Was braucht das Land für eine bessere Gesundheitsversorgung?

Baden-Württemberg steht kurz vor der Landtagswahl. Das vergangene Jahr hat Stärken und Schwächen des Gesundheitswesens offenbart. Welche gesundheitspolitischen Themen sollen im neuen Landtag im Mittelpunkt stehen?

Datum: 04.03.2021 / Ressort: Versorgung

Die Ausbildung muss sich ändern
Hannah Krappmann, Vorsitzende Physio-Deutschland BW: "Die Schulgeldfreiheit an privaten Physiotherapieschulen in Baden-Württemberg ist längst überfällig, auch aufgrund des Fachkräftemangels. Parallel sollte die hochschulische Ausbildung ausgebaut werden, um eine evidenzbasierte Patientenversorgung zu ermöglichen. Als Landesverband setzen wir uns weiterhin für eine Physiotherapeutenkammer ein."

Wichtig ist der Strukturerhalt
Dr. Ute Maier, Vorstandsvorsitzende der Kassenzahnärztlichen Vereinigung BW: "Oberste Priorität hat die Erhaltung und Stärkung der regionalen Versorgungsstrukturen mit vertragspartnerschaftlichen Lösungen und einer baden-württembergischen Landesaufsicht.  Wichtig sind auch der Erhalt freiberuflicher Strukturen, die Stärkung der Selbstverwaltung und die Fortführung des jetzigen Systems ohne Einheitsversicherung."

Arztpraxen brauchen Förderung
Dr. Werner Baumgärtner, Vorstandsvorsitzender MEDI Baden-Württemberg: "Die ambulante Versorgung hat sich gerade in der Pandemie bewährt. Die Menschen mussten nicht in die Klinikambulanzen, sondern wurden in den Praxen aufgefangen. Doch gab es weder eine strukturelle finanzielle Unterstützung für die Praxen noch für die Medizinischen Fachangestellten. Mehr Wertschätzung und Förderung wären deshalb erwünscht.
 
Bürgernähe bleibt unersetzlich
Tatjana Zambo, Vizepräsidentin des Landesapothekerverbands Baden-Württemberg e. V.: "Wir gehen davon aus, dass auch die neue Landesregierung die gute, dezentrale und flächendeckende Versorgungsstruktur im Gesundheitswesen trotz aller Digitalisierung erhält und stärkt. Nicht erst in der Pandemie hat sich gezeigt, wie unersetzlich bürgernahe Versorgung ist und welche wichtige Rolle dabei auch den Vor-Ort-Apotheken zukommt."

Dieser Text ist nachzulesen im Agenda Gesundheit Magazin Ausgabe 01/2021.