AOK-Chef Bauernfeind fordert nachhaltige Krankenhausreform
Pressestatement der AOK Baden-Württemberg zur Anhörung zur Krankenhausreform mit Kassen, Kammern und Vereinigungen durch das Ministerium für Soziales, Gesundheit und Integration Baden-Württemberg
Datum: 17.03.2023 / Kategorie: Krankenhäuser
Stuttgart.
Die AOK Baden-Württemberg begrüßt den heute stattgefundenen Dialog zur Krankenhausreform durch Gesundheitsminister Lucha. Baden-Württemberg, das im Jahr 2023 den Vorsitz der Gesundheitsministerkonferenz innehat, kommt eine besondere Rolle im politischen Gestaltungsprozess der Reform durch Bund und Länder zu.
Es ist wichtig, die Chancen einer umfassenden Krankenhausreform mit allen beteiligten Akteuren zu diskutieren. Das gilt auch für die Risiken, die mit einem „Weiter so“ unausweichlich verbunden sind. Klar ist, die Veränderung der Kliniklandschaft findet auch in Baden-Württemberg längst statt. Daher gilt es, diese Veränderungen planvoll, das heißt bedarfs- und qualitätsorientiert zu gestalten, statt sie einer in Teilen nicht mehr zeitgemäßen Planung oder den Bedingungen „des Marktes“ zu überlassen.
Ebenso relevant ist es, dass die Versicherten in Baden-Württemberg nicht für ineffiziente Strukturen in anderen Bundesländern aufkommen müssen. Johannes Bauernfeind, Vorstandsvorsitzender der AOK Baden-Württemberg: „In Nordrhein-Westfalen gibt es 25 Prozent mehr Krankenhaus-Fälle pro 100.000 Einwohner als in Baden-Württemberg, obwohl der Altersdurchschnitt nahezu gleich ist. Es mag in Nordrhein-Westfalen Regionen geben, in denen die Menschen häufiger krank sind. Aber ob der Bedarf an Behandlungen dort wirklich so viel höher ist, scheint doch fraglich.“
Mit einer strukturellen Krankenhausreform mit nachhaltigen Veränderungen können wir die Weichen für eine zukunftsfeste stationäre Versorgung stellen. Dieser Prozess bedarf eines Zielbildes und planerischer Leitplanken, die bundesweit verbindlich gelten. Selbstverständlich brauchen die Länder auch künftig Gestaltungsoptionen, um landes- und regionsspezifischen Gegebenheiten gerecht zu werden. Diese Optionen sollen die Krankenhausreform stützen und flankieren, aber keinesfalls in ihrer Substanz in Frage stellen.
Bauernfeind: „Es ist richtig, Details der Krankenhausplanung vor Ort zu entscheiden. Deswegen braucht es Öffnungsklauseln. Aber die Bedingungen müssen sehr klar geregelt sein. Es darf nicht passieren, dass einzelne Bundesländer nur Teile der Reform umsetzen. Denn dann funktioniert die ganze Reform nicht.“
Hinweis an die Redaktion:
Weitere Informationen zur Krankenhausreform sowie ein Impuls-Papier der AOK Baden-Württemberg finden Sie im Politik- und Mediaportal der AOK Baden-Württemberg.
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