Angst und Depression in der Schwangerschaft besser erkennen
Durch Innovationsfonds gefördertes Projekt Mind:Pregnancy schließt Versorgungslücke
Datum: 06.02.2019 / Ressort: Versorgung
Depressionen in Schwangerschaften sollten kein Tabuthema sein. Allein bei der AOK Baden-Württemberg wurde bei mehr als 4.000 Frauen die 2017 ein Kind geboren haben, in der Schwangerschaft eine Depression diagnostiziert, das entspricht über 9 Prozent. Das durch den Innovationsfonds des Gemeinsamen Bundesauschusses (G-BA) geförderte Projekt Mind:Pregnancy will Schwangere gezielt auf Störungen der Stimmungslage untersuchen lassen und damit eine Versorgungslücke schließen. In diesem Programm für mehr Achtsamkeit in der Schwangerschaft haben Versicherte Schwangere der AOK Baden-Württemberg und weiterer teilnehmenden Kassen ab sofort die Möglichkeit, sich auf Anzeichen von Depressionen, Ängsten und Stress untersuchen zu lassen.
Zeigt sich in dieser ersten Untersuchung durch den behandelnden Frauenarzt, dass eine schwangere Frau eine starke psychische Belastung hat, wird sie durch Mitarbeiter der an dem Projekt teilnehmenden Universitäts-Frauenkliniken Heidelberg und Tübingen kontaktiert und bekommt direkt psychologische Hilfe. Schwangere, die mildere Anzeichen von Störungen der Stimmungslage zeigen, werden eingeladen, an einem onlinebasierten Selbsthilfeangebot zur Achtsamkeit teilzunehmen. „Unter Depressionen, Stress und Ängsten – darunter auch ganz konkreter Angst vor der Geburt selbst – leidet nicht nur die Schwangere selbst. Auch für Kind und Familie ist die Erkrankung eine große Belastung“, erklärt Dr. Stephanie Wallwiener, Projektleiterin und Privatdozentin an der Universitäts-Frauenklinik Heidelberg. Mind:Pregnancy soll Schwangere dabei unterstützen Depressions- und Angstsymptome zu erkennen und zu reduzieren und dadurch auch positiv auf eine natürliche und komplikationsarme Geburt hinzuwirken.
Weitere Informationen unter www.mindpregnancy.de