Disease-Management-Programme der AOKs haben sich bewährt
Behandlungsrichtlinien werden aktualisiert und sechs neue Programme geplant
Datum: 26.04.2023 / Ressort: Versorgung
Disease-Management-Programme versprechen chronisch Kranken Verbesserungen in der Therapie und helfen, ihre Beschwerden in den Griff zu bekommen. „Brustkrebs und Diabestes Typ 2 waren die ersten beiden Krankheiten, für die wir 2002 AOK-Curaplan, unsere strukturierten Behandlungsprogramme, eingeführt haben“, berichtet Thomas Faden, DMP-Experte bei der AOK Baden-Württemberg. Es folgten Programme für vier weitere Krankheiten (siehe unten). Die DMP werden in Zusammenarbeit mit Ärztinnen und Ärzten angeboten und müssen gewisse Voraussetzungen und Qualitätsanforderungen erfüllen. Sie umfassen regelmäßige ärztliche Untersuchungen und Beratungsgespräche sowie von der AOK aktuelle Hintergrundinformationen zu den jeweiligen Erkrankungen. „Durch die regelmäßige wissenschaftliche Evaluation ist der medizinische Nutzen nachgewiesen“, sagt Faden. Die Erkenntnisse der Studien sind auch in die Überarbeitung der Behandlungsrichtlinien eingeflossen. Ende des Jahres 2023 treten sie für das Diabetes-Typ-2-Programm in Kraft und im Jahr darauf für Asthma bronchiale, COPD und Brustkrebs.
Parallel hat der Gemeinsame Bundesausschuss 2018 Richtlinien für weitere DMP beschlossen: bei den Indikationen Herzinsuffizienz, Chronischer Rückenschmerz, Depression, Osteoporose, Rheumatoide Arthritis und Adipositas. Doch: „Das Ausrollen eines DMP ist ein komplexer Prozess“, so Faden. Das Bundesamt für Soziale Sicherung (BAS) definiert die Zulassungsanforderungen zur vertraglichen Umsetzung der DMP-Richtlinien sowie zur arzt- und versichertenbezogenen Qualitätssicherung. Auch prüft das BAS die Tauglichkeit neuer Schulungskonzepte. Regional müssen dann von den Krankenkassen und den Gesundheitspartnern DMP-Verträge ausverhandelt werden. Auf Bundesebene werden zusätzlich Standards für die notwendige Datenverarbeitung abgestimmt. Sobald alle Hürden genommen sind – dazu zählen allen voran die Entwicklung und Evaluierung der Patientenschulungen – könnten in diesem Jahr die ersten neuen Programme starten.
20 Jahre AOK-Curaplan:
Vor zwei Jahrzehnten wurden in Deutschland Disease-Management-Programme (DMP) eingeführt. Innerhalb dieser strukturierten Behandlungsprogramme werden chronisch Erkrankte langfristig ärztlich begleitet. Zu den Errungenschaften der Programme
– bei der AOK heißen sie AOK-Curaplan – zählt, dass sie Behandlungen und Medikamente vorsehen, die in Studien auf ihre Wirksamkeit geprüft wurden. Es gibt sie für Diabetes mellitus Typ 1 und 2, Brustkrebs, Koronare Herzkrankheit, Asthma bronchiale und COPD. Im Moment entstehen DMP für sechs weitere Indikationen.
Dieser Beitrag wurde erstmals veröffentlicht im #AgendaGesundheit Magazin. Den Link zur aktuellen Ausgabe finden Sie im Anhang dieser Seite.