Durchhalten wird belohnt

Die Hyposensibilisierung hilft bei einer Allergie nach drei Jahren Behandlung

Datum: 13.10.2020 / Kategorie: AOK-Angebote und Leistungen

Stuttgart

Bei nahezu jedem fünften Versicherten der AOK Baden-Württemberg (rund 17 Prozent) diagnostizierte der Arzt im vergangenen Jahr eine Allergie. Am häufigsten: Heuschnupfen sowie Milben- und Insektengiftallergien. Die größten Aussichten, die Beschwerden zu lindern, bietet die spezifische Immuntherapie (Hyposensibilisierung). Die aber hält nicht einmal jeder Zweite konsequent durch, wie aktuelle Zahlen der AOK Baden-Württemberg zeigen.  Dabei gilt: „Eine Besserung der Beschwerden ist bereits im ersten Jahr der Therapie möglich. Dennoch ist es wichtig, dass die Patienten die Therapie bis zum Schluss durchhalten. Nur dann kann die Therapie optimal wirken“, so Dr. Katja Noack, Apothekerin der AOK Baden-Württemberg.

 

Im Laufe des Lebens erkranken mehr als 30 Prozent der Erwachsenen und 20 Prozent der Kinder in Deutschland an mindestens einer allergischen Erkrankung. Dabei reagiert das körpereigene Abwehrsystem auf eigentlich unschädliche Substanzen wie Blütenpollen oder Tierhaare. „Allergische Erkrankungen sind mit hohen Einbußen an Lebensqualität verbunden. Zunächst sollte immer das auslösende Allergen ermittelt und versucht werden, dieses zu meiden. Patienten mit Heuschnupfen können leichtere Symptome auch oft mit Nasensprays oder Augentropfen behandeln. Reicht das nicht aus, kann eine allergenspezifische Hyposensibilisierung erwogen werden, um das Ausmaß der Allergie zu verringern und eine klinische Verschlechterung zu verhindern“, so Noack. Die Wirksamkeit sei für die meisten Allergene gut untersucht und werde von der AOK Baden-Württemberg bezahlt, sofern eine Verordnung des behandelnden Arztes vorliege. Bei einer Hyposensibilisierung wird das Allergen rund drei Jahre lang regelmäßig niedrigdosiert dem Körper zugeführt – durch eine Injektion, in Tablettenform oder als Tropfen.

 

Aus Sicht der AOK-Expertin kommt es bei der spezifischen Immuntherapie vor allem auch darauf an, dass die Betroffenen von Anfang an aufgeklärt sind über bestehende Therapiemöglichkeiten, eventuelle Nebenwirkungen und die jeweiligen Auswirkungen auf den Alltag. Beispielsweise muss sichergestellt sein, dass man über drei Jahre hinweg regelmäßig zum betreuenden Arzt gehen kann. Gerade Patienten in der beruflichen Orientierungsphase stellt das vor besondere Herausforderungen.

 

Doch wer sich bis zum Ende an den Behandlungsplan des Arztes hält, hat gute Erfolgschancen und die Aussicht auf Heilung oder zumindest eine Erleichterung der Symptome. „In der Regel lindert eine Hyposensibilisierung die Symptome, reduziert den Medikamentenverbrauch, vermindert das Risiko für andere Folgeerkrankungen und steigert damit die Lebensqualität der Betroffenen“, sagt Noack.

 

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