Angespannte Versorgungslage
Blutknappheit durch demografischen Wandel
Datum: 07.02.2023 / Ressort: Versorgung
Jeden Tag werden in Deutschland über 15.000 Blutspenden für die medizinische Versorgung benötigt. Doch es wird zu wenig Blut gespendet. Auch das beste medizinische Versorgungssystem ist bei schweren Verletzungen und lebensbedrohlichen Krankheiten ohne Blut nicht funktionsfähig. Viele Operationen, Transplantationen und Behandlungen sind nur dank Blutspenden und moderner Transfusionsmedizin möglich.
Transfusionsmedizinerinnen und -mediziner sehen angesichts rückläufiger Blutspenden die Versorgung mit Blutprodukten in Deutschland mittelfristig gefährdet. Es droht ein eklatanter Mangel in den Blutbanken, wie unter anderem anhand des Blutgruppenbarometers des „DRK-Blutspendedienst Baden-Württemberg – Hessen“ zu sehen ist, das die Versorgungslage in beiden Bundesländern abbildet. Hauptgrund für die Blutknappheit seien nicht saisonale Engpässe, sondern der demografische Wandel, stellte etwa Hermann Eichler, leitender Transfusionsmediziner der Uniklinik des Saarlandes, gegenüber der Deutschen Presseagentur fest. Die Generation der Baby-Boomer komme ins Rentenalter und falle allmählich aus dem Spenderpool heraus. Ausreichend junge Spenderinnen und Spender, die das ausgleichen könnten, kämen nicht nach.
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