflegeheim der Pflege in den eigenen vier Wänden sogar vorziehen.

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news-1967 Fri, 17 Nov 2017 09:34:44 +0100 Vorlesetag Lesen ist wichtiger Baustein für emotionale Gesundheit Gesundheit misst sich nicht allein daran, ob der Körper funktioniert, sondern auch, wie wohl sich der Mensch im Körper fühlt. Auch deshalb unterstützt die AOK Baden-Württemberg seit Jahren den Bundesweiten Vorlesetag. Eine Studie der Stiftung Lesen belegt: 93 Prozent der Kinder, denen täglich vorgelesen wird, besitzen eine hohe Empathie und können so anderen helfen, denen es gerade einmal nicht so gut geht. Dagegen trifft dies nur auf 59 Prozent derjenigen zu, denen selten oder nie vorgelesen wird.

In diesem Jahr beteiligen sich erneut mehr als 100 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der AOK Baden-Württemberg aktiv am Vorlesetag. Bei über 100 Veranstaltungen lesen sie mehr als 1.800 Kindern vor. Auf dem Programm stehen unter anderem Klassiker wie „Rico, Oskar und die Tieferschatten“ von Andreas Steinhöfel und neuere Werke wie „Die Schule der Magischen Tiere“ von Margit Auer.

Mehr zum Bundesweiten Vorlesetag

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news-1958 Tue, 14 Nov 2017 16:14:17 +0100 COPD-Tag Frühzeitige Diagnose kann Lebensqualität retten Allein unter den Versicherten der AOK Baden-Württemberg leiden mehr als 160.000 Menschen an einer chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD). Die Dunkelziffer könnte deutlich höher sein. Denn die Krankheit entsteht schleichend. Oft vergehen zwischen den ersten Symptomen und der Diagnose Jahre. „Beschwerden wie hartnäckiger Husten werden anfangs oft für ,normalen, Raucherhusten, eine Bronchitis oder Asthma gehalten. Dass eine fortschreitende Erkrankung dahinter steckt, wird häufig erst erkannt, wenn bereits stärkere Beschwerden spürbar sind“, erklärt PD Dr. Sabine Knapstein, Fachärztin bei der AOK Baden-Württemberg. Viele Betroffene seien dann schon älter als 60 Jahre.

Frau Dr. Knapstein, COPD steht in Deutschland an Platz 6 der krankheitsbedingten Todesursachen. Dennoch ist die Krankheit immer noch relativ unbekannt. Was versteht man unter einer COPD?

„Bei der sogenannten chronisch obstruktiven Lungenerkrankung – kurz COPD – ist die Lunge dauerhaft geschädigt und die Bronchien sind verengt. Dadurch bekommt man bei fortgeschrittener COPD nur schwer genügend Luft. Schon Alltagstätigkeiten können dann ausreichen, um außer Atem zu geraten – wie Treppensteigen, Gartenarbeit oder ein Spaziergang.“

Was kann man gegen COPD tun?

„COPD ist derzeit nicht heilbar. Die Behandlung zielt deshalb darauf ab, das Fortschreiten der Erkrankung aufzuhalten oder zumindest zu bremsen. Wichtig ist dann vor allem, aufs Rauchen zu verzichten. Körperliche Bewegung und Atemgymnastik sind wichtig, um die Lebensqualität zu erhalten und die Muskeln, insbesondere auch die Atemmuskulatur, zu stärken. Auch Medikamente können die Beschwerden lindern und Atemnot-Anfällen vorbeugen.“

Das heißt, eine frühzeitige Diagnose ist besonders wichtig. Wenn Menschen den Verdacht haben, an COPD erkrankt zu sein, was sind Warnsignale?

„Typische Symptome einer COPD sind Atemnot bei körperlicher Belastung – bei fortgeschrittener COPD bereits in Ruhe –, täglicher Husten über eine längere Zeit, Auswurf, Geräusche beim Atmen wie Pfeifen und Brummen und verstärkte Beschwerden bei Erkältungen oder Grippeerkrankungen.“

Lässt sich einer COPD vorbeugen?

„Es gibt einen starken Zusammenhang zwischen Rauchen und chronisch obstruktiver Lungenerkrankung: Es erkrankt zwar nicht jeder Raucher, aber fast 90 von 100 Menschen mit COPD rauchen oder haben früher geraucht. Auch Passivrauchen ist ein wichtiger Risikofaktor.“

Vielen Dank, Frau Dr. Knapstein.


Für Erkrankte bietet die AOK Baden-Württemberg besondere Information und Unterstützung. Mehr zu AOK-Curaplan COPD

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news-1954 Mon, 13 Nov 2017 15:03:41 +0100 Rund 1,1 Millionen Impfdosen ausgeliefert Die Versorgung mit Grippeimpfungen in Baden-Württemberg ist gesichert Die Grippesaison hat bereits begonnen, wie die Zahlen des Landesgesundheitsamts in Stuttgart zeigen: Im Oktober wurden in Baden-Württemberg 20 Influenza-Erkrankungen gemeldet. In den nächsten Wochen ist mit einem deutlichen Anstieg zu rechnen. Als wichtigster Schutz gegen eine Grippeerkrankung gilt die Grippeimpfung. vor allem Senioren, Schwangere, Menschen mit geschwächtem Immunsystem und Kleinkinder gelten als Risikogruppen. „Eine echte Grippe kommt dagegen im Kindes- und Jugendalter kaum vor“, weiß Dr. Hans-Peter Zipp, Kinder- und Jugendarzt bei der AOK Baden-Württemberg.

Generell ist eine Kostenübernahme für die Grippeimpfungen in Baden-Württemberg aufgrund einer Impfempfehlung des Ministeriums für Soziales und Integration für alle Bürgerinnen und Bürger möglich. Die Verfügbarkeit ausreichender Impfdosen konnten die gesetzlichen  Krankenkassen in Baden-Württemberg mit dem Anbieter Mylan vertraglich absichern. So konnten bis Anfang November ca. 1,1 Mio. Impfdosen ausgeliefert werden.

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news-1947 Thu, 09 Nov 2017 13:25:54 +0100 Gastbeitrag: Annelina Waller Fit Food Trends die glücklich machen? Genial und auch einfach geht es aber trotzdem, mit den aktuellen Fit Food Trends, die geschickt in die Mood Food Theorie und zuckerarme Ernährung passen. Dem negativen Beigeschmack von Trend möchte ich an dieser Stelle auch gleich mal entgegen wirken. Gesundheit

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news-1937 Mon, 06 Nov 2017 13:23:30 +0100 Überdurchschnittlich gut 211 Kliniken in Baden-Württemberg sind überdurchschnittlich gut Wer zu einer Behandlung ins Krankenhaus muss, möchte vorher wissen, welches Krankenhaus das richtige ist und ob er dort gut versorgt wird. Dabei hilft der Krankenhausnavigator. Unter www.aok-krankenhausnavigator.de gibt es umfassende und leicht verständlich aufbereitete Informationen über geeignete Kliniken in der Nähe des eigenen Wohnortes. Auch die Behandlungsqualität bei bestimmten Operationen und Eingriffen wird abgebildet.

Jetzt ist die Übersicht aktualisiert worden. Das Wissenschaftliche Institut der AOK (WIdO) hat dazu die Behandlungen von mehr als 780.000 Patienten aus den Jahren 2013 bis 2015 ausgewertet. Ein wesentlicher Bestandteil der Auswertung ist die Qualitätssicherung der stationären Versorgung mit Routinedaten (QSR). In Baden-Württemberg haben 211 Kliniken überdurchschnittlich gut abgeschnitten. Darunter befinden sich auch mehrere Häuser, die in mehr als einem Krankheitsbild beste Resultate erzielen konnten. „Wir wollen unseren Versicherten mit leicht verständlichen Informationen helfen, das richtige Krankenhaus für sich auszuwählen. Die vor einer Operation zur Verfügung stehende Zeit soll genutzt werden, um sich über die Qualität von Kliniken bei einer Operation zu informieren“, sagt Jana Linsky, Referatsleiterin Krankenhaus Struktur, Qualität bei der AOK Baden-Württemberg.
Die Qualität der Behandlung wird zum Beispiel anhand von Komplikationsereignissen während und nach dem stationären Aufenthalt gemessen. Durch die bundesweite Erhebung stehen Versicherten umfangreiche Informationen zur Verfügung, um die Qualität von Krankenhäusern anhand objektiver Kriterien vergleichen zu können.

Das QSR-Verfahren wird von den AOKs bundesweit durchgeführt. Grundlage dafür bilden die Abrechnungsdaten, welche die Kliniken an die Krankenkassen liefern. Diese werden in anonymisierter Form durch das WIdO ausgewertet. Insgesamt acht Krankheitsbilder werden bei den veröffentlichten Bewertungen der Behandlungsqualität berücksichtigt.

Diese reichen vom Einsetzen künstlicher Knie- und Hüftgelenke über die Entfernung des Blinddarms oder der Gallenblase bis hin zu Eingriffen an der Prostata. Die Ergebnisse werden auf der Webseite des AOK-Krankenhausnavigators für den bundesweiten Vergleich für alle Patientinnen und Patienten zur Verfügung gestellt. Überdurchschnittlich gute Kliniken erhalten dabei drei Lebensbäume, durchschnittliche zwei und unterdurchschnittliche Krankenhäuser werden mit einem Lebensbaum gekennzeichnet.

In Baden-Württemberg ist der Anteil der Kliniken mit einer Bewertung von drei Bäumchen für die acht Indikationen höher als der Bundesdurchschnitt. Während der Bundesdurchschnitt bei einem Anteil von 20 Prozent der Kliniken mit drei Bäumchen liegt, erhielten im Südwesten zwischen 17 Prozent bei der Behandlung des Beninges Prostatasynsroms (BPS) und 43 Prozent bei der Behandlung von Oberschenkelbrüchen der Kliniken drei Bäumchen.

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news-1907 Wed, 25 Oct 2017 13:03:47 +0200 AOK Baden-Württemberg begrüßt die 1,5-Millionste Teilnehmerin ihres Hausarztprogramms Stefanie Herzog aus Schramberg ist die 1,5-Millionste Teilnehmerin des AOK-Hausarztprogramms in Baden-Württemberg. Sie hat sich in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Susanne Andreae und Dr. Ralph Jäger und weiteren Ärzten in Schramberg-Sulgen eingeschrieben. Ihre Vorteile: Kürzere Wartezeiten, schnellere Facharzttermine, Abendsprechstunden bis 20 Uhr und keine Zuzahlungen bei vielen Medikamenten.

Pressemeldung und Grafiken

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news-1905 Tue, 24 Oct 2017 14:04:23 +0200 AOK Baden-Württemberg zählt in vier großen Städten des Landes zu den „Service-Königen“ Was haben Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart gemein? Richtig – alle vier liegen in Baden-Württemberg. Da ist aber noch was: In allen vier Städten hat die Bevölkerung die AOK Baden-Württemberg zum „Service-König“ unter den Krankenkassen gewählt. In den 40 größten deutschen Städten sowie auf Bundesebene ermittelt FOCUS Money seit drei Jahren unter der Marke "DEUTSCHLAND TEST" aus 34 Branchen diejenigen Dienstleister, die dem individuellen Serviceempfinden der dort lebenden Verbraucher am weitesten entgegenkommen. In die Umfrage des Jahres 2017 flossen 300.000 Meinungsurteile ein.

Seine bewusst subjektiv angelegte Untersuchung führte DEUTSCHLAND TEST im Juli und August 2017 über ein Online-Panel bundesweit durch. Teilnehmer der Umfrage mussten dabei die Frage beantworten "Welcher Anbieter in (Branche) bietet in (Stadt) aus Ihrer Sicht den besten Kundenservice?" Für die Befragten gab es keine vorgegebenen Antworten. Sie trugen die Unternehmen und Marken ihrer Favoriten einfach in ein Freitextfeld ein.

Die Erstplatzierten jeder Stadt und jeder Branche erhalten von DEUTSCHLAND TEST den Titel „Service-König“. Ebenso verfährt die Jury in der Bundesentscheidung. In letzterer kann die AOK Baden-Württemberg als regional agierende Krankenkasse nicht auftauchen. Im Städteentscheid holte sie sich die Königskrone aber in vier der größten Städte des Landes: In Freiburg, Karlsruhe, Mannheim und Stuttgart vertraten die Teilnehmer der Untersuchung die Ansicht, dass sich die Südwest-AOK in Sachen Servicequalität von ihren Mitbewerbern absetzt.

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news-1942 Tue, 24 Oct 2017 11:06:00 +0200 AOK Baden-Württemberg begrüßt die 1,5-Millionste Teilnehmerin ihres Hausarztprogramms Stefanie Herzog aus Schramberg ist die 1,5-Millionste Teilnehmerin des AOK-Hausarztprogramms in Baden-Württemberg. Stefanie Herzog aus Schramberg ist die 1,5-Millionste Teilnehmerin des AOK-Hausarztprogramms in Baden-Württemberg. Sie hat sich in der Gemeinschaftspraxis von Dr. Susanne Andreae und Dr. Ralph Jäger und weiteren Ärzten in Schramberg-Sulgen eingeschrieben. Ihre Vorteile: Kürzere Wartezeiten, schnellere Facharzttermine, Abendsprechstunden bis 20 Uhr und keine Zuzahlungen bei vielen Medikamenten.

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news-1899 Thu, 19 Oct 2017 13:07:38 +0200 AOK Baden-Württemberg behauptet sich im Wettbewerb der Krankenkassen Die Bonusprogramme der AOK Baden-Württemberg sowie deren Kundenorientierung erhielten in diesem Monat gleich in drei namhaften Publikationen gute Noten. Kassentests

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